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Die 10
Gebote für die reale Politik
und die Suche nach
dem erfolgreichen Vorgehen
aus der
Serie:
Die 10 Gebote
Die 10
Gebote für die reale Politik
Alles ist wie immer sehr kurz und knackig
beschrieben.
Es sind immer die zehn wichtigsten Aussagen, jede in Form einer These,
formuliert.
Ich glaube, ohne Erläuterungen und Sprichwörter auszukommen.
Gliederung
A
Die allgemeine Lehre von Macht und Herrschaft
1. Die
Regeln von Macht und Herrschaft
2.
Regeln
3.
Geld
4.
Das dritte Mittel
5.
Gefährdung der Macht
6.
Die perfekte Macht
B Die einzelnen
Faktoren
1. Die
Personen
2.
Der Schutz des Systems über Regeln
3.
Der Schutz des Systems über die Bildung
4.
Geld
Ausführungen
A Die allgemeine Lehre von Macht
und Herrschaft
1. Die Regeln von Macht
und Herrschaft
Wer
Macht ausüben will, muss die Personen, über die er Macht ausüben will, zu einem
bestimmten Verhalten veranlassen können, das er sich
wünscht
oder das in seinem Interesse liegt.
Die
Ausübung von Macht geschieht fast immer über zwei Dinge: Erstens über Regeln
(Gesetze und Vorschriften) und zweitens über Geld.
2. Regeln
Man
muss die Regeln festlegen oder beschließen oder beschließen lassen, die andere
befolgen müssen.
Man
muss die Regeln auch umsetzen und durchsetzen können.
3. Geld
Das
Geld eignet sich gleich in doppelter Weise zur Ausübung von Macht:
o
Einmal beim Wegnehmen von Geld über Steuern, Abgaben und Beträge und über
Geldstrafen.
o
Zum anderen bei der Gewährung von Geld in Form von Ermäßigungen, Prämien,
(Investitions-) Beihilfen oder (erhöhten) Abschreibungen.
4. Das dritte Mittel
Oft
wird noch ein drittes Mittle eingesetzt: Man verteilt statuserhöhende Dinge wie
Urkunden, Titel, Ehrenzeichen usw.
5. Gefährdung der Macht
Wer
uneingeschränkte Macht ausüben will, darf auch keine Macht über sich dulden.
Wer
uneingeschränkte Macht ausüben will, darf nicht einmal eine Macht neben sich
dulden.
6. Die perfekte Macht
Wer
herrschen will, muss sich den Staat zur Beute machen, denn Herrschaft ist
institutionalisierte Macht.
B Die einzelnen
Faktoren
1. Die Personen
1. Alle Personen müssen in das System
eingebunden werden.
1. Alle Personen besonders aber die Bürger
müssen in das Gesamtsystem eingebunden werden und eingebunden bleiben.
2.
Möglichst alle Personen müssen Vorteile vom System haben – zumindest muss es so
aussehen, als hätten sie Vorteile vom System.
1.
Man bietet kostenlose Beratung für die Bürger in mehr als 20 Lebenslagen an.
2. Der Schutz des
Systems über Regeln
1. Die Kompliziertheit der Systems schützt
das System vor unliebsamen und unerwünschten Veränderungen.
1.
Also muss man sehr viele Regeln schaffen.
1.
Der Bund hat etwa 3 000 Gesetze beschlossen.
2. Jedes Bundesland hat etwa 1
500 Gesetze beschlossen.
3. Bei uns in Deutschland gelten
also etwa 27 000 Gesetze.
2.
Also muss man die Regelungen miteinander verknüpfen oder gar mit einander
vernetzen.
3.
Also muss man alle Regelarten nutzen.
4.
Also darf man die Kompetenzen der Regelarten nicht festlegen.
5.
Also darf man die Rangigkeiten der Regelarten nicht festlegen.
2. Gut
ist es, wenn nur solche Regeln beschlossen werden, die die Konstanz des Systems
begünstigen.
1. Für das Setzen von Regeln sind die Personen, die man für die
Zustimmung der Regeln braucht – also die Abgeordneten – am wichtigsten.
2.
Gut ist es, wenn man sich von den Abgeordneten legitimieren lässt, bestimmte
Regeln selbst zu bestimmen
3.
Am besten ist es, wenn man die Abgeordneten so in der Hand hat, dass sie von
sich aus die Regeln beschließen, die dem Erhalt des Systems
und
dem Ausbau der Macht der Mächtigen dienen.
3. Es
ist vorteilhaft, wenn man bereits regulierte Sachverhalte weiter reguliert.
1. Wenn man bereits regulierte Sachverhalte weiter reguliert,
braucht man immer mehr Gesetze.
2.
Das es für jeden Bereich schon etliche Gesetze gibt, entstehen immer mehr
Verknüpfungspunkte zwischen den Gesetzen.
3.
Die Rechtslage wird immer komplizierter und für den normalen Bürger immer
undurchsichtiger und immer verworrener.
4.
Bei Streitigkeiten dauern die Prozesse immer länger bis ein rechtskräftiges
Urteil vorliegt.
5.
Die Rechtssicherheit nimmt ab und man schließt öfter einen Vergleich.
4. Das
System muss ständig erweitert und auf neue Bereiche ausgebaut werden.
1. Dann braucht man wieder neue Regeln.
2.
Dann schränkt man die Freiheit auch auf andere Bereiche ein, die vorher frei
gestaltet werden durften.
5. Man
darf nur sehr selten etwas verbieten, denn dann braucht man ja keine Regeln
mehr.
