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Die Drei-Klassen-Gesellschaft
in Deutschland

- im Konzert der Staaten untereinander und
- in der Zukunft

- Eine besondere Art der Analyse unseres Systems -


Gliederung
(grob)

1. Die Funktion des Begriffes „Klasse“

2. Die Kriterien für die Zuordnung zu den drei Klassen

3. Die Zugehörigkeit zu einer der drei Klassen

4. Die Durchlässigkeit zwischen den Klassen

5. Die Vermittler zwischen den drei Klassen

6. Die Beziehungen zwischen den Klassen

7. Die kulturellen Aspekte innerhalb der drei Klassen

8. Die Kapitalströme zwischen den Klassen

9. Die zukünftige Entwicklung der Drei-Klassen-Gesellschaft

10. Ein geschichtlicher Rückblick

 

 

Gliederung
(ausführlich)

1. Die Funktion des Begriffes „Klasse“

2. Die Kriterien für die Zuordnung zu den drei Klassen

2.1 Allgemeine Aussagen über die Vertreter der ersten Klasse
2.1.1 Die allgemeinen Kriterien für die Zuordnung zu der ersten Klasse
2.1.2 Die Einteilung der ersten Klasse in zwei Schichten

2.2 Allgemeine Aussagen über die Vertreter der zweiten Klasse
2.2.1 Die Einteilung der zweiten Klasse in zwei Schichten
2.2.2 Die allgemeinen Kriterien für die Zuordnung zum oberen Teil der zweiten Klasse
2.2.3 Die allgemeinen Kriterien für die Zuordnung zum unteren Teil der zweiten Klasse

2.3 Allgemeine Aussagen über die Vertreter der dritten Klasse
2.3.1 Die allgemeinen Kriterien für die Zuordnung zur dritten Klasse

2.4 Differenzierungen innerhalb der drei Klassen

 

3. Die Zugehörigkeit zu einer der drei Klassen

3.1 Die erste Klasse: die Elite –die „High Society“
3.1.1 Die Funktionen der Vertreter der oberen Schicht der erste Klasse (etwas strukturiert)
3.1.2 Die Vertreter der oberen Schicht der ersten Klasse (teilweise mit Namen)
3.1.3 Die Vertreter der unteren Schicht der erste Klasse (teilweise mit Namen)

3.2 Die zweite Klasse: die gut bürgerliche Mitte
3.2.1 Die Funktionen der oberen Schicht der zweiten Klasse
3.2.2 Die Zusammensetzung der oberen (kleineren) Schicht der zweiten Klasse (mit Berufsbezeichnungen):
3.2.3 Die Funktionen und die Zusammensetzung der unteren Schicht der zweiten Klasse (mit Berufsbezeichnungen):

3.3 Die dritte Klasse: die Underdogs

 

4. Die Durchlässigkeit zwischen den Klassen

4.1 Der Auf- und Abstieg zwischen den drei Klassen
4.1.1 Der Aufstieg von der zweiten Klasse in die erste Klasse
4.1.2 Der Abstieg von der ersten in die zweite Klasse
4.1.3 Der Aufstieg von der dritten Klasse in die zweite Klasse
4.1.4 Der Abstieg von der zweiten Klasse in die dritte Klasse

 

5. Die Vermittler zwischen den drei Klassen

5.1 Die Beziehungen der ersten Klasse zur zweiten Klasse
5.1 Die Vermittler zwischen der ersten und der zweiten Klasse
5.2 Die Vermittler zwischen der zweiten und der dritten Klasse

 

6. Die Beziehungen zwischen den Klassen

6.1 Die Beziehungen der ersten Klasse zur zweiten Klasse
6.1.1 Mitarbeiter aus der zweiten Klasse für die erste Klasse
6.2 Die Beziehungen der ersten Klasse zur dritten Klasse
6.3 Die Beziehungen der zweiten Klasse zur dritten Klasse

 

7. Die kulturellen Aspekte innerhalb der drei Klassen
       (am Beispiel der Musik)

7.1 Die Kultur der ersten Klasse
7.2 Die Kultur der zweiten Klasse
7.3 Die Kultur der dritten Klasse

 

8. Die Kapitalströme zwischen den Klassen
         oder: Wohin fließt das Geld? oder: Wer bezahlt wen?

8.1 Allgemeine Aussagen in Form von Thesen
8.2 Die Geldströme
8.3 Einwände
8.4 Die Gegenargumente
8.5 Weitere Überlegungen
8.6 Zusammenfassende Feststellungen
8.7 Das Fazit
8.8

 

9. Die zukünftige Entwicklung der Drei-Klassen-Gesellschaft

9.01 Bevölkerungsstruktur (Die Einteilung in die drei Klassen)
9.02 Zuwanderung und Green Card
9.03 Bildung

9.04 Demographische Entwicklung und sinkende Geburtenzahlen
9.05 Zuwanderung

9.06 Familie
9.07 Der gewerbliche Mittelstand
9.08 Krankenkassen
9.09 Renten
9.10 Reform des Staates

 

10. Ein geschichtlicher Rückblick

10.1 Die Drei-Klassen-Gesellschaft im Altertum
10.2 Die Zugehörigkeit zu einer Klasse
10.3 Der Wechsel zwischen den Klassen
10.4 Die Kapitalströme – die Leistungsströme

 

1.    Die Funktion des Begriffes „Klasse“

 

Die Bezeichnung „Klasse“ ist ein Begriff, um einen Teil der Gesellschaft von anderen Teilen der Gesellschaft abzugrenzen.

In Deutschland hat sich im Laufe von vielen Jahren eine Drei-Klassen-Gesellschaft herausgebildet.

Seit Erwin Scheuch (Professor in Köln, Soziologe und Parteienkritiker) spricht man auch von einer „politischen Klasse“ oder der „Klasse der Politiker“.

Das System der Bundesrepublik Deutschland bezieht sich aber nicht auf die Einteilung von Menschen in Politiker und Nicht-Politiker.
Dann gäbe es auch nur zwei Klassen.
Das war auch nicht so gemeint; vielmehr haben einige System-Kritiker wie Erwin Scheuch wahrscheinlich gemeint, dass die, die die Interessen des Volkes vertreten sollen, sich vom Volk selbst distanziert haben und vom Volk eigentlich nur wenig wissen wollen.
Sie bilden eine eigene - die „Politische Klasse“!

Einzige Ausnahme von dieser Unabhängigkeit und Loslösung vom eigentlichen Volke ist die Beschaffung der Legitimation für die Ausübung der Macht.
Damit sie die Macht nach eigenen Vorstellungen ausüben können, bedarf es der Abgabe des Stimmzettels der Wähler bei den Wahlen.



2. Die Kriterien für die Zuordnung zu den drei Klassen
oder: Die Beschreibung der drei Klassen.

Bereits vor etlichen Jahrzehnten sprach man in Amerika von den sogenannten „Oberen Zehntausend“ wie auch der Titel eines gleichnamigen Films lautete.
Man spricht auch von „upper-class“ oder von „underdogs“.

 

2.1 Allgemeine Aussagen über die Vertreter der ersten Klasse

Das ist die selbsternannte oder tatsächliche Elite, oder die „High Society“.
Man bezeichnet sie auch als die „Oberen Zehntausend“.
Wobei allerdings die Zahlenangabe nicht unbedingt stimmen muss!

Das ist keine homogenen Masse, sondern eine sehr differenzierte und sehr spezialisierte kleine Minderheit.
Auch hier gibt es manchmal Meinungsverschiedenheiten und Interessenkonflikte.
Dies wird – zumindest von außen - nur in wenigen Fällen und meist nur in Nuancen erkennbar und nur in den seltensten Fällen direkt nach außen getragen.

         o Die hochrangigen Politiker besonders von unterschiedlichen Parteien müssen schon mal deutlich machen oder zu erkennen geben,

            dass sie nicht immer einer Meinung sind.
         o Die Gewerkschaftsbosse müssen schon mal deutlich machen, dass sie nicht immer einer Meinung mit den Vertretern des Großkapitals oder der Arbeitgeber sind.

Das belebt das Geschäft! Das ist gelebte und reale Demokratie!

Aber sonst stehen sie wohl alle auf dem Boden der Verfassung und treten für die freiheitlich demokratische Grundordnung (FDGO) ein.
Das behaupten sie immer wieder! Sie tun es aber stets unter ihrem Blickwinkel!
[Falls sie diese Thema wirklich interessiert, lesen die Datei „Werte und Wertegemeinschaft - Unser Grundgesetz“! Es sind etwa 13 Seiten.]

Diese freiheitlich demokratische Grundordnung bietet ihnen auch die größten Möglichkeiten ihre Interessen durchzusetzen, was noch darzustellen sein wird!
Die Staatsform lässt Entscheidungen und Handlungen zu, die fast ausnahmslos eine reibungslose und friedfertige Umsetzung ermöglicht und von einer breiten und überwältigenden schweigenden Mehrheit akzeptiert wird.
Die Akzeptanz bezieht sich sowohl auf das System als solches als auch auf ihre Rolle im System, aber nicht unbedingt auf ihre direkte personale Zustimmung zu Entscheidungen und Verhältnisse, die das System hervorbringt.

Die Vertreter der ersten Klasse haben - um es vorweg zu sagen - große Vorteile, um nicht zusagen die meisten, von diesem System, wenn man sie mit den anderen beiden Klassen vergleicht.


2.1.1 Die allgemeinen Kriterien für die Zuordnung zu der ersten Klasse

         Die einzelnen Kriterien sind die folgenden:
                     - Das sind die Macher.
                     - Sie haben tatsächlich die Macht.
                     - Das sind die, die das Sagen haben.
                     - Sie können nicht nur über viel Geld sondern auch über viele Personen verfügen:
                     - Sie entscheiden was passiert und wann etwas passiert!
                     - Sie geben Richtung und Inhalte vor.
                     - Das sind die, die zumindest ein Vetorecht in den wichtigen Fragen haben.
                     - Ohne ihre Zustimmung geht nichts.
                     - Notfalls können sie einen Kompromiss erzwingen.
                     - Das sind die, die auch häufig im Fernsehen auftreten.


2.1.2 Die Einteilung der ersten Klasse in zwei Schichten

         Diese erste Klasse kann man meines Erachtens in zwei Schichten unterteilen:

2.1.2.1 Die oberste Schicht der ersten Klasse

         Die oberste Schicht sind die wirklichen „Oberen Zehtausend“ und außerdem gibt es eine darunter liegende etwas breitere Schicht.
         Am einfachsten kann man sich das klar machen, wenn man sich die Verhältnisse im Bund und in den Ländern ansieht; besonders die
         Beziehungen zu einander:

                     o Der Bund hat eindeutig das Sagen.
                     o Er beschließt die wichtig(er)en Gesetze.
                     o Sein Recht ist höherrangig. („Bundesrecht bricht Landesrecht!“)   (Art. 31; GG)
                     o Der Bund entscheidet über immer komplizierter werdende Mechanismen in Form von Gesetzen.
                     o Der Bund entscheidet über die wichtigsten (Bundes-)Behörden.
                        (Es gibt immerhin mehr als 600 (!) Bundesbehörden!
                        Er entscheidet über ihre Finanzausstattung, ihre rechtlichen Befugnisse, über ihre Ausstattung mit Sachmitteln und über ihre Personalausstattung.)
                     o Der Bund gibt die Vorgaben für die nachrangigen Landesbehörden!
                     o Der Bund entscheidet nicht nur über seine eigenen Einnahmen, sondern auch über die finanziellen Einnahmen (sprich Steuereinnahmen) der Länder.
                        (Dafür dürfen sie aber selbständig Schulden machen ohne den Bund zu fragen!
                        Von den finanziellen Einnahmen der Städte und Gemeinden wollen wir gar nicht erst reden.)
                     o Die größte Macht im Bund hat nicht das Parlament mit ihrem Monopol der gesetzgeberischen Kompetenz – also die Legislative!
                     o Die höchste Macht hat der Kanzler der Bundesrepublik Deutschland.
                     o Er ist (zwar nur) der höchste Vertreter der Exekutive!
                     o Er hat keine Gesetzgebungskompetenz; er muss eigentlich nur aus führen, was das Parlament beschließt.
                     o Dafür hat er dann eine entsprechende Richtlinienkompetenz!                                   (Art. 65 GG)
                     o Der Kanzler
kann einen so genannten „Organisationserlass“ verkünden.
                        Mit einem Organisationserlass werden die Abteilungen zu den einzelnen Ministerien zugeordnet. Damit kann auch eine bestehende
                        Zuordnung verändert werden.
                        (Bei der jetzigen Zusammenlegung von Arbeitsministerium und Wirtschaftsministerium müssen nun gleich drei Grundsatzabteilungen verändert werden.
                                 - Eine Grundsatzabteilung (zuständig für den Jahreswirtschaftsbericht und Konjunktur (einschließlich Steuerschätzung) wird (wieder) vom
                                    Finanzministerium in das neue Superministerium (zurück-) verlagert. (wie 1998)
                                 - Außerdem hatte sowohl das Wirtschaftsministerium als auch das Arbeitsministerium je eine Grundsatzabteilung.
                     o Kanzler der Bundesrepublik Deutschland zu sein bedeutet also, die größte Macht im Staate zu besitzen.
                     o Kanzler der Bundesrepublik Deutschland kann üblicherweise erst jemand werden, wenn er sich in einem Bundesland bewährt hat.
                        (Weder Rainer Barzel noch Wolfgang Schäuble noch Angela Merkel hatten oder haben so gesehen, kaum eine Chance.)

