www.jochenolbrich.homepage.t-online.de
Die Drei-Klassen-Gesellschaft
in Deutschland
- im Konzert der Staaten untereinander und
- in der Zukunft
- Eine besondere Art der Analyse unseres Systems
-
Gliederung
(grob)
1. Die Funktion des Begriffes „Klasse“
2. Die Kriterien für die Zuordnung zu den
drei Klassen
3. Die Zugehörigkeit zu
einer der drei Klassen
4. Die Durchlässigkeit
zwischen den Klassen
5. Die Vermittler zwischen
den drei Klassen
6. Die Beziehungen zwischen den Klassen
7. Die kulturellen Aspekte innerhalb der drei
Klassen
8. Die Kapitalströme zwischen den Klassen
9. Die zukünftige Entwicklung der
Drei-Klassen-Gesellschaft
10. Ein geschichtlicher Rückblick
Gliederung
(ausführlich)
1. Die Funktion des Begriffes „Klasse“
2. Die Kriterien für die Zuordnung zu den
drei Klassen
2.1 Allgemeine Aussagen über die Vertreter
der ersten Klasse
2.1.1 Die allgemeinen Kriterien für die Zuordnung zu
der ersten Klasse
2.1.2 Die Einteilung der ersten Klasse in zwei Schichten
2.2 Allgemeine Aussagen über die Vertreter
der zweiten Klasse
2.2.1 Die Einteilung der zweiten Klasse in zwei
Schichten
2.2.2 Die allgemeinen Kriterien für die Zuordnung zum oberen Teil der zweiten
Klasse
2.2.3 Die allgemeinen Kriterien für die Zuordnung zum unteren Teil der zweiten
Klasse
2.3 Allgemeine Aussagen über die Vertreter
der dritten Klasse
2.3.1 Die allgemeinen Kriterien für die Zuordnung zur
dritten Klasse
2.4 Differenzierungen
innerhalb der drei Klassen
3. Die Zugehörigkeit zu
einer der drei Klassen
3.1 Die erste Klasse: die
Elite –die „High Society“
3.1.1 Die Funktionen der Vertreter der oberen Schicht der erste Klasse
(etwas strukturiert)
3.1.2 Die Vertreter der oberen Schicht der ersten Klasse (teilweise mit Namen)
3.1.3 Die Vertreter der unteren Schicht der erste Klasse (teilweise mit Namen)
3.2 Die zweite Klasse: die
gut bürgerliche Mitte
3.2.1 Die Funktionen der oberen Schicht der zweiten Klasse
3.2.2 Die Zusammensetzung der oberen (kleineren) Schicht der zweiten Klasse
(mit Berufsbezeichnungen):
3.2.3 Die Funktionen und die Zusammensetzung der unteren Schicht der zweiten
Klasse (mit Berufsbezeichnungen):
3.3 Die dritte Klasse: die
Underdogs
4. Die Durchlässigkeit
zwischen den Klassen
4.1 Der Auf- und Abstieg
zwischen den drei Klassen
4.1.1 Der Aufstieg von der zweiten Klasse in die erste Klasse
4.1.2 Der Abstieg von der ersten in die zweite Klasse
4.1.3 Der Aufstieg von der dritten Klasse in die zweite Klasse
4.1.4 Der Abstieg von der zweiten Klasse in die dritte Klasse
5. Die Vermittler zwischen
den drei Klassen
5.1 Die Beziehungen der
ersten Klasse zur zweiten Klasse
5.1 Die Vermittler zwischen der ersten und der zweiten Klasse
5.2 Die Vermittler zwischen der zweiten und der dritten Klasse
6. Die Beziehungen zwischen den Klassen
6.1 Die Beziehungen der ersten Klasse zur
zweiten Klasse
6.1.1 Mitarbeiter aus der zweiten Klasse für die
erste Klasse
6.2
Die Beziehungen der ersten Klasse zur dritten Klasse
6.3 Die Beziehungen der zweiten Klasse zur dritten Klasse
7. Die kulturellen Aspekte innerhalb der drei
Klassen
(am
Beispiel der Musik)
7.1 Die Kultur der ersten Klasse
7.2 Die Kultur der zweiten Klasse
7.3 Die Kultur der dritten Klasse
8. Die Kapitalströme zwischen den Klassen
oder: Wohin fließt das Geld? oder: Wer
bezahlt wen?
8.1 Allgemeine Aussagen in Form von Thesen
8.2 Die Geldströme
8.3 Einwände
8.4 Die Gegenargumente
8.5 Weitere Überlegungen
8.6
Zusammenfassende Feststellungen
8.7 Das Fazit
8.8
9. Die zukünftige Entwicklung der
Drei-Klassen-Gesellschaft
9.01 Bevölkerungsstruktur (Die Einteilung in
die drei Klassen)
9.02 Zuwanderung und Green Card
9.03 Bildung
9.04
Demographische Entwicklung und sinkende Geburtenzahlen
9.05 Zuwanderung
9.06
Familie
9.07 Der gewerbliche Mittelstand
9.08 Krankenkassen
9.09 Renten
9.10 Reform des Staates
10. Ein geschichtlicher
Rückblick
10.1 Die
Drei-Klassen-Gesellschaft im Altertum
10.2 Die Zugehörigkeit zu einer Klasse
10.3 Der Wechsel zwischen den Klassen
10.4 Die Kapitalströme – die Leistungsströme
1. Die Funktion des Begriffes
„Klasse“
Die
Bezeichnung „Klasse“ ist ein Begriff, um einen Teil der Gesellschaft von
anderen Teilen der Gesellschaft abzugrenzen.
In Deutschland hat sich im Laufe von vielen Jahren eine
Drei-Klassen-Gesellschaft herausgebildet.
Seit Erwin Scheuch (Professor in Köln, Soziologe und Parteienkritiker)
spricht man auch von einer „politischen Klasse“ oder der „Klasse der
Politiker“.
Das System der Bundesrepublik Deutschland bezieht sich aber nicht auf die
Einteilung von Menschen in Politiker und Nicht-Politiker.
Dann gäbe es auch nur zwei Klassen.
Das war auch nicht so gemeint; vielmehr haben einige System-Kritiker wie Erwin
Scheuch wahrscheinlich gemeint, dass die, die die Interessen des Volkes
vertreten sollen, sich vom Volk selbst distanziert haben und vom Volk
eigentlich nur wenig wissen wollen.
Sie bilden eine eigene - die „Politische Klasse“!
Einzige Ausnahme von dieser Unabhängigkeit und Loslösung vom eigentlichen Volke
ist die Beschaffung der Legitimation für die Ausübung der Macht.
Damit sie die Macht nach eigenen Vorstellungen ausüben können, bedarf es der
Abgabe des Stimmzettels der Wähler bei den Wahlen.
2. Die Kriterien für die Zuordnung zu den drei Klassen
oder: Die Beschreibung der drei Klassen.
Bereits
vor etlichen Jahrzehnten sprach man in Amerika von den sogenannten „Oberen
Zehntausend“ wie auch der Titel eines gleichnamigen Films lautete.
Man spricht auch von „upper-class“ oder von „underdogs“.
2.1 Allgemeine Aussagen über
die Vertreter der ersten Klasse
Das ist die selbsternannte oder tatsächliche Elite, oder die
„High Society“.
Man bezeichnet sie auch als die „Oberen Zehntausend“.
Wobei allerdings die Zahlenangabe nicht unbedingt stimmen muss!
Das ist keine homogenen Masse, sondern eine sehr differenzierte und sehr
spezialisierte kleine Minderheit.
Auch hier gibt es manchmal Meinungsverschiedenheiten und Interessenkonflikte.
Dies wird – zumindest von außen - nur in wenigen Fällen und meist nur in
Nuancen erkennbar und nur in den seltensten Fällen direkt nach außen getragen.
o Die hochrangigen Politiker besonders von unterschiedlichen Parteien müssen schon mal deutlich machen oder zu erkennen geben,
dass sie nicht immer einer Meinung sind.
o
Die Gewerkschaftsbosse müssen schon mal deutlich machen, dass sie nicht immer
einer
Meinung mit den Vertretern des Großkapitals oder der Arbeitgeber sind.
Das belebt das Geschäft! Das ist gelebte und reale Demokratie!
Aber sonst stehen sie wohl alle auf dem Boden der Verfassung und treten
für die freiheitlich demokratische Grundordnung (FDGO) ein.
Das behaupten sie immer wieder! Sie tun es aber stets unter ihrem Blickwinkel!
[Falls sie diese Thema wirklich interessiert, lesen
die Datei „Werte und Wertegemeinschaft - Unser Grundgesetz“! Es sind etwa 13
Seiten.]
Diese freiheitlich demokratische Grundordnung bietet ihnen auch die größten
Möglichkeiten ihre Interessen durchzusetzen, was noch darzustellen sein wird!
Die Staatsform lässt Entscheidungen und Handlungen zu, die fast ausnahmslos
eine reibungslose und friedfertige Umsetzung ermöglicht und von einer breiten
und überwältigenden schweigenden Mehrheit akzeptiert wird.
Die Akzeptanz bezieht sich sowohl auf das System als solches als auch auf ihre
Rolle im System, aber nicht unbedingt auf ihre direkte personale Zustimmung zu
Entscheidungen und Verhältnisse, die das System hervorbringt.
Die Vertreter der ersten Klasse haben - um es vorweg zu sagen - große Vorteile,
um nicht zusagen die meisten, von diesem System, wenn man sie mit den anderen
beiden Klassen vergleicht.
2.1.1 Die allgemeinen Kriterien für die
Zuordnung zu der ersten Klasse
Die
einzelnen Kriterien sind die folgenden:
- Das sind die Macher.
-
Sie haben tatsächlich die Macht.
-
Das sind die, die das Sagen haben.
-
Sie können nicht nur über viel Geld sondern auch über viele Personen verfügen:
-
Sie entscheiden was passiert und wann etwas passiert!
-
Sie geben Richtung und Inhalte vor.
-
Das sind die, die zumindest ein Vetorecht in den wichtigen Fragen haben.
-
Ohne ihre Zustimmung geht nichts.
-
Notfalls können sie einen Kompromiss erzwingen.
-
Das sind die, die auch häufig im Fernsehen auftreten.
2.1.2 Die Einteilung der ersten Klasse in
zwei Schichten
Diese
erste Klasse kann man meines Erachtens in zwei Schichten unterteilen:
2.1.2.1 Die oberste Schicht der ersten Klasse
Die
oberste Schicht sind die wirklichen „Oberen Zehtausend“
und außerdem gibt es eine darunter liegende etwas breitere Schicht.
Am
einfachsten kann man sich das klar machen, wenn man sich die Verhältnisse im
Bund und in den Ländern ansieht; besonders die
Beziehungen
zu einander:
o
Der Bund hat eindeutig das Sagen.
o
Er beschließt die wichtig(er)en Gesetze.
o
Sein Recht ist höherrangig. („Bundesrecht bricht Landesrecht!“) (Art. 31; GG)
o
Der Bund entscheidet über immer komplizierter werdende Mechanismen in Form von
Gesetzen.
o
Der Bund entscheidet über die wichtigsten (Bundes-)Behörden.
(Es gibt immerhin mehr als 600 (!)
Bundesbehörden!
Er entscheidet über ihre Finanzausstattung,
ihre rechtlichen Befugnisse, über ihre Ausstattung mit Sachmitteln und über
ihre Personalausstattung.)
o
Der Bund gibt die Vorgaben für die nachrangigen Landesbehörden!
o
Der Bund entscheidet nicht nur über seine eigenen Einnahmen, sondern auch über
die finanziellen Einnahmen (sprich Steuereinnahmen) der Länder.
(Dafür dürfen sie aber selbständig Schulden
machen ohne den Bund zu fragen!
Von den finanziellen Einnahmen der Städte
und Gemeinden wollen wir gar nicht erst reden.)
o
Die größte Macht im Bund hat nicht das Parlament mit ihrem Monopol der
gesetzgeberischen Kompetenz – also die Legislative!
o
Die höchste Macht hat der Kanzler der Bundesrepublik Deutschland.
o Er ist (zwar nur)
der höchste Vertreter der Exekutive!
o
Er hat keine Gesetzgebungskompetenz; er muss eigentlich nur aus führen, was das
Parlament beschließt.
o
Dafür hat er dann eine entsprechende Richtlinienkompetenz! (Art. 65 GG)
o
Der Kanzler kann einen so
genannten „Organisationserlass“ verkünden.
Mit einem Organisationserlass werden die
Abteilungen zu den einzelnen Ministerien zugeordnet. Damit kann auch eine
bestehende
Zuordnung verändert werden.
(Bei der jetzigen Zusammenlegung von
Arbeitsministerium und Wirtschaftsministerium müssen nun gleich drei
Grundsatzabteilungen verändert werden.
-
Eine Grundsatzabteilung (zuständig für den Jahreswirtschaftsbericht und
Konjunktur (einschließlich Steuerschätzung) wird (wieder) vom
Finanzministerium in das neue
Superministerium (zurück-) verlagert. (wie 1998)
-
Außerdem hatte sowohl das Wirtschaftsministerium als auch das
Arbeitsministerium je eine Grundsatzabteilung.
o Kanzler der Bundesrepublik
Deutschland zu sein bedeutet also, die größte Macht im Staate zu besitzen.
o
Kanzler der Bundesrepublik Deutschland kann üblicherweise erst jemand werden,
wenn er sich in einem Bundesland bewährt hat.
(Weder Rainer Barzel noch Wolfgang Schäuble
noch Angela Merkel hatten oder haben so gesehen, kaum eine Chance.)
Anmerkung
1:
Wie
es der Exekutive gelungen ist, der ersten Gewalt im Staate - der Legislative -
ihre Macht weitestgehend aus der Hand zu
nehmen,
ist eine eigene Ausarbeitung wert!
(Siehe
im Ordner unter „Gewalten und Gewaltenteilung“ die Dateien:
„Die Gewaltenteilung“
„Die
Tendenzen bei der Gewaltenteilung“
„Die
Zukunft der Gewaltenteilung“
Anmerkung
2:
Auch
unter den Ministern und den Ministerein gibt es
gewaltige Kompetenzunterschiede!
Es
gibt unterschiedliche Besonderheiten der Minister:
-
Manche Ministerein haben – was weitestgehend
unbekannt ist - im Kabinett ein „Veto-Recht“.
Das bedeutet, dass diese Minister zu jeder
Kabinettsentscheidung ihr Veto einlegen dürfen.
(Ein Vetorecht bei Entscheidungen des
Kabinetts haben drei Minister:
der
Innenminister,
der
Finanzminister,
der
Justizminister.)
(Quelle: „Wörterbuch zur Gemeinschaftskunde“
von Bayer und Schmid;1965; Hirschgrabenverlag, Frankfurt am Main; Seite 21)
-
Manche Minister haben ein so genanntes „Initiativrecht“.
Das bedeutet, dass sie Gesetzesvorlagen ins
Kabinett einbringen dürfen und dass das Kabinett sich damit befassen muss.
Kommen
wir nun zurück zu unserem Schichtenmodell!
2.1.2.2 Die
untere Schicht der ersten Klasse
Die Einteilung der ersten Klasse
in zwei Schichten entspricht im Prinzip der Einteilung in die unterschiedliche
Verantwortung für den Bund
und
für die Länder.
Das
gilt sowohl für Arbeitgeber und Gewerkschaften und das gilt auch für Parteien:
Der
Inhaber einer großen Firma, die nur in einem Land ansässig ist, hat generell
genauso viel Macht wie der Gewerkschaftsboss in dem
selben
Bundesland oder in einem anderen Bundesland.
