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Das Wichtigste
(Gliederung)
1. Die wichtigsten Probleme
der Menschheit überhaupt
2. Die größten Irrtümer der Menschheit
3. Die wichtigsten Bereiche in jeder Gesellschaft
4. Die wichtigsten Probleme Deutschlands
5. Die wichtigsten Versäumnisse der Politik in Deutschland
(Ausführungen)
1. Die wichtigsten Probleme der Menschheit überhaupt
1. Bevölkerungszunahme und die damit
zusammenhängenden Probleme:
1.
Die Versorgung von immer mehr Menschen mit Trinkwasser.
2.
Die Ernährung von immer mehr Menschen.
Die landwirtschaftliche
Nutzfläche sinkt - aber die Bevölkerungszahl steigt.
3.
Die Deckung des Energiebedarfs von immer mehr Menschen.
4.
Der steigende Bedarf an Kleidung von der Baumwolle bis zur Mikrofaser.
5.
Der steigende Bedarf an Wohnraum.
6.
Die Endlichkeit, Begrenzung und die zunehmende Verknappung der Bodenschätze.
7.
Die rigorose Ausbeutung der Erde.
7.1
Die leichtfertige Inkaufnahme des Aussterbens von Lebewesen.
(Das
Aussterben vieler Arten von Tieren und Pflanzen.)
In jeder Stunde sterben drei weitere Tier- und Pflanzenarten
aus; aber keine neue Art kommt hinzu!
7.2 Das
Abholzen und Verbrennen („Brandrodung“) von Wald.
In
jeder Stunde verliert die Erde 156 Hektar Wald. Das ist soviel
wie 222 Fußballfelder. Die Wiederaufforstung steckt noch in
den
Kinderschuhen.
7.3 Die
leichtfertige Inkaufnahme der Verschmutzung der Umwelt.
7.4
Die völlig unzureichende Problemlösung beim Recycling.
7.5
Die Inkaufnahme der Veränderung des Klimas.
7.6
Die Inkaufnahme der Erwärmung der Erde.
7.7
Die mangelnde internationale Übereinkunft bei den Treibhausgasen.
7.8
Die leichtfertige Verschrottung des Weltraums rund um die Erde.
7.9
Die Zerstörung der Ozonschicht.
2. Machtzusammenballung:
1.
Reale politische Macht wird nicht durch gleichrangige und gleichberechtigte
Länder ausgeübt, sondern durch sehr
wenige
Länder, die weltweit das Sagen haben.
Konkrete
Beispiele:
1.
Die Vollversammlung der UNO hat weniger Macht als der Sicherheitsrat.
2.
Im IWF haben die USA praktisch das Sagen.
3.
Die USA maßen sich an, in ihrem Land über andere Länder Recht zu sprechen
4.
Es gibt Staaten die den internationalen Gerichtshof in Den Hag nicht anerkennen.
3. Finanzgewalt:
1.
Die finanzielle Macht wird ebenfalls nicht durch gleichrangige und
gleichberechtigte Länder ausgeübt sondern durch
sehr
wenige Länder.
2.
Die finanzielle Macht wird durch sehr wenige Personen in diesen Ländern
ausgeübt.
3.
Die Verteilung des Kapitals wird keinesfalls gleichmäßiger, sondern die
ungleichmäßige Verteilung nimmt zu, so dass
sich
das Kapital in immerweniger Händen kumuliert.
4. Militärische Macht:
1.
Die militärisch Macht sammelt sich in immer weniger Staaten.
5. Das internationale Völkerrecht:
1.
Das internationale Völkerrecht wird zunehmend von den Staaten, die die größte
politische, militärische und
finanzielle
Macht haben, ausgehebelt.
Konkrete
Beispiele:
1.
Der Grundsatz der „Nichteinmischung in die inneren Angelegenheiten anderer
Staaten“ gilt nicht mehr.
2.
Manche mächtige Länder behaupten einfach, dass der internationale
Gerichtshof in Den Hag für sie nicht zuständig sei
und drohen sogar militärische Gewalt an.
2.
Die Menschenrechte werden immer mehr missachtet und den Interessen der mächtigen
Staaten untergeordnet.
6. Die ungleiche Verteilung des Wohlstandes
1. Etwa 7
Millionen Menschen besitzen liquide Mittel von mehr als 1 Million Dollar.
