www.jochenolbrich.homepage.t-online.de

 

 

 

Erziehung zu gewünschtem Verhalten

Erziehung zu systemimmanentem Verhalten

1. Die Politik und die Anstrengung, die Leistung und der Erfolg (ca. 100 Thesen)
Genauer: Die Rolle von Anstrengung, Leistung und Erfolg und die Voraussetzungen für Macht und Herrschaft

Gliederung

 

1. Sozialisierung und Erziehung (5)
2. Bildung und Allgemeinbildung (oder: Die heimlichen Ziele der Bildungspolitik) (70)
2.1 Formale Festlegungen (10)
2.2 Festlegungen, die Gegebenheiten betreffen (2)
2.3 Einfache intellektuelle Fähigkeiten (4)
2.4 Mentale und psychische Einstellungen (13)
        1. Steuerung über bestimmte Einstellungen (1)
        2. Selektive Wahrnehmung (2)
        3. egozentrische Einstellung (4)
        4. Das Anstreben von Zielen (11)
2.5 Anspruchsvollere intellektuelle Fähigkeiten (Allgemeine Aussagen über Zusammenhänge) (15)
2.6 Wissen (5)
2.7 Wirkungsmechanismen (und Wenn-dann-Beziehungen und Bedingungsfelder) (8)
2.8 Analyse (Schüler und ihr analytisches Denken) (2)
2.9 Selbständiges Denken (4)
2.10 Sprachliche Fähigkeiten und die Allgemeinbildung (4)
2.11 Die Konsequenzen (5)
2.12 Kurz zusammengefasst und bewertet (3)

2. Die kurze Zusammenfassung: Die Rolle von Anstrengung, Leistung und Erfolg (29)
2.1 Die allgemeine Grundforderung der Politik (8)
2.2 Der Zugriff auf Personen (3)
2.3 Die Thematisierung von Sachverhalten (4)
2.4 Das Umfunktionieren der Bürger (3)
2.5 Die Steuerung der Bürger über Geld (4)
2.6 Die Kompliziertheit des Systems und das Recht auf kostenlose Beratung (4)
2.7 Der wohl (zumindest auf den ersten Blick) schwerwiegendste Einwand (3)

3. Die Voraussetzungen für ein Funktionieren des Systems (3)
3.1 Verantwortung (2)
3.2 Eigener Sanktionsmechanismus (1)

 

Ausführungen

1. Die Politik und die Anstrengung, die Leistung und der Erfolg

Genauer: Die Rolle von Anstrengung, Leistung und Erfolg und die Voraussetzungen für Macht und Herrschaft
oder: Die Voraussetzungen für Macht und Herrschaft und in der Sozialisierung, Erziehung und der Allgemeinbildung

 

1. Sozialisierung und Erziehung (5)
     1. Eine besondere Bedeutung für Macht und Herrschaft spielen Sozialisierung und Erziehung.
     2. Die Aktivitäten der Herrschenden auf diesen Gebieten sind beachtlich:
            o Sie predigen Toleranz.
            o Sie subventionieren Aktionsgruppen, die sich für Toleranz einsetzen.
            o Sie geben dafür Steuergelder aus, um die Bürger von denen sie das Geld abverlangt haben, zu beeinflussen.
     3. Bereits in Kinderkrippen, Kitas und Vorschulen sollen Sozialisierung und Erziehung im Sinnes des
          Systems erfolgen.
     4. Es gibt aber bis heute keinen verbindlichen Katalog von Tugenden und Werten.
     5. Es gibt keine grenzwertige Betrachtung von Tugenden und Werten.
            Es werden keine Grenzen von Tugenden und Werten aufgezeigt.
            Toleranz wird überbetont.

2. Bildung und Allgemeinbildung (oder: Die heimlichen Ziele der Bildungspolitik)
2.1 Formale Festlegungen (10)
     1. Damit man die Menschen leichter „erkennen“ und für ihre Eignung in das System einordnen kann,
          werden sie schon als Kleinkinder und in der Schulzeit alle gleich behandelt, um sie gleich zu schalten.
     2. Möglichst viele Kleinkinder bis zu drei Jahren sollen in die Kinderkrippe.
     3. Möglichst alle Kinder sollen in die Kita.
     4. Alle Schüler aller Klassen werden seit Mitte der 80ger Jahre unabhängig davon, welchen Schulzweig
          sie besuchen, in jedem Unterrichtsfach nach denselben Rahmenplänen unterrichtet.
     5. Alle Schüler aller Klassen werden in jedem Unterrichtsfach unabhängig von dem Schulzweig, den sie
          besuchen, nach derselben Stundentafel unterrichtet.
     6. Die großen Reformen geschehen überraschender Weise fast lautlos.
     7. Das dreigliedrige Schulsystem soll möglichst vollständig in ein gleichgeschaltetes Schulsystem
          umgewandelt werden.

