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Hedge-Fonds

(und der Handel mit so genannten Derivaten)

Ich bin weder ein direkter Nutznießer noch ein direkter Leidtragender von Hedge-Fonds.
Ich habe also so wenig damit zu tun wie Sie oder Ihr Nachbar.
Trotzdem „lohnt es sich“, sich damit zu befassen, sind wir doch alle mittelbar davon betroffen.

 

Gliederung

 

1. Informationen über den Handel mit Devisen
2. Informationen über den Handel mit Devisen durch Hedge-Fonds
3. Informationen über den Handel mit Derivaten
4. Begriffe und Zahlen im Zusammenhang mit Hedge-Fonds (2006)
5. Die Größenordnungen und die Bedeutung des Handels mit Derivaten
5.1 Der weltweite Handel
5.2 Informationen über die Hedge-Fonds
5.3 Handel in Asien
5.4 Handel in Europa
5.5 Handel in Deutschland
6. Fehlende Transparenz und fehlende oder unzureichende Kontrolle
7. Die gewaltigen Risiken
8.
Der Ausblick
9. Schlussbemerkungen

 

Ausführungen

1. Informationen über den Handel mit Devisen (2)
     1. Das Handelsvolumen mit Devisen betrug 2006 etwa 2.000 Mrd US-$ pro Tag. Davon wurden etwa
          vier Fünftel in US-Dollar gehandelt
    
      (Quelle: Harenberg Aktuell 2008 – Das Jahrbuch – Lexikonverlag;    Stichwort „Devisenhandel“, Seite 484)
     2. Die Zuwächse im Devisenhandel sind offensichtlich enorm.
            Im Jahre 2001 betrug der Umsatz „nur“ 1.210 Mrd US-$ pro Tag
           (Quelle: Harenberg Aktuell 2008 – Das Jahrbuch – Lexikonverlag; Stichwort „Devisenhandel“, Seite 484)

2. Informationen über den Handel mit Devisen durch Hedge-Fonds (4)
     1. Spektakuläre Geschäfte von internationalen Hedge-Fonds ließen im Verlauf des Jahres 2006 den Wert
          der japanischen Währung gegenüber dem Euro um 13 % fallen.
 
   
      (Quelle: Harenberg Aktuell 2008 – Das Jahrbuch – Lexikonverlag;  Stichwort „Devisenhandel“, Seite 484)
     2. Die Hedge-Fonds nutzten die Tastsachen, dass die japanische Notenbank versuchte, die Deflation mit
          einer Nullzinspolitik zu bekämpfen.
            Hedge-Fonds nahmen daraufhin für Hunderte von Milliarden US-Dollar Kredite in Japan auf und legten das Geld
          kurzfristig zu höheren Zinsen in Europan an.
 
          (Quelle: Harenberg Aktuell 2008 – Das Jahrbuch – Lexikonverlag; Stichwort „Devisenhandel“, Seite 484)
     3. Von dem Kursrückgang des Yen profitierten auch japanische Unternehmen, die hohe Exporte hatten.
          (also die Exportwirtschaft)
            Sie konnten dadurch ihre Waren preiswerter auf dem Weltmarkt anbieten.
           (Quelle: Harenberg Aktuell 2008 – Das Jahrbuch – Lexikonverlag; Stichwort „Devisenhandel“, Seite 484)
 
    4. Auch auf die Kursgewinne dieser Aktiengesellschaften hatten die Hedge-Fonds Milliardensummen
          gewettet, sodass sie zusätzliche Gewinne verbuchen konnten.
    
      (Quelle: Harenberg Aktuell 2008 – Das Jahrbuch – Lexikonverlag; Stichwort „Devisenhandel“, Seite 484)

3. Informationen über den Handel mit Derivaten (5)
     1. Es gibt kein Gesetz, das den Handel mit Derivaten einschränkt.
     2. Es können dem Wert nach mehr Derivate über Aktien, Anleihen und Währungen gehandelt werden als
        überhaupt Aktien, Anleihen oder Währungen vorhanden sind.
     3. Derivate können sehr verschiedene Finanzinstrumente sein:
     Besonders gehandelt wurden
        o im Bereich der festverzinslichen:
US-Zinskontrakte, Zinsderivate und Anleihen,
        o kurzfristige Zinskontrakte: Euro-Dollar-Futures, Optionen auf Futures und auf Zinsen,
        o Währungen und Devisen: Devisenkontrakte und
        o Aktien: Aktienindices, Aktienkontrakte,
 