(nach:
Word Wealth Report von CAP Gemini Ernst & Young
und Merrill Lynch)
Quelle: „Geschäft mit den
Reichen gerät ins Stocken“, Handelsblatt vom 18.06.2002):
2. Das weltweite Vermögen der Menschen, die
über eine Million Dollar an liquiden Finanzanlagen verfügen, betrug im Jahr
2001
etwa
25 Billionen Dollar. Es wird bis zum Jahre 2006 auf etwa 38,5 Billionen Dollar
steigen.
Davon
sollen 12 Billionen Dollar auf die USA und 11 Billionen auf Europa entfallen.
Das
macht zusammen 23 Billionen und bis zu 38,5 Billionen Dollar verbleiben 15
Billionen Dollar für die übrigen Erdteile und
Staaten.
(Quelle: Samuel Theodore von der
Ratingagentur Moody`s in: „Privatbanken verdienen auch in der Krise“,
Handelblatt vom 10.04.2003)
3. Das
obere Fünftel der Menschheit kontrolliert fast 90 % der Reichtümer.
4.
Das untere Fünftel der Menschheit kontrolliert gerade mal 1 % der Reichtümer.
5.
Heute vegetieren rund drei Milliarden Menschen mit weniger als 2 $ am Tag vor
sich hin.
(Die
Armutsgrenze der UNO liegt bei 1 $ pro Tag und pro Person!)
6.
Nach Berechnungen der Weltbank erhalten die Bauern der 29 reichen OECD-Staaten
(darunter Deutschland) von ihren
Regierungen
350 Mrd $ jährlich!
(Das ist soviel
wie die gesamte Wirtschaftsleistung aller afrikanischer Staaten südlich der
Sahara!)
(Quelle.
„Die Globalisierung kommt in ein gefährliches Fahrwasser“,
Handelsblatt
vom 30./31. 12.2002)
7. Rund 65 % der Menschen haben noch nie in
ihrem Leben telefoniert!
(Quelle:
Jeremy Rifkin in 3 Sat am
15.12.2002)
8.
Die reichsten 365 Menschen besitzen etwa 2 Trillionen Dollar.
(Quelle: Jeremy Rifkin
in 3 Sat am 15.12.2002)
1
000 Tausend
1
000 000 Million
1
000 000 000 Milliarde
1
000 000 000 000 Billion
1
000 000 000 000 000 Trillion
Das ist also eine 1 mit 15
Nullen!
9.
Täglich werden an den Devisenmärkten 1,5 Billionen Dollar gehandelt.
(Quelle: Jeremy Rifkin
in 3 Sat am 15.12.2002)
10.
Etwa 20 % der Weltbevölkerung kontrollieren und verursachen 80 % des
Welthandels!
(Quelle: Jeremy Rifkin
in 3 Sat am 15.12.2002)
2. Die größten Irrtümer der Menschheit
1. Ernährung:
Man
kann mit haploidem Getreide die Ernährungsprobleme lösen.
2. Das papierlose Büro:
Der
technische Fortschritt, besonders in der Chip-Industrie, werde einst das
papierlose Büro ermöglichen.
3. Besiedelung des Weltraums:
Der
Mensch könne den Weltraum zu ökonomisch vertretbaren Bedingungen besiedeln.
4. Mehr Frieden durch mehr Unterdrückung:
Die
militärische Unterwerfung und Unterdrückung von Staaten bringe mehr Frieden auf
der Erden.
5. Internationaler Terrorismus:
Der
Kampf gegen den internationalen Terrorismus sei mit militärischer Macht oder
mit Geheimdiensten zu gewinnen.
3. Die wichtigsten Bereiche in jeder Gesellschaft
1.
Familie und Kinder
2. Erziehung und Bildung
3. Bildung und Ausbildung
4. Der gewerbliche Mittelstand
5. Forschung und Lehre (an Hochschulen, Universitäten und Instituten)
6. Das Rechtssystem und das Gerichtswesen
7. Die Wettbewerbsordnung in der Wirtschaft
8. Die Sozialsysteme
9. Die Legitimierung der Macht und das Wahlrecht
10. Die EU-Erweiterung und die internationalen Beziehungen
4. Die wichtigsten Probleme Deutschlands
1. Die Unfähigkeit der
Politiker, die wichtigsten Fragen und Probleme überhaupt zu erkennen
und
danach zu handeln.