            [Die Gemeinschaftsschule]
     8. Schon um die Integrierte Gesamtschule einzuführen, bedurfte es gewaltiger Anstrengungen und einer
          langen Vorlaufzeit.

           
Die Voraussetzungen für die integrierte Gesamtschule
            o Erstens mussten die Hauptfächer abgeschafft werden.
            o Zweitens mussten die Stundentafeln harmonisiert werden-
            o Drittens mussten die Rahmenpläne harmonisiert werden.
     9. Die Voraussetzungen für die integrierte Gesamtschule hatte auch Auswirkungen auf die anderen Schulzweige.
            Es geht um: Differenzierung, Wahlpflichtkurse, Rahmenpläne, Lehrer: Ausstattung, Leistungsmessung,
            Vergleichbarkeit und um Auf- und Abstieg.
     Die eigene Bewertung als freie Meinungsäußerung:
            Es geht um: Personelle Kontakte, die Belastung der Lehrer, den organisatorischen Aufwand und um die Kosten.
            Das Fazit als gesellschaftspolitische Folgen oder gar Ziele (?):
            Hier geht es um: Mobilität, Kontaktfähigkeit, Bindungsfähigkeit:
            Nun wird die Gemeinschaftsschule propagiert und schrittweise eingeführt.

2.2 Festlegungen, die Gegebenheiten betreffen (2)
     1. Alle wertvollen Anlagen, Begabungen und Talente interessieren die Herrschenden überhaupt nicht.
     2. Damit das nicht so auffällt, verspricht man als Begründung für die Einführung der Gemeinschafts-
          schule die individuelle Förderung.
            Die schulpolitischen Absichten werden im Berliner Schulgesetz seit 1948 gleich an der vorderster Stelle in
            Paragraph 1 erklärt:
            „Aufgabe der Schule ist es, alle wertvollen Anlagen der Kinder und Jugendlichen zur vollen Entfaltung zu bringen
            und ihnen ein Höchstmaß an Urteilskraft, gründliches Wissen und Können zu vermitteln.“
            (Quelle: Schulgesetz für Berlin; § 1 von 1948)
            Die erklärte Absicht in Gesetzesform im Jahre 2004 (also in der neuesten Fassung des Berliner Schulgesetzes)
            lautet in Paragraph 1:
            „Auftrag der Schule ist es, alle wertvollen Anlagen der Schülerinnen und Schüler zur vollen Entfaltung zu
            bringen und ihnen ein Höchstmaß an Urteilskraft, gründliches Wissen und Können zu vermitteln. (  )“
            (Quelle: Schulgesetz für das Land Berlin vom 1. Februar 2004; Teil I Auftrag der Schule und Recht auf Bildung und
                                Erziehung, Anwendungsbereich; § 1)
            Aber man hat noch nie flächendeckende Untersuchungen durchgeführt, um wertvolle Anlagen Begabungen oder
            Talente zu entdecken. Was man nicht kennt, braucht man nicht zufördern – man kann es gar nicht!
            Ist das nicht ein eklatanter Gesetzesbruch seit mehr als 60 Jahren?
      1. Seit mehr als 50 Jahren steht ununterbrochen im Berliner Schulgesetz, dass alle wertvollen Anlagen,
            Begabungen und Talente der Schüler zu fördern seien.
      2. Doch zu keiner Zeit hat man jemals untersucht, welche wertvollen Anlagen, Begabungen und Talente bei den
            einzelnen Schüler individuell vorhanden sind.
            Die erforderlichen Maßnahmen der Feststellung, welche Anlagen, Begabungen und Talente überhaupt
            vorliegen, wurden meines Wissens nie durchgeführt.
      3. Entsprechende Untersuchungen müssten nach allgemeiner Ansicht schon sehr früh erfolgen und später
            wiederholt werden.
      4. Die wertvollen Anlagen bleiben unentdeckt – die Förderung bleibt aus.
      5. Talente verkümmern.
      6. Untersuchungen bei hochintelligenten Schülern haben gezeigt, dass diese Schüler wegen Unterforderung oft als
            Störenfriede auffallen und oft in der Hauptschule landen.    
     
7. Da man keine Untersuchungen und Daten hat, braucht man nicht zu fördern!

 

2.3 Einfache intellektuelle Fähigkeiten (4)
      1. Die Schüler sollen kein Langzeitgedächtnis haben oder entwickeln.
            Dafür wird das Kurzzeitgedächtnis überbetont.
      2. Es ist für die Mächtigen hilfreich, wenn das Kurzzeitgedächtnis (dafür) überbetont wird.
      3. Es ist für die Mächtigen hilfreich, wenn möglichst alle Bürger kaum Vergleiche und Gegenüber-
          stellungen anfertigen können.
      4. Schüler sollen auch keine Vergleiche und Gegenüberstellungen von Vergangenem mit Gegen-
          wärtigen anstellen können.
            Werden Sie nicht dadurch zu geschichtslosen Wesen?
            Begünstigt das nicht die Möglichkeiten der Manipulation?