Der
politische Landesfürst einer Partei hat nie soviel
Macht wie der Chef einer Partei auf Bundesebene.
Die
wichtigsten Feststellungen:
1.
Alle Spitzenpositionen im Bund gehören den Vertretern der oberen Schicht ersten
Klasse.
2.
Trotz aller Unterschiede gehören alle hier genannten Funktionsträger zur oberen
Schicht der ersten Klasse!
3.
Im Bund ist die Zugehörigkeit zur oberen Schicht ersten
Klasse weiter und umfassender als in den Bundesländern.
Beispiele zur Verdeutlichung:
1.
Den Staatsekretär im Bundesministerium würde ich zur oberen Schicht der ersten
Klasse zuordnen; den Staatssekretär im
Landesministerium würde ich zur unteren
Schicht der ersten Klasse zuordnen.
2.
Der Staatsekretär im Bundesministerium ist etwa einem Landesminister
gleichrangig.
4.
In den Ländern gehören nur die wirklichen Spitzen zur oberen Schicht der ersten
Klasse.
2.2 Allgemeine Aussagen über die Vertreter
der zweiten Klasse
2.2.1
Die Einteilung der zweiten Klasse in zwei Schichten
Anmerkungen:
1.
Auch hier empfiehlt sich meines Erachtens eine Unterteilung der zweiten Klasse
in zwei Schichten.
Ich verzichte auf eine Begründung.
2.
Beim Lesen der nächsten Seite wird Ihnen - so hoffe ich - diese Zweiteilung
sinnvoll erscheinen.
3.
Man erhält die Kriterien der „Angehörigen“ des oberen Teils der zweiten Klasse,
wenn man sich über ihre Funktionen Klarheit
verschafft.
2.2.2 Die allgemeinen Kriterien für die
Zuordnung zum oberen Teil der zweiten Klasse
Die Zugehörigen zur oberen Schicht der
zweiten Klasse sind durch folgende Merkmale zu bestimmen und damit zu
kennzeichnen.
Die
Personen des oberen Teils der zweiten Klasse:
o
Es sind in erster Linie Funktionäre.
(Sie haben zu funktionieren und zwar im
Sinne der ersten Klasse!)
o
Es sind die wahren Garanten der Umsetzung von Vorgaben.
Sie müssen die Gesetze umsetzen.
Sie müssen sich an die
Ausführungsvorschriften halten.
Sie müssen ihre Mitarbeiter im Griff haben.
Sie sind die Niederhalter.
o
Es sind die Behördenleiter; es sind diejenigen, die auch einen
Ermessensspielraum haben, der ihnen von vornherein beschrieben und
zugebilligt worden ist.
Der Ermessensspielraum darf das System
keineswegs in Frage stellen.
Er soll vielmehr (mit seinen engen und begrenzten
Freiräumen) das reibungslose Funktionieren der Vorgaben garantieren!
Sie sollen sicherstellen und garantieren (z.
B. durch interne Dienstanweisungen und Mitarbeiterbesprechungen, dass dieser
Ermessensspielraum im
Rahmen der Vorgaben bleibt!
o
Sie dürfen auch Anträge stellen, selbst wenn die Realisierung des Antrages Geld
kosten würde.
Die Kompetenz der Entscheidung über den
Antrag haben ja andere.
(Persönlichkeiten der ersten Klasse oder
ihnen loyal ergebene Personen)
o
Sie dürfen auch - und werden dazu auch oft aufgefordert –
Verbesserungsvorschläge machen und Kritikpunkte formulieren.
Diese Kritikpunkte („konstruktive Kritik“)
und die Vorschläge haben eine bestimmte Funktion:
o
Sie dienen einzig und allein der Verbesserung der Vorgaben der ersten
Klasse.
o Sie dienen nicht einer echten,
objektiven, sachlichen und sachgerechten Verbesserung des Gesamtsystems oder
eines Teilsystems.
Dieser Tatbestand ist selbst bei sehr
sachkritischer oder wohlwollendster Betrachtung
festzustellen.
Das darf das System nicht zulassen!
Dann wären andere ja besser!
Dann würden ja berechtigte Zweifel an der
Führungsstärke auftretenden!
Das muss um fast jeden Preis verhindert
werden!
„Geführt wird vorn!“ (Spruch bei der
Bundeswehr)
o
Es sind die Galionsfiguren und Vorzeigefiguren.
Das sind die Repräsentanten einer Behörde,
einer Institution. z. B. die Präsidenten einer Bundesbehörde*, die Vorsitzenden
einer – natürlich von
der Bundesregierung und nicht vom Parlament
eingesetzten Kommission.
*
Es gibt immerhin mehr als 600 Bundesbehörden! Auf jedes Ministerium entfallen
als im Durchschnitt mehr als 50 Bundesbehörden!
Diese Kommissionen tragen dann neuerdings
häufig ihren Namen:
Hier einige Beispiele:
Kommissionen:
Einwanderungskommission
Rita Süßmut,
Hartz-Kommission,
Rürup-Kommission,
Sachverständigenräte:
Sachverständigenrat
zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Lage: Vorsitzender: Wolfgang Wiegart
(Er
hat sich nun den in der Öffentlichkeit kaum bemerkten Fauxpas erlaubt, nicht
über Vergangenes zu berichten, sondern
20
Vorschläge für die Zukunft zu machen!
(Immerhin
stellt dies einen Gesetzesbruch dar, gibt es doch für die Arbeit des
Sachverständigenrates als Rechtsgrundlage das
Sachverständigenrats-Gesetz
[SVRG])
Beiräte:
Wissenschaftlicher
Beirat des Finanzministeriums: Wolfgang
Wiegart
Bundesämter:
Finanzagentur des Bundes: Gerhard Schleif
(Das
ist kein gutes Beispiel, den kennt kaum einer!)
Bundesaufsichtsämter:
Bundesaufsichtsamt
für das Kreditwesen (BAKred)
[heute:
Bundesaufsichtsamt für das Finanzwesen (BAFin)]: Jochen Sanio
Auch
sie dürfen gelegentlich im Fernsehen auftreten und zu Sachproblemen befragt erden. Sie dürfen dort (mit Genehmigung des zuständigen
Ministers)
Aussagen machen!
Der
Minister darf sogar vorher festlegen, was sie sagen dürfen und was nicht!
Von
ihnen werden in der Regel keine Visionen, Entwürfe, Konzepte verlangt. Von
ihnen werden nicht einmal Grundsätze für irgend
etwas
oder
Thesen oder Leitideen abverlangt. Dafür sind andere da!
(Siehe weiter unten unter 3.3 „Die
Beziehungen der ersten Klasse zur zweiten Klasse“)
Sie
dürfen Vorschläge machen, die durchaus sachgerecht und vernünftig sind und
marginale Veränderungen innerhalb des Gesamtsystems
beinhalten.
Sie dürfen aber keines falls das Gesamtsystem verändern!
Schließlich
hat man ihnen ja einen entsprechenden klar formulierten Auftrag erteilt!
2.2.3
Die allgemeinen Kriterien für die Zuordnung zum unteren Teil der zweiten Klasse
Das sind
o
die Umsetzer,
o
die Ausführenden,
o
diejenigen, die noch einen (mehr oder weniger kleinen vorgegebenen)
Ermessensspielraum haben.
o
die Verwaltungsbeamten,
o
die Behördenmitarbeiter
o
die Arbeiter, Vorarbeiter, Techniker, Meister
o
die Verkäufer,
2.3 Allgemeine Aussagen über die Vertreter
der dritten Klasse
2.3.1 Die
allgemeinen Kriterien für die Zuordnung zur dritten Klasse
o
Das sind die Abhängigen.
o
Sie erhalten von anderen zugewiesen, was sie zum Leben brauchen.
o
Hier greifen Wörter wie Sozialhilfe, Existenzminimum, Grundsicherung,
Pfändungsgrenze, Bafög und Erziehungsgeld.
o
Hierzu gehören auch die Begriffe wie Schuldnerberatung, Suppenküche, Wärmestube
und Obdachlosenunterkunft.
Auch
„Exemplare“ von ihnen treten gelegentlich im Fernsehen auf.
Man
hat ihnen ganze Reihen von Fernsehstaffeln gewidmet.
Es
sind die Gäste in berühmten Fernsehsendungen!
Sie
reichen von „Fliege“, „Oliver Geissen“, „Bärbel Schäfer“,
über
die Serie „Richterin Barbara Salesch“, „Jugendgericht“, „Familiengericht“, „37 ° - Du
bist doch mein Kind“,
„Arabella“,
„Streit nach drei“ bis hin zu „TV Kaiser“.
Sie
dürfen dort ihr Leid über kaputte Beziehungen, gescheiterte Ehen, verwahrloste
Jugendliche, Menschen am Abgrund klagen und
emotionalisierende Bilder produzieren.
Auch
wir sind ja so sozial!
Das
macht durchaus noch einen anderen Sinn:
o
Die Vertreter der unteren Klasse fühlen sich ernst genommen:
„Endlich
kümmert man sich um uns!“
„Endlich
jemand der unsere Sorgen versteht!“
o
Die Vertreter der mittleren Klasse erhalten einen Einblick in eine ihnen sonst
fremde Welt!
„Eigentlich
geht es uns doch noch ganz gut!“
„Deren
Probleme möchte ich nicht haben!“
o
Die Vertreter der oberen Klasse sehen sowieso kaum fern und wenn, dann nicht so
etwas!
2.4 Differenzierungen innerhalb
der drei Klassen
Es gibt meines Erachtens in Deutschland drei Klassen.
Diese Klassen sind nicht ganz so abgeschottet wie das Kastensystem in Indien
oder die Klassen im Königreich England.
In
Deutschland lassen wir Differenzierungen innerhalb der Klassen zu. Das ist
sogar erwünscht.
o
Warum soll sich ein Handwerker nicht darum bemühen, einen Auszubildenden an
seiner Seite zu haben?
o
Warum soll sich ein Handwerker nicht darum bemühen, an einen Lehrgang zur
Meisterprüfung teilzunehmen?
o
Warum soll sich ein Facharbeiter nicht darum bemühen, Vorarbeiter oder
Schichtführer zu werden?
o
Warum soll sich ein Lehrer nicht darum bemühen, Fachleiter oder
Fachbereichsleiter zu werden?
o
Warum soll sich ein Fachleiter oder ein Fachbereichsleiter nicht darum bemühen,
ein Koordinator oder Schulleiter zu werden?
Die wichtigste
Feststellung:
1.
Solche Differenzierungen innerhalb einer Klasse
motivieren zu hohen Leistungen und sind grundsätzlich erwünscht!
Jetzt
soll die Frage beantwortet werden, wer zu der jeweiligen Klasse gehört.
Kommen
wir nun zu den Vertretern der ersten Klasse.
3. Die Zugehörigkeit zu einer der drei Klassen
3.1 Die erste Klasse:
die Elite oder die „High Society“
Das
sind die Vertreter der selbst ernannten und tatsächlichen Elite!
Anmerkung:
Zuerst
sollen die Vertreter der obersten Schicht der ersten Klasse strukturiert
werden.
Sie
sind nach ihren gesellschaftlichen Funktionen sortiert.
3.1.1 Die Funktionen der Vertreter der obersten Schicht der ersten Klasse
(etwas
strukturiert)
1. Politiker auf Bundesebene und auf
Länderebene:
o
hochrangige Politiker mit öffentlichem Mandat auf Bundesebene:
Es handelt sich hier um den Bundeskanzler,
die Minister des Kanzleramtes, die anderen Fachminister, den Regierungssprecher
o hochrangige
Politiker mit öffentlichem Mandat auf Länderebene:
Die
Ministerpräsidenten der Länder.
o
hochrangige Politiker mit einem Mandat der Partei:
Parteivorsitzende
auf Bundesebene
o Die Politiker sind
fast ausnahmslos in der Öffentlichkeit bekannt.
Sie drängen sich förmlich ans Licht der
Öffentlichkeit.
Sie wollen populär werden!
Manche sind nahezu mediengeil!
Sie sind krank, wenn sie nicht jeden Tag
einen Auftritt haben - andere haben niedrigere Erwartungen und müssen
wenigstens
einmal in der Woche ihren Auftritt haben.
2. Eigentümer von großem (Grund-) Besitz und
großem Vermögen
3. Vertreter des Großkapitals
4. Interessenvertreter oder Verbandsvertreter
auf Bundesebene:
5. Wirtschaftsbosse großer (auch und
besonders) internationaler Konzerne:
Es handelt sich hier um die Chefs von
Privatfirmen, persönlich haftende Gesellschafter großer Firmen, um die
Vorstandsvorsitzende,
Vorstandsmitglieder, um Aufsichtsratvorsitzende, Aufsichtsratmitglieder,
o
aus Industrie (Verarbeitung und Produktion):
o
aus Dienstleistung:
o
von Banken:
6. Besondere Wissenschaftler:
o
nur mit Doppelfunktionen:
o
Vorsitzende einer Wissenschaftsvereinigung
o
mit einer hochrangigen Auszeichnung
7. Vertreter von überregionalen Printmedien
und Medienkonzernen:
o
Chefredakteure: von Tageszeitungen,
o
Chefs von großen Verlagen,
o
Verlagsdirektoren, Chefredakteure von Verlagen, Tageszeitungen,
8. Vertreter von privaten oder
öffentlich-rechtlichen Fernsehsendern:
o Chefs von
Privatsendern,
o
Intendanten (auch von öffentlich rechtlichen) Fernsehsendern,
o
Programmdirektoren,
o
Vorsitzende der „Rundfunkräte“,
o
Stars von Shows
9. Vertreter von Kirchen:
o
evangelische Kirche:
Bischöfe:
o
katholische Kirche:
Kardinäle:
Erzbischöfe:
o
Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland:
10.
Bundeswehrgeneräle:
(höchstens
als Stabschef, Generalinspekteur, Nato-General )
11.
Beauftragte des Bundes:
Es gibt insgesamt 74
Beauftragte; davon sind weniger als die Hälfte Beauftragte des Bundes.
12.
Leiter von Bundesämtern, Bundesbehörden:
13.
Vertreter von Kultur:
3.1.2
Die Vertreter der oberen Schicht der ersten Klasse (teilweise mit Namen)
Das
ist nichts weiter als ein „Who is Who?“
Anmerkung:
Da
sich die jeweiligen Namen oft ändern, genügt oft die Bezeichnung der Funktion!
Selbst
wenn diese Funktion inzwischen ein anderer wahrnimmt, bleibt der alte Inhaber
der Funktion innerhalb dieser Klasse!
1. Politiker
o hochrangige Politiker mit öffentlichem Mandat
auf Bundesebene:
Es handelt sich hier um den
Bundeskanzler:
die
Minister des Kanzleramtes:
die
anderen Fachminister:
die
Regierungssprecher:
o hochrangige Politiker mit einer besonderen Funktion
im Parlament:
Bundestagspräsident:
Vizepräsidenten:
Fraktionsvorsitzende:
stellvertretende
Fraktionsvorsitzende:
Fraktionsgeschäftsführer:
parlamentarische
Geschäftsführer:
Vorsitzende
von Parlamentsausschüssen,
o hochrangige Politiker mit einem Mandat
der Partei:
Vorsitzenden
der Bundesparteien:
Generalsekretäre
der Parteien:
Bundesgeschäftsführer:
Reiner Bütighofer (B 90/Die Grünen)
die
Vorstandsmitglieder Parteien:
Sprecher
der Parteien:
o ehemalige Spitzenpolitiker:
ehemalige
Bundeskanzler
ehemalige
Bundespräsidenten
2. Eigentümer von großem (Grund-) Besitz und
großem Vermögen
Hierzu
vier Beispiele:
(1)
Industriellenfamilie Quandt:
Sie
lebt abgeschirmt von den Augen der Öffentlichkeit.