 

                     Anmerkung 1:
                                 Wie es der Exekutive gelungen ist, der ersten Gewalt im Staate - der Legislative - ihre Macht weitestgehend aus der Hand zu
                                 nehmen, ist eine eigene Ausarbeitung wert!
                                 (Siehe im Ordner unter „Gewalten und Gewaltenteilung“ die Dateien:
                                             „Die Gewaltenteilung“
                                             „Die Tendenzen bei der Gewaltenteilung“
                                             „Die Zukunft der Gewaltenteilung“

                     Anmerkung 2:
                                 Auch unter den Ministern und den Ministerein gibt es gewaltige Kompetenzunterschiede!
                                 Es gibt unterschiedliche Besonderheiten der Minister:

                                 - Manche Ministerein haben – was weitestgehend unbekannt ist - im Kabinett ein „Veto-Recht“.
                                    Das bedeutet, dass diese Minister zu jeder Kabinettsentscheidung ihr Veto einlegen dürfen.
                                    (Ein Vetorecht bei Entscheidungen des Kabinetts haben drei Minister:
                                             der Innenminister,
                                             der Finanzminister,
                                             der Justizminister.)
                                    (Quelle: „Wörterbuch zur Gemeinschaftskunde“ von Bayer und Schmid;1965; Hirschgrabenverlag, Frankfurt am Main; Seite 21)

                                 - Manche Minister haben ein so genanntes „Initiativrecht“.
                                    Das bedeutet, dass sie Gesetzesvorlagen ins Kabinett einbringen dürfen und dass das Kabinett sich damit befassen muss.

         Kommen wir nun zurück zu unserem Schichtenmodell!

2.1.2.2 Die untere Schicht der ersten Klasse

         Die Einteilung der ersten Klasse in zwei Schichten entspricht im Prinzip der Einteilung in die unterschiedliche Verantwortung für den Bund
         und für die Länder.
         Das gilt sowohl für Arbeitgeber und Gewerkschaften und das gilt auch für Parteien:

         Der Inhaber einer großen Firma, die nur in einem Land ansässig ist, hat generell genauso viel Macht wie der Gewerkschaftsboss in dem
         selben Bundesland oder in einem anderen Bundesland.
         Der politische Landesfürst einer Partei hat nie soviel Macht wie der Chef einer Partei auf Bundesebene.

       Die wichtigsten Feststellungen:
                 1. Alle Spitzenpositionen im Bund gehören den Vertretern der oberen Schicht ersten Klasse.
                 2. Trotz aller Unterschiede gehören alle hier genannten Funktionsträger zur oberen Schicht der ersten Klasse!
                 3. Im Bund ist die Zugehörigkeit zur oberen Schicht ersten Klasse weiter und umfassender als in den Bundesländern.
                        Beispiele zur Verdeutlichung:
                                 1. Den Staatsekretär im Bundesministerium würde ich zur oberen Schicht der ersten Klasse zuordnen; den Staatssekretär im
                                     Landesministerium würde ich zur unteren Schicht der ersten Klasse zuordnen.
                                 2. Der Staatsekretär im Bundesministerium ist etwa einem Landesminister gleichrangig.
                 4. In den Ländern gehören nur die wirklichen Spitzen zur oberen Schicht der ersten Klasse.


2.2 Allgemeine Aussagen über die Vertreter der zweiten Klasse

2.2.1 Die Einteilung der zweiten Klasse in zwei Schichten

         Anmerkungen:

                     1. Auch hier empfiehlt sich meines Erachtens eine Unterteilung der zweiten Klasse in zwei Schichten.
                         Ich verzichte auf eine Begründung.
                     2. Beim Lesen der nächsten Seite wird Ihnen - so hoffe ich - diese Zweiteilung sinnvoll erscheinen.
                     3. Man erhält die Kriterien der „Angehörigen“ des oberen Teils der zweiten Klasse, wenn man sich über ihre Funktionen Klarheit
                         verschafft.


2.2.2 Die allgemeinen Kriterien für die Zuordnung zum oberen Teil der zweiten Klasse

         Die Zugehörigen zur oberen Schicht der zweiten Klasse sind durch folgende Merkmale zu bestimmen und damit zu kennzeichnen.
         Die Personen des oberen Teils der zweiten Klasse:

                     o Es sind in erster Linie Funktionäre.
                        (Sie haben zu funktionieren und zwar im Sinne der ersten Klasse!)

                     o Es sind die wahren Garanten der Umsetzung von Vorgaben.
                        Sie müssen die Gesetze umsetzen.
                        Sie müssen sich an die Ausführungsvorschriften halten.
                        Sie müssen ihre Mitarbeiter im Griff haben.
                        Sie sind die Niederhalter.

                     o Es sind die Behördenleiter; es sind diejenigen, die auch einen Ermessensspielraum haben, der ihnen von vornherein beschrieben und
                        zugebilligt worden ist.
        
               Der Ermessensspielraum darf das System keineswegs in Frage stellen.
                        Er soll vielmehr (mit seinen engen und begrenzten Freiräumen) das reibungslose Funktionieren der Vorgaben garantieren!
                        Sie sollen sicherstellen und garantieren (z. B. durch interne Dienstanweisungen und Mitarbeiterbesprechungen, dass dieser Ermessensspielraum im
                        Rahmen der Vorgaben bleibt!

                     o Sie dürfen auch Anträge stellen, selbst wenn die Realisierung des Antrages Geld kosten würde.
                        Die Kompetenz der Entscheidung über den Antrag haben ja andere.
                        (Persönlichkeiten der ersten Klasse oder ihnen loyal ergebene Personen)

                     o Sie dürfen auch - und werden dazu auch oft aufgefordert – Verbesserungsvorschläge machen und Kritikpunkte formulieren.
                        Diese Kritikpunkte („konstruktive Kritik“) und die Vorschläge haben eine bestimmte Funktion:
                                 o Sie dienen einzig und allein der Verbesserung der Vorgaben der ersten Klasse.
                    
            o Sie dienen nicht einer echten, objektiven, sachlichen und sachgerechten Verbesserung des Gesamtsystems oder eines Teilsystems.
                        Dieser Tatbestand ist selbst bei sehr sachkritischer oder wohlwollendster Betrachtung festzustellen.
                        Das darf das System nicht zulassen!
                        Dann wären andere ja besser!
                        Dann würden ja berechtigte Zweifel an der Führungsstärke auftretenden!
                        Das muss um fast jeden Preis verhindert werden!
                        „Geführt wird vorn!“ (Spruch bei der Bundeswehr)

                     o Es sind die Galionsfiguren und Vorzeigefiguren.
                        Das sind die Repräsentanten einer Behörde, einer Institution. z. B. die Präsidenten einer Bundesbehörde*, die Vorsitzenden einer – natürlich von
                        der Bundesregierung und nicht vom Parlament eingesetzten Kommission.

                     * Es gibt immerhin mehr als 600 Bundesbehörden! Auf jedes Ministerium entfallen als im Durchschnitt mehr als 50 Bundesbehörden!

                        Diese Kommissionen tragen dann neuerdings häufig ihren Namen:
                        Hier einige Beispiele:
                                 Kommissionen:
                                                        Einwanderungskommission Rita Süßmut,
                                                        Hartz-Kommission,
                                                        Rürup-Kommission,
                                 Sachverständigenräte:
                                             Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Lage: Vorsitzender: Wolfgang Wiegart
                                             (Er hat sich nun den in der Öffentlichkeit kaum bemerkten Fauxpas erlaubt, nicht über Vergangenes zu berichten, sondern
                                             20 Vorschläge für die Zukunft zu machen!
                                             (Immerhin stellt dies einen Gesetzesbruch dar, gibt es doch für die Arbeit des Sachverständigenrates als Rechtsgrundlage das
                                             Sachverständigenrats-Gesetz [SVRG])
                                 Beiräte:
                                             Wissenschaftlicher Beirat des Finanzministeriums:  Wolfgang Wiegart
                                 Bundesämter:
                                             Finanz
agentur des Bundes:    Gerhard Schleif
                                            
(Das ist kein gutes Beispiel, den kennt kaum einer!)
                                 Bundesaufsichtsämter:
                                             Bundesaufsichtsamt für das Kreditwesen (BAKred)
                                                        [heute: Bundesaufsichtsamt für das Finanzwesen (BAFin)]:          Jochen Sanio

         Auch sie dürfen gelegentlich im Fernsehen auftreten und zu Sachproblemen befragt erden. Sie dürfen dort (mit Genehmigung des zuständigen
         Ministers) Aussagen machen!
         Der Minister darf sogar vorher festlegen, was sie sagen dürfen und was nicht!


         Von ihnen werden in der Regel keine Visionen, Entwürfe, Konzepte verlangt. Von ihnen werden nicht einmal Grundsätze für irgend etwas
         oder Thesen oder Leitideen abverlangt. Dafür sind andere da!
         (Siehe weiter unten unter 3.3 „Die Beziehungen der ersten Klasse zur zweiten Klasse“)

         Sie dürfen Vorschläge machen, die durchaus sachgerecht und vernünftig sind und marginale Veränderungen innerhalb des Gesamtsystems
         beinhalten. Sie dürfen aber keines falls das Gesamtsystem verändern!
         Schließlich hat man ihnen ja einen entsprechenden klar formulierten Auftrag erteilt!


2.2.3 Die allgemeinen Kriterien für die Zuordnung zum unteren Teil der zweiten Klasse

 
        Das sind 
                     o die Umsetzer,
                     o die Ausführenden,
                     o diejenigen, die noch einen (mehr oder weniger kleinen vorgegebenen) Ermessensspielraum haben.
                     o die Verwaltungsbeamten,
                     o die Behördenmitarbeiter
                     o die Arbeiter, Vorarbeiter, Techniker, Meister
                     o die Verkäufer,

 

2.3 Allgemeine Aussagen über die Vertreter der dritten Klasse

2.3.1 Die allgemeinen Kriterien für die Zuordnung zur dritten Klasse

                     o Das sind die Abhängigen.
                     o Sie erhalten von anderen zugewiesen, was sie zum Leben brauchen.
                     o Hier greifen Wörter wie Sozialhilfe, Existenzminimum, Grundsicherung, Pfändungsgrenze, Bafög und Erziehungsgeld.
                     o Hierzu gehören auch die Begriffe wie Schuldnerberatung, Suppenküche, Wärmestube und Obdachlosenunterkunft.

         Auch „Exemplare“ von ihnen treten gelegentlich im Fernsehen auf.
         Man hat ihnen ganze Reihen von Fernsehstaffeln gewidmet.
         Es sind die Gäste in berühmten Fernsehsendungen!
         Sie reichen von          „Fliege“, „Oliver Geissen“, „Bärbel Schäfer“,
         über die Serie            „Richterin Barbara Salesch“, „Jugendgericht“, „Familiengericht“, „37 ° - Du bist doch mein Kind“,
                                             „Arabella“, „Streit nach drei“ bis hin zu „TV Kaiser“.

         Sie dürfen dort ihr Leid über kaputte Beziehungen, gescheiterte Ehen, verwahrloste Jugendliche, Menschen am Abgrund klagen und
         emotionalisierende Bilder produzieren.
         Auch wir sind ja so sozial!

         Das macht durchaus noch einen anderen Sinn:

                     o Die Vertreter der unteren Klasse fühlen sich ernst genommen:
                                 „Endlich kümmert man sich um uns!“
                                 „Endlich jemand der unsere Sorgen versteht!“

                     o Die Vertreter der mittleren Klasse erhalten einen Einblick in eine ihnen sonst fremde Welt!
                                 „Eigentlich geht es uns doch noch ganz gut!“
                                 „Deren Probleme möchte ich nicht haben!“

                     o Die Vertreter der oberen Klasse sehen sowieso kaum fern und wenn, dann nicht so etwas!

 

2.4 Differenzierungen innerhalb der drei Klassen

Es gibt meines Erachtens in Deutschland drei Klassen.
Diese Klassen sind nicht ganz so abgeschottet wie das Kastensystem in Indien oder die Klassen im Königreich England.

In Deutschland lassen wir Differenzierungen innerhalb der Klassen zu. Das ist sogar erwünscht.

         o Warum soll sich ein Handwerker nicht darum bemühen, einen Auszubildenden an seiner Seite zu haben?
         o Warum soll sich ein Handwerker nicht darum bemühen, an einen Lehrgang zur Meisterprüfung teilzunehmen?
         o Warum soll sich ein Facharbeiter nicht darum bemühen, Vorarbeiter oder Schichtführer zu werden?
         o Warum soll sich ein Lehrer nicht darum bemühen, Fachleiter oder Fachbereichsleiter zu werden?
         o Warum soll sich ein Fachleiter oder ein Fachbereichsleiter nicht darum bemühen, ein Koordinator oder Schulleiter zu werden?

       Die wichtigste Feststellung:
                 1. Solche Differenzierungen innerhalb einer Klasse motivieren zu hohen Leistungen und sind grundsätzlich erwünscht!