Allgemeines Beispiel:
o
Fragen Sie mal nach den wichtigsten Problemen und vergleichen Sie diese Tabelle
mit dem Zeitaufwand,
den Politiker für die einzelnen Probleme
verwenden.
o Sie wenden viel Energie
darauf, eine Feinsteuerung zu betreiben, während bereits die Grobsteuerung
versagt.
2. Die Unfähigkeit der Politiker, sich den wichtigsten Fragen und
Problemen zu stellen.
Konkretes
Beispiel:
Es
gibt viele Anstrengungen (Kommissionen, Gesetze und Behörden), die sich mit
den
Arbeitslosen befassen, aber fast keine Anstrengungen, die sich mit den
Bedingungen,
unter
denen mehr Arbeitsplätze entstehen können, befassen.
3. Die Unfähigkeit der Politik, sich in einer Kausalkette, in der ein
Ursache-Wirkungs-Mechanismus gilt,
zurechtzufinden.
Allgemeinen
Tendenz:
Die
Politik „löst“ die Folgen, die Symptome ihres eigenen Handelns aber nicht die
eigentlichen Ursachen.
Die
zwangsläufige Folge:
Der
Problemstau wird immer größer und de Reformbedarf
immer größer!
4. Die Unfähigkeit der Politik, sich in einem vernetzten System, das sie zum
Teil selbst geschaffen haben,
zurechtzufinden.
5. Das Verschieben von sehr großen finanziellen Verpflichtungen in die
Zukunft.
Konkretes
Beispiel:
Zu
den bekannten öffentlichen Schulden von etwa 1 300 Milliarden Euro kommen noch
etwa dreimal
so
viele finanzielle Verpflichtungen für die gesetzlichen Rentenzahlungen,
Pensionsverpflichtungen
und
die Zusatzversorgung im öffentlichen Dienst. (Versorgungsgemeinschaft des
Bundes
und
der Länder (VBL)
6. Die fortlaufende Erhöhung der Staatsquote.
Die
offizielle Staatsquote liegt knapp unter 50 % des Bruttoinlandprodukts.
Die
tatsächliche Staatsquote liegt (je nach Definition) bei etwa 100 %.
7. Die Vernetzung aller Sozialsysteme miteinander mit den Mitteln des
Rechts.
Konkretes
Beispiel:
Die
Riester-Rente ist mit 36 anderen Gesetzen verknüpft.
Je
mehr Personen eine Riester-Rente abschließen, desto schlechter geht es den
anderen
Sozialsystemen
finanziell.
Je mehr Personen eine
Riester-Rente abschließen, desto schlechter geht es den Staatsfinanzen,
weil
die Zuschüsse steigen und gleichzeitig die Steuereinnahmen sinken.
8. Die fortlaufende Ausweitung der staatlichen Aufgaben.
Die Folgen:
Die
Anzahl der Gesetze nimmt immer noch weiter zu statt ab!
Die
Rechtssicherheit nimmt nicht mehr zu sondern ab.
Die
Verfahren dauern immer länger.
9. Der ungebrochene Glaube, mit Hilfe von Gesetzen, die Realität zu verändern.
Allgemeines
Beispiel:
Hierzu
gehört die immer wiederkehrende Behauptung und Realisierung der
Steuerungsfunktion
von Steuern.
10. Die Allmacht der Politik
Die
zunehmende Ausdehnung staatlicher Aufgaben mit dem Anspruch, alles besser lösen
zu können, als der Einzelne,
bringt
der Politik zwar eine gewisse Allmacht; sie wird aber durch die Realität selbst
ad absurdum geführt.
o
Bewusst geschaffene Ausnahmetatbestände z.B. beim Steuerrecht werden später von
den selben Politikern als
Steuerschlupflöcher diskreditiert.
o
Im privaten Bereich gibt es eine Zunahme der Schattenwirtschaft.
o
Im staatlichen Bereich gibt es eine Zunahme der Verfahrensdauer, der
Prozessdauer und der Genehmigungsverfahren usw.
o
Im staatlichen Bereich gibt es eine Zunahmen der Tendenz sich über (selbst
geschaffenes) Recht hinwegzusetzen und damit
weg von der Legitimität zur Willkür und
damit zur Anarchie.
o
Die dauernde Änderung des Rechts in einem Bereich führt zur Willkür des Staates gegenüber seinem Bürger, zu einer
allgemeinen Rechtsunsicherheit beim Bürger
und zum Nachlassen des Vertrauens der Bürger in die Verlässigkeit
des
Staates.
o
Der Staat greift zu Methoden, die den Bürger die Allmacht des Staates spüren
lassen; damit erlebt der Bürger den Staat aber
nicht mehr als wohlwollende Obrigkeit
sondern als Zuchtmeister.