2.4 Mentale und psychische Einstellungen (13)
        (Das Anstreben nur langfristig erreichbarer Ziele, egoistische Einstellungen und die selektive Wahrnehmung)
      1. Steuerung über bestimmte Einstellungen (1)
          „Wir (die Mächtigen)“ müssen möglichst allen Bürgern bestimmte Einstellungen schmackhaft machen,
          damit „wir“ sie ihnen beibringen und diese Einstellungen damit verinnerlichen.
            Sie sollen doch alle Spaß haben! Sie sollen sich was leisten können!

      2. Selektive Wahrnehmung (2)
            1. Jeder soll die Welt möglicht nur selektiv wahrnehmen und nicht nach der Bedeutung der
             Ereignisse oder der Vorgänge.
          2. Mit der selektiven Wahrnehmung werden nicht nur egozentrische Einstellungen gefördert, sie
             lassen sich auch auf andere Bereiche übertragen.
                 Dabei helfen die egozentrischen Sichtweisen.

       
3. Egozentrische Einstellung (4)
          1. Über egozentrische Einstellungen lassen sich politische Ziele leicht erreichen, weil die Menschen
             dann manipulierbarer sind.
                 Die Menschen lassen sich über egozentrischen Einstellungen steuern.
                 Es geht um Einstellungen, die Handlungen beeinflussen oder gar maßgeblich bestimmen.
                 Hier die wichtigsten Auswirkungen von egozentrischen Einstellungen in gegliederter Form:
                 (1) Jede Wahrnehmung erfolgt von vorn herein selektiv und nicht objektiv.
                 (2) Dem Bürger, der fast immer andere Sorgen hat, bleibt oft nur die persönliche Sichtweise:
                       Alles wird aus der persönlichen Perspektive eines Betroffenen gesehen.
                 (3) Der persönliche Nutzen steht im Vordergrund.
                 (4) Egoistische Einstellungen verfestigen und verstärken sich mit der Zeit, weil sie wie ein Selbstläufer durch
                       positive Anreize verstärkt werden.
                 (5) Viele oft intellektuelle Leistungen sind einfach nicht mehr erforderlich.
                 (6) Weil viele intellektuelle Leistungen nicht mehr gefordert werden, verkümmern damit automatisch alle
                       damit verbundenen Fähigkeiten.
                 (7) Soziale Tugenden treten in den Hintergrund.
                 (8) Die Bindungsfähigkeit des Menschen zu einem Partner wird stark eingeschränkt.
          2. Sie sollen alles unter einer egozentrischen Einstellung betrachten.
 
               „Bin ich überhaupt davon betroffen?“ „Was habe ich davon?“ „Was nutzt mir das?“
                 „Wie kann ich schadlos davonkommen?!
                 Sie sollen egoistisch sein! Sie sollen alles unter der egozentrischen Brille betrachten!
          3. Schüler (und später Erwachsene) sollen möglichst alles nur noch selektiv wahrnehmen.
             (selektive Wahrnehmung).
          4. Schüler und Erwachsene sollen egozentrische und egoistische Einstellungen haben.
                 Jeder Bürger soll die Wirklichkeit nur nach seiner eigenen Interessenlage wahrnehmen.

 
      
4. Das Anstreben von Zielen (11)
          1. Sie sollen es verlernen oder besser es nie versucht haben langfristige Ziele anzustreben.
            