 

         Jetzt soll die Frage beantwortet werden, wer zu der jeweiligen Klasse gehört.
         Kommen wir nun zu den Vertretern der ersten Klasse.


3. Die Zugehörigkeit zu einer der drei Klassen


3.1 Die erste Klasse: die Elite        oder die „High Society“
         Das sind die Vertreter der selbst ernannten und tatsächlichen Elite!

         Anmerkung:
                     Zuerst sollen die Vertreter der obersten Schicht der ersten Klasse strukturiert werden.
                     Sie sind nach ihren gesellschaftlichen Funktionen sortiert.

3.1.1 Die Funktionen der Vertreter der obersten Schicht der ersten Klasse
       (etwas strukturiert)

         1. Politiker auf Bundesebene und auf Länderebene:
                     o hochrangige Politiker mit öffentlichem Mandat auf Bundesebene:
                        Es handelt sich hier um den Bundeskanzler, die Minister des Kanzleramtes, die anderen Fachminister, den Regierungssprecher

                     o hochrangige Politiker mit öffentlichem Mandat auf Länderebene:
                                 Die Ministerpräsidenten der Länder.

                     o hochrangige Politiker mit einem Mandat der Partei:
                                 Parteivorsitzende auf Bundesebene

                     o Die Politiker sind fast ausnahmslos in der Öffentlichkeit bekannt.
                        Sie drängen sich förmlich ans Licht der Öffentlichkeit.
                        Sie wollen populär werden!
                        Manche sind nahezu mediengeil!
                        Sie sind krank, wenn sie nicht jeden Tag einen Auftritt haben - andere haben niedrigere Erwartungen und müssen wenigstens
                        einmal in der Woche ihren Auftritt haben.

         2. Eigentümer von großem (Grund-) Besitz und großem Vermögen

         3. Vertreter des Großkapitals

         4. Interessenvertreter oder Verbandsvertreter auf Bundesebene:

         5. Wirtschaftsbosse großer (auch und besonders) internationaler Konzerne:
                Es handelt sich hier um die Chefs von Privatfirmen, persönlich haftende Gesellschafter großer Firmen, um die Vorstandsvorsitzende,
                Vorstandsmitglieder, um Aufsichtsratvorsitzende, Aufsichtsratmitglieder,
                     o aus Industrie (Verarbeitung und Produktion):
                     o aus Dienstleistung:
                     o von Banken:

         6. Besondere Wissenschaftler:
                     o nur mit Doppelfunktionen:
                     o Vorsitzende einer Wissenschaftsvereinigung
                     o mit einer hochrangigen Auszeichnung
 
         7. Vertreter von überregionalen Printmedien und Medienkonzernen:
                     o Chefredakteure: von Tageszeitungen,
                     o Chefs von großen Verlagen,
                     o Verlagsdirektoren, Chefredakteure von Verlagen, Tageszeitungen,

         8. Vertreter von privaten oder öffentlich-rechtlichen Fernsehsendern:
                     o Chefs von Privatsendern,
                     o Intendanten (auch von öffentlich rechtlichen) Fernsehsendern,
                     o Programmdirektoren,
                     o Vorsitzende der „Rundfunkräte“,
                     o Stars von Shows

         9. Vertreter von Kirchen:
                     o evangelische Kirche:
                                 Bischöfe:
                     o katholische Kirche:
                                 Kardinäle:
                                 Erzbischöfe:                                     
                     o Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland:

       10. Bundeswehrgeneräle:
                         
(höchstens als Stabschef, Generalinspekteur, Nato-General )

       11. Beauftragte des Bundes:
                     Es gibt insgesamt 74 Beauftragte; davon sind weniger als die Hälfte Beauftragte des Bundes.

       12. Leiter von Bundesämtern, Bundesbehörden:

       13. Vertreter von Kultur:


3.1.2 Die Vertreter der oberen Schicht der ersten Klasse (teilweise mit Namen)

         Das ist nichts weiter als ein „Who is Who?“

         Anmerkung:
                     Da sich die jeweiligen Namen oft ändern, genügt oft die Bezeichnung der Funktion!
                     Selbst wenn diese Funktion inzwischen ein anderer wahrnimmt, bleibt der alte Inhaber der Funktion innerhalb dieser Klasse!

         1. Politiker

           o hochrangige Politiker mit öffentlichem Mandat auf Bundesebene:
              Es handelt sich hier um den
                     Bundeskanzler:
                                 die Minister des Kanzleramtes:
                                 die anderen Fachminister:
                                 die Regierungssprecher:

           o hochrangige Politiker mit einer besonderen Funktion im Parlament:
                     Bundestagspräsident:
                                 Vizepräsidenten:
                     Fraktionsvorsitzende:
                                 stellvertretende Fraktionsvorsitzende:
                                 Fraktionsgeschäftsführer:
                                 parlamentarische Geschäftsführer:
                                 Vorsitzende von Parlamentsausschüssen,

           o hochrangige Politiker mit einem Mandat der Partei:
                     Vorsitzenden der Bundesparteien:
                     Generalsekretäre der Parteien:
                     Bundesgeschäftsführer: Reiner Bütighofer (B 90/Die Grünen)
                     die Vorstandsmitglieder Parteien:
                     Sprecher der Parteien:

           o ehemalige Spitzenpolitiker:
                     ehemalige Bundeskanzler
                     ehemalige Bundespräsidenten

 

          2. Eigentümer von großem (Grund-) Besitz und großem Vermögen
                 Hierzu vier Beispiele:

                 (1) Industriellenfamilie Quandt:
                                 Sie lebt abgeschirmt von den Augen der Öffentlichkeit.
                                 Sie ist nach Forbes (1997) die reichste Familie Deutschlands.
                                 Zu den 100 reichsten Deutschen zählen allein acht Familienmitglieder:
                                             Johanna Quandt (75) ihre Kinder
                                             Stefan Quandt (36) seine verheirate Schwester
                                             Susanne Klatten (40)
                                 Sie besitzen Anteile an
                                             dem Autobauer BMW,
                                             dem Batteriehersteller Varta,
                                             dem Pharmahersteller Altana,
                                             der Delton AG,
                                             der Worldcard International
                                             mehreren internationalen Vermögensverwaltungsfirmen,
                                             einer Vielzahl kleineren Industriebeteiligungen und
                                             einem gewaltigem Immobilienbesitz.
                                 (Quellen:
                                             1. „Die Perle des Imperiums hat n Glanz verloren“, Tagesspiegel vom 05.09.200
                                             2. Rüdiger Jungbluth
: Die Quandts – Ihr leiser Aufstieg zur mächtigen Wirtschaftsdynastie Deutschlands -
                                                 (Campus Verlag Frankfurt, 2002, 391 Seiten; 24,90 €)


                 (2) Prinz von Thurn und Taxis (Brauerei und Forstwirtschaft)


                 (3) Theo und Karl Albrecht („Aldi“)
                                 Die Gebrüder Albrecht, die die Einzelhandelskette „Aldi“ besitzen, scheuen das Licht der Öffentlichkeit.
                                 Sie gehören zu den reichsten Männern Deutschlands und sind wegen herausragender Konzepte überaus erfolgreich und damit
                                 auch Kultur bestimmend.
                                             (Keine Raumklimaanlage - keine Air-Kondition.
                                              Keine den Umsatz steigernde Musik.
                                              Kein „Kuli“, der beim Einpacken hilft!
                                              Keine Einzelauspreisung der Ware.)
                                 Dafür haben Sie
                                             - besondere Einkaufs- und Verkaufskonzepte,
                                             - ein besonderes logistisches Konzept für den Warenfluss und deren Nachlieferung,
                                             - eine besondere Unternehmensstrategie, die die Verantwortung und die Entlohnung vor Ort regelt und die Mit-
                                                bestimmungsrechte der Gewerkschaften aushebelt.
                                 Diese Top-Manager halten sich sehr im Hintergrund.

                 (4) Die Familie Herz
                                 Die Familie Herz besitzt die bekannte „Tchibo“-Holding AG.
                                 Dazu gehörten die Tchibo Frisch-Röst-Kaffee GmbH einschließlich der Kaffeerösterei „Eduscho“ (Sie gehörte vormals Eduart
                                
Schopf.)
                                 Außerdem gehörte dazu auch 75 % der Tabakfirma Reemtsma Cigaretten-Fabriken GmbH  und etwa 30 % an dem Pharma-
                                 und Kosmetikunternehmen Beiersdorf (mit den bekannten Markennamen Nivea, Hansa Plast und Tesa).
                                 Etwa 41,3 % von Beiersdorf besitzt die Allianz-Versicherung und der Rest ist wohl Streubesitz.
                                 Der Allianzanteil wird (nach dem derzeitigen Börsenkurs von 80 €) auf etwa 3 Mrd. Euro geschätzt.

                     Die Tabakfirma Reemtsma Cigaretten-Fabriken GmbH wurde an die British Tobaco für etwa  3 Mrd. € verkauft.
                     Die Tchibo-Holding gehört nun der (zerstrittenen) Familie Herz.
                     So sehen die Besitzverhältnisse an der „Tchibo-Holding“ zur Zeit aus:
                                 50,5 % besitzen zusammen die Brüder Michael, Wolfgang und Joachim Herz.
                                 39,6 % hält der Ex-Konzernchef Günter Herz hält zusammen mit seiner Schwester Daniela Herz-Schnoekel
                                   9,9 % hält die Mutter Ingeborg Herz an der „Tchibo-Holding“ AG.
                                 Das macht ein Vermögen von geschätzten 10 000 Mio. € aus.
                                 (Quelle: „Familie spaltet Tchibo-Reich“,       Handelsblatt vom 04.02.2002

         3. Vertreter des Großkapitals
                       o aus den Banken:
                                 z. B. Deutsche Bank:
                                             - Vorstandsvorsitzender und Leiter des Excecutive Commitees:
                                                        Rolf E. Bräuer, (ab Mai 2002) Josef Ackerman,
                                             - Vorstandsmitglieder: (bisher 8 Personen; später eventuell nur noch 5)
                                             1. Josef Ackerman, (Vors. wie ein COE = Chief Executive Officer)
                                             2. Clemens Börsig (Finanzen)
                                             3. Tessen von Heydebreck (Compliance, Recht, Revision, Personal)
                                             4. Herman Josef Lamberti [unzufrieden]
                                             5. Thomas Fischer (Risikomanager), [unzufrieden]
                                             6. Jürgen Fitschen (wechselt ins Exekutivekommitee) (?)
                                             7. Michael Philipp (wechselt ins Exekutivekommitee) (?)

                                             - Mitglieder des Excecutive-Commitees:
                                                  (aus dem Bereich:
                                                        Investment-Banking und Firmenkundengeschäft; (
                                                        CIB =Corporate and Investment Bank):       (= 75 % zum Ergebnis)
                                                        Michael Cohrs (Corporate Finance),
                                                        Anshu Jain (Global Markets),
                                                        Kevin Parker (Global Equities)
                                                        Jürgen Fitschen (Transaction Banking),
                                                        Privatkunden und Vermögensverwaltung; PCAM) (= 11 % zum Ergebnis)
                                                        Prof. Norbert Walter (Deutsche Bank 24),
                                                        Bernd von Malzan (Private Banking),
                                                        Guido Heuvelodop (Private Banking).

                                             - Aufsichtsrat:
                                                        Chef: Hilmar Koppe, (ab Mai 2002 Rolf E. Breuer)
                                                                    Ulrich Cartellieri

                                             - Das Excecutive-Commitee ist unterhalb des Vorstandes angesiedelt.
                                             - Es soll sich um das Tagesgeschäft kümmern.
                                             - Josef Ackerman, (Vors. wie ein COE = Chief Executive Officer) Er kann die Mitglieder des Excecutive-Commitees
                                                bestimmen.
                                             - Der Vorstand muss die Beschlüsse des Excecutive-Commitees absegnen.
                                             - Der Vorstand muss Konzepte entwickeln und umsetzen.
                                             - Er muss Querschnittsfunktionen wie Risikomanagement, Recht und Personal richtig wahrnehmen können.
                                             - Das deutsche Aktienrecht schreibt vor, dass die Vorstandsmitglieder alle Entscheidungen gemeinschaftlich treffen müssen.
                                                Das nennt man „konsensorientierte Führung“!
                                             - In den USA wählen die Aktionäre den CEO – in der Bundesrepublik Deutschland bestimmen die Aufsichtsräte
                                               den Vorstand.

                                   z.B. Dresdener Bank
                                             o Chef: Bernd Fahrenholz

                                 o Aus dem Bereich Versicherungen:
                                             Chef der Allianzversicherung: N
        
         4. Interessenvertreter oder Verbandsvertreter auf Bundesebene
                     o Arbeitgeberseite:
                                 Industrie:
                                             Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Industrie
                                             (BDI): Michael Rogowski (vormals: Hans-Olaf Henkel)
                                             Präsidenten der Deutschen Arbeitgeberverbände:
                                             (DAV): Dieter Hundt
                                 Deutsche Industrie und Handelskammer:
                                             Präsident: Ludwig Georg Braun,
                                 Handwerkskammerpräsident: Hans-Eberhard Schleier (?)