Sie
ist nach Forbes (1997) die reichste Familie Deutschlands.
Zu
den 100 reichsten Deutschen zählen allein acht Familienmitglieder:
Johanna
Quandt (75) ihre Kinder
Stefan
Quandt (36) seine verheirate Schwester
Susanne
Klatten (40)
Sie
besitzen Anteile an
dem
Autobauer BMW,
dem
Batteriehersteller Varta,
dem
Pharmahersteller Altana,
der
Delton AG,
der
Worldcard International
mehreren
internationalen Vermögensverwaltungsfirmen,
einer
Vielzahl kleineren Industriebeteiligungen und
einem
gewaltigem Immobilienbesitz.
(Quellen:
1.
„Die Perle des Imperiums hat n Glanz verloren“, Tagesspiegel vom 05.09.200
2.
Rüdiger Jungbluth: Die Quandts – Ihr
leiser Aufstieg zur mächtigen Wirtschaftsdynastie Deutschlands -
(Campus Verlag Frankfurt, 2002, 391 Seiten;
24,90 €)
(2)
Prinz von Thurn und Taxis (Brauerei und Forstwirtschaft)
(3)
Theo und Karl Albrecht („Aldi“)
Die
Gebrüder Albrecht, die die Einzelhandelskette „Aldi“ besitzen, scheuen das
Licht der Öffentlichkeit.
Sie
gehören zu den reichsten Männern Deutschlands und sind wegen herausragender
Konzepte überaus erfolgreich und damit
auch
Kultur bestimmend.
(Keine
Raumklimaanlage - keine Air-Kondition.
Keine den Umsatz steigernde Musik.
Kein „Kuli“, der beim Einpacken hilft!
Keine Einzelauspreisung der Ware.)
Dafür
haben Sie
-
besondere Einkaufs- und Verkaufskonzepte,
-
ein besonderes logistisches Konzept für den Warenfluss und deren Nachlieferung,
-
eine besondere Unternehmensstrategie, die die Verantwortung und die Entlohnung vor
Ort regelt und die Mit-
bestimmungsrechte der Gewerkschaften
aushebelt.
Diese
Top-Manager halten sich sehr im Hintergrund.
(4) Die Familie
Herz
Die
Familie Herz besitzt die bekannte „Tchibo“-Holding AG.
Dazu
gehörten die Tchibo Frisch-Röst-Kaffee GmbH
einschließlich der Kaffeerösterei „Eduscho“ (Sie
gehörte vormals Eduart
Schopf.)
Außerdem
gehörte dazu auch 75 % der Tabakfirma Reemtsma Cigaretten-Fabriken
GmbH und etwa 30 % an dem Pharma-
und
Kosmetikunternehmen Beiersdorf (mit den bekannten Markennamen Nivea, Hansa
Plast und Tesa).
Etwa
41,3 % von Beiersdorf besitzt die Allianz-Versicherung und der Rest ist wohl
Streubesitz.
Der
Allianzanteil wird (nach dem derzeitigen Börsenkurs
von 80 €) auf etwa 3 Mrd. Euro geschätzt.
Die
Tabakfirma Reemtsma Cigaretten-Fabriken GmbH wurde an
die British Tobaco für etwa 3 Mrd. € verkauft.
Die
Tchibo-Holding gehört nun der (zerstrittenen) Familie Herz.
So
sehen die Besitzverhältnisse an der „Tchibo-Holding“ zur Zeit
aus:
50,5
% besitzen zusammen die Brüder Michael, Wolfgang und Joachim Herz.
39,6
% hält der Ex-Konzernchef Günter Herz hält zusammen mit seiner Schwester
Daniela Herz-Schnoekel
9,9 % hält die Mutter Ingeborg Herz an der
„Tchibo-Holding“ AG.
Das
macht ein Vermögen von geschätzten 10 000 Mio. € aus.
(Quelle:
„Familie spaltet Tchibo-Reich“, Handelsblatt
vom 04.02.2002
3. Vertreter des Großkapitals
o aus den Banken:
z.
B. Deutsche
Bank:
-
Vorstandsvorsitzender und Leiter des Excecutive Commitees:
Rolf
E. Bräuer, (ab Mai 2002) Josef Ackerman,
-
Vorstandsmitglieder: (bisher 8 Personen; später eventuell nur noch 5)
1.
Josef Ackerman, (Vors. wie ein COE = Chief Executive Officer)
2.
Clemens Börsig (Finanzen)
3.
Tessen von Heydebreck
(Compliance, Recht, Revision, Personal)
4.
Herman Josef Lamberti [unzufrieden]
5.
Thomas Fischer (Risikomanager), [unzufrieden]
6.
Jürgen Fitschen (wechselt ins Exekutivekommitee) (?)
7.
Michael Philipp (wechselt ins Exekutivekommitee) (?)
-
Mitglieder des Excecutive-Commitees:
(aus dem Bereich:
Investment-Banking
und Firmenkundengeschäft; (
CIB
=Corporate and Investment Bank): (= 75 % zum Ergebnis)
Michael
Cohrs (Corporate Finance),
Anshu Jain (Global Markets),
Kevin
Parker (Global Equities)
Jürgen
Fitschen (Transaction Banking),
Privatkunden
und Vermögensverwaltung; PCAM) (= 11 %
zum Ergebnis)
Prof.
Norbert Walter (Deutsche Bank 24),
Bernd
von Malzan (Private Banking),
Guido
Heuvelodop (Private Banking).
-
Aufsichtsrat:
Chef:
Hilmar Koppe, (ab Mai 2002 Rolf E.
Breuer)
Ulrich
Cartellieri
-
Das Excecutive-Commitee ist unterhalb des Vorstandes
angesiedelt.
-
Es soll sich um das Tagesgeschäft kümmern.
-
Josef Ackerman, (Vors. wie ein COE = Chief Executive Officer) Er
kann die Mitglieder des Excecutive-Commitees
bestimmen.
-
Der Vorstand muss die Beschlüsse des Excecutive-Commitees
absegnen.
-
Der Vorstand muss Konzepte entwickeln und umsetzen.
-
Er muss Querschnittsfunktionen wie Risikomanagement,
Recht und Personal richtig wahrnehmen können.
-
Das deutsche Aktienrecht schreibt vor, dass die Vorstandsmitglieder alle
Entscheidungen gemeinschaftlich treffen müssen.
Das nennt man „konsensorientierte Führung“!
-
In den USA wählen die Aktionäre den CEO – in der Bundesrepublik Deutschland
bestimmen die Aufsichtsräte
den Vorstand.
z.B. Dresdener Bank
o
Chef: Bernd Fahrenholz
o
Aus dem Bereich Versicherungen:
Chef
der Allianzversicherung: N
4. Interessenvertreter oder Verbandsvertreter
auf Bundesebene
o
Arbeitgeberseite:
Industrie:
Präsident
der Bundesvereinigung der Deutschen Industrie
(BDI):
Michael Rogowski (vormals: Hans-Olaf Henkel)
Präsidenten
der Deutschen Arbeitgeberverbände:
(DAV):
Dieter Hundt
Deutsche
Industrie und Handelskammer:
Präsident:
Ludwig Georg Braun,
Handwerkskammerpräsident:
Hans-Eberhard Schleier (?)
Groß-
und Einzelhandel:
Präsident:
Michael Fuchs (nunmehr:
Anton F. Börner (46)
Theo
und Karl Albrecht („Aldi“)
o Arbeitnehmerseite:
Gewerkschaftsbosse:
Schulte,
nunmehr: Michael Sommer (DGB-Chef)
Klaus
Zwickel nunmehr (IG-Metall-Chef)
FrankBsirske
(Dienstleistungsgewerkschaft „Verdi“)
Ursula
Engelen-Kefer (Stellv. Vorsitzende des DGB)
Hubertus
Schmoldt (IG BCE)
5. Wirtschaftsbosse großer (auch und besonders) internationaler
Konzerne:
o
aus der Industrie (Verarbeitung und Produktion):
Automobilbau:
Familie
Quant (BMW),
Dr.
Klaus Kaplaner
Wendelin
Wedekind (Porsche)
Ferdinandt Piech (VW)
Jürgen
Schremp (DaimlerChrysler)
Axel
Harries
Marc
Alexander Hondyk (Audi)
Carl-Peter
Förster (Vorst. Vors. Opel)
o aus dem Bereich Dienstleistung:
6. Besondere Wissenschaftler:
o nur mit Doppelfunktionen:
Prof.
gleichzeitig Minister (für Wissenschaft: Dagmar
Schipanski)
Prof.
und gleichzeitig Mitglied des Bundesvorstandes der SPD: Dr. Detlef Albers
o
Vorsitzende einer Wissenschaftsvereinigung:
Leibniz-Gesellschaften:
Olaf Henkel,
Max
Plank-Institute: Hubert
Markl,
Fraunhofer-Gesellschaft:
mit
einer hochrangigen Auszeichnung z. B.
(Nobelpreisträger:
Prof. Dr. Ulf Meerboldt(?) alternativer Friedenspreis o.ä.)
7. Vertreter von überregionalen Printmedien
und Medienkonzernen:
o Chefs von großen Verlagen:
Bertelsmann
(vormals: Thomas Middelhoff [jetzt bei Investcorp
eine Private Equity Gesellschaft mit Sitz in Bahrein ] jetzt: Thielen),
Springer
(Friede Springer, Dörfner) (?)
Burda
(Liz Mohn)
Gruner
und Jahr (
o Chefredakteure: von Tageszeitungen: z. B.
von
„Die
Zeit“: Dieter (?) Naumann
„Die
Welt“:
„FAZ“:
„Süddeutsche
Zeitung“
o Herausgeber, Verlagsdirektoren,
Chefredakteure von Verlagen, Tageszeitungen,
8. Vertreter von privaten oder
öffentlich-rechtlichen Fernsehsendern:
o
Chefs von Privatsendern:
RTL: Kuhlow
(?)
n-tv:
Brandtstätter
Premiere
World: Kofler
o
Intendanten (auch von öffentlich rechtlichen) Fernsehsendern:
Arbeitsgemeinschaft
der Rundfunkanstalten Deutschlands (ARD): Fritz
Pleitgen, Voss
o
Programmdirektoren,
o
Vorsitzende der „Rundfunkräte“,
o
Stars von großen Shows:
(z.
B. Günter Jauch, Beckmann, Alfred Bioleck, Birgit
Ilgner, Sabine Christiansen, Sandra
Maischberger)
9. Vertreter von Kirchen:
o
evangelische Kirche:
Bischöfe: Huber (für Berlin),
Kock
(für Berlin-Brandenburg)
o
katholische Kirche:
Kardinäle: Ratzinger,
Erzbischöfe: Georg Sterzinsky
o
Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland:
Paul
Spiegel
10.
Bundeswehrgeneräle höchstens als Stabschef:
Kujat
Naumann
11.
Beauftragte des Bundes:
Es gibt in jedem Bundesland
Beauftragte für irgend etwas.
In
Berlin ist z.B. besonders die Ausländerbeauftragte Barbara John bekannt.
Allein im Bund gibt es insgesamt 33 Beauftragte.
Hier einige Beispiele:
o
Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages: Gehrts,
o
Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen: Marianne
Birthler
: o
Bundesbeauftragter für den Datenschutz: Jacobs
o Drogenbeauftragte: Marion Caspers
–Merk SPD
o
Bundesbeauftragte für den Mittelstands: Margarete Wolff (Grüne)
Sie ist gleichzeitig parlamentarische
Staatssekretärin im Bundeswirtschaftsministerium.
o Bundesbeauftragter
für Auslandsinvestitionen:
Hilmar Kopper
(oder Standortbeauftragter
?): Er ist Ex-Chef der Deutschen Bank.
o
Beauftragten für Menschenrechtsfragen:
Er ist dem Bundesjustizministerium
zugeordnet und diese Funktion gibt es bereits seit 30 Jahren.
o
Sonderbeauftragter Radar:
Ulrich
Birkenheier (Ministerialdirektor im Bundesverteidigungsministerium)
Er ist dem Staatssekretär unterstellt. (Er
ist bei den 33 Bundesbeauftragten nicht mitgezählt.)
o
„Beauftragter für die deutsch-amerikanischen zwischengesellschaftliche,
kulturelle und informationspolitische Zusammenarbeit“:
Karsten
Voigt (SPD)
o
Beauftragter für Menschenrechtspolitik und humanitäre Hilfe: Gerd Poppe (Bündnis 90/Die Grünen)
12.
Leiter von Bundesämtern, Bundesbehörden:
Regulierungsbehörde, Kurth (?)
13.Vertreter
von Kultur:
(Siehe unter 7. Die kulturellen Aspekte innerhalb
der drei Klassen
(am
Beispiel der Musik)
o Opernsänger:
o
Dirigenten:
o
Intendanten von Staatsbühnen:
o
Künstler:
o
Bildhauer:
o
Schriftsteller,
3.1.4 Die
Vertreter der unteren Schicht der erste Klasse (teilweise mit Namen)
1.
Politiker:
o
Das sind hochrangige Politiker mit öffentlichem Mandat (Aufgaben) auf Länderebene:
Minister
der einzelnen Bundes-Länder:
Staatssekretäre
im Bund
parlamentarische
Staatssekretäre (?)
Fraktionsvorsitzende
in den Landesparlamenten:
stellvertretende
Fraktionsvorsitzende:
parlamentarische
Geschäftsführer:
o
Das sind hochrangige Politiker mit einem Mandat der Partei:
Vorsitzende
der im Landesparlament vertretenen Parteien:
2.
Interessenvertreter oder Verbandsvertreter auf Landesebene:
o Vertreter von
Arbeitgeberseite:
Industrie:
Robert Henkel (BDI Berlin-Brandenburg)
Handelskammer:
o
Vertreter auf Arbeitnehmerseite:
Gewerkschaftsbosse:
Scholz
(DGB Berlin-Brandenburg)
Schosser
(DGB Chef in Bayern)
3.
Wirtschaftsbosse kleiner lokaler Konzerne
aus
Industrie (Verarbeitung und Produktion) und Dienstleistung
Vorstandsvorsitzende, Aufsichtsratmitglieder
4.
Wissenschaftler:
5.
Vertreter von Medien und Medienkonzernen:
o
Intendanten von lokalen öffentlich rechtlichen Fernsehsendern: z. B.
SFB
1:
mdr:
HR:
o
Chefredakteure: von lokalen Tageszeitungen:
z. B. von
o
Vorsitzende der „Rundfunkräte“, Programmdirektoren,
o
Chefs von Privatsendern:
o
Chefs von kleineren Verlagen:
6.
Vertreter von Kirchen:
o
evangelische Kirche:
Bischöfe: Huber (für Berlin),
Kock
(für Berlin-Brandenburg)
o
katholische Kirche:
Erzbischöfe: Georg Sterzinsky
o
Jüdische Gemeinden in Berlin:
7. Bundeswehrgeneräle als lokale Chefs:
8.
Beauftragte eine Bundeslandes:
Wehrbeauftragter: (?)