Jeder soll nur kurzfristige Ziele anstreben und möglichst keine langfristigen Ziele!
                 Das Anstreben langfristiger Ziele würde ja Willensstärke, Ausdauer, Geduld, das Verkraften von
                 Niederlagen, das Entwickeln, Hinterfragen, das Analysieren von Sachverhalten, das Überprüfen des
                 Aufwandes mit dem Nutzen, das Korrigieren und Verändern von Strategien über verbessern und
                 perfektionieren.
          2. Doch wer diese Dinge beherrscht, kann für uns gefährlich sein, es sei denn, wir können uns diese
             Einstellungen und intellektuelle Fähigkeiten (wenn und soweit sie vorhanden sind) für unsere Ziele
             nutzbar machen.
          3. Schüler sollen keine langfristigen Ziele anstreben können.
          4. In diesem Bereich der Vermeidung langfristiger Ziele muss die staatliche Bildungspolitik einen
             wichtigen Beitrag leisten. Dafür gibt es diverse Regelungen.
          5. Durch diese Regelungen werden alle Schüler jahrelang gedrillt, fremdbestimmte Vorgaben zu
             erfüllen, sich den Anforderungen zu stellen und diese bestenfalls zu bewältigen.
                 Damit werden die Grundlagen gelegt, geduldig sich den unterschiedlichen fremdbestimmten Anforderungen zu stellen.
          6. Damit werden die Grundlagen gestellt für ihre spätere Rolle als Untertan und Antragsteller.
          7. Jeder Einzelne soll (dafür – also anstelle des Anstrebens langfristiger Ziele) kurzfristige Ziele
             anstreben.
          8. Es sollen keine Fähigkeiten vermittelt und gelernt werden, die eine Lebensplanung ermöglicht oder
             erleichtert.
          9. Da ein vermeintlicher Erfolg vorprogrammiert ist, braucht man sich um seine eigenen Zielsetzun-
             gen keine großen Gedanken mehr zu machen.
                 Selbst wenn jemand das System durchschaut hat, hat er keine andere Wahl – es sei denn er wandert aus!
          10. Man lernt auch nicht mehr, welche Mittel oder Wege oder welche Anstrengungen am besten zu
             einem Ziel führen.
                 Dafür müsste man ja die persönlichen Schwächen und Stärken kennen, um sie nutzbringend einzusetzen.
           
11. Das Verkraften und das Kompensieren von Niederlagen werden nicht geübt.

 

2.5 Anspruchsvollere intellektuelle Fähigkeiten (Allgemeine Aussagen über Zusammenhänge) (15)
      (finale und kausale Zusammenhänge, Wirkungen: Auswirkungen und Wechselwirkungen)
     1. Wir (die Mächtigen) steuern nicht nur über bestimmte Einstellungen bei der Sozialisierung und über
           das Anstreben von Zielen, sondern wir müssen besonders bei den Kindern, Jugendlichen und Heran-
           wachsenden große Aufmerksamkeit auf ihre intellektuellen Fähigkeiten widmen.
     2. Wir dürfen ihnen keine Chance einräumen, unser System zu analysieren.
     3. Wir dürfen ihnen keine Chance einräumen, unser System zu bewerten.
     4. Wir dürfen ihnen erst recht keine Chance einräumen, unser System so zu verändern, wie wir es nicht wollen.
              („Wer heute die Jugend hat, beherrscht morgen die ganze Gesellschaft.“)
     5. Dazu ist es hilfreich, wenn jeder über ein gutes Kurzzeitgedächtnis verfügt aber möglicht kein
           gutes Langzeitgedächtnis hat.
     6. Es ist für die Mächtigen hilfreich, wenn möglichst alle Bürger intellektuell kaum in der Lage sind,
           Regeln, Wirkungsmechanismen und Gesetzmäßigkeiten zu erkennen anzuwenden oder zu überprüfen.
              Sie sollen nur die Regeln beachten und nicht dagegen verstoßen.
              Dumme lassen sich nun mal leichter regieren als Intellektuelle.
              Am schlimmsten sind Intellektuelle, die selbständig denken, das Bestehende kritisieren und den vorgegebenen
              Rahmen sprengen,!
              Das fördert egoistische Einstellungen und selektive Wahrnehmungen.
              Sie informieren sich dann nur noch über die Dinge, die selbst betreffen!
     7. Alle Schüler sollen keine Wechselwirkungen erkennen können oder damit umgehen können.
           Die Bürger können dann kaum irgendwelche Wirkungszusammenhänge erkennen und können kaum
           damit umgehen.
     8. Alle Schüler sollen keine Ursachen-Wirkungs-Zusammenhänge erkennen.
           Die Bürger können dann keine Kausalketten aufstellen oder erkennen.
     9. Alle Schüler sollen keine proportionalen Beziehungen erkennen, aufstellen oder auf Richtigkeit
           untersuchen können.
           Die Bürger können dann keine proportionalen Beziehungen erkennen.
     10. Alle Schüler sollen die Unterschiede zwischen kausalen und finalen Zusammenhängen nicht kennen.
     11. Alle Schüler sollen keine Gesetze untersuchen oder aufstellen können.
     12. Alle Schüler sollen Naturgesetze von Gesetzen, die der Mensch geschaffen hat, unterscheiden können.
     13. Alle Schüler sollen die Gültigkeit und den Anwendungsbereich von Gesetzen nicht erkennen können.
     14. Alle Schüler sollen keine Bedingungsfelder erkennen, bewerten und anwenden.
     15. Alle Schüler sollen nicht einmal sagen können, welche Informationen (Fakten) und Regeln
           (Gesetzmäßigkeiten) sie benötigen, um ein Problem lösen zu können.

