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Globalisierung
-
Grundsatzpapier -
(35 + 17)
Anmerkung:
1. Die Zahlen in Klammern
bedeuten die Anzahl der Aussagen meist in Form von Thesen.
2.
Die manchmal dahinter stehen zweite Zahl (dünngedruckt)
bedeutet die Anzahl zusätzlicher Aussagen, die die erste Aussage (These)
stützen sollen.
3.
Da das Ganze etwa länger geworden ist als ich eigentlich vorhatte habe ich
einen Tipp für Sie!
Lesen
Sie erst nur die Aussagen in der 14er Schrift und die Gliederungsüberschriften.
Gliederung
A. Das neue
Phänomen „Globalisierung“ (4)
B. Die Voraussetzungen für die Globalisierung (4 + 8)
C. Die verschiedenen Aspekte der Globalisierung (12)
D. Globalisierung und die verschiedenen ökonomischen Folgen (6 + 9)
E Zusammenfassung (9)
Ausführungen
A. Das neue
Phänomen „Globalisierung“ (4)
1.
Das Phänomen „Globalisierung“ genannt, gibt es erst einige wenige Jahrzehnte.
2. Es umfasst – wie der Name sagt – den ganzen Globus, also grundsätzlich alle
Länder der Erde.
3. Man bezeichnet mit dem Begriff „Globalisierung“ die zunehmende Internationalisierung
des Handels, der Kapital- sowie der
Produkt-
und der Dienstleistungsmärkte. Damit sind die Volkswirtschaften zunehmend mehr
miteinander verflochten.
(Quelle: Brockhaus
„Globalisierung“ 2001)
4.
Von dem Phänomen der„Globalisierung“ sind alle Länder in fast allen Bereichen
betroffen:
o
Das Ausmaß der Betroffenheit ist unterschiedlich.
o
Die Anzahl der betroffenen Bereiche ist unterschiedlich.
o
Der Grad und die Art der Auswirkungen sind unterschiedlich.
o Die Tendenzen der
Auswirkungen sind unterschiedlich.
B.
Die Voraussetzungen für die Globalisierung (4 + 8)
1.
Datenaustausch:
Die
wichtigste Voraussetzung der Globalisierung ist ein umfassender und schneller
Datenaustausch, der den ganzen
Erdball
umspannt.
1.1
Dazu waren drei technische Voraussetzungen erforderlich:
1. die Erfindung und der Bau
sehr vieler Computer
2.
eine mit allen Computern kompatible Software und
3.
die Vernetzung dieser Computer durch das World Wide Web. (per Kabel oder
Satellit)
2.
Kommunikation:
Damit
dieser Datenaustausch erfolgreich stattfinden konnte, mussten die Voraussetzungen
für eine länderübergreifende und
globale
Kommunikation geschaffen werden.
Das World
Wide Web funktioniert nur, wenn Personen aus den unterschiedlichen Ländern mit
einander kommunizieren können.
2.1
Dazu mussten alle Probleme der dazu notwendigen Verständigungen durch die Erreichbarkeit
der betroffnen Personen gelöst werden.
Das
World Wide Web funktioniert nur dann schnell und effizient, wenn alle beteiligten
Personen zu jeder Tages- und Nachtzeit in allen Ländern
der
Erde erreichbar sind. Wenn es in einem Land Tag ist, muss der Gesprächspartner
in einem anderen entfernten Land erreichbar sein,
auch
wenn dort gerade tiefste Nacht ist.
2.2
Dazu mussten alle Probleme der dazu notwendigen Verständigungen der betroffenen
Personen gelöst werden.
Die
Lösung dieses Problems erreicht man, in dem man sich auf eine gemeinsame Sprache
einigte.
Dies
erreichte man durch die Weltsprache Englisch.
3. Warenverkehr
Die
Waren und Güter müssen schnell, kostengünstig und sicher vom Produktionsstandort
zum Empfänger gelangen.
3.1
Die Abfertigung an den Grenzen durch den Zoll muss rasch erfolgen.
3.2 Die Verladung und Entladung in normieren Containern erleichtert die Verschiffung.
3.3 Alle Länder benötigen Containerhäfen, die diesen Ansprüchen genügen.
3.4 Die Abfertigung und der Transport von dringend benötigten Waren oder von leicht
verderblichen Waren und Gütern in Flugzeugen muss
besonders
rasch erfolgen.