Datenschutzbeauftragter:
9.
Leiter von Landesämtern, Landesbehörden:
13.Vertreter von Kultur:
o Opernsänger:
o
Dirigenten:
o
Intendanten von Staatsbühnen,:
o
Künstler:
o
Bildhauer:
o
Schriftsteller:
Zahlenmäßig
gehört meines Erachtens eine sehr kleine Minderheit von etwa 100 000 Personen
in der Bundsrepublik Deutschland zur
ersten
Klasse.
3.2 Die zweite Klasse:
Die gut bürgerliche Mitte
3.2.1 Die
Funktionen der oberen Schicht der zweiten Klasse
o
Sicherung der Macht!
Beispiel:
Ein
General musste sich der Politik beugen!
Hans
Apel hat einen General entlassen, weil er sich nicht beugen wollte!
Argument
und Schlagwort: „Das Primat der Politik“!
o
Umsetzung der Beschlüsse der Regierenden!
o
Überwachung der Durchführung der Beschlüsse der Regierenden!
o Gewährleistung des
Funktionieren des „Apparates“!
o
Erarbeiten von Vorschlägen, Gesetzesinitiativen, Konzepten für die erwünschten
Veränderungen nach Formulierung und im Rahmen
des Auftrages der Regierenden in
Kommissionen oder in wissenschaftlichen Beiräten.
o
Durchsetzung des Rechtes mit Gewalt, bei Gerichten und notfalls mit Strafen in
Gefängnissen.
3.2.2 Die Zusammensetzung der oberen (kleineren) Schicht der zweiten Klasse
(mit
Berufsbezeichnungen)
o
Akademiker in herausragenden Positionen:
Chefärzte,
Leiter von Kliniken,
Unternehmensberater
(Roland Berger, Jochen Kienbaum,
Inhaber
von Steuerberatungsunternehmen,
Besitzer
von Anwaltskanzleien, Rechtsanwälte, Richter, Anwälte,
Rektoren
von Universitäten, Leiter von Instituten,
Schulräte,
Schulleiter
o
Interessenvertreter oder Verbandsvertreter auf Landesebene:
Vertreter
von Arbeitgeberseite:
Vorsitzende
von Landes-Verbänden:
o Vertreter auf Arbeitnehmerseite
auf Landesebene:
o
Leiter von Sicherheitsbehörden
Polizeipräsidenten,
Leiter
des Staatsschutzes,
Präsidenten
der Landesverfassungsschutzämter
Generäle
der Bundeswehr,
o
Unternehmer:
Geschäftsführer
großer und mittlerer Unternehmen,
Betriebswirte,
Betriebsführer, leitende Angestellte
o
Kleinere Banken
Privatbanken,
Zahlenmäßig
gehören meines Erachtens in der Bundsrepublik
Deutschland etwas mehr als 1 000 000 (1 Mio.)
Personen zur oberen Schicht
der
zweiten Klasse.
3.2.3
Die Funktionen und die Zusammensetzung der unteren (breiteren) Schicht der
zweiten Klasse (mit Berufsbezeichnungen):
Der
untere (sehr viel größere) Teil setzt sich zusammen aus:
o Gewerblicher Mittelstand:
Selbständige im Einzelhandel,
Handwerk und im Kleingewerbe,
o
Interessenvertretung vor Ort:
Gewerkschaftsfunktionäre,
Personalräte,
Mitarbeiter
in Handwerkskammern,
o
Service (flächendeckend und publikumsnah):
Angestellte
bei Banken und Sparkassen,
Mitarbeiter
in Call-Centern,
Fotoentwickler,
KfZ-Reparaturwerkstätten
Tankstellen,
o
Verkauf und Handel:
Einzelhandel,
Verkäufer
für dies und jenes
o
Reparaturen, Wartung von Anlagen:
Handwerksmeister,
Vorarbeiter, Handwerker, Facharbeiter,
Änderungsschneiderei,
o
Gesundheitsservice:
Niedergelassene
Ärzte, Zahnärzte
Ärztliche
Helferinnen,
Krankenschwestern,
Mitarbeiter im
Gesundheitsdienst
MTA`s
Altenpfleger
o
Service im Bildungsbereich:
Kindergärtner,
Erzieher, Lehrer,
Hausaufgabenbetreuer,
Schularbeitszirkel
Volkshochschullehrer
o
Service im Sozialbereich:
Streetworker,
Sozialarbeiter,
o
Die meisten Mitarbeiter im öffentlichen Dienst.
Zahlenmäßig
gehören meines Erachtens in der Bundsrepublik
Deutschland etwa 55 000 000 (55 Mio.) Personen zur
unteren Schicht
der
zweiten Klasse.
3.3 Die dritte Klasse:
die Underdogs
Zur
3. Klasse gehören alle Hilfsbedürftigen:
o
Alle Empfänger von direkten staatlichen Leistungen:
-
Sozialhilfeempfänger,
-
alle Arbeitslosen
-
alle die von Arbeitslosigkeit bedrohten (z. B. ungelernte Arbeiter,
Hilfsarbeiter),
-
Umschüler vom Arbeitsamt,
-
alle Obdachlosen,
-
viele alleinerziehende Mütter und Väter,
o
Alle ernsthaft Kranken:
-
alle Aidsinfizierten,
-
alle chronisch Kranken,
-
alle Patienten in stationärer Behandlung in Krankenhäusern,
-
alle Behinderten,
o
Alle Insassen einer Strafvollzugsanstalt:
-
alle Verurteilten,
-
Gefangene und diejenigen, die mit Bewährungsauflagen freigelassenen wurden.
o
Alle alten Menschen in Heimen
-
in Altenheimen,
-
in Altenpflegeheimen,
-
in Heimen für betreutes Wohnen,
o
Alle Kinder
-
in Waisen- und in Pflegeheimen.
-
deren Eltern entweder Sozialhilfe oder Arbeitslosenhilfe oder Arbeitslosengeld
erhalten,
-
alle Kinder von Eltern die wenig verdienen,
-
alle Kinder von Alleinerziehenden
o
Hierzu gehören außerdem
-
die meisten Kinder,
-
die Schüler,
-
die Auszubildende,
-
Studenten aus dem oben genannten Personenkreis.
o
die meisten Ausländer
-
Ausländer mit Aufenthaltesrechten,
-
Asylanten,
-
Flüchtlinge (Bürgerkriegs- und Kontingentflüchtlinge)
Zahlenmäßig gehören meines
Erachtens etwa 20 000 000 (20 Mio.
) Personen zur dritten Klasse.
4. Die Durchlässigkeit zwischen den Klassen
4.1 Der Auf-
und Abstieg zwischen den drei Klassen
Einige
Behauptungen über die geltenden Regeln vorab:
Der
Auf- und
Abstieg vollzieht sich in der Regel nur zwischen benachbarten und
angrenzenden Schichten.
1.
Der Aufstieg:
1.1
Der Aufstieg aus der
oberen Schicht der zweiten Klasse in die untere Schicht der ersten Klasse ist
ungewöhnlich
aber möglich!
1.2
Der Aufstieg aus der
unteren Schicht der zweiten Klasse in die obere Schicht der zweiten Klasse ist
möglich ;
er ist sogar viel leichter möglich als der
Aufstieg aus der oberen Schicht der zweiten Klasse in die erste Klasse.
1.3
Der Aufstieg aus der
dritten Klasse in die unteren Schicht der zweiten
Klasse ist jederzeit möglich,
bedarf aber besonderer Anstrengungen.
Allgemein
gilt:
Der
Aufstieg in eine
höher Schicht ist schwieriger je höher diese Schicht ist!
2.
Der Abstieg:
2.1
Der Abstieg aus der
oberen Schicht in die untere Schicht der ersten Klasse ist möglich aber
unwahrscheinlich.
Die Vertreter der oberen Schicht wollen
das nicht!
2.2 Wenn schon jemand aus der
oberen Schicht der ersten Klasse absteigen muss - aus welchen Gründen auch
immer -
dann höchstens in die obere Schicht der
zweiten Klasse.
(Wenn er zum Beispiel ins Gefängnis
wandern muss, kommt er nach der Haftentlassung in die obere Schicht der zweiten
Klasse!) Alles andere ist in hohem Maße
unerwünscht und die Ausnahme!
2.3
Der Abstieg aus der
unteren Schicht der ersten Klasse in die obere Schicht der zweiten Klasse ist
möglich aber noch
unwahrscheinlicher. Die Vertreter der
oberen Schicht wollen das schon gar nicht!
2.4
Der Abstieg aus der
oberen Schicht der zweiten Klasse in die untere Schicht der zweiten Klasse sehr
leicht möglich.
2.5
Der Abstieg aus der
unteren Schicht der zweiten Klasse in die dritte Klasse wird von allen – auch
den Betroffenen –
als persönliches Versagen betrachtet.
Allgemein gilt:
Der
Abstieg von
einer höheren Schicht in eine untere Schicht ist um so leichter je tiefer diese Schichten sind.
4.1.1 Der Aufstieg von der zweiten Klasse in die erste Klasse
Wenn
jemand aus der zweiten Klasse in die erste Klasse aufsteigen will, müssen
besondere Bedingungen erfüllt und eingehalten werden:
1.
Es ist von Vorteil, wenn sich jemand Mühe gibt, von der oberen Schicht der
zweiten Klasse in die untere Schicht der oberen ersten Klasse
aufzusteigen!
2.
Viele Menschen streben nach oben.
Fast jeder Mensch strebt sowieso nach
Höherem.
Er strebt nach Bedeutungszugewinn, nach
Ansehen und nach Reichtum.
Er ist „prominentengeil!
Er sucht nach bedeutungsvollen Beziehungen.
Diese Streben lässt
sich ausnutzen.
Jemand, der dieses Streben zeigt, wird
geködert, meist mit der Aussicht auf Ansehen und mit Geld.
3.
Er muss aber einen (erheblichen) Nutzen für die erste Klasse (oder einigen von
ihnen) bringen.
Die wichtigste Frage lautet:
Welche
Sachkompetenz hat er, die sich für uns nutzen lässt?
4.
Es ist günstig für den Förderer, wenn der zu fördernde, irgend „eine Leiche im
Keller hat“.
Dann wird er nicht zu groß.
Man hat ihn in der Hand.
Er kann einem
nicht gefährlich werden.
Das ist eine Art der Rückversicherung.
Das erhöht die Loyalität des
Aufsteiger, wenn man die Kenntnis von der „Leiche im Keller“ auch nur
durchblicken lässt.
Es ist von immensem Vorteil, wenn nur der
Förderer davon Kenntnis hat:
Eine „Leiche im Keller“, die jeder kennt,
ist nicht brauchbar. Sie hat sogar unerwünschte positive Wirkungen. Die Leute
könnten der
Ansicht sein: Obwohl der das (oder jenes)
gemacht hat, wurde er mit dieser Funktion betraut! Das muss doch ein toller
Kerl mit
außergewöhnlich guten Kompetenzen sein!
Der Aufsteiger muss also eine fast
„unbekannte Leiche im Keller“ haben.
Die
Anzahl der Aufsteiger in die erste Klasse ist sehr gering. Ich schätze mal,
dass nur einige hundert Personen pro Jahr sind.
4.1.2 Der
Abstieg von der ersten in die zweite Klasse
Die
Absteiger müssen auch unter Zuhilfenahme ungewöhnlicher Mitteln, nicht mehr zu
retten sein. Dann fallen sie in ein tiefes Loch - sprich
in
die dritte Klasse zurück. Das ist der Fall, wenn z. B. eine Klage läuft (z. B.
Brandenburgs Bauminister Jochen Wolff), oder wenn ein
Konkurs
angemeldet werden musste (Chef der Bremer Vulkan Werft Henneman).
Die
Anzahl der Absteiger aus der ersten Klasse ist sehr gering. Ich schätze mal,
dass weniger als hundert Personen pro Jahr sind.
Die
fallen alle in eine Hängematte:
o
Politiker werden eine „wichtige Funktion“ z. B. mit Fragen der Koordinierung
oder mit der wirtschaftlichen Verwertung der guten
Beziehungen zu Ebenen der Politik betraut
und in ein staatliches, dem Land gehörendes oder kommunales Unternehmen
eingeschleust. Man kann durchaus dafür eine
neue Stelle schaffen.
o
Wirtschaftsbosse werden durch Tochterunternehmen des Konzern oder durch den
Familien-Clan oder aufgefangen.
4.1.3 Der
Aufstieg von der dritten Klasse in die zweite Klasse
Jeder,
der von der dritten Klasse in die zweite Klasse aufsteigen will, ist herzlich
willkommen.
Man
hat ihn ja jederzeit in der Hand.
o
Er muss Anträge stellen:
-
Antragsformulare ausfüllen oder
-
Er muss sich dabei helfen lassen.
-
Er muss Bescheinigungen bei irgend welchen Behörden
besorgen.
o
Er muss Lehrgänge besuchen.
o
Er ist beschäftigt.
Wenn
er nicht so will, wie es vorgesehen ist, müssen Sanktionen helfen:
Er
muss
o
sich öfter melden,
Das
Arbeitsamt (in Berlin) hat gerade (im Dezember 2002) 54 neue Stellen
beschlossen, um Langzeitarbeitslose besser
„betreuen“
zu können.
Sie
müssen sich dreimal in der Woche melden auch damit Schwarzarbeit verhindert
oder zumindest behindert wird!
o
sich neue Bescheinigungen besorgen und beibringen oder
o
gar Kürzungen der Geldmittel hinnehmen.
4.1.4 Der
Abstieg von der zweiten Klasse in die dritte Klasse
5. Die Vermittler zwischen den drei Klassen
5.1 Die Vermittler zwischen
der ersten und der zweiten Klasse
Hier gibt es Headhunter,
Personalvermittlungsagenturen, persönliche Beziehungen, das Parteibuch, Logen,
Golfclubs
5.2 Die Vermittler
zwischen der zweiten und der dritten Klasse
Man
benötigt aber Helfer, die sich um die dritte Klasse kümmern.
Mitarbeiter
des öffentlichen Dienstes bei den
-
Sozialämtern für die Geldzuwendungen.
-
Arbeitsämter für die Arbeitsvermittlung und sei es nur eine ABM-Stelle.
-
Ausländerbehörde für die entsprechende Registrierung und für das Ausstellen von
Bescheinigungen.
-
Meldestellen für die Registrierung bei der Polizei (?)
Man
benötigt auch Helfer aus dem privatgewerblichen Teil:
Lehrer
für Umschulungskurse, Qualifizierungsmaßnahmen.
ASTA,
Polizisten
Sozialarbeiter
Streetworker
Pfleger
und anderes Personal in Altenheimen und Kinderheimen.
6. Die Beziehungen zwischen den Klassen
6.1 Die Beziehungen der ersten Klasse zur zweiten Klasse
Die
Vertreter der ersten Klasse sind aber fast immer auf Mitarbeiter der zweiten
Klasse angewiesen.
Das hat mehrere Gründe:
Politiker
wollen sowohl omnipräsent als auch omnipotent sein.
Sie
wollen zu allen erdenklichen Fragen mit Sachkompetenz glänzen.
Aber:
Wer weiß schon alles?
Bereits
die reale Welt ist sehr komplex.
Die
Welt der von Menschen geschaffenen Zivilisation ist noch komplexer.
Sie
wird zudem laufend verändert; auch durch ihre eigne Hand und ihr eigenes Zutun.
Diese
Mitarbeiter zu finden, ist nicht sehr schwer.
Viele
Menschen streben nach oben.