4. Von besonderer Bedeutung ist der jeweilige Trend:
        Beispiele.
              o Welchen Zufluss an Kapital haben die Hedge-Fonds?
              o Wie haben sich die Umsatze in Hedge-Fonds entwickelt?
              o Wie sehen die Trends in den einzelnen Regionen aus?
                     z.B. in Asien, Europa (Deutschland) und Südamerika
5. Das Handelsvolumen der Derivate ist sehr unterschiedlich.
      o Einen sehr großen Teil nahmen die Derivate im festverzinslichen Bereich, wie Anleihen und Zinsderivate ein.
           Hier stieg das Handelsvolumen weltweit um 21 % auf 304 Billionen US-Dollar.
      o Die kurzfristigen Zinskontrakte zu den auch Euro-Dollar-Futures gehören, verzeichneten in Nordamerika
           einen Anstieg um 23 % auf 159 Billionen Dollar.

      o In Europa legte ihr Volumen um 18 % auf 95 Billionen Dollar zu.    
      o Bei Devisenkontrakten gab es im 1. Quartal einen Anstieg um15 % auf 2,7 Billionen Dollar.
      o Das Handelsvolumen bei Kontrakten auf Aktienindices stieg um 7 % auf rund 26 Billionen Dollar.
     
(Quelle: „Umsatz mit Derivaten legt deutlich zu“, Handelsblatt vom 14.06.2005)

4. Begriffe und Zahlen im Zusammenhang mit Hedge-Fonds (2006) (4)
     Man muss mindestens vier Dinge streng von einander trennen:

     1. Die Anzahl der Hedge-Fonds:                        7.000 Hedge-Fonds (2004)
 
          (Quelle: „Hedge-Fonds stehen vor einem Kulturschock“, Handelsblatt vom 10.12.2004)
                                                                                                  9.000 Hedge-Fonds (2006)
           (Quelle: Harenberg Aktuell 2008 – Das Jahrbuch – Lexikonverlag; Stichwort „Hedge-Fonds“, Seite 160)

     2. Das in Hedge-Fonds angelegten Kapital
        also das Fondsvermögen der Hedge-Fonds:       900 Mrd US-$ (2004)

          
(Quelle: „Hedge-Fonds stehen vor einem Kulturschock“, Handelsblatt vom 10.12.2004)
                                                                              1.000 Mrd US-$ (2005)
       
(Quelle: Hedge-Fonds berechnen die Preise neu“, Handelsblatt vom o1.09.2005)
                                                                              1.500 Mrd US-$ (2006)      
    
           (Quelle: Harenberg Aktuell 2008 – Das Jahrbuch – Lexikonverlag; Stichwort „Hedge-Fonds“, Seite 161)

     3. Das Handelsvolumen der Hedge-Fonds pro Tag:         6 Billionen US-$ *(2006)
           (Quelle: Harenberg Aktuell 2008 – Das Jahrbuch – Lexikonverlag; Stichwort „Hedge-Fonds“, Seite 161)

     4. Das Handelsvolumen der Hedge-Fonds pro Jahr:           1.332 Billionen US-$ (2005)       
        
(Quelle: „Umsatz mit Derivaten legt deutlich zu“, Handelsblatt vom 14.06.2005)
                                                                                                 1.500 Billionen US-$ (2006)              
           * Die Rechnung: 6 Billionen pro Tag mal 250 Arbeitstage ergibt 1 500 Billionen US-$ pro Jahr
        Das sind natürlich immer nur Momentaufnahmen.

5. Die Größenordnungen und die Bedeutung des Handels mit Derivaten
5.1 Der weltweite Handel (11)
       1. William Gross, Anlagechef des Fondshauses Pimco, schätzt die Zahl aller Hegde-Fonds auf 7.000
            und ihr Vermögen auf 900 Mrd Dollar.
               (Quelle: „Hedge-Fonds stehen vor einem Kulturschock“, Handelsblatt vom 10.12.2004)
         2. Das gesamte Handelsvolumen von Finanzderivaten an den Börsen betrug im 1. Quartal 2005 die
            unvorstellbare Summe von sage und schreibe etwa 333.000 Mrd US-Dollar. (333 Billionen Dollar)
               Die Steigerungsrate betrug 19 %.
               Das berichtet die Bank für internationalen Zahlungsausgleich (BIZ).
               Autor des Bereichtet war Fabio Fornanari.
               Besonders gehandelt wurden US-Zinskontrakte, Optionen auf Futures und auf Zinsen, Währungen und Aktienindices.
 