                                 Groß- und Einzelhandel:
                                             Präsident: Michael Fuchs (nunmehr: Anton F. Börner (46)
                                             Theo und Karl Albrecht („Aldi“)

                     o Arbeitnehmerseite:
                                 Gewerkschaftsbosse:
                                             Schulte, nunmehr: Michael Sommer (DGB-Chef)
                                             Klaus Zwickel nunmehr (IG-Metall-Chef)
                                             FrankBsirske (Dienstleistungsgewerkschaft „Verdi“)
                                             Ursula Engelen-Kefer
(Stellv. Vorsitzende des DGB)
                                             Hubertus Schmoldt (IG BCE)

         5. Wirtschaftsbosse großer (auch und besonders) internationaler Konzerne:
                     o aus der Industrie (Verarbeitung und Produktion):
                                 Automobilbau:
                                             Familie Quant                       (BMW),
                                             Dr. Klaus Kaplaner
                                             Wendelin Wedekind            (Porsche)
                                             Ferdinandt Piech                  (VW)
                                             Jürgen Schremp                   (DaimlerChrysler)
                                             Axel Harries             
                                             Marc Alexander Hondyk    (Audi)
                                             Carl-Peter Förster                (Vorst. Vors. Opel)  

                       o aus dem Bereich Dienstleistung:


         6. Besondere Wissenschaftler:
                       o nur mit Doppelfunktionen:
                                 Prof. gleichzeitig Minister (für Wissenschaft:       Dagmar Schipanski)
                                 Prof. und gleichzeitig Mitglied des Bundesvorstandes der SPD:          Dr. Detlef Albers       
                     o Vorsitzende einer Wissenschaftsvereinigung:
                                             Leibniz-Gesellschaften:       Olaf Henkel,
                                            
Max Plank-Institute:            Hubert Markl,
                                             Fraunhofer-Gesellschaft:

                                 mit einer hochrangigen Auszeichnung z. B.
                                 (Nobelpreisträger: Prof. Dr. Ulf Meerboldt(?) alternativer Friedenspreis o.ä.)

 
         7. Vertreter von überregionalen Printmedien und Medienkonzernen:
 
                      o Chefs von großen Verlagen:
                                 Bertelsmann (vormals: Thomas Middelhoff [jetzt bei Investcorp eine Private Equity Gesellschaft mit Sitz in Bahrein ] jetzt: Thielen),
                                 Springer (Friede Springer, Dörfner) (?)
                                 Burda (Liz Mohn)
                                 Gruner und Jahr (

                       o Chefredakteure: von Tageszeitungen: z. B. von
                                 „Die Zeit“: Dieter (?) Naumann
                                 „Die Welt“:
                                 „FAZ“:
                                 „Süddeutsche Zeitung“
                       o Herausgeber, Verlagsdirektoren, Chefredakteure von Verlagen, Tageszeitungen,

         8. Vertreter von privaten oder öffentlich-rechtlichen Fernsehsendern:
 
                    o Chefs von Privatsendern:           
                                 RTL:                          Kuhlow (?)
                                 n-tv:                           Brandtstätter
                                
Premiere World:       Kofler

                     o Intendanten (auch von öffentlich rechtlichen) Fernsehsendern:
                                 Arbeitsgemeinschaft der Rundfunkanstalten Deutschlands (ARD):          Fritz Pleitgen, Voss

                     o Programmdirektoren,
                     o Vorsitzende der „Rundfunkräte“,
                     o Stars von großen Shows:
                                 (z. B. Günter Jauch, Beckmann, Alfred Bioleck, Birgit Ilgner,  Sabine Christiansen, Sandra Maischberger)


         9. Vertreter von Kirchen:
                     o evangelische Kirche:
                                 Bischöfe:        Huber (für Berlin),
                                                        Kock (für Berlin-Brandenburg)
                     o katholische Kirche:
                                 Kardinäle:     Ratzinger,
                                 Erzbischöfe:  Georg Sterzinsky
                     o Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland:
                                                        Paul Spiegel

       10. Bundeswehrgeneräle höchstens als Stabschef:
                                 Kujat
                                 Naumann

       11. Beauftragte des Bundes:
                     Es gibt in jedem Bundesland Beauftragte für irgend etwas.
                     In Berlin ist z.B. besonders die
Ausländerbeauftragte Barbara John bekannt.
                    
Allein im Bund gibt es insgesamt 33 Beauftragte. Hier einige Beispiele:
                    
            o Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages:     Gehrts,
                                 o Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen:                    Marianne Birthler
:                                o Bundesbeauftragter für den Datenschutz:             Jacobs
                                 o Drogenbeauftragte:                                                            Marion Caspers –Merk SPD
                                
o Bundesbeauftragte für den Mittelstands:              Margarete Wolff (Grüne)
                                    Sie ist gleichzeitig parlamentarische Staatssekretärin im Bundeswirtschaftsministerium.
                                
o Bundesbeauftragter für Auslandsinvestitionen:    Hilmar Kopper
                                    (oder Standortbeauftragter ?): Er ist Ex-Chef der Deutschen Bank.
                                 o Beauftragten für Menschenrechtsfragen:

                                    Er ist dem Bundesjustizministerium zugeordnet und diese Funktion gibt es bereits seit 30 Jahren.
                                 o Sonderbeauftragter Radar:                                                Ulrich Birkenheier (Ministerialdirektor im Bundesverteidigungsministerium)
                                    Er ist dem Staatssekretär unterstellt. (Er ist bei den 33 Bundesbeauftragten nicht mitgezählt.)
                                 o „Beauftragter für die deutsch-amerikanischen zwischengesellschaftliche, kulturelle und informationspolitische Zusammenarbeit“:
                                                                                                                   Karsten Voigt (SPD
)
                                 o Beauftragter für Menschenrechtspolitik und humanitäre Hilfe:    Gerd Poppe           (Bündnis 90/Die Grünen)

       12. Leiter von Bundesämtern, Bundesbehörden:
                                 Regulierungsbehörde, Kurth (?)

       13.Vertreter von Kultur:
                
(Siehe unter 7. Die kulturellen Aspekte innerhalb der drei Klassen
                     (am Beispiel der Musik)
                     o Opernsänger:
                     o Dirigenten:
                     o Intendanten von Staatsbühnen:
                     o Künstler:
                     o Bildhauer:
                     o Schriftsteller,


3.1.4 Die Vertreter der unteren Schicht der erste Klasse (teilweise mit Namen)

       1. Politiker:

                     o Das sind hochrangige Politiker mit öffentlichem Mandat (Aufgaben) auf Länderebene:
                                 Minister der einzelnen Bundes-Länder:
                                 Staatssekretäre im Bund
                                 parlamentarische Staatssekretäre (?)
                                 Fraktionsvorsitzende in den Landesparlamenten:
                                 stellvertretende Fraktionsvorsitzende:
                                 parlamentarische Geschäftsführer:


                     o Das sind hochrangige Politiker mit einem Mandat der Partei:
                                 Vorsitzende der im Landesparlament vertretenen Parteien:
                      

       2. Interessenvertreter oder Verbandsvertreter auf Landesebene:
                     o Vertreter von Arbeitgeberseite:
                                 Industrie: Robert Henkel (BDI Berlin-Brandenburg)
                                 Handelskammer:

                     o Vertreter auf Arbeitnehmerseite:
                                 Gewerkschaftsbosse:
                                             Scholz (DGB Berlin-Brandenburg)
                                             Schosser (DGB Chef in Bayern)

       3. Wirtschaftsbosse kleiner lokaler Konzerne
                     aus Industrie (Verarbeitung und Produktion) und Dienstleistung
                     Vorstandsvorsitzende, Aufsichtsratmitglieder

       4. Wissenschaftler:

       5. Vertreter von Medien und Medienkonzernen:
                     o Intendanten von lokalen öffentlich rechtlichen Fernsehsendern: z. B.
                                 SFB 1:           
                                 mdr:              
                                 HR:               
                     o Chefredakteure: von lokalen Tageszeitungen:
                                  z. B. von
                     o Vorsitzende der „Rundfunkräte“, Programmdirektoren,
                     o Chefs von Privatsendern:
                     o Chefs von kleineren Verlagen:

       6. Vertreter von Kirchen:
                     o evangelische Kirche:
                                 Bischöfe:        Huber (für Berlin),
                                                        Kock (für Berlin-Brandenburg)
                     o katholische Kirche:
                                 Erzbischöfe:  Georg Sterzinsky
                     o Jüdische Gemeinden in Berlin:

       7. Bundeswehrgeneräle als lokale Chefs:

      
8. Beauftragte eine Bundeslandes:
                     Wehrbeauftragter: (?)
                     Datenschutzbeauftragter:

       9. Leiter von Landesämtern, Landesbehörden:

       13.Vertreter von Kultur:
                     o Opernsänger:
                     o Dirigenten:
                     o Intendanten von Staatsbühnen,:
                     o Künstler:
                     o Bildhauer:
                     o Schriftsteller:


        
Zahlenmäßig gehört meines Erachtens eine sehr kleine Minderheit von etwa 100 000 Personen in der Bundsrepublik Deutschland zur
         ersten Klasse.

 




        
3.2 Die zweite Klasse: Die gut bürgerliche Mitte

3.2.1 Die Funktionen der oberen Schicht der zweiten Klasse

         o Sicherung der Macht!
                                 Beispiel:
                                             Ein General musste sich der Politik beugen!
                                             Hans Apel hat einen General entlassen, weil er sich nicht beugen wollte!
                                             Argument und Schlagwort: „Das Primat der Politik“!

         o Umsetzung der Beschlüsse der Regierenden!

         o Überwachung der Durchführung der Beschlüsse der Regierenden!

         o Gewährleistung des Funktionieren des „Apparates“!

         o Erarbeiten von Vorschlägen, Gesetzesinitiativen, Konzepten für die erwünschten Veränderungen nach Formulierung und im Rahmen
            des Auftrages der Regierenden in Kommissionen oder in wissenschaftlichen Beiräten.

         o Durchsetzung des Rechtes mit Gewalt, bei Gerichten und notfalls mit Strafen in Gefängnissen.


3.2.2 Die Zusammensetzung der oberen (kleineren) Schicht der zweiten Klasse
         (mit Berufsbezeichnungen)

         o Akademiker in herausragenden Positionen:
                     Chefärzte, Leiter von Kliniken,
                     Unternehmensberater (Roland Berger, Jochen Kienbaum,
                     Inhaber von Steuerberatungsunternehmen,
                     Besitzer von Anwaltskanzleien, Rechtsanwälte, Richter, Anwälte,
                     Rektoren von Universitäten, Leiter von Instituten,
                     Schulräte, Schulleiter

         o Interessenvertreter oder Verbandsvertreter auf Landesebene:
                     Vertreter von Arbeitgeberseite:
                     Vorsitzende von Landes-Verbänden:

         o Vertreter auf Arbeitnehmerseite auf Landesebene:

         o Leiter von Sicherheitsbehörden
                     Polizeipräsidenten,
                     Leiter des Staatsschutzes,
                     Präsidenten der Landesverfassungsschutzämter
                     Generäle der Bundeswehr,

         o Unternehmer:
                     Geschäftsführer großer und mittlerer Unternehmen,
                     Betriebswirte, Betriebsführer, leitende Angestellte

         o Kleinere Banken
                     Privatbanken,

         Zahlenmäßig gehören meines Erachtens in der Bundsrepublik Deutschland etwas mehr als 1 000 000 (1 Mio.) Personen zur oberen Schicht
         der zweiten Klasse.

 


3.2.3 Die Funktionen und die Zusammensetzung der unteren (breiteren) Schicht der zweiten Klasse (mit Berufsbezeichnungen):
 
       Der untere (sehr viel größere) Teil setzt sich zusammen aus:

         o Gewerblicher Mittelstand:
                     Selbständige im Einzelhandel, Handwerk und im Kleingewerbe,
         o Interessenvertretung vor Ort:
                     Gewerkschaftsfunktionäre,
                     Personalräte,
                     Mitarbeiter in Handwerkskammern,
         o Service (flächendeckend und publikumsnah):
                     Angestellte bei Banken und Sparkassen,
                     Mitarbeiter in Call-Centern,
                     Fotoentwickler,
                     KfZ-Reparaturwerkstätten
                     Tankstellen,
         o Verkauf und Handel:
                     Einzelhandel,
                     Verkäufer für dies und jenes
         o Reparaturen, Wartung von Anlagen:
                     Handwerksmeister, Vorarbeiter, Handwerker, Facharbeiter,
                     Änderungsschneiderei,
         o Gesundheitsservice:
                     Niedergelassene Ärzte, Zahnärzte
                     Ärztliche Helferinnen,
                     Krankenschwestern,
                     Mitarbeiter im Gesundheitsdienst
                     MTA`s
                     Altenpfleger
         o Service im Bildungsbereich:
                     Kindergärtner, Erzieher, Lehrer,
                     Hausaufgabenbetreuer, Schularbeitszirkel
                     Volkshochschullehrer
         o Service im Sozialbereich:
                     Streetworker,
                     Sozialarbeiter,
         o Die meisten Mitarbeiter im öffentlichen Dienst.

         Zahlenmäßig gehören meines Erachtens in der Bundsrepublik Deutschland etwa 55 000 000 (55 Mio.) Personen zur unteren Schicht
         der zweiten Klasse.