Sie
streben wie die Motten zum Licht nach bedeutungsvollen Beziehungen.
Sie
sind „prominentengeil“.
Die
Elite legt aber Wert auf zwei Dinge:
1.
unbedingte und personenbezogene Loyalität und
2.
bestmögliche Sachkompetenz.
Diese
beiden Vorgaben sind nicht ohne weiteres gleichrangig zu erfüllen.
Das
hat ein ganzes Bündel von Gründen:
Die
Elite hat oft keine Ahnung.
Da
sie nicht alles durchschauen, den Verlust von Macht durch Blamage fürchten,
legen Sie großen Wert auf Loyalität.
Sie
berufen ihnen loyal gesinnte Personen
als
Berater,
als
Beiräte,
als
Beauftragte für irgend etwas
Experten
für ein meist aktuelles Problem,
als
Mitglieder von Kommissionen,
als
Mitglieder in wissenschaftliche Beiräte usw.
Diese
Mitglieder haben aber nicht immer die beste Kompetenz in der Sache.
Deshalb
müssen ihre Vorschläge in einem demokratischen Verfahren legitimiert werden.
Dann
haben sie zwar nicht das beste Gewicht unter
Fach-Experten aber zumindest ein großes politisches Gewicht.
Was
nutzt die beste Sachaussage zur Problemlösung, wenn sie nicht legitimiert ist.
(politisch oder juristisch)
Wenn es nun trotz alledem nicht alles zum Besten läuft, ist immer die zweite
Klasse dran Schuld - nie die erste!
Bei der dritten Klasse ist sowieso nicht viel zu holen!
Zuerst sind die Funktionäre der zweiten Klasse dran - also Mitglieder der
oberen Hälfte der zweiten Klasse!
Die Aufgaben dieser Vertreter der oberen Schicht der zweiten Klasse sind sehr
vielfältig. Sie müssen alle in saure Äpfel beißen:
Arbeitgeber, Gewerkschaftler, Ärzte, Lehrer, Kassenfunktionäre und
Interessenvertreter.
Sie müssen die neuen Richtlinien umsetzen, Gehaltskürzungen, neue Gesetze
umsetzen
6.1.1
Mitarbeiter aus der zweiten Klasse für die erste Klasse
Die Aufgaben dieser Vertreter der oberen Schicht der zweiten Klasse sind sehr
vielfältig:
o
Sie müssen die Regeln, die die erste Klasse beschlossen hat umsetzen.
Zu ihren Hauptaufgaben gehören:
Sie
müssen die Einhaltung dieser Regeln gewährleisten.
o
Sie müssen die neuen Richtlinien umsetzen, Gehaltskürzungen durchsetzen, neue
Gesetze umsetzen.
Sie müssen alle in saure Äpfel beißen:
Arbeitgeber, Gewerkschaftler,
Leiter von Kliniken Chefärzte, Schulleiter,
Lehrer, Funktionäre von Krankenkassen und alle anderen Interessenvertreter.
o
Sie kommen als potentielle Aufsteiger in Frage.
o
Aus ihrem Kreis rekrutieren sich die Berater für die erste Klasse.
Die
„Angehörigen“ der ersten Klasse sind aber auf Mitarbeiter der zweiten Klasse
angewiesen.
Das hat mehrere Gründe: Politiker
sind omnipräsent und wollen auch omnipotent sein.
Sie
wollen zu allen erdenklichen Fragen mit Sachkompetenz glänzen.
Aber:
Wer weiß schon alles?
Bereits
die reale Welt ist sehr komplex.
Die
Welt der von Menschen geschaffenen Zivilisation ist noch komplexer.
Sie
wird zudem laufend verändert; auch durch ihre eigne Hand und ihr eigenes
Zutun.
Diese
Mitarbeiter zu finden, ist nicht sehr schwer.
Die
Elite legt aber Wert auf zwei Dinge:
1.
unbedingte personenbezogene Loyalität und
2.
bestmögliche Sachkompetenz. (keine zweite Wahl!)
Diese
beiden Vorgaben sind nicht ohne weiteres gleichrangig zu erfüllen.
Das
hat ein ganzes Bündel von Gründen. Hier die Ausgangslage:
o
Die Elite hat oft keine Ahnung.
o
Da sie nicht alles durchschauen, den Verlust von Macht durch Blamage fürchten,
legen Sie großen Wert auf Loyalität.
o
Sie berufen ihnen loyal gesinnte Personen als Beiräte, als Beauftragte für
irgend ein meist aktuelles Problem, als Mitglieder von
Kommissionen, als Mitglieder in
wissenschaftliche Beiräte usw.
o
Diese Mitglieder haben aber nicht immer die beste Kompetenz in der Sache.
o
Deshalb müssen ihre Vorschläge in einem demokratischen Verfahren legitimiert
werden. Dann haben sie zwar nicht das beste
Gewicht unter Fach-Experten aber zumindest
ein großes politisches Gewicht.
Was nutzt die beste Sachaussage zur
Problemlösung, wenn sie nicht legitimiert ist. (politisch oder wenigstens
juristisch)
Die
Berater der ersten Klasse werden aber nie Angehörige der ersten Klasse.
Wer
dient, kann nicht herrschen zumindest nicht unmittelbar!
6.2 Die Beziehungen der ersten Klasse zur dritten Klasse
Mehr
Propaganda als Substanz.
Vor
der Wahl gilt:
für
die einfachen Leute sein,
ein
Herz für sie haben,
sozial
sein
6.3 Die Beziehungen
der zweiten Klasse zur dritten Klasse
Die
dritte Klasse lebt von der zweiten Klasse.
Die
zweite Klasse unterstützt die dritte Klasse.
7. Die
kulturellen Aspekte innerhalb der drei Klassen
(am
Beispiel der Musik)
7.1 Die Kultur der ersten
Klasse
Nur die hochrangigen Künstler gehören zur ersten Klasse
z.B. die Opernsängerin Magdalena Kaufmann oder Placido Domingo.
Die
Künstler der ersten Klasse haben keine Macht!
Man
bedient sich ihrer.
Man
genießt ihre Kunst.
Man
schirmt sich damit vor dem Pöbel ab!
Man
umgibt sich mit ihnen, wie bei einem Hofstaat im Mittelalter.
Jährlich
pilgern die Mächtigen und Repräsentanten der ersten Klasse nach Bayreuth zu den
„Bayreuther Festspielen“ mit einer neuen
Wagner-Aufführung.
Es spielt keine Rolle wie teuer die Karten sind!
Auch
die „Salzburger Festspiele“ sind eines der hochkarätigen Kulturfeste der Welt
und gleichzeitig Treffpunkt der Wirtschafts- und
Kulturelite.
Hier treffen sich echte Stars, der Hochadel und die Hochfinanz sowie Banker und
Bosse!
(Für die „Salzburger Festspiele“ vom
26.07.2003 bis zum 31.08.2003 finden 188 Veranstaltungen statt für die es
insgesamt 220 000 Karten zwischen
432
und 810 Euro bei rechtzeitiger Vorbestellung gibt.)
(Quelle:
„Salzburg –kein Platz für jedermann“ , Handelsblatt
vom 3./4.01.2003)
Oder
man trifft sich in Berlin zum Presse-Ball als einer von 2000 „geladenen
Gästen“.
Ähnlich
wie mit der Kultur verhält es sich mit der Mode und dem Schmuck!
7.2 Die Kultur der zweiten
Klasse
Der
bekannte Fernseh-Bühnenstar Dieter Thomas Heck darf sich eine Karte für
den Presse-Ball kaufen, er darf aber nicht auftreten.
Der
Geigen- und Straussvirtuose Andrè
Rieu darf die obere Mittelschicht erfreuen und
beglücken aber nicht die oberen Zehntausend der
ersten
Klasse. Schließlich macht er keine klassische Kunst sondern sucht sich nur die
Passagen heraus, die ankommen!
Er
darf aber mit seinem „Johann Strauss Orchester“ oft
im Fernsehen auftreten!
7.3 Die Kultur der dritten
Klasse
Zur
Verdeutlichung noch einige Beispiele:
1.
Der Schlagersänger Frank Zander darf ein Weihnachtsfest für Obdachlose
ausrichten, worüber dann die Presse und das Fernsehen
berichten. Diese Feier findet zwar im
selben Raum statt wie die jährliche Festveranstaltung der „GALA“
2.
Der Schlagersänger Peter Maffey darf für Waisenkinder
kleine Dörfer errichten lassen, worüber dann ebenfalls die Presse und das
Fernsehen berichten.
3.
Beide dürfen aber nie beim Presse-Ball auftreten!
4. Hier dürfen nur
internationale Stars auftreten, wenn man sie denn mit einer kostenlosen
Eintrittskarte für ihr Erscheinen
„gewinnen“ kann, z.B. Gina Lollobrigida.
8. Der Kapitalfluss zwischen den Klassen
oder:
Wohin fließt das Geld?
oder:
Wer bezahlt wen?
8.1 Allgemeine Aussagen in
Form von Thesen
1.
Wenn es nun trotz alledem wirtschaftlich nicht alles zum Besten läuft, ist
immer die zweite Klasse dran - nie die erste!
2.
Bei der dritten Klasse ist sowieso nicht viel zu holen!
3.
Zuerst sind die Funktionäre der zweiten Klasse dran - also Mitglieder der
oberen Schicht der zweiten Klasse!
Sie haben versagt, sie werden unter Druck
gesetzt.
Hier
den Mechanismus in Thesenform:
1.
Die Vertreter der zweiten Klasse haben den Vertretern der ersten Klasse zu
dienen.
2.
Die zweite Klasse finanziert auch die erste Klasse und befördert ihren
Reichtum.
Die erste Klasse würde sonst ihr Kapital im Ausland anlegen, wenn hier
nichts mehr zu holen wäre. („Kapital ist scheu wie ein Reh!“)
Sie sorgt selbst dafür, dass sich das Geld
hier vermehrt.
Sie hat auch die Macht dazu!
Entsprechende Gesetze werden dazu gemacht.
Die Parteien sorgen schon dafür, dass nicht
irgend welche linken utopischen Spinner (oder echte
Sozialreformer) Abgeordnete werden und uns den Spaß
verderben.
3.
Die Vertreter der ersten Klasse werden immer reicher.
Es soll zur Zeit so sein, dass die reichsten
1 000 Familien in Deutschland etwa ein Drittel des gesamten Volksvermögens
besitzen.(Quelle ?)
oder:
10% der Bezieher hoher Einkommen steuern 50 % zur Einkommensteuer bei!
4. Die Attraktivität der ersten Klasse wird immer besser.
Das
stärkt die Stabilität des Systems!
5.
Die erste Klasse hat zwar auch etwas Kapital im Ausland angelegt.
(Das ist aber nur der berühmte
„Notgroschen“ für den Fall der Fälle.
Das ist eine reine Vorsichtsmassnahme!)
6.
Die Vertreter der ersten Klasse haben auch etwas Grundbesitz im Ausland.
Eine kleine Finca auf Mallorca oder ein Chalet im Tessin!
Aber so richtig anerkannt wird man doch nur
in der Heimat!
Also kann man da ein bisschen Urlaub machen
aber nichtständig dort leben.
Dazu müsste man eine regelrechte Kolonie
der Reichen der ersten Klasse aus Deutschland gründen. Das käme heraus und
würde uns schaden.
7.
Der Spruch: „Die Reichen werden immer reicher“, trifft zwar zu, aber ärgert uns
sehr.
8.
Wir geben uns große Mühe, den zweiten Teil des selben
Spruches: „Die Armen werden immer ärmer“ nicht Wirklichkeit werden zu lassen.
Vielleicht sollten wir wieder mal Frau Ohoven
(Gattin des Präsidenten des gewerblichen Mittelstandes Mario Ohoven) im Fernsehen auftreten lassen,
damit sie über ihre sozialen Aktivitäten
berichten kann.
Vielleicht sollten wir wieder mal eine
Benefiz-Gala für XYZ veranstalten lassen und diese Veranstaltung zur besten
Sendezeit im Fernsehen -natürlich live
übertragen lassen. Dann werden wir die
Vertreter der zweiten Klasse zum Spenden auffordern. Da kommen Millionen
zusammen. Das schont unseren
eigenen Geldbeutel und das Volk tut etwas
Gutes.
9.
Damit die Armen nicht immer ärmer werden, müssen die Vertreter der zweiten
Klasse viel leisten.
Die müssen das natürlich finanzieren. Deshalb müssen wir sie loben, sie
zu hohen Anstrengungen motivieren.
10.
Dazu müssen allerdings Bildung, Ausbildung und Weiterbildung unbedingt zu guten
Ergebnissen führen. Das betrifft sowohl den
Kindergarten, die Schule aber besonders
die Hochschulen und Universitäten.
Hier besteht jetzt Handlungsbedarf.
8.2
Die Geldströme
Es
fließt im Endeffekt und sehr vereinfacht dargestellt, nur Geld von der zweiten
Klasse in die beiden anderen Klassen.
Nun
ist es nicht so, das diese Summen direkt und in bar
fließen!
Der
größte Teil der Summen wird verdeckt über die staatliche Umverteilung fließen!
Wenn
ein der zweiten Klasse zugeordneter Bürger eine Opernkarte kauft, erhält er,
weil die Opernkarte subventioniert ist, etwa 50 DM
verdeckt
aus Steuergeldern. (Diese hat er nach meiner Modellrechnung allerdings selbst
erwirtschaftet.)
Ein
Student z. B. verursacht Kosten, die der Steuerzahler für seinen Studienplatz aufbringen muss.
Ein
Schüler verursacht Kosten, für die Steuerzahler ebenfalls aufkommen muss.
Ein
Gefangener verursacht hohe Kosten; es sind im Monat etwa 3 000 DM.
Ein
Sozialhilfeempfänger verursacht nicht nur Kosten für seinen Unterhalt, die ihm
in bar ausgezahlt werden, sondern er erhält auch
Zuwendungen
in Form von Übernahme der Mietzahlungen, Renovierungen seiner Wohnung, die
Kosten einer neuen Waschmaschine usw.
Es
geht hier also nicht nur um Sozialhilfe, sondern um den Geldfluss (staatlich
gelenkt und umverteilt) zwischen der zweiten Klasse und den
anderen
beiden Klassen.
Damit
das nicht so auffällt, hat man die Gesetzgebung besonders im Steuerrecht sehr
kompliziert gestaltet.
Ich
nehme mal ein Bruttoinlandsprodukt von jährlich 4 000 Mrd. DM an. (Es lag im
Jahre 2001 bei fast 2 Bill. €)
Anmerkung:
Wenn
es hier ein wenig mit DM und € durcheinander zugehen scheint, so liegt es
daran, dass manche Zahlen eben vor der
Währungsumstellung
stammen andere aus der Zeit danach!
Sie
können je einfach umrechen: 2 DM gleich 1 Euro oder
umgekehrt!
Es
kommt hier sowieso nur auf die Größenordnungen an!
Der
Geldfluss oder die Geldströme in Kurzfassung:
Ich
schätze einfach mal folgende Geldströme zwischen den Klassen!
Ob
diese Schätzungen realistisch sind, soll später untersucht werden!
1.
Von der zweiten Klasse fließt jährlich etwa 1 000 Mrd. DM in die erste Klasse.
2.
Von der zweiten Klasse fließt jährlich etwa
500 Mrd. DM in die dritte Klasse.
3.
Vom gesamten Bruttoinlandprodukt von 4
000 Mrd. DM verbleiben also etwa 2 500
Mrd. DM für die zweite Klasse.