3.5 Alle an einem weltweiten Handel beteiligten Staaten müssen die entsprechende
Infrastruktur bereitstellen oder die Produktionsstätten in der
Nähe
solcher Infrastruktureinrichtungen forcieren.
4. Geldverkehr
Die
Abwicklung des Preises der Waren und Güter muss schnell sicher erfolgen.
4.1 Die Währungen müssen verrechenbar sein, was feste oder kalkulierbare Wechselkurse
bedeutet.
4.2 Die Währungen müssen stabil in ihrer Kaufkraft sein, was Auswirkungen auf
die Währungspolitik und besonders auf die Zinshöhe hat.
C.
Die verschiedenen Aspekte der Globalisierung (12)
1.
Die Globalisierung hat sehr viele und unterschiedliche Aspekte.
2. Die Globalisierung hat technische Aspekte.
Die gefertigten Teile müssen normiert
sein, dass sie auch in das fertige Produkt passen.
3.
Die Globalisierung hat Auswirkungen auf den Produktionsstandort eines Produktes.
Ein fertiges Produkt wird nicht mehr nur
an einem Produktionsstandort hergestellt, sondern die Teile kommen oft aus
mehren Standorten.
Die
Teile eines fertigen Produkts werden also an vielen Standorten hergestellt,
aber an einem Standort montiert.
4. Die Globalisierung hat patentrechtliche Aspekte.
Der Nachbau von geschützten Marken oder
die Herstellung von Produkten unter Verwendung von Patenten muss mit einer
Genehmigung und
der
entsprechenden Vergütung erfolgen.
5.
Die Globalisierung hat arbeitsrechtliche Aspekte.
Die Arbeitsbedingungen in den
einzelnen Ländern sind sehr
unterschiedlich.
Arbeitszeiten
am Tage in der Woche und die Jahresarbeitszeiten sind sehr unterschiedlich.
Die
Urlaubszeiten sind sehr unterschiedlich.
Die
hygienischen und die Unfallverhütungsvorschriften sind sehr verschieden.
6.
Die Globalisierung hat Auswirkungen auf die Höhe der Löhne.
Bei der Lohnhöhe gibt es gravierende
Unterschiede:
Für
einen deutschen Handwerker kann man etwa vier tschechische Handwerker bezahlen
oder 20 Handwerker aus Kasachstan.
Die
Höhe der Sozialabgaben ist sehr unterschiedlich.
7.
Die Globalisierung hat arbeitsrechtliche Aspekte.
Häufig werden lohnintensive Arbeiten ins
Ausland verlagert:
Frisch
aus der Nordsee gefangene Krabben werden nach Marokko zum Entpulen verschifft
und kommen dann als speisefertige Produkte wieder nach
Deutschland
zurück.
Die
hochentwickelten Länder werden ihre Arbeitszeiten erhöhen müssen.
Die
wöchentliche Arbeitszeit soll dort von derzeit 28,8 Stunden wieder wesentlich erhöht
werden.
Das
Rentenalter soll von 65 um zwei Jahre auf 67 Jahre verlängert werden.
Die
Einspareffekte und Kostsenkungspotentiale zur Senkung der Lohnstückkosten sind
weitestgehend aufgezehrt.
8. Die Globalisierung hat handelsrechtliche Aspekte.
Um die einheimische Wirtschaft
(Industrie) vor einer Flut von „Massenware“ oder „Billigprodukten“ z.B. aus
Asien zu schützen, versuchen viele Staaten
durch
eine mengenmäßige Beschränkungen (Quoten) und bestimmte Qualitätsanforderungen
die Handelsströme zu reglementieren.
(z.B.
Textilien und Schuhe aus China)
9.
Die Globalisierung hat Auswirkungen auf die Handelsbilanzen der Länder.
Die
Handelsbilanz z.B. der USA mit Japan ist stark negativ. Japan kauft weniger Waren
und Güter aus den USA als umgekehrt.
Japan hat schon für Hunderte von
Milliarden Dollar US-Staatsanleihen gekauft.
Die
Handelsbilanz z.B. der USA mit China ist ebenfalls stark negativ. China kauft weniger
Waren und Güter aus den USA als
umgekehrt.
China
hat schon für Hunderte von Milliarden Dollar US-Staatsanleihen gekauft.
10. Die
Globalisierung ermöglicht eine arbeitsteilige Welt, in der jedes Land seinen
spezifischen Vorteile ausspielen kann.