 

 


3.3 Die dritte Klasse: die Underdogs

         Zur 3. Klasse gehören alle Hilfsbedürftigen:

         o Alle Empfänger von direkten staatlichen Leistungen:
                     - Sozialhilfeempfänger,
                     - alle Arbeitslosen
                     - alle die von Arbeitslosigkeit bedrohten (z. B. ungelernte Arbeiter, Hilfsarbeiter),
                     - Umschüler vom Arbeitsamt,
                     - alle Obdachlosen,
                     - viele alleinerziehende Mütter und Väter,

         o Alle ernsthaft Kranken:
                     - alle Aidsinfizierten,
                     - alle chronisch Kranken,
                     - alle Patienten in stationärer Behandlung in Krankenhäusern,
                     - alle Behinderten,

         o Alle Insassen einer Strafvollzugsanstalt:
                     - alle Verurteilten,
                     - Gefangene und diejenigen, die mit Bewährungsauflagen freigelassenen wurden.

         o Alle alten Menschen in Heimen
                     - in Altenheimen,
                     - in Altenpflegeheimen,
                     - in Heimen für betreutes Wohnen,

         o Alle Kinder
                     - in Waisen- und in Pflegeheimen.
                     - deren Eltern entweder Sozialhilfe oder Arbeitslosenhilfe oder Arbeitslosengeld erhalten,
                     - alle Kinder von Eltern die wenig verdienen,
                     - alle Kinder von Alleinerziehenden

         o Hierzu gehören außerdem
                     - die meisten Kinder,
                     - die Schüler,
                     - die Auszubildende,
                     - Studenten aus dem oben genannten Personenkreis.

         o die meisten Ausländer
                     - Ausländer mit Aufenthaltesrechten,
                     - Asylanten,
                     - Flüchtlinge (Bürgerkriegs- und Kontingentflüchtlinge)

         Zahlenmäßig gehören meines Erachtens etwa 20 000 000 (20 Mio. ) Personen zur dritten Klasse.

 

 


4. Die Durchlässigkeit zwischen den Klassen

 


4.1 Der Auf- und Abstieg zwischen den drei Klassen

         Einige Behauptungen über die geltenden Regeln vorab:

       Der
Auf- und Abstieg vollzieht sich in der Regel nur zwischen benachbarten und angrenzenden Schichten.

       1. Der Aufstieg:

       1.1 Der
Aufstieg aus der oberen Schicht der zweiten Klasse in die untere Schicht der ersten Klasse ist ungewöhnlich
            aber möglich!
       1.2 Der
Aufstieg aus der unteren Schicht der zweiten Klasse in die obere Schicht der zweiten Klasse ist möglich ;
            er ist sogar viel leichter möglich als der Aufstieg aus der oberen Schicht der zweiten Klasse in die erste Klasse.
       1.3 Der
Aufstieg aus der dritten Klasse in die unteren Schicht der zweiten Klasse ist jederzeit möglich,
            bedarf aber besonderer Anstrengungen.

       Allgemein gilt:
                 Der
Aufstieg in eine höher Schicht ist schwieriger je höher diese Schicht ist!

       2. Der Abstieg:

       2.1 Der
Abstieg aus der oberen Schicht in die untere Schicht der ersten Klasse ist möglich aber unwahrscheinlich.
             Die Vertreter der oberen Schicht wollen das nicht!
       2.2 Wenn schon jemand aus der oberen Schicht der ersten Klasse absteigen muss - aus welchen Gründen auch immer -
             dann höchstens in die obere Schicht der zweiten Klasse.
             (Wenn er zum Beispiel ins Gefängnis wandern muss, kommt er nach der Haftentlassung in die obere Schicht der zweiten
             Klasse!) Alles andere ist in hohem Maße unerwünscht und die Ausnahme!
       2.3 Der A
bstieg aus der unteren Schicht der ersten Klasse in die obere Schicht der zweiten Klasse ist möglich aber noch
             unwahrscheinlicher. Die Vertreter der oberen Schicht wollen das schon gar nicht!
       2.4 Der
Abstieg aus der oberen Schicht der zweiten Klasse in die untere Schicht der zweiten Klasse sehr leicht möglich.
       2.5 Der
Abstieg aus der unteren Schicht der zweiten Klasse in die dritte Klasse wird von allen – auch den Betroffenen –
             als persönliches Versagen betrachtet.

       Allgemein gilt:
                 Der
Abstieg von einer höheren Schicht in eine untere Schicht ist um so leichter je tiefer diese Schichten sind.

4.1.1 Der Aufstieg von der zweiten Klasse in die erste Klasse

         Wenn jemand aus der zweiten Klasse in die erste Klasse aufsteigen will, müssen besondere Bedingungen erfüllt und eingehalten werden:

         1. Es ist von Vorteil, wenn sich jemand Mühe gibt, von der oberen Schicht der zweiten Klasse in die untere Schicht der oberen ersten Klasse
             aufzusteigen!

         2. Viele Menschen streben nach oben. 
             Fast jeder Mensch strebt sowieso nach Höherem.
             Er strebt nach Bedeutungszugewinn, nach Ansehen und nach Reichtum.
             Er ist „prominentengeil!
             Er sucht nach bedeutungsvollen Beziehungen.
             Diese Streben lässt sich ausnutzen.
             Jemand, der dieses Streben zeigt, wird geködert, meist mit der Aussicht auf Ansehen und mit Geld.

         3. Er muss aber einen (erheblichen) Nutzen für die erste Klasse (oder einigen von ihnen) bringen.
             Die wichtigste Frage lautet:
                     Welche Sachkompetenz hat er, die sich für uns nutzen lässt?

         4. Es ist günstig für den Förderer, wenn der zu fördernde, irgend „eine Leiche im Keller hat“.
             Dann wird er nicht zu groß.
             Man hat ihn in der Hand.
             Er kann einem nicht gefährlich werden.
             Das ist eine Art der Rückversicherung.
             Das erhöht die Loyalität des Aufsteiger, wenn man die Kenntnis von der „Leiche im Keller“ auch nur durchblicken lässt.

             Es ist von immensem Vorteil, wenn nur der Förderer davon Kenntnis hat:
             Eine „Leiche im Keller“, die jeder kennt, ist nicht brauchbar. Sie hat sogar unerwünschte positive Wirkungen. Die Leute könnten der
             Ansicht sein: Obwohl der das (oder jenes) gemacht hat, wurde er mit dieser Funktion betraut! Das muss doch ein toller Kerl mit
             außergewöhnlich guten Kompetenzen sein!
             Der Aufsteiger muss also eine fast „unbekannte Leiche im Keller“ haben.

         Die Anzahl der Aufsteiger in die erste Klasse ist sehr gering. Ich schätze mal, dass nur einige hundert Personen pro Jahr sind.


4.1.2 Der Abstieg von der ersten in die zweite Klasse

         Die Absteiger müssen auch unter Zuhilfenahme ungewöhnlicher Mitteln, nicht mehr zu retten sein. Dann fallen sie in ein tiefes Loch - sprich
         in die dritte Klasse zurück. Das ist der Fall, wenn z. B. eine Klage läuft (z. B. Brandenburgs Bauminister Jochen Wolff), oder wenn ein
         Konkurs angemeldet werden musste (Chef der Bremer Vulkan Werft Henneman).

         Die Anzahl der Absteiger aus der ersten Klasse ist sehr gering. Ich schätze mal, dass weniger als hundert Personen pro Jahr sind.
         Die fallen alle in eine Hängematte:

                     o Politiker werden eine „wichtige Funktion“ z. B. mit Fragen der Koordinierung oder mit der wirtschaftlichen Verwertung der guten
                        Beziehungen zu Ebenen der Politik betraut und in ein staatliches, dem Land gehörendes oder kommunales Unternehmen
                        eingeschleust. Man kann durchaus dafür eine neue Stelle schaffen.

                     o Wirtschaftsbosse werden durch Tochterunternehmen des Konzern oder durch den Familien-Clan oder aufgefangen.

 

4.1.3 Der Aufstieg von der dritten Klasse in die zweite Klasse
 
      
Jeder, der von der dritten Klasse in die zweite Klasse aufsteigen will, ist herzlich willkommen.
         Man hat ihn ja jederzeit in der Hand.
                     o Er muss Anträge stellen:
                                 - Antragsformulare ausfüllen oder
                                 - Er muss sich dabei helfen lassen.
                                 - Er muss Bescheinigungen bei irgend welchen Behörden besorgen.
                     o Er muss Lehrgänge besuchen.
                     o Er ist beschäftigt.

         Wenn er nicht so will, wie es vorgesehen ist, müssen Sanktionen helfen:
         Er muss 
                     o sich öfter melden,
                                 Das Arbeitsamt (in Berlin) hat gerade (im Dezember 2002) 54 neue Stellen beschlossen, um Langzeitarbeitslose besser
                                 „betreuen“ zu können.
                                 Sie müssen sich dreimal in der Woche melden auch damit Schwarzarbeit verhindert oder zumindest behindert wird!
                     o sich neue Bescheinigungen besorgen und beibringen oder
                     o gar Kürzungen der Geldmittel hinnehmen.


4.1.4 Der Abstieg von der zweiten Klasse in die dritte Klasse



5. Die Vermittler zwischen den drei Klassen



5.1 Die Vermittler zwischen der ersten und der zweiten Klasse

         Hier gibt es Headhunter, Personalvermittlungsagenturen, persönliche Beziehungen, das Parteibuch, Logen, Golfclubs



5.2 Die Vermittler zwischen der zweiten und der dritten Klasse

         Man benötigt aber Helfer, die sich um die dritte Klasse kümmern.
         Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes bei den
                     - Sozialämtern für die Geldzuwendungen.
                     - Arbeitsämter für die Arbeitsvermittlung und sei es nur eine ABM-Stelle.
                     - Ausländerbehörde für die entsprechende Registrierung und für das Ausstellen von Bescheinigungen.
                     - Meldestellen für die Registrierung bei der Polizei (?)

         Man benötigt auch Helfer aus dem privatgewerblichen Teil:
                     Lehrer für Umschulungskurse, Qualifizierungsmaßnahmen.
                     ASTA,
                     Polizisten
                     Sozialarbeiter
                     Streetworker
                     Pfleger und anderes Personal in Altenheimen und Kinderheimen.




6. Die Beziehungen zwischen den Klassen


6.1 Die Beziehungen der ersten Klasse zur zweiten Klasse

Die Vertreter der ersten Klasse sind aber fast immer auf Mitarbeiter der zweiten Klasse angewiesen.
Das hat mehrere Gründe:
         Politiker wollen sowohl omnipräsent als auch omnipotent sein.
         Sie wollen zu allen erdenklichen Fragen mit Sachkompetenz glänzen.
         Aber: Wer weiß schon alles?
         Bereits die reale Welt ist sehr komplex.
         Die Welt der von Menschen geschaffenen Zivilisation ist noch komplexer.
         Sie wird zudem laufend verändert; auch durch ihre eigne Hand und ihr eigenes Zutun.

         Diese Mitarbeiter zu finden, ist nicht sehr schwer.
         Viele Menschen streben nach oben.
         Sie streben wie die Motten zum Licht nach bedeutungsvollen Beziehungen.
         Sie sind „prominentengeil“.

         Die Elite legt aber Wert auf zwei Dinge:
                                 1. unbedingte und personenbezogene Loyalität und
                                 2. bestmögliche Sachkompetenz.

         Diese beiden Vorgaben sind nicht ohne weiteres gleichrangig zu erfüllen.
         Das hat ein ganzes Bündel von Gründen:
                     Die Elite hat oft keine Ahnung.
                     Da sie nicht alles durchschauen, den Verlust von Macht durch Blamage fürchten, legen Sie großen Wert auf Loyalität.
                     Sie berufen ihnen loyal gesinnte Personen
                                 als Berater,
                                 als Beiräte,
                                 als Beauftragte für irgend etwas
                                 Experten für ein meist aktuelles Problem,
                                 als Mitglieder von Kommissionen,
                                 als Mitglieder in wissenschaftliche Beiräte usw.

         Diese Mitglieder haben aber nicht immer die beste Kompetenz in der Sache.
         Deshalb müssen ihre Vorschläge in einem demokratischen Verfahren legitimiert werden.
         Dann haben sie zwar nicht das beste Gewicht unter  Fach-Experten aber zumindest ein großes politisches Gewicht.
         Was nutzt die beste Sachaussage zur Problemlösung, wenn sie nicht legitimiert ist. (politisch oder juristisch)


Wenn es nun trotz alledem nicht alles zum Besten läuft, ist immer die zweite Klasse dran Schuld - nie die erste!
Bei der dritten Klasse ist sowieso nicht viel zu holen!
Zuerst sind die Funktionäre der zweiten Klasse dran - also Mitglieder der oberen Hälfte der zweiten Klasse!
Die Aufgaben dieser Vertreter der oberen Schicht der zweiten Klasse sind sehr vielfältig. Sie müssen alle in saure Äpfel beißen:
Arbeitgeber, Gewerkschaftler, Ärzte, Lehrer, Kassenfunktionäre und Interessenvertreter.
Sie müssen die neuen Richtlinien umsetzen, Gehaltskürzungen, neue Gesetze umsetzen


6.1.1 Mitarbeiter aus der zweiten Klasse für die erste Klasse

Die Aufgaben dieser Vertreter der oberen Schicht der zweiten Klasse sind sehr vielfältig:

         o Sie müssen die Regeln, die die erste Klasse beschlossen hat umsetzen.
            Zu ihren Hauptaufgaben gehören:
                     Sie müssen die Einhaltung dieser Regeln gewährleisten.
         o Sie müssen die neuen Richtlinien umsetzen, Gehaltskürzungen durchsetzen, neue Gesetze umsetzen.
            Sie müssen alle in saure Äpfel beißen: Arbeitgeber, Gewerkschaftler,
            Leiter von Kliniken Chefärzte, Schulleiter, Lehrer, Funktionäre von Krankenkassen und alle anderen Interessenvertreter.

                     o Sie kommen als potentielle Aufsteiger in Frage.
                     o Aus ihrem Kreis rekrutieren sich die Berater für die erste Klasse.