Man kann die Fragestellungen auch
gezielter ausdrücken:
1.
Was bedeutet es, wenn von der zweiten Klasse jährlich etwa 1 000 Mrd. DM in die erste Klasse fließen?
Das bedeutet:
Die erste Klasse von etwa 100 000 Personen
teilen sich 1 000 Mrd. DM.
1.
Ergebnis:
Das
bedeutet, dass jede Person der ersten Klasse im Durchschnitt jedes Jahr etwa 10
Mio. DM erhält!
Die
Rechnung:
-
1000 Mrd. DM sind 1 000 000 000
000 DM
-
1 000 000 000 000 DM geteilt durch 100 000 Personen macht genau 10 000 000 DM oder 10 Mio. DM.
2.
Was bedeutet es, wenn von der zweiten Klasse jährlich etwa 500 Mrd. DM in die
dritte Klasse fließen?
Das bedeutet:
Die dritte Klasse von etwa 20 Mio. Menschen
teilen sich die 500 Mrd. DM.
2.
Ergebnis:
Das
bedeutet, dass jede Person der dritten Klasse jedes Jahr im Durchschnitt 25 000
DM erhält oder der zweiten Klasse
kostet!!
Die
Rechnung:
-
500 Mrd. DM sind 500 000 000 000
DM
-
500 000 000 000 DM geteilt
durch 20 000 000 Personen macht genau 25 000 DM.
3.
Was bedeutet es, wenn vom gesamten Bruttoinlandprodukt von 4 000 Mrd. DM etwa 2 500 Mrd. DM für die zweite Klasse
verbleiben?
Das bedeutet:
Die zweite Klasse von etwa 60 Mio. DM
teilen sich 2 500 Mrd. DM.
3. Ergebnis:
Das
bedeutet, dass jede Person der zweiten Klasse jedes Jahr im Durchschnitt etwa 50 000 DM erhält oder vom
erwirtschafteten
Wert behalten kann!
Die
Rechnung:
-
2 500 Mrd. DM sind 2 500 000 000 000
DM
-
2 500 000 000 000 DM
geteilt durch 60 000 000 Personen macht etwa 41 600
DM.
8.3 Einwände:
1.
Die Vertreter der ersten Klasse sind überhaupt nicht auf die Unterstützung
durch die zweite Klasse angewiesen!
Sie
haben selbst genug Geld und arbeiten sogar sehr hart.
Sie
verdienen sich also ihr eigenes Geld!
2.
Die Vertreter der ersten Klasse haben genug Vermögen und könnten – selbst wenn
sie nicht arbeiten würden -
von
den Zinsen ihres Kapitals leben.
8.4 Die Gegenargumente:
Zu
1) Die Vertreter der ersten Klasse sind überhaupt nicht auf Unterstützung durch
die zweite Klasse angewiesen!
Sie
haben selbst genug Geld und arbeiten sogar sehr hart.
Über die Reichen ist wenig bekannt.
Die
Reichen verhalten sich sehr zurückhaltend.
Sie
scheuen das Licht der Öffentlichkeit.
Sie leben abgeschirmt
von den Augen der Öffentlichkeit.
Außer
dem Playboy Gunter Sachs, der zu der ersten Klasse gehört, ist wenig
über die Personen, die zur ersten Klasse gehören, bekannt.
Man
weiß auch nicht ob sie hart arbeiten oder nicht.
Dazu
einige Beispiele:
1.
Die Industriellenfamilie Quandt
ist nach Forbes (1997) die reichste Familie
Deutschlands.
Zu den 100 reichsten Deutschen zählen
allein acht Familienmitglieder:
Johanna
Quandt (75) ihre Kinder
Stefan
Quandt (36) seine verheirate Schwester
Susanne
Klatten (40)
Sie besitzen Anteile an
dem
Autobauer BMW,
dem
Batteriehersteller Varta,
dem
Pharmahersteller Altana,
der
Delton AG,
der
Worldcard International
mehreren
internationalen Vermögensverwaltungsfirmen,
einer
Vielzahl kleineren Industriebeteiligungen und
einem
gewaltigem Immobilienbesitz.
(Quellen:
1.
„Die Perle des Imperiums hat n Glanz verloren“, Tagesspiegel vom 05.09.200
2.
Rüdiger Jungbluth: Die Quandts – Ihr
leiser Aufstieg zur mächtigen Wirtschaftsdynastie Deutschlands - Campus Verlag
Frankfurt, 2002,
391 Seiten; 24,90 €)
2. Die Familie von Prinz von
Thurn und Taxis
besitzt Brauereien und ist in der
Forstwirtschaft tätig.
Bekannt ist nur die Frau Gräfin Gloria!
3. Die Besitzer des
Discounters „Aldi“
Die Brüder Theo und Karl Albrecht besitzen
die Einzelhandelskette „Aldi“.
Sie scheuen das Licht der Öffentlichkeit.
Sie gehören zu den reichsten Männern
Deutschlands und sind wegen herausragender Konzepte überaus erfolgreich und
damit auch kultur-
bestimmend.
(Keine
Raumklimaanlage - keine Air-Kondition.
Keine den Umsatz steigernde Musik.
Kein „Kuli“, der beim Einpacken hilft!
Keine Einzelauspreisung der Ware.)
Dafür
haben Sie
-
besondere Einkaufs- und Verkaufskonzepte,
- ein besonderes
logistisches Konzept für den Warenfluss und deren Nachlieferung,
-
eine besondere Unternehmensstrategie, die die Verantwortung und die Entlohnung
vor Ort regelt und die Mitbestimmungsrechte der
Gewerkschaften aushebelt.
Diese
Top-Manager halten sich sehr im Hindergrund.
4.
Die Familie Herz
Die
Familie Herz besitzt die bekannte „Tchibo“-Holding AG.
Dazu
gehörten die Tchibo Frisch-Röst-Kaffee
GmbH einschließlich der Kaffeerösterei „Eduscho“ (Sie
gehörte vormals Eduart Schopf.)
Außerdem
gehörte dazu auch 75 % der Tabakfirma Reemtsma Cigaretten-Fabriken
GmbH und etwa 30 % an dem Pharma- und
Kosmetikunternehmen
Beiersdorf (mit den bekannten Markennamen Nivea, Hansa Plast und Tesa).
Etwa
41,3 % von Beiersdorf besitzt die Allianz-Versicherung und der Rest ist wohl
Streubesitz.
Der
Allianzanteil wird (nach dem derzeitigen Börsenkurs
von 80 € bis 100 €) auf etwa 3 Mrd. Euro geschätzt.
Die
Tabakfirma Reemtsma Cigaretten-Fabriken GmbH wurde an
die British Tobaco für etwa 3 Mrd. € verkauft.
Die
Tchibo-Holding gehört nun der (zerstrittenen) Familie Herz.
So
sehen die Besitzverhältnisse an der „Tchibo“-Holding zur Zeit
aus:
50,5
% besitzen zusammen die Brüder Michael, Wolfgang und Joachim Herz.
39,6
% hält der Ex-Konzernchef Günter Herz hält zusammen mit seiner Schwester
Daniela Herz-Schnoekel
9,9 % hält die Mutter Ingeborg Herz an der
„Tchibo“-Holding AG.
Das
macht ein Vermögen von geschätzten 10 000 Mio. € aus.
(Quelle: „Familie
spaltet Tchibo-Reich“, Handelsblatt
vom 04.02.2002
Ergebnis:
Ob
die genannten Personen selber hart arbeiten oder nicht lässt sich nur schwer
feststellen. Alle haben Geschäftsführer eingesetzt.
Zu
2: Die Vertreter der ersten Klasse haben genug Vermögen und könnten – selbst wenn sie nicht arbeiten
würden - von den
Zinsen
ihres Kapitals leben.
o
Das meiste Vermögen liegt nicht als Bargeld auf den Banken, sondern ist schwer
veräußerbares und wenig einbringendes
Immobilienvermögen.
o
Das gesamte Immobilienvermögen in Deutschland beträgt 8,8 Bill.
DM (in 2001)
Das Immobilienvermögen beträgt 8 800 Mrd. DM
(Quelle: „Steuervorteile für Erben von
Immobilienvermögen“, unter „Nachgefragt: Michael Kindt“, Handelsblatt vom 14./15.09.2001)
o
Von diesem gesamten Immobilienvermögen werden die Reichen der ersten Klasse
einen beträchtlichen Teil besitzen!
1.
Ergebnis:
Diese
Betrachtung bringt wenig noch weniger als die vorhergehende!
o Allein in Deutschland
gibt es etwa 3 700 Familienverbünde, die über liquide Vermögen von etwa 600
Mrd. € verfügen.
(Quelle: „Superreiche erwarten Service nach Maß“, Handelsblatt vom 15.05.2002)
o
Nach einer Untersuchung von Cap Gemini Ernst & Young gibt es 365 000 Kunden
mit einem Geldvermögen über 1 Mio. €
(Quelle: Deka baut Angebot für Millionäre aus“, Handelsblatt vom 3./4. 01.2003)
o
Es gibt etwa 365 000 Menschen, die über mindestens 1 Million € Bargeld
verfügen.
(Quelle: „Harte Jagd nach Millionären“,
Handelsblatt
vom 28.11.2002
nach
einer Studie von Boston Consulting Group)
(Das würde dann ein Kapitalvermögen von
insgesamt etwa 365 Mrd. € ergeben!)
Ergebnis
2:
Rechnet
man mit dem höheren Betrag von 600 Mrd. € und nur mal mit einen Zinssatz von 4 % , so ergibt das einen jährlichen Zinsertrag von
etwa
30 Mrd. Diesen Zinsertrag von 30 Mrd. € müssen die 3 700 Familien aufteilen.
Bei
gleichmäßiger Aufteilung ergibt sich ein durchschnittlicher Betrag von etwa 8
Mio. €.
Bei
einem Steuersatz von 50 % verbleiben etwa 4 Mio. € pro Familie!
8.5 Weitere
Überlegungen
Etliche
Überlegung mit drei Zahlen helfen hier offensichtlich etwas weiter
Wir stellen einfach mal
eine Beziehung zwischen dem Bruttoinlandprodukt (BIP) und dem vom statistischen
Bundesamt Wiesbaden
festgestellten
Durchschnittseinkommen und der Bevölkerungszahl der Bundesrepublik Deutschland
her!
1. Das
Bruttoinlandprodukt (BIP) beträgt etwa 2 000 Mrd. €. (aus 2001)
Für
das Jahr 2000 gibt das „Bundeswirtschaftsministerium für Wirtschaft und
Technologie“ eine Betrag des BIP für jeden Einwohner
von
46 800 DM an!
(Quelle:
„Wirtschaft in Zahlen 2001“, Stichwort : Das
Bruttoinlandprodukt, Seite 30
herausgegeben
vom „Bundeswirtschaftsministerium für Wirtschaft und Technologie“ im Mai 2001)
Für
das Jahr 2000 gibt das „Bundeswirtschaftsministerium für Wirtschaft und
Technologie“ eine Betrag des BIP von 3 982 Mrd. DM an!
(Quelle: „Wirtschaft in
Zahlen 2001“, Stichwort : Konsumieren und Investieren,
Seite
31;herausgegeben vom „Bundeswirtschaftsministerium für Wirtschaft und
Technologie“ im Mai 2001)
2.
Die Bundesrepublik Deutschland hat etwas mehr als 80 Millionen Einwohner.
3.
Das durchschnittliche monatliche Einkommen beträgt 2 828 €. (Brutto)
(Diese Information stammt aus der
regelmäßigen NDR-Talk-Show am Montag „Kurz vor Mitternacht“ am 15.12.2002 nach:
Statistisches Bundesamt,
Wiesbaden
vom Juni 2002)
4.
Das durchschnittliche Jahreseinkommen: (1)
Berechnen
wir das jährliche durchschnittliche Einkommen, indem wir die das
durchschnittliche Monatseinkommen mit 12
multiplizieren!
Ergebnis:
Fast 34 000 €
Die
Rechnung:
2
828 €/Monat mal 12 Monate ergibt 33 936 € im Jahr!
5.
Das durchschnittliche Einkommen einer vierköpfigen Familie:
Eine
vierköpfige Familie hätte demnach ein durchschnittliches jährliches Einkommen
von 136 000 €!
6.
Bewertung:
Sie
sehen sofort, dass hier etwas nicht stimmen kann!
So
hoch kann das durchschnittliche Einkommen nicht sein!
Eine
durchschnittliche vierköpfige Familie hätte demnach im Jahr mehr als 250 000 DM
(nach alter Rechnung) zur Verfügung!
7.
Prüfen wir die Stimmigkeit dieser Rechnung:
Berechnung
wir mit den genannten Zahlen die Einwohnerzahl Deutschlands!
Teilt
man nun das BIP durch das jährliche durchschnittliche Einkommen, so erhält man
die Einwohnerzahl Deutschlands!
8.
Ergebnis:
Die
Bundesrepublik Deutschland hat 58,93 Millionen Einwohner!
Die
Rechnung:
2
000 Mrd. € sind 2 000 000 Mio. €
2 000 000 Mio. €
geteilt durch 33 936 € ergibt 58,93 Einwohner
9.
Bewertung:
Damit
wird die tatsächliche Zahl von etwas über 80 Millionen Einwohnern allerdings
nicht ganz erreicht!
(Fehlerquote
rund 25 %!)
10.
Das durchschnittliche Jahreseinkommen: (2)
Berechnen
wir das durchschnittliches Jahreseinkommen aus der Einwohnerzahl und dem
Erwirtschafteten BIP!
Wir
teilen dazu das BIP durch die 80 Millionen Einwohner und erhalten das
durchschnittliche Einkommen eines jeden Einwohners!
Es
ist dabei egal, ob er Sozialhilfe bezieht oder Millionär ist!
Es
ist egal ob er Arbeit hat oder Arbeitslos ist!
Es
ist egal, ob es sich um ein kleines Kind handelt oder um einen alten Rentner!
Es
ist eben ein Durchschnittswert.
11.
Ergebnis:
Das
durchschnittliche Jahreseinkommen beträgt 25 000 €
Die
Rechnung:
2
000 Mrd. € sind 2 000 000 Mio. €
2
000 000 Mio. € geteilt durch 80 Mio. Einwohner ergibt 25 000 €.
Für
das Jahr 2000 gibt das „Bundeswirtschaftsministerium für Wirtschaft und Technologie“
eine Betrag des BIP für jeden Einwohner
von
46 800 DM an!
(Quelle:
„Wirtschaft in Zahlen 2001“, Stichwort : Das
Bruttoinlandprodukt,
Seite
30 herausgegeben vom „Bundeswirtschaftsministerium für Wirtschaft und
Technologie“ im Mai 2001)
Die
Rechnung stimmt also in der
Größenordnung!
12.
Ergebnisse der Berechnungen des durchschnittlichen Jahreseinkommens:
Das
durchschnittliche Jahreseinkommen liegt also je nach Rechnung - und den damit
zugrunde gelegten Zahlen - entweder bei
25
000 € oder bei fast 34 000 €.
Wahrscheinlich
liegt es zwischen diesen beiden Werten - also bei rund 30 000 €.
13.
Das durchschnittliche Einkommen einer vierköpfigen Familie:
Eine
vierköpfige Familie hätte demnach ein durchschnittliches jährliches Einkommen
von 120 000 €!
(oder
zwischen 100 000 und 136 000 €)
14.