2.6 Wissen (5)
     1. Man vermeidet eine Einteilung von Wissensarten:
     2. Man bringt den Schülern nicht bei, wie man sich selbst Wissen aneignet.
     3. Man vermeidet die Hierarchisierung von Wissenselementen, was der Einordnung von Einsichten und
           Erkenntnissen erschwert.
     4. Die Verdoppelung des Wissens je nach Fachgebiet zwischen 7 und dreißig Jahren spielt überhaupt
           keine Rolle.
     5. Gefragt und abgefragt wird Faktenwissen.

2.7 Wirkungsmechanismen (und Wenn-dann-Beziehungen und Bedingungsfelder) (8)
     1. Die eigentlichen Wirkungszusammenhänge sollen möglichst im Verborgenen bleiben.
           Wirkungszusammenhänge sollen nicht einmal thematisiert werden.
     2. Möglichst alle Menschen sollen die Wirkungszusammenhänge eines Regelwerkes nicht verstehen.
     3. Sie sollen dafür alle vorgegebenen Regeln beachten und anwenden können.
     4. Es werden auch keine Kenntnisse über die unterschiedlichen Methoden der Wissenschaften und den
           sich daraus ergebenden Wissensinhalten vermittelt:
           Beschreibend, die Ursachen erforschend oder das Bedingungsfeld aufdeckend.
     5. Es wird nicht der Stellenwert von einzelnen Wissenselementen verdeutlicht.
              Der Stellenwert eines Wissenselements hängt auch von der Fachdisziplin und der Fragestellung ab.
     6. Die Folge für die Schüler ist zweifelsfrei, dass sie jedes Unterrichtfach als unendlich erscheinende
           Straßen erfahren, die voll gepflastert sind mit kaum erlernbaren Wissenselementen.
              Das kann deprimierend wirken.
 
    7. Schüler sollen einfache Wenn-dann-Beziehung kennen, erkennen und damit umgehen können.
              Das ist unbedingt für die Stabilität des Systems erforderlich!
     8. Alle Schüler sollen keine Bedingungsfelder erkennen können oder damit umgehen können.

2.8 Analyse (Schüler und ihr analytisches Denken) (2)
     1. Wenn es nach der Schulpolitik geht, sollen möglichst alle Schüler
        o kaum Wirkungszusammenhänge erkennen können.
        o keine Wechselwirkungen erkennen.
        o keine kausalen Zusammenhänge erkennen.
        o keine Ursachen-Wirkungs-Zusammenhänge erkennen.
        o keine proportionalen Beziehungen erkennen bzw. aufstellen können.
        o keine Bedingungsfelder erkenne oder anwenden können.
        o nicht lernen, wie man ein Gesetze aufstellt.
        o Naturgesetze nicht von den Gesetzen, die Menschen geschaffen haben, unterscheiden können.
        o vermittelt bekommen, dass keine Analysen und keine Bestandsaufnahmen mehr erforderlich sind.
     2. Dafür sollen aber alle Schüler möglichst viele und vielseitige Wenn-dann-Beziehungen verstehen und
        anwenden können.

2.9 Selbständiges Denken (4)
     1. Es ist für die Mächtigen hilfreich, wenn möglichst alle Bürger kaum logisch denken können und
           kaum nachdenken.
           o Die einen werden so stark belastet, dass sie kaum noch Kraft und Zeit zum Nachdenken haben.
           o Die anderen hätten zwar Zeit zum Nachdenken, sie können es nicht oder müssen abgelenkt werden.
     2. Man bringt den Schülern aller Klassen und aller Schulzweige kein selbständiges Denken bei.
           Man versucht es nicht einmal.
           o Fähigkeiten, die selbständiges Denken ermöglichen; wurden bewusst vernachlässigt und sogar unterdrückt.
           o Fähigkeiten, die Manipulationen zulassen (oder dies begünstigen),wurden trainiert.
     3. Man vermittelt den Schülern nicht die Grenzen der Gültigkeit von Gesetzen und Regeln.
     4. Die Schüler sollen kein kausales sondern nur funktionales Denken erlernen.

2.10 Sprachliche Fähigkeiten und die Allgemeinbildung (4)
       1. Weil viele intellektuelle Leistungen nicht mehr gefordert werden, verkümmern damit automatisch alle
           damit verbundenen Fähigkeiten.
       2. Die Allgemeinbildung leidet unter zwei Prinzipien: dem Nützlichkeits- und dem Verwertbarkeitsprinzip.
       3. Der Herausforderung, dass sich das Wissen je nach Fachgebiet alle 7 bis 30 Jahre verdoppelt und
           welche Auswirkungen dies auf die Allgemeinbildung haben muss, wurde kaum angesprochen und
           nicht gelöst.
       4. Das für die Daseinsbewältigung erforderliche Wissen müsste mit dem Lebensalter und den sich
           ständig verändernden technischen und gesellschaftlichen Bedingungen Schritt halten.
              Davon ist kaum etwas zu spüren.