-
Wegfahrsperre beim Auto wenn jemand seinen Steuern nicht bezahlt.
-
Wegnahme von Kindern aus der Obhut der Erziehungsberechtigten bei Verdacht.
-
Die Vorwegbesteuerung bei Aufträgen durch die Bauabzugssteuer stellt alle
Bauunternehmen unter Generalverdacht.
11. Mehr Gerechtigkeit durch die Missachtung von Rechtsprinzipien:
Die
Missachtung der Prinzipen des Rechts bringe den Menschen mehr Gerechtigkeit.
o
Stattdessen gibt es einen allgemeine
Orientierungslosigkeit.
o
Stattdessen gibt es mehr Gerichtsprozesse.
o
Stattdessen gibt es immer mehr innere Abmeldungen vom Staat und seinen
Institutionen.
o
Stattdessen gibt es immer mehr egozentrische Einstellungen und egozentrisches
Verhalten, Egoismen und Egomanien.
o
Stattdessen findet einen Entsolidarisierung der
Menschen statt.
12. Mehr Ausnahmen und die Gerechtigkeit:
Die
Ausdehnung der Ausnahmetatbestände bringe mehr Gerechtigkeit.
5. Die wichtigsten Versäumnisse der Politik in
Deutschland
1. Das Nichterkennen von Ursache-Wirkungs-Zusammenhängen in allen
Bereichen.
2. Das Versäumnis, nach den eigentlichen Ursachen von Problemen zu suchen, um
die Ursachen zu
verändern.
3. Die Analyse von vernetzten Systemen erfolgreich angehen.
4. Die Überprüfung der Bedingungen, unter denen Gesetze gelten, angehen und
erfolgreich abschließen.
Das
„beste Beispiel“ ist der so genannte „Generationenvertrag“ mit dem die meisten Sozialsystem finanziert
werden.
Das
„zweitbeste Beispiel“ ist die so genannte „paritätische Finanzierung der
Sozialsysteme“!
5. Das Erkennen der Dramatik der demographischen Entwicklung.
o
Die Menschen werden immer älter.
o
Die Lebensarbeitszeit sinkt:
Der Eintritt ins Berufslebens
wird immer später.
Die
Frühverrentung nimmt noch immer zu.
o Die Anzahl der Geburten
nimmt ab.
Die ausländischen „Gastarbeiter“
nehmen ihre Rentenansprüche wieder mit nach Hause.
6. Die
paritätische Finanzierung aller Sozialsysteme (über den Faktor Arbeit).
7. Das Erkennen, dass die erforderlichen Lösungen der vorhandenen Probleme
durch die Zunahme der
politischen Macht
der politischen Parteien eher erschwert als erleichtert wird.
8. Die Vorteile des föderativen Systems zu nutzen.
9. Das Erkennen der Nachteile durch die Zunahme der Zentralisierung.
10. Es gibt kaum ein Abwägen und Entscheiden,
wann die Zentralisierung besser ist als die Dezentralisierung
und
umgekehrt.
Im proklamierten Zeitalter
der Mobilität gibt es diese Besonderheiten:
o
Jedes Bundesland hat eine eigene Kampfhundverordnung.
o
Jedes Bundesland hat ein eigenes Schulsystem.
o Das Abitur zählt aber in
allen Bundesländern als Studienvoraussetzung, weil sich die KMK auf bestimmte
Voraussetzungen in der Oberstufe geeinigt
haben.
o Es gibt eine Zentralstelle für die Vergabe der
Studienplätze (ZVS) für alle Universitäten.
o
Jedes Bundesland hat ein eigenes Wahlrecht.
o
Jedes Bundesland hat eine eigene Verfassung.
o
Jedes Bundesland (bis auf Schleswig-Holstein) hat ein eigenes
Bundesverfassungsgericht