Das fördert den Wettbewerb auf allen
Gebieten
11. Die
Globalisierung hat auch kulturelle Aspekte.
Die Waren die hergestellt werden und im
Ausland verkauft werden sollen, müssen den Geschmack des Importlandes treffen.
Man
muss also sehen, was die anderen wünschen und womit man dann Geld verdienen
kann. Man benötigt Kenntnisse über Gewohnheiten,
Vorlieben,
Abneigungen und den gerade herrschenden Trend. Man muss sich also anpassen.
12.
Die Globalisierung wird Auswirkungen auf alle Bildungssysteme haben.
Produktionsverwertbare
Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten werden einen höheren stellenwert
einnehmen als ohne die Globalisierung.
D. Globalisierung
und die verschiedenen ökonomischen Folgen (6 + 9)
1.
Alle lohnintensiven Produkte können in Hochlohnländern nicht mehr kostendeckend
hergestellt werden.
1.1
Arbeitsplätze werden in Niedriglohnländer verlagert.
1.2 Arbeitskräfte aus Niedriglohnländern kommen in die Hochlohnländer und arbeiten
zu niedrigen Löhnen als bei uns üblich
(schwarz
oder legalisiert)
1.3 Die Arbeitslosenquote steigt in allen Hochlohnländern (also auch bei uns).
1.4 Die Arbeitslosenquote wird in den Niedriglohnländern fallen.
1.5 Die Löhnen werden sich in ihrer Höhe angleichen (müssen):
1.6 Da bei uns die staatlichen soziale Sicherungssysteme an den Faktor Arbeit gekoppelt
sind, wird sich diese bei uns stärker auswirken
als
z.B. in den USA.
Auch der Arbeitgeberanteil der so
genanten paritätischen Finanzierung der Sozialsysteme verteuert die bei uns
hergestellten Waren und Güter.
1.7
Unsere Wettbewerbsfähigkeit ist nur noch geben,
o
wenn der Anteil der Wertschöpfung durch die Zulieferungen erhöht wird.
o
wenn wir Produkte auf dem Weltmarkt anbieten können, die in Funktion und
Qualität konkurrenzlos sind.
1.8 Eine rasche Änderung der Kostenstruktur auf dem Arbeitsmarkt ist nicht in Sicht.
Das was wir Arbeitsmarkt nennen, ist das
am stärksten mit Regeln überzogenen
Gebilde,
in dem sich Tarifvertragsparteien und der eigentliche Gesetzgeber bisher getummelt
haben.
Außerdem
sind sein Drittel der Abgeordneten Gewerkschaftler.
Eine
Deregulierung des so genannten Arbeitsmarktes wird nicht mit der erforderlichen
Schnelligkeit, Intensität, Konsequenz und Brutalität erfolgen.
In
den vier Jahren der jetzigen Großen Koalition wird man sich nicht auf die notwendigen
Reformen einigen können.
2.
Die Unternehmen müssen besondere Herausforderungen durch die Globalisierung
bestehen.
2.1
Wer in einer globalisierten Welt als Unternehmer bestehen will, darf sich nicht
an seinen Kosten orientieren, sondern an den Kosten
der
Konkurrenz.
3. Der weltweite Handel wird massiv zunehmen.
4.
Die Erwerbseinkommen breiter Schichten der Bevölkerung wird sinken:
5. Die Preise der global gehandelten Waren und Güter, werden sinken.
6. Die hochtechnisierten Staaten müssen aufpassen, dass sie nicht die Werkzeuge,
Vorrichtungen und Maschinen liefern,
mit
denen ihnen später Konkurrenz -Produkte hergestellt werden.
E
Zusammenfassung (8)
1.
Globalisierung bedeutet eine weltweite Produktion rund um den Globus. 2.
Globalisierung bedeutet Produktion zu jeder
Tages-
und Nachtzeit.
3. Globalisierung bedeutet eine weltweite Kommunikation.
4. Globalisierung bedeutet einen weltweiten Arbeitsmarkt.
5. Globalisierung bedeutet einen weltweiten Handel.
6. Globalisierung erfordert einen Abbau von Handelshemmnissen.
7. Globalisierung erfordert einen massiven Ausbau von Logistikkapazitäten.
8. Globalisierung bedeutet einen weltweiten Kapitalfluss und erfordert einen
funktionierenden Kapitalmarkt.