2.11 Die Konsequenzen (5)
       1. Schüler werden der Möglichkeit beraubt, die Zusammenhänge und die Wirkungsmechanismen
           unserer realen Welt und unserer künstlich geschaffenen Welt unserer Zivilisation zu verstehen.
       2. Schüler werden der Möglichkeit beraubt, die Zusammenhänge und die Wirkungsmechanismen der
           Entscheidungen und Maßnahmen der Politik zu verstehen.
       3. Die Bürger können dann keine Analysen anfertigen oder vorgegebene Analysen auf Stimmigkeit prüfen.
       4. Die Bürger können dann keine Optimierungen von Systemen verstehen oder auch nicht fordern.
       5. Ein Viertel der Schulabgänger hat keine grundlegenden Kenntnisse in den Kulturtechniken; sie
           können nicht richtig lesen, schreiben und rechnen.

2.12 Kurz zusammengefasst und bewertet (3)
       1. Wir (die Mächtigen) müssen die Bedingungen schaffen, damit wir die Wirtschaft in Abhängigkeit
           von unseren bringen und auch dort halten können:
           o Preise für Rohstoffe ()
           o Energiekosten,
           o Arbeitkosten (Löhne, Lohnnebenkosten, Auflagen Unfallschutz
           o
       2. Wir (die Mächtigen) schaffen die Bedingungen für alle Bereiche:
           o für Bildung (Kita, Vorschule, Schule
           o für Die Ausbildung (gewerbliche und die akademische Ausbildung)
           o für die Arbeitsplätze
           o für die Unternehmen
           o für die Sozialsysteme
                  
       3. Es ist sehr vorteilhaft, wenn wir auch bestimmen oder zumindest beeinflussen können, was
           Fakten, Vorgänge und Tendenzen bedeuten. Wir müssen die Deutungshoheit haben – möglichst
           über alles!

 

 

2. Die kurze Zusammenfassung: Die Rolle von Anstrengung, Leistung und Erfolg (29)

1. Die allgemeine Grundforderung der Politik (8)
      1. Anstrengung, Leistung und Erfolg dürfen sich für den, der die Anstrengung und die Leistungen
           erbringt, nicht lohnen.
      2. Anstrengung und Leistung dürfen nicht zu persönlichen Erfolgen führen.
      3. Was Erfolge sind, bestimmen wir (die Mächtigen).
      4. Was als Erfolg zählt, bestimmen wir (die Mächtigen).
      5. Wer Erfolg hat, bestimmen wir (die Mächtigen).
      6. Gute Ideen werden nur dann umgesetzt, wenn sie den Mächtigen passen.
      7. Das Lohnabstandsgebot wird nicht eingehalten.
      8. Es gibt die Möglichkeit der Ausweitung des Mindestlohnes über viele weitere Bereiche.

2. Der Zugriff auf Personen (3)
      1. Wir (die Mächtigen) müssen Zugriff auf jede Person haben.
      2. Wir (die Mächtigen) müssen in der Lage sein (oft in Verbindung mit den Medien), jede Person
           auszutauschen oder zum Rücktritt zu bewegen.
              (GSW-Chef und Bahn-Chef Hartmut Mehdorn, Fritz Claasen, Thilo Sarazzin und vielleicht noch Joseph
              Ackerman und Freiherr von und zu Guttenberg)
      3. Deshalb müssen wir nicht nur bestimmen können was Erfolge sind, sondern damit auch, wer die
           Erfolge aufzuweisen hat.

3. Die Thematisierung von Sachverhalten (4)
     1. Wir (die Mächtigen) müssen in der Lage sein, jedes Thema (in den Medien) zu thematisieren und
        wir müssen in der Lage sein, bestimmte Themen totzuschweigen.
     2. Es sieht manchmal (zumindest von außen) so aus, als habe die Politik die Maßstäbe verloren.
        Beispiel 1: Todesfälle durch Infektionen im Krankenhaus und durch Terrorismus
                 Jedes Jahr sterben 100 000 Menschen im Krankenhaus an Infektionen, die sie sich erst dort zugezogen haben.
                 Durch Terrorismus sterben nur sehr wenige Menschen.
                 Nicht nur das Medieninteresse ist unverhältnismäßig, sondern auch der politisch begründete Aufwand ist
                 unverhältnismäßig!
                 Das einzige Kriterium: Jedes Menschenleben müsste gleich viel wert sein.
                 Für den Kampf gegen den Terrorismus werden Milliarden ausgegeben.
                 Für die Verhinderung von Infektionen in Krankenhäusern wir verhältnismäßig wenig Geld ausgegeben.
        Beispiel 2: Krankheitsfälle durch Zeckenbisse
                 Jedes Jahr infizieren sich 60 000 bis 100 000 Menschen durch Zeckenbisse
                 an Borreliose, aber nur 100 bis 200 an FSME einer Hirnhautentzündung.
                 Borreliose ist eine sehr unterschiedlich verlaufende Krankheit mit oft lebenslangem Siechtum.
                 FSME ist eine fast immer tödlich verlaufende Hirnhautentzündung.
                 Gegen FSME kann sich schutzimpfen lassen gegen Borreliose hilft nur eine langwierige Therapie mit
                 Antibiotika.
                 Die Medien befassen sich fast ausschließlich mit der FSME.
                 (Quelle: Hartmut Prantsch [Präsident der Borreliose - Gesellschaft] im Fernsehsender n-tv am 13.03.2009)