Rechnen wir noch einmal anders: die Probe
Multiplizieren
wir das durchschnittliche monatliche Einkommen von 2 828 € mit der Anzahl der
Einwohner von 80 Millionen und rechnen
das
Ergebnis auf ein Jahr um!
15.
Das Ergebnis:
Das
BIP beträgt nach dieser Rechnung 2 714 Mrd €!!!
Die
1. Rechnung:
2
828 € monatliches Einkommen mal 80 000 000 Einwohner
ergibt 226 240 000 000 €
oder
226 240 Millionen €
oder
226, 240 Mrd. €!
Multipliziert
man diese Summe mit 12 , so müsste man wieder das BIP
Bruttoinlandprodukt erhalten!
Die
2. Rechnung:
226,240
Mrd. €/Monat mal 12 Monate ergibt 2 714, 88 Mrd. €
16.
Bewertung der Berechnungen:
Dieser
Wert ist eindeutig zu groß!
Es
sind wieder mehr als etwa 2 000 Mrd. €.
Die
Rechnung enthält wieder einen Fehler in der genannten Größenordnung!)
Er
weicht um etwa 25 % von wahren Wert ab!
8.6
Zusammenfassende Feststellungen:
1.
Das durchschnittliche Einkommen erscheint mir viel zu hoch!
o
Ein durchschnittlicher Satz von 25 000 € oder 33 936 € pro Person erweckt eher
Neid als dass er die breite Masse trifft.
o
Das durchschnittliche Einkommen einer vierköpfigen Familie würde demnach jährlich
zwischen 100 000 € und fast 136 000 € betragen.
2.
Nicht berücksichtigt ist hier die Verwendung des BIP!
o
Etwa 56 % werden für den privaten Konsum ausgegeben!
o
Etwa 19 Prozent für die Konsumausgaben des Staates!
o
Etwa 21 % werden für die Investitionen ausgegeben!
o
Rest 4 %!
(Quelle: „Wirtschaft in Zahlen 2001“, Stichwort :
Konsumieren und Investieren,
Seite
31 herausgegeben vom „Bundeswirtschaftsministerium für Wirtschaft und
Technologie“ im Mai 2001)
3.
Das bedeutet aber, dass das zur Verfügung stehende Einkommen geringer ist als
bisher berechnet:
o
Einer Person stehen nicht mehr 25 000 € vom BIP (für den Konsum) zur Verfügung,
sondern nur noch 13 000 €!
o
Einer vierköpfigen Familie stehen nicht mehr 100 000 € (oder 134 000 €) vom BIP
(für den Konsum) zur Verfügung sondern nur 56 000 €
(oder etwa 75 000 €)!
Aber selbst diese Zahlen erschüttern die
Berechnungen nicht!
4.
Es könnte ja immerhin sein, dass eine der zugrunde gelegten Zahlen falsch ist!
5.
Sollten aber alle zugrunde gelegten Zahlen richtig sein (und natürlich die
Rechnungen dazu), so bleibt bloß ein
Schluss
übrig:
Es
werden gewaltige Summen des BIP umverteilt!
Betrachten
wir noch einmal unsere Schätzung des Geldflusses oder der Geldströme von
vorhin!:
1.
Von der zweiten Klasse fließt jährlich etwa 1 000 Mrd. DM in die erste Klasse.
(etwa 100 000 Personen)
2.
Von der zweiten Klasse fließt jährlich etwa
500 Mrd. DM in die dritte Klasse. (etwa 20 Millionen Menschen)
3.
Vom gesamten Bruttoinlandprodukt von 4 000 Mrd. DM verbleiben also etwa 2 500 Mrd. DM für die zweite Klasse.
Zu 1) Ergebnis:
Das
bedeutet, dass jede Person der ersten Klasse im Durchschnitt jedes Jahr etwa 10
Mio. DM erhält! (oder 5 Mio. €)
zu
2) Ergebnis:
Das
bedeutet, dass jede Person der dritten Klasse jedes Jahr im Durchschnitt 25 000
DM (oder 12 500 €) erhält oder der
zweiten
Klasse kostet!!
Zu
3) Ergebnis:
Das
bedeutet, dass jede Person der zweiten Klasse jedes Jahr im Durchschnitt etwa
50 000 DM (oder 25 000 €) erhält
oder
vom erwirtschafteten Wert behalten kann!
8.7 Das Fazit
1.
Wenn der Betrag von 50 000 DM (oder etwa 25 000 €) für jeden Vertreter der
zweiten Klasse noch zu hoch erscheint, muss man sich fragen,
ob die Geldabflüsse noch größer sind als
angegeben!
Eine vierköpfige Familie würde dann immerhin im Jahr über 200 000 DM
oder 100 000 € verfügen können!!!
2.
Wenn die Zahlen in der Größenordnung stimmen, erhält jedes Mitglied der dritten
Klasse etwas mehr als die Hälfte wie ein durchschnittlicher
Vertreter der zweiten Klasse.
3.
Das ist natürlich alles sehr brisant!
Denn: Warum soll sich eine Person der
zweiten Klasse anstrengen, wenn es fast die Hälft des
erwirtschafteten Wertes abgeben muss!
3.1
Jeder Person der ersten Klasse fließt ein 200-faches der Summe zu, die einer
Person der zweiten Klasse verbleiben!
(5 000 000 € geteilt durch 25 000 € ergibt 200!)
3.2
Jeder Person der dritten Klasse fließen ohne Anstrengung immerhin schon die
Hälfte der verbleibenden Summe zu!
4.
Was ist zu befürchten?
4.1
Die Zahl der Personen der dritte Klasse nimmt zu! (Die
Anzahl der Personen der zweiten Klasse werden damit automatisch weniger!)
Die „Zahler“ des als sogenanntes
Sozialsystems verkauften riesigen Umverteilungskolosses werden also weniger –
die Empfänger werden
mehr!
Die kleinere Gruppe der zweiten Klasse
muss noch mehr schultern und erhält immer weniger von
ihrem erwirtschafteten Werten!
4.2
Die erste Klasse nimmt an Zahl zu!
Die jährlichen „Apanage“ an die erste
Klasse von 10 Mio. DM pro Person ist in Gefahr! Entweder bleibt der Kuchen der
Transfers gleich,
dann würde Jeder entsprechend weniger
bekommen; oder jeder erhält weiterhin - wie bisher - eine gleichgroße „Apanage“
, dann müsste die
zweite Klasse noch mehr abgegeben!
5.
Die erste Klasse muss sich etwas einfallen lassen!
Die
dritte Klasse darf an Zahl nicht zunehmen!
Die
erste Klasse darf ebenfalls an Zahl nicht zunehmen!
Die
zweite Klasse darf an Zahl zunehmen! (Zuwanderung!)
6.
Außerdem wird die erste Klasse sowieso schon durch eigene Zinseinkünfte jedes
Jahr reicher!
Es ging immerhin um 4 Mio. € jährlich für
jede der 3 700 reichsten Familien Deutschlands!
7.
Sie können die Milliarden Euro hin und herschieben.
Es bleibt dabei:
Die
zweite Klasse wird ausgebeutet!
Die
erste Klasse lässt sich von der zweiten Klasse bedienen!
Die
zweite Klasse muss sowohl für die erste Klasse als auch für die dritte Klasse
erhebliche Summen leisten!
Die
erste Klasse trägt nichts dazu bei der dritten Klasse zu helfen!
Die
erste Klasse wird immer reicher!
Es
ist nun zu fragen, welche Auswirkungen diese Überlegungen auf die Zukunft haben
werden?
Dabei
wird Zweierlei vorausgesetzt:
1.
Alles was hier erläutert worden ist, wird als bekannt vorausgesetzt!
2.
Alles was hier erläutert worden ist, ist in der Größenordnung richtig!
9. Die zukünftige
Entwicklung
in zehn ausgewählten Themenbereichen kurz skizziert
Wir wollen uns nun damit befassen, welche Aussagen sich daraus für die Zukunft
ableiten lassen.
Es ist wahrscheinlich interessant, sich 10 aktuelle Punkte herauszupicken und
die wahrscheinliche Haltung der herrschenden Klasse zu diese
Fragen zu formulieren.
Das ist natürlich Spekulation; aber Sie können ja selbst entscheiden, ob an den
Aussagen etwas dran ist oder nicht!
Die nachfolgenden Aussagen sind also aus der Sicht der herrschenden Klasse
formuliert.
9.01
Bevölkerungsstruktur (Die Einteilung in die drei Klassen)
Nur zur Erinnerung:
1.
Die Anzahl der Menschen pro Klasse
1.
Klasse: etwa 100 000 Menschen
2.
Klasse: etwa 60 000 000 Menschen
3.
Klasse: etwa 20 000 000 Menschen
2.
Die Geldströme zwischen den Klassen:
1.
Von der zweiten Klasse fließt jährlich etwa
1 000 Mrd. DM in die erste Klasse.
2.
Von der zweiten Klasse fließt jährlich etwa 500 Mrd. DM in die dritte Klasse.
3.
Vom gesamten Bruttoinlandprodukt von etwa 4 000 Mrd. DM, verbleiben also
etwa 2 500 Mrd. DM für die zweite
Klasse.
4.
Die erste Klasse trägt nicht zum Unterhalt der dritten Klasse bei!
3.
Das jährliche Einkommen der Menschen in den Klassen:
1. Klasse: etwa 10 000 000 DM
2.
Klasse: etwa 50 000 DM
3.
Klasse: etwa 25 000 DM
o
An der zahlenmäßigen Zusammensetzung der Klassen soll sich im Prinzip auch in
Zukunft nichts ändern!
o
Die Anzahl der Personen der ersten Klasse soll nicht steigen, denn sonst
müssten wir auf viel Geld verzichten.
Würden bloß 10 000 Personen (10 % Zuwachs) in unsere Klasse aufsteigen,
würde jeder von uns jährlich eine Million DM verlieren.
Das muss verhindert werden!
Selbst die, die uns z. B. als Geschäftsführer,
Vorstandsvorsitzende oder als Forscher sehr nützlich sind, müssen immer in der
oberen Schicht
der zweiten Klasse bleiben. Sollte doch
einer mal aufsteigen, muss das die Ausnahme sein und auch bleiben.
Dann können wir so einen Fall öffentlich
herausstellen lassen, denn er beweist ja, dass wir keine geschlossene
Gesellschaft sind.
Beispiele aus der Vergangenheit sind: Hans
Katzer, Norbert Blüm, Walter Riester
o
Die Anzahl der Personen der zweiten Klasse muss mindestens konstant gehalten
werden!
Es wäre von Vorteil, wenn sie an Zahl
zunehmen würde.
o Es wäre vorteilhaft, wenn die
dritte Klasse zahlenmäßig etwas kleiner würde. Dann wäre die Belastung der
zweiten Klasse nicht so groß.
9.02
Zuwanderung und Green Card
o
Wenn wir im eigenen Lande nicht genügend hochqualifiziertes Personal haben,
müssen wir die Politik veranlassen, genügend gut
ausgebildete Personen (Facharbeiter,
Informatiker usw.) ins Land zu holen.
o
Wenn wir im eigenen Lande nicht genügend unterqualifizierte Hilfsarbeiter
haben, oder die Sozialhilfeempfänger oder die Arbeitslosen
dazu nicht heranzuziehen sind, müssen wir
die Politik veranlassen, entweder diese Leute durch entsprechende finanzielle
Anreize mit diesen
Arbeiten zubetrauen
oder aber genügend Personen (Altenpfleger, Servierer,
Spargelstecher, Zimmermädchen, usw.) ins Land zu holen.
o
Natürlich muss alles gesetzlich geregelt sein!
9.03
Bildung
o
Wir sträuben uns gegen jede Elitebildung.
Dann könnte es ja sein, dass unser schönes
System ins Wanken gerät.
o
Jeder soll natürlich ein nützliches Glied der Gesellschaft werden.
Deshalb soll jeder auch einen qualifizierten
Beruf erlernen.
Wenn die Wirtschaft nicht so viele
Ausbildungsplätze bereitstellt wie es erforderlich wäre, muss der Staat eben
einspringen.
o
Wir sind aber gegen überlange Studienzeiten.
Studenten vergrößern - solange sie eben
studieren - mit ihren Studienzeiten die Anzahl der Personen der dritten Klasse.
Allerdings hat das den Vorteil, dass sie
dann, wenn sie endlich fertig sind, sich endlich was leisten wollen.
Sie sind dann mit sich und ihrem Erfolg
beschäftigt.
Sie sind dann „zugeschüttet“ und stören uns
nicht!
9.04
Demographische Entwicklung und sinkende Geburtenzahlen
o
Die demographische Entwicklung macht uns genauso Sorgen:
-
Die Alten werden immer älter!
-
Die Alten nehmen einen immer größeren Anteil an der Gesamtbevölkerung ein.
-
Die Alten belasten die sozialen Sicherungssysteme:
Rentenversicherung,
Krankenversicherung
und
Pflegeversicherung.
-
Es werden immer weniger Kinder geboren!
(Die Geburtenzahlen sinken ständig.)
o
Die frühe Verrentung macht uns große Sorgen:
-
Aus Beitragszahlern werden so Beitragsempfänger.
-
Die Kassen der betrieblichen Altersvorsorge werden geplündert!
-
Die Kassen der Arbeitslosenversicherung werden geplündert!
-
Die Rentenkassen werden geplündert!
(Mit 55 Jahren aus einem Großbetrieb durch
Altersabbau durch Abfindung oder Betriebrente aus dem
Berufsleben ausgeschieden und dann mit
58 Jahren in die Arbeitslosigkeit geschickt
und dann mit 62 Jahren in die eigentliche Rente!
In Kleinbetrieben des Mittelstandes geht
das nicht!!
Wo bleibt da der Grundsatz der
Gleichbehandlung und der Gleichheit?
9.05
Zuwanderung
o Ein großer Teil dieser Probleme
lassen sich mit einer gesteuerten, bedarfsgerechten Zuwanderung lösen.
Dann kommen nicht kleine Kinder - also
Angehörige der dritten Klasse – sondern
gleich Vertreter der zweiten Klasse.
o
Durch Zuwanderung lässt sich wahrscheinlich die Anzahl der Personen der zweiten
Klasse vielleicht auch einigermaßen konstant halten.
Die Politiker werden es schon richten!
o
Es ist uns auch ziemlich egal, wie viele kommen, wo sie wohnen und ob sie sich
in unsere Kultur einleben oder nicht.
Wir treffen sie sowieso nicht:
Wir
wohnen in anderen Gegenden.
Wir
verkehren in anderen Kreisen.
Wir
kaufen in teuren Boutiken.
Und
wenn wir wirklich mal einen Ausländer zu Gesicht bekommen, dann ist es für uns
meist etwas Exotisches.
-
Ein Perser, der als Arzt in einem Krankenhaus arbeitet oder
-
ein Inder als Informatiker oder
-
ein Neger, der bei einer afrikanischen Botschaft angestellt ist.
9.06
Familie
o
Ob die Familien groß oder klein sind, interessiert uns nicht.
o
Uns interessieren auch nicht hohe Scheidungsraten oder die Zunahme der allein
erziehenden Mütter oder Väter.
o Wir haben dann immer die begründete
und einsichtsfördernde Möglichkeit, z.B. in Neujahrsansprachen, auf die
schlechte Lage dieser
Personen hinzuweisen und Handlungsbedarf zu
proklamieren und vorzubereiten!
o
Das muss doch alles die zweite Klasse organisieren, regulieren und schließlich
auch bezahlen.
o
Wenn die Probleme aber überhand nehmen, wird es auch für uns brenzlig.