         Die „Angehörigen“ der ersten Klasse sind aber auf Mitarbeiter der zweiten Klasse angewiesen.
         Das hat mehrere Gründe: Politiker sind omnipräsent und wollen auch omnipotent sein.
         Sie wollen zu allen erdenklichen Fragen mit Sachkompetenz glänzen.
         Aber: Wer weiß schon alles?
         Bereits die reale Welt ist sehr komplex.
         Die Welt der von Menschen geschaffenen Zivilisation ist noch komplexer.
         Sie wird zudem laufend verändert; auch durch ihre eigne Hand und ihr eigenes
         Zutun.

         Diese Mitarbeiter zu finden, ist nicht sehr schwer.
         Die Elite legt aber Wert auf zwei Dinge:

                                 1. unbedingte personenbezogene Loyalität und
                                 2. bestmögliche Sachkompetenz. (keine zweite Wahl!)

         Diese beiden Vorgaben sind nicht ohne weiteres gleichrangig zu erfüllen.
         Das hat ein ganzes Bündel von Gründen. Hier die Ausgangslage:

                     o Die Elite hat oft keine Ahnung.
                     o Da sie nicht alles durchschauen, den Verlust von Macht durch Blamage fürchten, legen Sie großen Wert auf Loyalität.
                     o Sie berufen ihnen loyal gesinnte Personen als Beiräte, als Beauftragte für irgend ein meist aktuelles Problem, als Mitglieder von
                        Kommissionen, als Mitglieder in wissenschaftliche Beiräte usw.

                     o Diese Mitglieder haben aber nicht immer die beste Kompetenz in der Sache.
                     o Deshalb müssen ihre Vorschläge in einem demokratischen Verfahren legitimiert werden. Dann haben sie zwar nicht das beste
                        Gewicht unter Fach-Experten aber zumindest ein großes politisches Gewicht.
                        Was nutzt die beste Sachaussage zur Problemlösung, wenn sie nicht legitimiert ist. (politisch oder wenigstens juristisch)

         Die Berater der ersten Klasse werden aber nie Angehörige der ersten Klasse.
         Wer dient, kann nicht herrschen zumindest nicht unmittelbar!

6.2 Die Beziehungen der ersten Klasse zur dritten Klasse
         Mehr Propaganda als Substanz.
         Vor der Wahl gilt:
                     für die einfachen Leute sein,
                     ein Herz für sie haben,
                     sozial sein

6.3 Die Beziehungen der zweiten Klasse zur dritten Klasse
         Die dritte Klasse lebt von der zweiten Klasse.
         Die zweite Klasse unterstützt die dritte Klasse.

 

7. Die kulturellen Aspekte innerhalb der drei Klassen
       (am Beispiel der Musik)

7.1 Die Kultur der ersten Klasse

 
        Nur die hochrangigen Künstler gehören zur ersten Klasse z.B. die Opernsängerin Magdalena Kaufmann oder Placido Domingo.
                     Die Künstler der ersten Klasse haben keine Macht!
                     Man bedient sich ihrer.
                     Man genießt ihre Kunst.
                     Man schirmt sich damit vor dem Pöbel ab!
                     Man umgibt sich mit ihnen, wie bei einem Hofstaat im Mittelalter.
         Jährlich pilgern die Mächtigen und Repräsentanten der ersten Klasse nach Bayreuth zu den „Bayreuther Festspielen“ mit einer neuen
         Wagner-Aufführung. Es spielt keine Rolle wie teuer die Karten sind!

         Auch die „Salzburger Festspiele“ sind eines der hochkarätigen Kulturfeste der Welt und gleichzeitig Treffpunkt der Wirtschafts- und
         Kulturelite. Hier treffen sich echte Stars, der Hochadel und die Hochfinanz sowie Banker und Bosse!
         (Für die „Salzburger Festspiele“ vom 26.07.2003 bis zum 31.08.2003 finden 188 Veranstaltungen statt für die es insgesamt 220 000 Karten zwischen
         432 und 810 Euro bei rechtzeitiger Vorbestellung gibt.)
         (Quelle: „Salzburg –kein Platz für jedermann“ ,       Handelsblatt vom 3./4.01.2003)

         Oder man trifft sich in Berlin zum Presse-Ball als einer von 2000 „geladenen Gästen“.

         Ähnlich wie mit der Kultur verhält es sich mit der Mode und dem Schmuck!

 

7.2 Die Kultur der zweiten Klasse

         Der bekannte Fernseh-Bühnenstar Dieter Thomas Heck darf sich eine Karte für den Presse-Ball kaufen, er darf aber nicht auftreten.
         Der Geigen- und Straussvirtuose Andrè Rieu darf die obere Mittelschicht erfreuen und beglücken aber nicht die oberen Zehntausend der
         ersten Klasse. Schließlich macht er keine klassische Kunst sondern sucht sich nur die Passagen heraus, die ankommen!
         Er darf aber mit seinem „Johann Strauss Orchester“ oft im Fernsehen auftreten!

 

7.3 Die Kultur der dritten Klasse

 
        Zur Verdeutlichung noch einige Beispiele:
                     1. Der Schlagersänger Frank Zander darf ein Weihnachtsfest für Obdachlose ausrichten, worüber dann die Presse und das Fernsehen
                         berichten. Diese Feier findet zwar im selben Raum statt wie die jährliche Festveranstaltung der „GALA“

                     2. Der Schlagersänger Peter Maffey darf für Waisenkinder kleine Dörfer errichten lassen, worüber dann ebenfalls die Presse und das
                         Fernsehen berichten.

                     3. Beide dürfen aber nie beim Presse-Ball auftreten!

                     4. Hier dürfen nur internationale Stars auftreten, wenn man sie denn mit einer kostenlosen Eintrittskarte für ihr Erscheinen 
                         „gewinnen“ kann, z.B. Gina Lollobrigida.


8. Der Kapitalfluss zwischen den Klassen
oder:
Wohin fließt das Geld?
oder:
Wer bezahlt wen?

8.1 Allgemeine Aussagen in Form von Thesen

       1. Wenn es nun trotz alledem wirtschaftlich nicht alles zum Besten läuft, ist immer die zweite Klasse dran - nie die erste!

       2. Bei der dritten Klasse ist sowieso nicht viel zu holen!

       3. Zuerst sind die Funktionäre der zweiten Klasse dran - also Mitglieder der oberen Schicht der zweiten Klasse!
          Sie haben versagt, sie werden unter Druck gesetzt.


       Hier den Mechanismus in Thesenform:

         1. Die Vertreter der zweiten Klasse haben den Vertretern der ersten Klasse zu dienen.

         2. Die zweite Klasse finanziert auch die erste Klasse und befördert ihren Reichtum.
             Die erste Klasse würde sonst ihr Kapital im Ausland anlegen, wenn hier nichts mehr zu holen wäre. („Kapital ist scheu wie ein Reh!“)
             Sie sorgt selbst dafür, dass sich das Geld hier vermehrt.
             Sie hat auch die Macht dazu!
             Entsprechende Gesetze werden dazu gemacht.
             Die Parteien sorgen schon dafür, dass nicht irgend welche linken utopischen Spinner (oder echte Sozialreformer) Abgeordnete werden und uns den Spaß
             verderben.

         3. Die Vertreter der ersten Klasse werden immer reicher.
              Es soll zur Zeit so sein, dass die reichsten 1 000 Familien in Deutschland etwa ein Drittel des gesamten Volksvermögens besitzen.(Quelle ?)
         oder:
            10% der Bezieher hoher Einkommen steuern 50 % zur Einkommensteuer bei!
 
         4. Die Attraktivität der ersten Klasse wird immer besser.
             Das stärkt die Stabilität des Systems!

         5. Die erste Klasse hat zwar auch etwas Kapital im Ausland angelegt.
             (Das ist aber nur der berühmte „Notgroschen“ für den Fall der Fälle.
             Das ist eine reine Vorsichtsmassnahme!)

         6. Die Vertreter der ersten Klasse haben auch etwas Grundbesitz im Ausland.
             Eine kleine Finca auf Mallorca oder ein Chalet im Tessin!
             Aber so richtig anerkannt wird man doch nur in der Heimat!
             Also kann man da ein bisschen Urlaub machen aber nichtständig dort leben.
             Dazu müsste man eine regelrechte Kolonie der Reichen der ersten Klasse aus Deutschland gründen. Das käme heraus und würde uns schaden.

         7. Der Spruch: „Die Reichen werden immer reicher“, trifft zwar zu, aber ärgert uns sehr.

         8. Wir geben uns große Mühe, den zweiten Teil des selben Spruches: „Die Armen werden immer ärmer“ nicht Wirklichkeit werden zu lassen.
             Vielleicht sollten wir wieder mal Frau Ohoven (Gattin des Präsidenten des gewerblichen Mittelstandes Mario Ohoven) im Fernsehen auftreten lassen,
             damit sie über ihre sozialen Aktivitäten berichten kann.
             Vielleicht sollten wir wieder mal eine Benefiz-Gala für XYZ veranstalten lassen und diese Veranstaltung zur besten Sendezeit im Fernsehen  -natürlich live
             übertragen lassen. Dann werden wir die Vertreter der zweiten Klasse zum Spenden auffordern. Da kommen Millionen zusammen. Das schont unseren
             eigenen Geldbeutel und das Volk tut etwas Gutes.

        
9. Damit die Armen nicht immer ärmer werden, müssen die Vertreter der zweiten Klasse viel leisten.
             Die müssen das natürlich finanzieren. Deshalb müssen wir sie loben, sie zu hohen Anstrengungen motivieren.

         10. Dazu müssen allerdings Bildung, Ausbildung und Weiterbildung unbedingt zu guten Ergebnissen führen. Das betrifft sowohl den
              Kindergarten, die Schule aber besonders die Hochschulen und Universitäten.
              Hier besteht jetzt Handlungsbedarf.

 

8.2 Die Geldströme

         Es fließt im Endeffekt und sehr vereinfacht dargestellt, nur Geld von der zweiten Klasse in die beiden anderen Klassen.
         Nun ist es nicht so, das diese Summen direkt und in bar fließen!
         Der größte Teil der Summen wird verdeckt über die staatliche Umverteilung fließen!
         Wenn ein der zweiten Klasse zugeordneter Bürger eine Opernkarte kauft, erhält er, weil die Opernkarte subventioniert ist, etwa 50 DM
         verdeckt aus Steuergeldern. (Diese hat er nach meiner Modellrechnung allerdings selbst erwirtschaftet.)
         Ein Student z. B. verursacht Kosten, die der Steuerzahler für seinen Studienplatz          aufbringen muss.
         Ein Schüler verursacht Kosten, für die Steuerzahler ebenfalls aufkommen muss.
         Ein Gefangener verursacht hohe Kosten; es sind im Monat etwa 3 000 DM.
         Ein Sozialhilfeempfänger verursacht nicht nur Kosten für seinen Unterhalt, die ihm in bar ausgezahlt werden, sondern er erhält auch
         Zuwendungen in Form von Übernahme der Mietzahlungen, Renovierungen seiner Wohnung, die Kosten einer neuen Waschmaschine usw.
         Es geht hier also nicht nur um Sozialhilfe, sondern um den Geldfluss (staatlich gelenkt und umverteilt) zwischen der zweiten Klasse und den
         anderen beiden Klassen.
         Damit das nicht so auffällt, hat man die Gesetzgebung besonders im Steuerrecht sehr kompliziert gestaltet.
         Ich nehme mal ein Bruttoinlandsprodukt von jährlich 4 000 Mrd. DM an. (Es lag im Jahre 2001 bei fast 2 Bill. €)

         Anmerkung:
                     Wenn es hier ein wenig mit DM und € durcheinander zugehen scheint, so liegt es daran, dass manche Zahlen eben vor der
                     Währungsumstellung stammen andere aus der Zeit danach!
                     Sie können je einfach umrechen: 2 DM gleich 1 Euro oder umgekehrt!
                     Es kommt hier sowieso nur auf die Größenordnungen an!

       Der Geldfluss oder die Geldströme in Kurzfassung:

         Ich schätze einfach mal folgende Geldströme zwischen den Klassen!
         Ob diese Schätzungen realistisch sind, soll später untersucht werden!

       1. Von der zweiten Klasse fließt jährlich etwa 1 000 Mrd. DM in die erste Klasse.
       2. Von der zweiten Klasse fließt jährlich etwa    500 Mrd. DM in die dritte Klasse.
       3. Vom gesamten Bruttoinlandprodukt von       4 000 Mrd. DM verbleiben also etwa  2 500 Mrd. DM für die zweite Klasse.