     3. Politiker stürzen sich zunehmend mehr auf neue Aufgaben für den Staat.
        1. Zuerst stürzte man sich auf bestimmte Stoffe:
                 Formaldehyd, Amalgam, Cumarin, Nahrungsmittel-Ergänzungsstoffe, Hormone und Antibiotika im Tierfutter
                 bei der Massentierhaltung, Feinstaub, Ambrosius-Pollen.
                 Beispiele von früher: Formaldehyd, Amalgam, Dosenpfand, Homo-Ehe,
                 Beispiele von heute: Feinstaub, Kinderkrippenplätze, Vaterschaftstest.
             Anmerkung:
                    Nach relativ kurzer Zeit (meist so alle halbe Jahre) stürzen sich die Politiker auf ein neues Thema.
                    Da man selbst ein solche relativ einfaches Thema nicht sehr lange aktuell halten kann und in den Medien
                    präsent darstellen kann, stürzt man sich alle halbe Jahre auf ein neues Thema.
        2. Dann stürzte man sich auf bestimmte Sachverhalte:
                 Beispiele: Aids, Kohlendioxid und Erderwärmung, BSE, Vogelgrippe, Überbevölkerung, Globalisierung und
                 jetzt den Klimawandel und die Klimakatastrophe.
                 Da solche Themen sehr komplex sind, hat man zwar viele interessante Facetten der Darstellung, aber man
                 hat es sehr schwer, irgend welche Entscheidungen und Maßnahmen der Politik verständlich zu machen und zu
                 erklären, dass dies die notwendigen, richtigen und hilfreichen Maßnahmen sind!
     4. Die Zunahme der Aufgaben des Staates scheint ein Automatismus zu sein,
        Dieser Sachverhalt ist auch unter dem Bezeichnung Wagner`sches Gesetz bekannt.
           Es heißt nach seinem geistigen Vater  „Wagner`sches Gesetz“!
           [Hinweis. Siehe in der Datei „5. Die Aufgaben des Staates“ unter dem Punkt 4. Zusatzinformationen
           4.1 über die Strategie der Politik
           4.2 über Adolph Heinrich Gotthilf Wagner
           4.3 über das Wagner`sche Gesetz: „Das Gesetz von den wachsenden Staatsaufgaben“ (Wagner)
                 (aus dem Brockhaus)
           4.4 über die Wirkungsmechanismen des Wagner`schen Gesetzes]

4. Das Umfunktionierung der Bürger (3)
     1. Möglichst alle Bürger müssen umfunktioniert werden.
     2. Nicht die Selbstverwirklichung der Bürger oder der mündige Bürger steht im Mittelpunkt der Politik,
        sondern das stetige und beständige Bemühen, die Bürger in Abhängigkeiten vom Staat zu bringen.
     3. Wir müssen aus mündigen Bürgern Befolger von Vorschriften und Regeln        machen.
           Der Bürger muss Regeln beachten oder zumindest davon betroffen sein.
           Wir sind Weltmeister in Sachen Regulierung.
           90 % aller Gesetze, die es überhaupt gibt, gelten bei uns in Deutschland.
           Jeder Bürger ist gleich von fünf Gesetzgebern betroffen.
           Gesetze werden immer länger.
           Gesetze werden immer weiter miteinander verknüpft.
           Gesetze werden immer mehr mit einander vernetzt.

5. Die Steuerung der Bürger über Geld (4)
     1. Über Geld kann man die Bürger sogar gleich zweimal steuern.
           (Dies ist besonders wirksam, wenn man ihnen vorher egozentrische Einstellungen beigebracht hat.)
        o Einmal kann man die Bürger beim Wegnehmen von Geld steuern.
        o Und ein zweites Mal beim Geben von staatlichen Zuwendungen.
     2. Wir machen aus mündigen Bürgern Antragsteller von staatlichen Leistungen, damit sie auch finanziell
        zu Abhängen werden.
           Was interessiert dabei, dass sie diese Leistungen vorher durch eigene Leistungen mitfinanziert haben.
     3. Damit versuchen wir, massiv Einfluss auf die Entscheidungen und auf das Verhalten der Bürger zu nehmen.
     4. Damit wird deutlich, dass man nicht den autonomen Bürger, der nach eigener Selbstverwirklichung
         strebt, haben will, sondern es wird deutlich, dass man den steuerbaren Bürger anstrebt.