              (Quelle: „Umsatz mit Derivaten legt deutlich zu“, Handelsblatt vom 14.06.2005)
                Anmerkung:
               Das Handelsvolumen berechnet sich nach dem Basiswert, der dem entsprechendem Kontrakt zugrunde liegt.
       3. Das Handelsvolumen mit Derivaten betrug demnach im Jahre 2005 etwa 1.332.000 Mrd US-Dollar.
            (1.332 Billionen US-Dollar)
               Die Rechnung:
                 333 Billionen US-$ mal 4 ergibt    1.332 Billionen US-$ oder oder    1.332 000 Milliarden US-$
               Zum Vergleich:
               Das gesamte Bruttoinlandprodukt (BIP) der USA beträgt nur etwa 13.000 Mrd $.
               Das ist also nur ein Hundertstel dieser Summe.
               (Im Jahre 2006 betrug das BIP genau 13.163, 870 Mrd US-$)
               (Quelle. Fischer Weltalmanach 2009, Seite 500)
         4. Der gesamte Umsatz mit Derivaten ist im ersten Halbjahr 2006 um 24 % auf 370 Billionen US-Dollar gestiegen.
            Das berichtet die Bank für internationalen Zahlungsausgleich (BIZ).
            Im gesamten ersten Halbjahr 2005 gab es einen Anstieg um 5 %.
               (Quelle: „Weltweiter Derivatehandel stieg um 24%“, Handelsblatt vom 21.11. 2006)
       5. Außerdem ist bemerkenswert:
            Das Umsatzvolumen mit Hedge-Fonds steigt schneller als der übrige Bankensektor.
       6. Weltweit werden also Geschäfte mit Derivaten gemacht, die gesamte Wirtschaftskraft der USA um
            den Faktor 100 übersteigen.
       7. Die Hedge-Fonds drehen weltweit an einem riesigen Rad, das in seinen Dimensionen einem hohen
            Vielfach der Weltwirtschaft entspricht
       8. Wenn man nur einmal davon ausgeht, das bei jedem „Geschäft“ im Durchschnitt nur 1 % verdient
            wird, wurden mit Derivaten in einem Jahr 13 000 Mrd US-Dollar verdient.
               [Hinweis: unter 5.5 Handel in Deutschland ist unter Aussage Nr. 4 von einer Rendite von 3,2 % die Rede]
                Die Rechnung:
                     1 % von 1.332 Billionen US-$ ergibt 13,32 Billionen US-$ oder   13.320 Mrd US-$
       7. Das entspricht dem US-Amerikanische Bruttoinlandprodukt.
               Ein paar Personen, die mit Derivaten handeln, verdienen mehr als das ganze amerikanische Volk erwirtschaftet.
               Ein paar Menschen verdienen mit Derivaten mehr als alle 25 Länder der EU zusammen erwirtschaften.


5.2 Informationen über die Hedge-Fonds (5)
      1. Es gab im Jahre 2006 weltweit etwa 9.000 Hedge Fonds
        
(Quelle: Harenberg Aktuell 2008 – Das Jahrbuch – Lexikonverlag; Stichwort „Hedge-Fonds“, Seite 160)
      2. Alle Hedge Fonds zusammen verwalteten 2006 ein Fondsvermögen von etwa 1.500 Mrd US-$.
         
(Quelle: Harenberg Aktuell 2008 – Das Jahrbuch – Lexikonverlag; Stichwort „Hedge-Fonds“, Seite 161)
      3. Die tatsächlich an den Finanzmärkten eingesetzte Geldmenge betrug nach Schätzungen französischer
          Ökonomen über 6.000 Mrd US-$ pro Tag, weil in großen Umfang mit geliehenem Geld spekuliert wurde.
          (Quelle: Harenberg Aktuell 2008 – Das Jahrbuch – Lexikonverlag; Stichwort „Hedge-Fonds“, Seite 161)
      4. Die Entwicklung des von den Hedge-Fonds verwalteten Vermögens:
            1990            ca.      20 Mrd US-$
            1995            ca.    170 Mrd US-$
            2000            ca.    440 Mrd US-$
            2005            ca. 1.100 Mrd US-$
         (Quelle: Harenberg Aktuell 2008 – Das Jahrbuch – Lexikonverlag; Stichwort „Hedge-Fonds“, Seite 161)
       