Unter dem Bergriff
„Überhandnehmen“ verstehen wir,
-
dass zu wenige dieser Alleinerziehenden einem Erwerbsleben nachgehen.
Sie erhöhen nicht das Bruttoinlandprodukt!
(Das ist schließlich der Kuchen, der verteilt werden kann, wenn man von
Schuldenmachen einmal
absieht!)
-
dass zu viele Alleinerziehende Sozialhilfe beziehen.
-
dass später zu wenige brauchbar erzogene Heranwachsende und einigermaßen
ausgebildete Fachkräfte zur Verfügung stehen.
o
Deshalb müssen wir unbedingt Ganztagsbetreuungsmöglichkeiten in Kitas und in
Schulen schaffen, damit sich niemand damit herausreden
kann, er könne nicht arbeiten gehen, weil er
seine Kinder betreuen müsse!
o
Dort können sie außerdem ein erforderliches Mindestmaß an Sozialisierung
erlernen, damit sie ein brauchbares und systemerhaltenes
Mitglied der Gesellschaft werden!
9.07
Der gewerbliche Mittelstand
o
Wir brauchen einen flächendeckenden gut ausgebildeten und gut ausgerüsteten
Mittelstand.
o
Auch wir benötigen schließlich mal einen Handwerker mit Service-Haltung. Aber
selbst wenn die Arbeitstunde mit allen Nebenkosten
noch erheblich weiter ansteigt, können wir das
immer noch bezahlen!
o
Der gewerbliche Mittelstand schafft Arbeitsplätze und erhöht gleichzeitig die
Anzahl der Erwerbstätigen der zweiten Klasse.
o
Das vermindert die Anzahl der Angehörigen der dritten Klasse.
o
Das vermehrt unseren Wohlstand.
o
Der gewerbliche Mittelstand kann kaum im Ausland investieren und kann kaum
Arbeitsplätze verlagern.
Also müssen sie hier bleiben und dürfen
kräftig mit Steuern und Abgaben „gemolken“ werden.
o
Der gewerbliche Mittelstand kann deshalb auch dazu benutzt werden, den
Gewerkschaften bei der Vermeidung eines weitergehenden
Mitgliederschwundes zu helfen:
-
Wir weiten die Anzahl der freigestellten (und zunächst) von den Arbeitgebern
bezahlten Funktionären aus.
(Das neue Mitbestimmungsgesetz!)
o
Der gewerbliche Mittelstand kann deshalb auch dazu benutzt werden, der gestiegnen Nachfrage nach Teilzeitarbeitsplätzen zu
befriedigen:
-
Wir schaffen ein Recht auf Teilzeit per Gesetz!
o
Aber zu viele Pleiten können wir uns im gewerblichen Mittelstand nicht
erlauben.
o
Der Mittelstand muss notfalls –zumindest für uns - überschaubar und
kontrollierbar gefördert werden, damit er all diese Funktionen
erfüllen kann.
o
Schon hat man die KfW (= Kreditanstalt für Wiederaufbau) mit der DtAB (= Deutschen Ausgleichsbank) verschmolzen!
Außerdem hat man die DEG (= Deutschen
Entwicklungsdienst) übernommen (?)!
Zusätzlich arbeitet man mit dem
Entwicklungshilfeministerium zusammen!
Außerdem ist man an der IKB (= Industriekreditbank)
zu 33 % beteiligt!
Nun kann man endlich dem Mittelstand
fördern, so wie man es will:
-
Anträge bearbeiten;
-
Prüfen der Förderungswürdigkeit,
-
Gewährleistung von Fördermittel,
-
Einhaltung der Vorschriften nach Basel II!
o
Und außerdem können wir die Entwicklungshilfe besser koordinieren und
finanzieren!
o
So haben wir ein Mittel geschaffen, das viel Funktionen erfüllt:
-
Mittelstandsförderung so wie wir sie wollen,
-
Entwicklungshilfe, um das Ansehen Deutschlands im Ausland zu verbessern,
-
Entwicklungshilfe zur Absatzförderung der Deutschen Wirtschaft,
-
Förderung von Industrieprojekten im Ausland
Beispiele:
-
Förderung vom Alkohol als Zusatztreibstoff für Kraftfahrzeuge,
-
Finanzierung einer Pipeline in Südamerika!
o
Und das Schönste daran ist, das steht alles nicht im Bundesetat!
Es kostet also keine Steuergelder!
Es kostet den Steuerzahler keinen Pfennig
Geld weil die bundeseigene KfW sich über selbst herausgegebene Anleihen
finanziert!
Das ist kein Pappenstiel! Es geht es doch
inzwischen um mehr als 50 Mrd. €, Tendenz steigend!
9.08 Krankenkassen
o
Sie dürfen nicht pleite gehen.
Das würde den Glauben an die
Gestaltungskraft und die Kompetenz der
Problemlösung der herrschenden Klasse stark erschüttern!
Das könnte ja sogar zu Unruhen führen!
o
Also müssen wir die Ärzte „melken“, und damit es glatt funktioniert auch noch
in Abhängigkeiten bringen!
o
Also müssen wir den verschreibungswütigen Ärzten ihr gutes Image beschädigen
oder kaputtmachen.
o
Also müssen wir die Krankenhäuser an die finanziellen Leine bringen und halten.
o
Also müssen wir die Pharma-Industrie zu finanziellen Zugeständnissen „bewegen“!
Das haben wir bereits gemacht: „Ihr könnt euch freikaufen, dann gibt es
kein Gesetz über die Preisgestaltung (sprich Absenkung der Preise)
bei Medikamenten!
Darauf sind sie eingegangen! Das brachte 205
Mio. € von der Pharmaindustrie!
(Quelle: Pharmafirmen übereisen
205 Mio. €“, Handelsblatt vom 05.02.2002)
Erfüllt das nicht schon den Tatbestand der
Nötigung?
Nun haben wir sie noch einmal abgezockt!
Diesmal aber nicht im Alleingang, sondern
gleich mit dem Pharmagroßhandel und den Apotheken zusammen.
Die
Idee war 6 % vom Umsatz der Pharmaindustrie an die Krankenkassen und außerdem
2,8 % vom Umsatz von den Großhändlern und Apothekern.
Ist das nicht Wortbruch?
Der Bundesrat hatte dem Gesetz Anfang Februar 2002 zugestimmt!
o
Wir haben gerade die Ärzteverbände gegen die Pharma-Lobby gegeneinander
ausgespielt.
Nun machen
die Kassen weitere Verluste.
Da musste wir uns natürlich etwas einfallen lassen!
o
Beim nächsten mal machen wir
es genau andersherum.
Dann wird die Ärzteschaft zur Kasse gebeten
und die Pharmaindustrie darf sich freuen:
Das müssen wir dann sogar so machen; schließlich dürfen wir ja nicht
einseitig und parteilich sein.
o
Wir spielen die Krankenhäuser gegen die Krankenkassen aus.
o
Wir spielen die Hausärzte gegen die Apotheker aus.
o
So etwas können wir. Das haben wir gelernt. Schließlich sind wir es, die den
Umgang mit der Macht von der Pieke auf gelernt haben.
9.09
Renten
o Die
Rentenversicherungssysteme dürfen ebenfalls nicht Pleite gehen.
Auch das würde den Glauben an die
Gestaltungskraft und die Kompetenz der Problemlösung der herrschenden Klasse
stark erschüttern!
o
Da müssen eben kleine Korrekturen her!
Die „Riester-Rente“ ist schon richtig!
Das dringt ins Bewusstsein der Bevölkerung!
Wer will nicht finanzielle Sicherheit im
Alter?
Wer möchte nicht gern eine zusätzliche
Rente?
Die „Riester-Rente“ schafft viel Arbeit - ja
sogar Arbeitsplätze!
Das ist schön kompliziert, da braucht man
Experten, die sich damit auskennen!
Das bringt doch für jeden noch ein paar
hundert Mark (Euro) und kostet den Staat nicht allzu viel!
Außerdem bezahlt doch sowieso alles der
Steuerzahler!
o
Die zweite Klasse soll doch bitte nicht zu früh in Rente gehen!
Hier besteht noch immer und immer
dringlicher werdender Handlungsbedarf!
9.10
Reform des Staates
o
Wir sind überhaupt nicht an einer Reform des Staates interessiert, die auch
diese Bezeichnung verdient.
Warum sollen wir für echte Reformen sein?
Wir waren doch mit diesem System erfolgreich
- schließlich sind wir oben gelandet!
Warum sollen wir etwas Wesentliches ändern?
Das könnte doch unseren erfolgreichen Weg
gefährden!
o
Wir leben doch erstens in Frieden und außerdem selbst in Saus und Braus!
Die Tatsache, dass wir schon fast 50 Jahre
in Frieden leben kann man sogar politisch „verkaufen“?
Natürlich müssen einige von uns hart arbeiten und stehen dauernd im
Lichte der Öffentlichkeit und müssen dauernd Erklärungen abgeben!
o Diese dauernde Medienpräsenz
ist natürlich stressig!
Aber bisher gab es immer genug
geltungssüchtige und machtgierige Politiker, die sich gerne diesem Stress
unterziehen!
o
Natürlich schafft Medienpräsenz auch Macht!
Es ist Macht, die nicht mit der Satzung der
Partei, nicht mit dem Parteiprogramm, nicht mit irgend welchen Beschlüssen auf
Parteitagen
und schon gar nicht mit dem Wahlprogramm
begründet ist!
o
Die anderen Politiker, auch die in der Parteiführung hochrangigen Politiker mit
und ohne öffentliche Aufgabe (Mandat), müssen sich mehr
oder weniger danach richten! (Natürlich darf
man diese Machtmittel nicht überziehen und es nur sparsam verwenden!)
o
Wir sind höchstens mal für ein kleines Reförmchen und
eine kleine Veränderung dort.
Natürlich nennen wir alles klotzig
„Reformen“ oder gar „Jahrhundert-Reform“!
Am schönsten sind jedoch die Reformen, die
nur kleine Korrekturen beinhalten,
-
die wir gut „verkaufen“ können,
-
die uns nicht betreffen und
-
die uns weder Macht noch Geld wegnehmen.
o
Das wir an Veränderungen auch immer für erforderlich halten, verkaufen wir fast
immer unter dem Tod-Schlagwort
„Soziale Gerechtigkeit“!
Da wagt es dann kaum jemand zu
widersprechen!
Er
müsste sich ja dann genauer mit der komplizierten Materie auseinander gesetzt
haben.
Und wenn dieser quer denkende Experte dann
doch an die Öffentlichkeit tritt, versteht ihn sowieso kaum jemand.
Wer will sich schon am Feierabend mit
Problemen befassen!
o
Schließlich wissen wir, warum wir alles so kompliziert machen:
Man
kann schließlich sogar so weit gehen und behaupten:
„Je
komplizierter ein Gesetz (also je länger es ist und je mehr Paragraphen es
hat), desto mehr besteht die Gefahr, dass
klassenerhaltende und systemerhaltende
Umverteilungsmechanismen eingebaut sind!“
Aber das behalten wir besser für uns!
Wir argumentieren dann damit, dass die
moderne Gesellschaft eben kompliziert sei!
Es gibt keine einfachen Lösungen für
komplizierte Probleme!
o
Wenn uns ein bestimmter Vorstoß eine bestimmte Gesetzesinitiative nicht passt,
drohen wir sofort mit der Keule der sogenannten
„Gegenfinanzierung“!
(Der Andere muss sagen, wie er das was er
vorschlägt und für sinnvoll erachtet finanzieren will!)
Eine interessante
Frage zum Schluss:
Wie
geht die herrschende Klasse mit solchen Überlegungen um?
o
Wenn so ein „Nobody“
versucht, die Welt zu verstehen und zu solchen Ergebnissen kommt, sagt er zwar
nur etwas, was uns längst
bekannt ist.
o
Aber die breite Masse - besonders die Intellektuellen - nein überhaupt die
zweite Klasse würde doch in ihrer Gesamtheit darunter leiden,
wenn sie sich dieses Mechanismus bewusst
wäre.
o
Das würde sicherlich ihre Bereitschaft zur Leistung vermindern.
o
Die flexiblen jungen qualifizierten Menschen wandern vielleicht aus!
o
Das ist alles keinesfalls positiv für uns!
o
Deshalb verbreiten wir Optimismus!
o
Wir sind gegen Missmut und für Vertrauen in die Zukunft!
o
Notfalls weisen wir auf die Länder hin, denen es noch schlechter geht!
Bleibt
aber immer noch die Frage offen:
Was
machen wir nun mit diesem Querdenker?
10. Ein geschichtlicher Rückblick
10.1 Die
Drei-Klassen-Gesellschaft im Altertum
Im
Altertum gab es praktisch auch drei Klassen von Menschen:
10.2 Die
Zugehörigkeit zu einer Klasse
Zur
1. Klasse gehörten diejenigen, die die Macht hatten oder die die Macht
ausübten:
Die
Herrscher:
-
die Kaiser, die Könige, die Häuptlinge,
-
die Tyrannen, die Despoten, die Diktatoren
Das
Hofgesinde:
-
die Vasallen der Mächtigen, die Berater der Mächtigen, die Minister,
Die
militärischen Machthaber:
-
die Hofmarschälle, die Generäle,
Zur
2. Klasse gehörten diejenigen, auf die die Mächtigen in irgendeiner Weise
direkt angewiesen waren.
Es
waren:
-
die Kaufleute, die Händler, die Handlungsreisenden, die Viehzüchter, die Bauern
-
die Baumeister
von
Häusern und Palästen,
von
Strassen und Brücken,
von
Schiffen
-
die Soldaten, die Beamten, die Gefängnisaufseher und die Sklavenaufseher,
Zur
3. Klasse gehörten fast ausschließlich die im Krieg erbeuteten Sklaven:
Es
waren gesunde arbeitsfähige Männer und Frauen.
Sie
mussten die schweren Arbeiten ausführen; sie mussten die Dreckarbeit machen.
Sie
erhielten dafür nur das was zum Leben unbedingt erforderlich war: Essen,
Trinken, Kleidung und Unterkunft.
Sie
waren die Ausgebeuteten.
10.3 Der Wechsel zwischen
den Klassen
o
Ein Wechsel zwischen den Klassen war (fast) unmöglich!
o
Ein Angehöriger der 2. Klasse konnte zwar etwas in seinem Rang oder in seinem
Einkommen steigen aber er konnte nicht Mitglied
der 1. Klasse werden. Es sei denn, er wäre
ein Militärbefehlshaber (z.B. ein General) und putschte und brächte den
Diktator um und
setzte sich selbst an dessen Stelle.
o
Ein Abdanken des Königs war möglich - er blieb aber mit seinem hohem Einfluss
Mitglied der ersten Klasse.
o
Ein Sklave konnte nur in seltenen Ausnahmefällen Mitglied der 2. Klasse werden.
10.4 Die Kapitalströme – die Leistungsströme
oder:
Wohin fließt das Geld? oder: Wer bezahlt wen?
o
Damals war es so, dass die 3. Klasse fast ausschließlich für die erste Klasse
aufkommen musste.
o
Sie musste Leistungen für die erste Klasse erbringen -
sei es durch den Bau der Pyramiden in Ägypten oder anderer großer Bauwerke.
o
Die zweite Klasse musste ebenfalls Leistungen – wenn auch in geringerem Maße
als die 3. Klasse - für die erste Klasse erbringen!