6. Die Kompliziertheit des Systems und das Recht auf kostenlose Beratung (4)
     1. Alles muss kompliziert sein oder gemacht werden.
     2. Nur komplizierte Systeme lassen sich als Machtinstrumente gebrauchen, verwenden und benutzen.
        Das Regelnetz muss so dicht, so verworren und so undurchschaubar sein, dass wir praktisch jedem Bürger ein
           Fehlverhalten oder eine Unterlassung nachweisen können.
           („Wer sich bewegt, hat schon verloren!“ Lothar Späth)
     
3. Am Ende sind die Bürger hilflos und ratsuchend.
        Nun haben wir wieder eine weitere Chance.
        Der Bürger muss nicht nur die Regeln beachten, die er kaum versteht, sondern er benötigt die
        Interpretation der Gesetze also den Rat von Sachkundigen.
          
     4. Wenn am Ende alle Bürger hilflos und ratsuchend sind, haben wir wieder eine weitere Chance, den
        mündigen Bürger zu Antagstellern – ja zu Untertanen zu machen.
           o Da alles sehr kompliziert geworden ist, stellt sich beim Bürger eine gewisse Hilflosigkeit ein.
              Er braucht Informationen und Beratung.
           o Diesen Beratungsbedarf versucht die Politik umfassend und flächendeckend zu befriedigen.
           o Die Politiker benutzen selbst eine Hilfestellung für den Bürger zum Ausbau und der Verfestigung der
              Abhängigkeit der Bürger vom Staat und damit zum Ausbau ihrer Macht.
           o Egal, ob man für die Pflegeversicherung noch einmal 4 000 Informationsstützpunkte schafft oder
              nicht – es kann den drohenden Untergang nicht aufhalten.
           o Man schafft „Ombudsleute“ und „Beauftragte für (irgendwas)“.
           o Nun hat man die (geniale) Idee der 115-Nummer erfunden und umgesetzt.

7. Der wohl (zumindest auf den ersten Blick) schwerwiegendste Einwand (3)
     1. Es gibt doch für den Bürger immer mehr politische Alternativen. Schließlich gab es einst nur drei
        Parteien und heute sogar fünf!
        Die Entgegnungen:
     2. Es wird für den Bürger (und sogar für die Parteien selbst) immer unklarer, wer die nächste Regierung
        bildet.
     3. Die Parteien suchen dann bei den Koalitionsverhandlungen und bei der Regierungsbildung den
        kleinsten gemeinsamen Nenner und das ist der Bürger
           Ein bekanntes Beispiel:
              Die CDU/CSU wollte die Mehrwertsteuer um einen Prozentpunkt erhöhen.
              Die SPD wollte die Mehrwertsteuer nicht erhöhen.
           Ergebnis: Die Mehrwertsteuer musste und wurde wegen der viele Vorhaben der Großen Koalition um drei
           Prozentpunkte erhöht.

 

3. Die Voraussetzungen für ein Funktionieren des Systems (3)

1. Verantwortung (2)
     1. In den höchsten politischen Kreisen muss man die persönliche Verantwortung abschaffen.
         Das jüngste Beispiel:
         Die Haftung für Fehlentscheidungen des Bundesaufsichtsamtes für Finanzdienstleistungen (BaFin) sollen die
         Banken und Versicherungen übernehmen.
         Das ist kein Beitrag, um die Mitarbeiter der BaFin zu mehr Gewissenhaftigkeit und Pflichterfüllung zu bewegen!
         (Quelle: „Banken lehnen Haftung für Bafin-Fehler ab“ , Financial Times Deutschland vom 26. Juni 2007
         (Quelle: „Haftung der Finanzaufsicht strittig“, Handelsblatt vom 14. November 2007)
     
2. Gleichzeitig muss man die persönliche Verantwortung nach unten hin immer weiter ausbauen.
            Der Bürger wird immer schneller und immer häufiger in immer mehr Sachverhalten zur Kasse gebeten

2. Eigener Sanktionsmechanismus (1)
     1. Wenn jemand aus der Reihe tanzt, muss man Regelungen treffen, die das möglichst von vorn
          herein verhindern.
          o Man sucht sich von vorne herein die „richtigen“ Personen aus.
          o Man versucht sie durch ein Arsenal von Zuckerbrot und Peitsche bei der Stange zu halten.
          o Man schafft sogar eine eigene Gerichtsbarkeit für alle Parteimitglieder, die Strafen bis zum
             Parteiausschluss verhängen kann.