5. Die Top-Ten der Branche nach dem verwalteten Vermögen (Januar 2007)
            1. JP Morgan Asset Management (USA)                               34,0 Mrd US-$
            2. Goldman Sachs Asset Management (USA)                        32,5 Mrd US-$
            3.
Bridgewater Associates (USA)                                            30,2 Mrd US-$
            4. D.E. Show Group (USA)                                                      26,3 Mrd US-$
            5.
Ferallion Capital Management (USA)                                26,2 Mrd US-$

            6. Renaissance Technologies (USA)                                       24,0 Mrd US-$
            7.
Och-Ziff Capital Management (USA)                                 21,0 Mrd US-$
            8. Cerberus Capital Management (USA)                               19,2 Mrd US-$
            9. Barclays Global Investors (USA)                                        18,9 Mrd US-$
            10. Man Investments (GB)                                                     18,8 Mrd US-$
          (Quelle: Hedge Fund Research, HedgeFund und Intelligenz über Globus Nr. 1352 nach Harenberg Aktuell 2008 –
                                  Das Jahrbuch – Lexikonverlag; Stichwort „Hedge-Fonds“, Seite 161)

5.3 Handel in Asien (1)
      1. Schätzungen von Fachleuten zufolge sind derzeit lediglich 6,5 bis 7,5 % des von Hedge-Fonds
          weltweit verwalteten Vermögens von mehr als einer Billion Dollar in Asien investiert.
            (Quelle: „Hedge-Fonds nehmen jetzt Asien ins Visier“, Handelsblatt v. 25.7.2005)

5.4 Handel in Europa (5)
      1. Ein Wachstum verzeichnete die Branche vor allem in Europa.
      2. Hier wurden rund 150 neue Hedge-Fonds gegründet.
            Im zweiten Quartal 2005 wurden noch 27,4 Mrd Dollar eingesammelt.
            Im ersten Quartal 2005 wurden nur 10,9 Mrd Dollar eingesammelt.
            Es gibt eine Brachenorganisation „Hedge Fund Research“.
            Der Präsident heißt Josh Rosenberg.
            (Quelle: „Hedge-Fonds ziehen im zweiten Quartal weniger Kapital an“, Handelsblatt vom 4.8.2005)
      3. Der US-Datenanbieter Hedge Fund Research meldet einen Kapitalzufluss von rund 16 Mrd Dollar.
            (Quelle: Hedge-Fonds verbuchen Rekordeinnahmen“, Handelsblatt vom 19.01.2006)
      4. In den vergangenen fünf Jahren sind die Gebühren der jetzt 1.100 Mrd Dollar verwaltenden Branche
          von 1,27 auf 1,44 Prozent gestiegen.
            Die zusätzlich erhobenen erfolgsabhängigen Gebühren sind darin nicht enthalten.
            (Quelle: Hedge-Fonds verbuchen Rekordeinnahmen“, Handelsblatt vom 19.01.2006)
      5. In Europa legte das Handelvolumen der Hedge-Fonds um 18 % auf 95 Billionen Dollar zu.
 
         (Quelle: „Umsatz mit Derivaten legt deutlich zu“, Handelsblatt vom 14.06.2005)

5.5 Handel in Deutschland (8)
      1. Seit 2005 gibt es sogar in Deutschland zugelassene Hedge-Fonds.
            Sie wurden mit dem „Investitionsmodernisierungsgesetz“ von 2003 unter Auflagen zugelassen.
      2. Es gab (deshalb) nur wenige deutsche Hedge-Fonds.
      3. Die deutschen Hedge-Fonds sind im deutschen „Absolut Research Hedge-Fonds-Index“ zusammengefasst.

        
(Quelle: Harenberg Aktuell 2008 – Das Jahrbuch – Lexikonverlag; Stichwort „Hedge-Fonds“, Seite 161)
 
     4. Die im deutschen „Absolut Research Hedge-Fonds-Index“ zusammengefassten Hedge-Fonds
          erwirtschaften im Jahre 2006 eine Rendite von 3,2 %.
        
(Quelle: Harenberg Aktuell 2008 – Das Jahrbuch – Lexikonverlag;  Stichwort „Hedge-Fonds“, Seite 161)
 
     5. Mittlerweile kontrollieren Hedge-Fonds 20 bis 25 % des Deutschen Aktienmarktes; 5 % mehr als im
          vergangenen Jahr.
 