         Man kann die Fragestellungen auch gezielter ausdrücken:

         1. Was bedeutet es, wenn von der zweiten Klasse jährlich etwa 1 000 Mrd. DM            in die erste Klasse fließen?
             Das bedeutet:
             Die erste Klasse von etwa 100 000 Personen teilen sich 1 000 Mrd. DM.

       1. Ergebnis:
                 Das bedeutet, dass jede Person der ersten Klasse im Durchschnitt jedes Jahr etwa 10 Mio. DM erhält!

         Die Rechnung:
                     - 1000 Mrd. DM sind 1 000 000 000 000 DM
                     - 1 000 000 000 000 DM geteilt durch 100 000 Personen macht genau 10 000 000 DM oder 10 Mio. DM.


         2. Was bedeutet es, wenn von der zweiten Klasse jährlich etwa 500 Mrd. DM in die dritte Klasse fließen?
             Das bedeutet:
             Die dritte Klasse von etwa 20 Mio. Menschen teilen sich die 500 Mrd. DM.

        2. Ergebnis:
                 Das bedeutet, dass jede Person der dritten Klasse jedes Jahr im Durchschnitt 25 000 DM erhält oder der zweiten Klasse
                 kostet!!

 
        Die Rechnung:         
                     - 500 Mrd. DM sind 500 000 000 000 DM
                     - 500 000 000 000 DM geteilt durch 20 000 000 Personen macht genau 25 000 DM.


         3. Was bedeutet es, wenn vom gesamten Bruttoinlandprodukt von 4 000 Mrd. DM  etwa 2 500 Mrd. DM für die zweite Klasse verbleiben?
             Das bedeutet:
             Die zweite Klasse von etwa 60 Mio. DM teilen sich 2 500 Mrd. DM.

       3. Ergebnis:
                 Das bedeutet, dass jede Person der zweiten Klasse jedes Jahr im Durchschnitt etwa       50 000 DM erhält oder vom
                 erwirtschafteten Wert behalten kann!

         Die Rechnung:         
                     - 2 500 Mrd. DM sind 2 500 000 000 000 DM
                     - 2 500 000 000 000 DM geteilt durch 60 000 000 Personen macht etwa 41 600 DM.

 


8.3 Einwände:

       1. Die Vertreter der ersten Klasse sind überhaupt nicht auf die Unterstützung durch die zweite Klasse angewiesen!
                 Sie haben selbst genug Geld und arbeiten sogar sehr hart.
                     Sie verdienen sich also ihr eigenes Geld!

       2. Die Vertreter der ersten Klasse haben genug Vermögen und könnten – selbst wenn sie nicht arbeiten würden -
                 von den Zinsen ihres Kapitals leben.



8.4 Die Gegenargumente:

         Zu 1) Die Vertreter der ersten Klasse sind überhaupt nicht auf Unterstützung durch die zweite Klasse angewiesen!
                     Sie haben selbst genug Geld und arbeiten sogar sehr hart.

                     Über die Reichen ist wenig bekannt.
                     Die Reichen verhalten sich sehr zurückhaltend.
                     Sie scheuen das Licht der Öffentlichkeit.
                     Sie leben abgeschirmt von den Augen der Öffentlichkeit.
                     Außer dem Playboy Gunter Sachs, der zu der ersten Klasse gehört, ist wenig über die Personen, die zur ersten Klasse gehören, bekannt.
                     Man weiß auch nicht ob sie hart arbeiten oder nicht.

         Dazu einige Beispiele:
                     1. Die Industriellenfamilie Quandt
                        ist nach Forbes (1997) die reichste Familie Deutschlands.
                         Zu den 100 reichsten Deutschen zählen allein acht Familienmitglieder:
                                 Johanna Quandt (75) ihre Kinder
                                 Stefan Quandt (36) seine verheirate Schwester
                                 Susanne Klatten (40)
                         Sie besitzen Anteile an
                                 dem Autobauer BMW,
                                 dem Batteriehersteller Varta,
                                 dem Pharmahersteller Altana,
                                 der Delton AG,
                                 der Worldcard International
                                 mehreren internationalen Vermögensverwaltungsfirmen,
                                 einer Vielzahl kleineren Industriebeteiligungen und
                                 einem gewaltigem Immobilienbesitz.
                     (Quellen:
                                 1. „Die Perle des Imperiums hat n Glanz verloren“,             Tagesspiegel vom 05.09.200
                                 2. Rüdiger Jungbluth
: Die Quandts – Ihr leiser Aufstieg zur mächtigen Wirtschaftsdynastie Deutschlands - Campus Verlag Frankfurt, 2002,
                                    391 Seiten; 24,90 €)


                     2. Die Familie von Prinz von Thurn und Taxis
                         besitzt Brauereien und ist in der Forstwirtschaft tätig.
                        Bekannt ist nur die Frau Gräfin Gloria!

                     3. Die Besitzer des Discounters „Aldi“
                         Die Brüder Theo und Karl Albrecht besitzen die Einzelhandelskette „Aldi“.
                         Sie scheuen das Licht der Öffentlichkeit.
                         Sie gehören zu den reichsten Männern Deutschlands und sind wegen herausragender Konzepte überaus erfolgreich und damit auch kultur-
                         bestimmend.
                                             (Keine Raumklimaanlage - keine Air-Kondition.
                                              Keine den Umsatz steigernde Musik.
                                              Kein „Kuli“, der beim Einpacken hilft!
                                              Keine Einzelauspreisung der Ware.)
                                 Dafür haben Sie
                                             - besondere Einkaufs- und Verkaufskonzepte,
                                             - ein besonderes logistisches Konzept für den Warenfluss und deren Nachlieferung,
                                             - eine besondere Unternehmensstrategie, die die Verantwortung und die Entlohnung vor Ort regelt und die Mitbestimmungsrechte der
                                                Gewerkschaften aushebelt.
                                 Diese Top-Manager halten sich sehr im Hindergrund.

                     4. Die Familie Herz
                                 Die Familie Herz besitzt die bekannte „Tchibo“-Holding AG.
                                 Dazu gehörten die Tchibo Frisch-Röst-Kaffee GmbH einschließlich der Kaffeerösterei „Eduscho“ (Sie gehörte vormals Eduart Schopf.)
                                 Außerdem gehörte dazu auch 75 % der Tabakfirma Reemtsma Cigaretten-Fabriken GmbH und etwa 30 % an dem Pharma- und
                                 Kosmetikunternehmen Beiersdorf (mit den bekannten Markennamen Nivea, Hansa Plast und Tesa).
                                 Etwa 41,3 % von Beiersdorf besitzt die Allianz-Versicherung und der Rest ist wohl Streubesitz.
                                 Der Allianzanteil wird (nach dem derzeitigen Börsenkurs von 80 € bis 100 €) auf etwa 3 Mrd. Euro geschätzt.

                     Die Tabakfirma Reemtsma Cigaretten-Fabriken GmbH wurde an die British Tobaco für etwa 3 Mrd. € verkauft.
                     Die Tchibo-Holding gehört nun der (zerstrittenen) Familie Herz.
                     So sehen die Besitzverhältnisse an der „Tchibo“-Holding zur Zeit aus:
                                 50,5 % besitzen zusammen die Brüder Michael, Wolfgang und Joachim Herz.
                                 39,6 % hält der Ex-Konzernchef Günter Herz hält zusammen mit seiner Schwester Daniela Herz-Schnoekel
                                   9,9 % hält die Mutter Ingeborg Herz an der „Tchibo“-Holding AG.
                                 Das macht ein Vermögen von geschätzten 10 000 Mio. € aus.
                                 (Quelle: „Familie spaltet Tchibo-Reich“,       Handelsblatt vom 04.02.2002

         Ergebnis:
                     Ob die genannten Personen selber hart arbeiten oder nicht lässt sich nur schwer feststellen. Alle haben Geschäftsführer eingesetzt.


         Zu 2: Die Vertreter der ersten Klasse haben genug Vermögen und      könnten – selbst wenn sie nicht arbeiten würden - von den
                     Zinsen ihres Kapitals leben.


         o Das meiste Vermögen liegt nicht als Bargeld auf den Banken, sondern ist schwer veräußerbares und wenig einbringendes
            Immobilienvermögen.
        
         o Das gesamte Immobilienvermögen in Deutschland beträgt 8,8 Bill. DM (in 2001)
             Das Immobilienvermögen beträgt 8 800 Mrd. DM
 
            (Quelle: „Steuervorteile für Erben von Immobilienvermögen“, unter „Nachgefragt: Michael Kindt“, Handelsblatt vom 14./15.09.2001)

         o Von diesem gesamten Immobilienvermögen werden die Reichen der ersten Klasse einen beträchtlichen Teil besitzen!

         1. Ergebnis:
                     Diese Betrachtung bringt wenig noch weniger als die vorhergehende!

         o Allein in Deutschland gibt es etwa 3 700 Familienverbünde, die über liquide Vermögen von etwa 600 Mrd. € verfügen.
            (Quelle: „Superreiche erwarten Service nach Maß“,          Handelsblatt vom 15.05.2002)

         o Nach einer Untersuchung von Cap Gemini Ernst & Young gibt es 365 000 Kunden mit einem Geldvermögen über 1 Mio. €
            (Quelle: Deka baut Angebot für Millionäre aus“, Handelsblatt vom 3./4. 01.2003)

 
        o Es gibt etwa 365 000 Menschen, die über mindestens 1 Million € Bargeld verfügen.
            (Quelle: „Harte Jagd nach Millionären“,
                                                                    Handelsblatt vom 28.11.2002
                                                                    nach einer Studie von Boston Consulting Group)

            (Das würde dann ein Kapitalvermögen von insgesamt etwa 365 Mrd. € ergeben!)

         Ergebnis 2:
                     Rechnet man mit dem höheren Betrag von 600 Mrd. € und nur mal mit einen Zinssatz von 4 % , so ergibt das einen jährlichen Zinsertrag von
                     etwa 30 Mrd. Diesen Zinsertrag von 30 Mrd. € müssen die 3 700 Familien aufteilen.
                     Bei gleichmäßiger Aufteilung ergibt sich ein durchschnittlicher Betrag von etwa 8 Mio. €.
                     Bei einem Steuersatz von 50 % verbleiben etwa 4 Mio. € pro Familie!


8.5 Weitere Überlegungen
       Etliche Überlegung mit drei Zahlen helfen hier offensichtlich etwas weiter

         Wir stellen einfach mal eine Beziehung zwischen dem Bruttoinlandprodukt (BIP) und dem vom statistischen Bundesamt Wiesbaden
         festgestellten Durchschnittseinkommen und der Bevölkerungszahl der Bundesrepublik Deutschland her!

        1. Das Bruttoinlandprodukt (BIP) beträgt etwa 2 000 Mrd. €. (aus 2001)
                     Für das Jahr 2000 gibt das „Bundeswirtschaftsministerium für Wirtschaft und Technologie“ eine Betrag des BIP für jeden Einwohner
                     von 46 800 DM an!
                     (Quelle: „Wirtschaft in Zahlen 2001“, Stichwort : Das Bruttoinlandprodukt, Seite 30
                                 herausgegeben vom „Bundeswirtschaftsministerium für Wirtschaft und Technologie“ im Mai 2001)


                     Für das Jahr 2000 gibt das „Bundeswirtschaftsministerium für Wirtschaft und Technologie“ eine Betrag des BIP von 3 982 Mrd. DM an!
                     (Quelle: „Wirtschaft in Zahlen 2001“, Stichwort : Konsumieren und Investieren,
                                 Seite 31;herausgegeben vom „Bundeswirtschaftsministerium für Wirtschaft und Technologie“ im Mai 2001)


       2. Die Bundesrepublik Deutschland hat etwas mehr als 80 Millionen Einwohner.

       3. Das durchschnittliche monatliche Einkommen beträgt 2 828 €.
(Brutto)
         (Diese Information stammt aus der regelmäßigen NDR-Talk-Show am Montag „Kurz vor Mitternacht“ am 15.12.2002 nach: Statistisches Bundesamt,
         Wiesbaden vom Juni 2002)

       4. Das durchschnittliche Jahreseinkommen: (1)
                 Berechnen wir das jährliche durchschnittliche Einkommen, indem wir die das durchschnittliche Monatseinkommen mit 12
                 multiplizieren!

       Ergebnis: Fast 34 000 €
                                 Die Rechnung:
                                             2 828 €/Monat mal 12 Monate ergibt 33 936 € im Jahr!

       5. Das durchschnittliche Einkommen einer vierköpfigen Familie:
                 Eine vierköpfige Familie hätte demnach ein durchschnittliches jährliches Einkommen von 136 000 €!

       6. Bewertung:
                     Sie sehen sofort, dass hier etwas nicht stimmen kann!
                     So hoch kann das durchschnittliche Einkommen nicht sein!
                     Eine durchschnittliche vierköpfige Familie hätte demnach im Jahr mehr als 250 000 DM (nach alter Rechnung) zur Verfügung!

       7. Prüfen wir die Stimmigkeit dieser Rechnung:
                 Berechnung wir mit den genannten Zahlen die Einwohnerzahl Deutschlands!
                 Teilt man nun das BIP durch das jährliche durchschnittliche Einkommen, so erhält man die Einwohnerzahl Deutschlands!