1. Mann stellt lieber neue Regeln auf; das nennt man dann
Regulierung.
3. Der Schutz des
Systems über die Bildung
1. Das gesamte Bildungssystem muss dafür einen besonders
wichtigen Beitrag leisten.
1. Das Bildungssystem muss möglichst so
beschaffen sein, dass keine Sachverhalte oder Erkenntnisse vermittelt werden,
die dem System
schaden
könnten.
1.
Es darf keine Unterscheidung von Wissensarten geben.
2.
Damit ist eine Einteilung der Wissenselemente nach ihrer Bedeutung nicht
möglich.
3.
Es sollen keinen Vergleiche und Gegenüberstellungen angefertigt und geübt
werden.
4.
Damit erübrigt sich gleichzeitig die Fähigkeit zur Aufstellung und der
Verbesserung von Kriterien.
5.
Es dürfen keine Fähigkeiten zur Analyse vermittelt werden.
6.
Es sollen keine Regeln vermittelt werden, die sich mit Wirkungsmechanismen
befassen. (Ausnahme: Wenn-dann-Beziehungen)
7. Es sollen keine Regeln vermittelt
werden, die sich mit der Aufstellung oder der Überprüfung der Richtigkeit von
proportionalen Beziehungen befassen.
8.
Es dürfen keine Regeln vermittelt werden, die sich der Überprüfung von Gesetzen
oder von Gesetzmäßigkeiten befassen.
9. Es dürfen keine Regeln
vermittelt werden, die sich mit der Aufstellung von Regeln oder von Gesetzen
befassen.
10. Es dürfen keine Regeln
vermittelt werden, die sich mit der Unterscheidung von Naturgesetzen und von
Gesetzen, die von Menschen gemacht worden sind.
2. Es
muss möglichst so beschaffen sein, dass es die Grundlagen für bestimmte
Einstellungen begünstigt.
1.
Es muss das Anstreben kurzfristig erreichbarer Ziele begünstigen.
2.
Es muss das Anstreben langfristig erreichbarer Ziele vernachlässigen.
3.
Es muss die selektive Wahrnehmung der Realität schulen.
4.
Es muss die egozentrischen Sichtweisen begünstigen.
3. Es
muss möglichst so beschaffen sein, dass nur derjenige Erfolg haben kann, der
dem System jetzt oder später nützlich ist.
1.
Im zwischenmenschlichen Bereich sollen lose und oft wechselnde Kontakte
gepflegt werden, damit sie später als völlige Selbstverständlichkeit angesehen werden.
2.
Abfragbares Wissen soll im Vordergrund stehen und nicht
großartige Konzepte.
4. Die
Schüler sollen keine Bedingungsfelder kennen und dadurch keine Bewertung von
Gesetzen oder anderen Regelarten vornehmen können.
1.
Die Bedingungen, die zum Erreichen eines Zieles unabdingbar sind, sollen nicht
thematisiert werden.
2.
Damit fallen euch gleich Probleme der Optimierung weg,
3.
Es werden nicht einmal Keimversuche mit Erbsen oder mit Bohnen in der Schule
durchgeführt.
4.
Damit werden Schwachpunkte der Politik erst gar nicht zum Thema und wenn, dann hat
keiner die notwendigen Grundkenntnisse.
5.
Die Schüler sollen nicht einmal Fragen
stellen können, weder für oder über sich selbst noch über andere und erst recht
nicht über
Sachverhalte.
1. Wer sich viele Fragen stellt, kann sich oft eine Frage
selbst beantworten oder eine Unklarheit selbst beseitigen.
2.
Wer sich viele Fragen stellt, kommt automatisch auf neue Fragestellungen.
3.
Von diesen neuen Fragestellungen kann er sich selbst wieder einige Fragen
selbst beantworten.
4.
So ganz nebenbei entsteht ein hierarchisches Gebilde
des Fragenkomplexes und damit eine Struktur des Fragenkomplexes.
6.
Die Schüler sollen nicht über die Verdoppelung des Wissens in allen
Fachgebieten informiert werden einmal.
1. Damit erübrigt sich auch die Fragestellung, wie man den
Zuwachs an Wissen bewältigen kann ohne den Überblick zu verlieren.
2.
Damit erübrigt sich auch die Einteilung von Wissen z.B. in Grundwissen, in
Faktenwissen und in funktionales Wissen.
7. Die
Schüler sollen sich kein eigenes Urteil bilden können und dadurch für
Manipulationen anfällig sein.
4. Geld
1. Der Umgang mit dem Geld der Bürger muss
anderen Regeln unterworfen werden, als sie sonst üblich sind.
1. Man macht Schulden, die weit über das vertretbare Maß
hinausgehen.
1.
Die offiziellen Schulden belaufen sich auf etwa 2 500 Mrd. Euro
2.
Dazu kommen finanzielle Verbindlichkeiten von etwa 4 500 Mrd. Euro für Renten-
und Pensionsansprüche für die es keine Rücklagen gibt
3.
Das macht zusammen etwa 7 000 Mrd. Euro oder etwa drei BIP.
4.
Jeder erwerbstätige Bürger müsste also drei Jahre lang arbeiten, ohne dafür
bezahlt zu werden, und der Staat dürfte während dieser Zeit keine Ausgaben
tätigen.
2. Man
versteckt die Schulden in Schatten- und Nebenhaushalten.
3.
Man legt Verschuldungsprogramme auf, die mit hohen Zielen verknüpft werden und
gut klingen – oft sind es Fremdwörter.
(Beispiel:
Konsolidierung)