           (Quelle: „Hedge-Fonds – die neue Börsenmacht“, Handelsblatt vom 7.9.2005)
      6. Es gibt einen so genannter Finanzdienstanbieter „Mergermarket“.
            Danach wurden in den vergangenen 5 Jahren im europäischen Markt 134 Mrd Euro angelegt. Das ist eine
            Verdoppelung der Anlagesumme.
            Thomas Krenz (Deutschland-Chef von Permira) erwartet im Jahre 2006 Dutzende von Transaktionen im Wert
            von 500 Mrd Euro.
            (Quelle: „Deutschland zieht Milliarden an“, Handelsblatt vom 24./25./26. Februar 2006)
      7. Der Abteilungsleiter im Bundesfinanzministerium Jörg Asmussen will die Auflagen und Regularien bei
          der Bundesamt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) für Hedge-Fonds reduzieren.
            Anlass war wohl ein zurückgenommener Hedge-Fonds der HBV.
            (Quelle: ARD Video-Text-Tafel 708, am 10. März 2006)
      8. Es gibt in Deutschland meines Wissens kein Gesetz, das den Handel mit Derivaten einschränkt und
          die Machenschaften der Hedge-Fonds reguliert.
            Es können sowohl der Stückzahl als auch dem Wert nach mehr Derivate über Aktien, Anleihen und Währungen
            gehandelt werden als überhaupt Aktien, Anleihen oder Währungen vorhanden sind.
            Ein Hedge-Fonds namens „apano“ macht sogar für sich Reklame im Fernsehen.
            Slogan: „Anders denken zahlt sich aus!“
            Tel.: 0800 22 02 210 oder www.apano.de

6. Fehlende Transparenz und fehlende oder unzureichende Kontrolle (6)
  1. Die internationalen Hedge-Fonds unterliegen keinerlei Kontrolle, zumal sie meist in Steuerparadiesen in
      der Karibik ansässig sind.
     
(Quelle: Harenberg Aktuell 2008 – Das Jahrbuch – Lexikonverlag; Stichwort „Hedge-Fonds“, Seite 161)
  2. Eine Regulierung der Hedge Fonds durch die Securities und Exchance Commission (SEC) erfolgte
      nach vielen Fonds-Skandalen seit den 90er Jahren.
        Es gab systematische Fehler, Fehler in Prüfungsunterlagen und fehlerhafte Bilanzen. Einige Praktiken bei offenen
      Investmentfonds, wie Differenzen bei der Feststellung des Wertes von Wertpapieren und des Wertes der jeweiligen
        Fondsanteile, wurden durch gesetzliche Maßnahmen der SEC verboten.
        Im Jahre 2004 wurde das bestehende Gesetzeswerk reformiert.
        Es betraf die Hedge-Fonds-Berater. Zugleich wurden einige Zusatzregeln verabschiedet.
        Das Wachstum der Hedge-Fonds ist dramatisch. Vor 8 bis 10 Jahren hielten sie rund 100 Mrd Dollar an
        Vermögenswerten. Heute schätzt man eine Zahl zwischen 1,0 und 1,5 Billionen Dollar.
        Der zweite Grund für die Aktivitäten der SEC war das starke Ansteigen der Betrugsfälle in jüngster Zeit.
        [Der Verfasser heißt Harvey J. Goldschmid und war lange Zeit Mitglied der SEC.]
        (Quelle „Die Herausforderung der Hedge-Fonds“,  Handelsblatt vom 12.09.2005)
  3. Die Bundesregierung setzte sich 2007 in der turnusmäßigen Präsidentschaft der G 8-Staaten dafür ein,
      die Transparenz für Hedge-Fonds zu erhöhen.
        Die Politik glaubte jedoch machtlos zu sein.
      (Quelle: Harenberg Aktuell 2008 – Das Jahrbuch – Lexikonverlag; Stichwort „Hedge-Fonds“, Seite 161)
  4. Es existieren keinerlei Druckmittel, um von international tätigen Hedge-Fonds auch nur Auskünfte zu erhalten.
        Es wurde darüber diskutiert, für die internationale Kreditvergabe schärfere Maßstäbe und Kontrollen einzuführen.
      (Quelle: Harenberg Aktuell 2008 – Das Jahrbuch – Lexikonverlag; Stichwort „Hedge-Fonds“, Seite 161)
   5. Die möglichen Maßnahmen:
        a) Jeder Nationalstaat kann damit drohen, auf seinem Gebiet die Tätigkeit von Hedge-Fonds zu unterbinden.
        b) Jeder Nationalstaat kann die Kommunikationsverbindungen wie das Internet zu diesem Zweck für Teilnehmer
            aus seinem Staatsgebiet staatlicher Kontrolle unterwerfen.
        c) Selbst die privatwirtschaftlich organisierten Banken können nur im Einzelfall der Kreditaufnahme nach den ihnen
            vorgelegten Sicherheiten entscheiden.
            Oft ist dabei nicht zuerkennen,
            o ob die vorgelegten „Sicherheiten“ selbst nicht nur Resultat spekulativer    Machenschaften von Hedge-Fonds sind oder
            o ob die Kreditaufnahmen nicht durch ein Unternehmen erfolgt, das seine Verbindungen mit dem Hedge-Fonds nicht offen legt.
      (Quelle: Harenberg Aktuell 2008 – Das Jahrbuch – Lexikonverlag; Stichwort „Hedge-Fonds“, Seite 161)
  6. Es gelang der Politik beim G 8-Gipfel in Heiligendamm nicht, eine staatliche oder internationale
      Kontrolle der Hedge-Fonds einzuführen oder ein Kontrollsystem durch Banken oder Börsen zu vereinbaren.
        Es blieb bei Absichtserklärungen und der Bekräftigung „wachsam“ zu sein.
        Über einen von Deutschland geforderternVerhaltenskodex konnte keine Einigung erzielt werden.
      (Quelle: Harenberg Aktuell 2008 – Das Jahrbuch – Lexikonverlag; Stichwort „Hedge-Fonds“, Seite 161)

7. Die gewaltigen Risiken (3)
  1. Bereits zum Jahreswechsel 2006/2007 alarmierten wissenschaftliche Untersuchungen die Politik, dass
      sich die Hedge-Fonds zu einem „systemischen Risiko für die Weltwirtschaft“ entwickelt hätten.
        Da niemand Einblicke in die Geschäfte der Hedge-Fonds besitze oder eine Kontrolle ausübe, könne das Streben
      nach kurzfristigen Gewinnen jederzeit zu unvorhergesehenen Folge führen.
  2. Dies sei besonders dann der Fall, wenn durch so genannte Leerverkäufe mit gleichgerichteten Strategien
      eine schnelle Anpassung an die Marktlage angestrebt wird.
        Es könnten Preisexplosionen bei bestimmten Rohstoffen oder Zusammenbrüche von nationalen Währungen eintreten.
  3. Noch verheerender wären die Auswirkungen, wenn Hedge-Fonds selbst zahlungsunfähig würden.
      Sie könnten dann internationale Banken, die ihre Kreditgeber waren, mit in den Konkurs reißen.

8. Der Ausblick (5)
    1. Er sieht offensichtlich sehr düster aus! Die staatlichen Banken haben mehr Verluste eingefahren als die
       privaten Banken.
    2. Erst wenn der Leidensdruck groß genug sein wird, werden Maßnahmen und Entscheidungen getroffen,
       die die Ursachen bekämpfen.
    3. Von den jetzt getroffenen Maßnahmen kann man das gewiss nicht behaupten.
       Bisher bekämpft man eher die Auswirkungen – die Symptome – als die eigentlichen Ursachen
.
    4. Das, was man über Jahrzehnte versäumt hat zu verabreden, einzuleiten, auszuprobieren, umzusetzen,
       soll nun in er Nacht und Nebelaktion Wirkung zeigen.

9. Schlussbemerkung
     Die hier verwendeten Quellen sind nicht die allerneuesten.
     Im Lichte älterer Quellen wirkt Betrachtung sachlicher und steriler und weniger aufgeregt.
     Ich habe für dieses gewaltige und heikle Thema 58 Aussagen gemacht.
     Diese Aussagen wurden in stark gegliederter Form zusammen getragen.
     Dabei habe ich 39 Quellen angeben.
     Ich habe noch etwa 60 Zeitungsausschnitte zu diesem Thema.
     o Die Inhalte in den Zeitungsausschnitten bestätigen viele der hier getroffenen Aussagen und Feststellungen.
     o Kein Inhalt in diesen Ausschnitten widerspricht den hier gemachten Aussagen oder den hier getroffenen Feststellungen.
     Für besonders bemerkenswert halte ich die Tatsache, dass sich Hedge-Fonds an Private Equity Gesellschaften
     beteiligen oder selbst welche gründen.