       8. Ergebnis:
                 Die Bundesrepublik Deutschland hat 58,93 Millionen Einwohner!
                   Die Rechnung:
                                 2 000 Mrd.
sind 2 000 000 Mio. €
                                 2 000 000 Mio.
€ geteilt durch 33 936 € ergibt 58,93 Einwohner

       9. Bewertung:
                 Damit wird die tatsächliche Zahl von etwas über 80 Millionen Einwohnern allerdings nicht ganz erreicht!
                 (Fehlerquote rund 25 %!)

       10. Das durchschnittliche Jahreseinkommen: (2)
                 Berechnen wir das durchschnittliches Jahreseinkommen aus der Einwohnerzahl und dem Erwirtschafteten BIP!
                     Wir teilen dazu das BIP durch die 80 Millionen Einwohner und erhalten das durchschnittliche Einkommen eines jeden Einwohners!
                     Es ist dabei egal, ob er Sozialhilfe bezieht oder Millionär ist!
                     Es ist egal ob er Arbeit hat oder Arbeitslos ist!
                     Es ist egal, ob es sich um ein kleines Kind handelt oder um einen alten Rentner!
                 Es ist eben ein Durchschnittswert.

 
      11. Ergebnis:
                 Das durchschnittliche Jahreseinkommen beträgt 25 000 €
                     Die Rechnung:
                                 2 000 Mrd.
sind 2 000 000 Mio. €
                                 2 000 000 Mio.
€ geteilt durch 80 Mio. Einwohner ergibt 25 000 €.

                     Für das Jahr 2000 gibt das „Bundeswirtschaftsministerium für Wirtschaft und Technologie“ eine Betrag des BIP für jeden Einwohner
                     von 46 800 DM an!
                     (Quelle: „Wirtschaft in Zahlen 2001“, Stichwort : Das Bruttoinlandprodukt,
                                 Seite 30 herausgegeben vom „Bundeswirtschaftsministerium für Wirtschaft und Technologie“ im Mai 2001)

                     Die Rechnung stimmt also  in der Größenordnung!

       12. Ergebnisse der Berechnungen des durchschnittlichen Jahreseinkommens:
                 Das durchschnittliche Jahreseinkommen liegt also je nach Rechnung - und den damit zugrunde gelegten Zahlen - entweder bei
                 25 000 € oder bei fast 34 000 €.
                 Wahrscheinlich liegt es zwischen diesen beiden Werten - also bei rund 30 000 €.

       13. Das durchschnittliche Einkommen einer vierköpfigen Familie:
                 Eine vierköpfige Familie hätte demnach ein durchschnittliches jährliches Einkommen von 120 000 €!
                 (oder zwischen 100 000 und 136 000 €)

       14. Rechnen wir noch einmal anders: die Probe
                     Multiplizieren wir das durchschnittliche monatliche Einkommen von 2 828 € mit der Anzahl der Einwohner von 80 Millionen und rechnen
                     das Ergebnis auf ein Jahr um!

       15. Das Ergebnis:
                 Das BIP beträgt nach dieser Rechnung 2 714 Mrd €!!!
                                
                     Die 1. Rechnung:
                                 2 828 € monatliches Einkommen mal 80 000 000 Einwohner
                                 ergibt  226 240 000 000
                                 oder    226 240 Millionen €
                                 oder    226, 240 Mrd. €!
                     Multipliziert man diese Summe mit 12 , so müsste man wieder das BIP Bruttoinlandprodukt erhalten!
                     Die 2. Rechnung:
                                 226,240 Mrd. €/Monat mal 12 Monate ergibt 2 714, 88 Mrd. €

       16. Bewertung der Berechnungen:
                 Dieser Wert ist eindeutig zu groß!
                 Es sind wieder mehr als etwa 2 000 Mrd. €.
                 Die Rechnung enthält wieder einen Fehler in der genannten Größenordnung!)
                 Er weicht um etwa 25 % von wahren Wert ab!


8.6 Zusammenfassende Feststellungen:

       1. Das durchschnittliche Einkommen erscheint mir viel zu hoch!
                     o Ein durchschnittlicher Satz von 25 000 € oder 33 936 € pro Person erweckt eher Neid als dass er die breite Masse trifft.
                     o Das durchschnittliche Einkommen einer vierköpfigen Familie würde demnach jährlich zwischen 100 000 € und fast 136 000 € betragen.


       2. Nicht berücksichtigt ist hier die Verwendung des BIP!
                     o Etwa 56 % werden für den privaten Konsum ausgegeben!
                     o Etwa 19 Prozent für die Konsumausgaben des Staates!
                     o Etwa 21 % werden für die Investitionen ausgegeben!
                     o Rest 4 %!
              (Quelle: „Wirtschaft in Zahlen 2001“, Stichwort : Konsumieren und Investieren,
                                 Seite 31 herausgegeben vom „Bundeswirtschaftsministerium für Wirtschaft und Technologie“ im Mai 2001)

       3. Das bedeutet aber, dass das zur Verfügung stehende Einkommen geringer ist als bisher berechnet:
                     o Einer Person stehen nicht mehr 25 000 € vom BIP (für den Konsum) zur Verfügung, sondern nur noch 13 000 €!
                     o Einer vierköpfigen Familie stehen nicht mehr 100 000 € (oder 134 000 €) vom BIP (für den Konsum) zur Verfügung sondern nur 56 000 €
                        (oder etwa 75 000 €)!
             Aber selbst diese Zahlen erschüttern die Berechnungen nicht!

       4. Es könnte ja immerhin sein, dass eine der zugrunde gelegten Zahlen falsch ist!

       5. Sollten aber alle zugrunde gelegten Zahlen richtig sein (und natürlich die Rechnungen dazu), so bleibt bloß ein
                 Schluss übrig:
                 Es werden gewaltige Summen des BIP umverteilt!

                     Betrachten wir noch einmal unsere Schätzung des Geldflusses oder der Geldströme von vorhin!:

                     1. Von der zweiten Klasse fließt jährlich etwa 1 000 Mrd. DM in die erste Klasse. (etwa 100 000 Personen)
                     2. Von der zweiten Klasse fließt jährlich etwa    500 Mrd. DM in die dritte Klasse. (etwa 20 Millionen Menschen)
                     3. Vom gesamten Bruttoinlandprodukt von 4 000 Mrd. DM verbleiben also etwa  2 500 Mrd. DM für die zweite Klasse.

       Zu 1) Ergebnis:
                 Das bedeutet, dass jede Person der ersten Klasse im Durchschnitt jedes Jahr etwa 10 Mio. DM erhält! (oder 5 Mio. €)

       zu 2) Ergebnis:
                 Das bedeutet, dass jede Person der dritten Klasse jedes Jahr im Durchschnitt 25 000 DM (oder 12 500 €) erhält oder der
                 zweiten Klasse kostet!!

       Zu 3) Ergebnis:
                 Das bedeutet, dass jede Person der zweiten Klasse jedes Jahr im Durchschnitt etwa 50 000 DM (oder 25 000 €) erhält
                 oder vom erwirtschafteten Wert behalten kann!





8.7 Das Fazit

         1. Wenn der Betrag von 50 000 DM (oder etwa 25 000 €) für jeden Vertreter der zweiten Klasse noch zu hoch erscheint, muss man sich fragen,
             ob die Geldabflüsse noch größer sind als angegeben!
             Eine vierköpfige Familie würde dann immerhin im Jahr über 200 000 DM oder 100 000 € verfügen können!!!

         2. Wenn die Zahlen in der Größenordnung stimmen, erhält jedes Mitglied der dritten Klasse etwas mehr als die Hälfte wie ein durchschnittlicher
             Vertreter der zweiten Klasse.

         3. Das ist natürlich alles sehr brisant!
             Denn: Warum soll sich eine Person der zweiten Klasse anstrengen, wenn es fast die Hälft des erwirtschafteten Wertes abgeben muss!
         3.1 Jeder Person der ersten Klasse fließt ein 200-faches der Summe zu, die einer Person der zweiten Klasse verbleiben!
             (5 000 000  € geteilt durch 25 000 € ergibt 200!)
         3.2 Jeder Person der dritten Klasse fließen ohne Anstrengung immerhin schon die Hälfte der verbleibenden Summe zu!

         4. Was ist zu befürchten?
         4.1 Die Zahl der Personen der dritte Klasse nimmt zu! (Die Anzahl der Personen der zweiten Klasse werden damit automatisch weniger!)
               Die „Zahler“ des als sogenanntes Sozialsystems verkauften riesigen Umverteilungskolosses werden also weniger – die Empfänger werden
               mehr!
               Die kleinere Gruppe der zweiten Klasse muss noch mehr schultern und erhält immer weniger von ihrem erwirtschafteten Werten!
         4.2 Die erste Klasse nimmt an Zahl zu!
               Die jährlichen „Apanage“ an die erste Klasse von 10 Mio. DM pro Person ist in Gefahr! Entweder bleibt der Kuchen der Transfers gleich,
               dann würde Jeder entsprechend weniger bekommen; oder jeder erhält weiterhin - wie bisher - eine gleichgroße „Apanage“ , dann müsste die
               zweite Klasse noch mehr abgegeben!
         5. Die erste Klasse muss sich etwas einfallen lassen!
                     Die dritte Klasse darf an Zahl nicht zunehmen!
                     Die erste Klasse darf ebenfalls an Zahl nicht zunehmen!
                     Die zweite Klasse darf an Zahl zunehmen! (Zuwanderung!)

         6. Außerdem wird die erste Klasse sowieso schon durch eigene Zinseinkünfte jedes Jahr reicher!
             Es ging immerhin um 4 Mio. € jährlich für jede der 3 700 reichsten Familien Deutschlands!

         7. Sie können die Milliarden Euro hin und herschieben.
            Es bleibt dabei:     
                     Die zweite Klasse wird ausgebeutet!
                     Die erste Klasse lässt sich von der zweiten Klasse bedienen!
                     Die zweite Klasse muss sowohl für die erste Klasse als auch für die dritte Klasse erhebliche Summen leisten!
                     Die erste Klasse trägt nichts dazu bei der dritten Klasse zu helfen!
                     Die erste Klasse wird immer reicher!
                    

       Es ist nun zu fragen, welche Auswirkungen diese Überlegungen auf die Zukunft haben werden?

         Dabei wird Zweierlei vorausgesetzt:

                     1. Alles was hier erläutert worden ist, wird als bekannt vorausgesetzt!
                     2. Alles was hier erläutert worden ist, ist in der Größenordnung richtig!



9. Die zukünftige Entwicklung
in zehn ausgewählten Themenbereichen kurz skizziert



Wir wollen uns nun damit befassen, welche Aussagen sich daraus für die Zukunft ableiten lassen.
Es ist wahrscheinlich interessant, sich 10 aktuelle Punkte herauszupicken und die wahrscheinliche Haltung der herrschenden Klasse zu diese Fragen zu formulieren.
Das ist natürlich Spekulation; aber Sie können ja selbst entscheiden, ob an den Aussagen etwas dran ist oder nicht!
Die nachfolgenden Aussagen sind also aus der Sicht der herrschenden Klasse formuliert.


9.01 Bevölkerungsstruktur (Die Einteilung in die drei Klassen)

       Nur zur Erinnerung:

                 1. Die Anzahl der Menschen pro Klasse
                          1. Klasse:   etwa       100 000 Menschen
                          2. Klasse:   etwa 60 000 000 Menschen  
                          3. Klasse:   etwa 20 000 000 Menschen

                 2. Die Geldströme zwischen den Klassen:
                                 1. Von der zweiten Klasse fließt jährlich etwa     1 000 Mrd. DM in die erste Klasse.
                                 2. Von der zweiten Klasse fließt jährlich etwa        500 Mrd. DM in die dritte Klasse.
                                 3. Vom gesamten Bruttoinlandprodukt von etwa 4 000 Mrd. DM, verbleiben also etwa  2 500 Mrd. DM für die zweite Klasse.
                                 4. Die erste Klasse trägt nicht zum Unterhalt der dritten Klasse bei!

                 3. Das jährliche Einkommen der Menschen in den Klassen:
                          1. Klasse:   etwa     10 000 000 DM
                          2. Klasse:   etwa           50 000 DM
                          3. Klasse:   etwa           25 000 DM


         o An der zahlenmäßigen Zusammensetzung der Klassen soll sich im Prinzip auch in Zukunft nichts ändern!

         o Die Anzahl der Personen der ersten Klasse soll nicht steigen, denn sonst müssten wir auf viel Geld verzichten.
            Würden bloß 10 000 Personen (10 % Zuwachs) in unsere Klasse aufsteigen, würde jeder von uns jährlich eine Million DM verlieren.
            Das muss verhindert werden!
            Selbst die, die uns z. B. als Geschäftsführer, Vorstandsvorsitzende oder als Forscher sehr nützlich sind, müssen immer in der oberen Schicht
            der zweiten Klasse bleiben. Sollte doch einer mal aufsteigen, muss das die Ausnahme sein und auch bleiben.
            Dann können wir so einen Fall öffentlich herausstellen lassen, denn er beweist ja, dass wir keine geschlossene Gesellschaft sind.
            Beispiele aus der Vergangenheit sind: Hans Katzer, Norbert Blüm, Walter Riester

         o Die Anzahl der Personen der zweiten Klasse muss mindestens konstant gehalten werden!
            Es wäre von Vorteil, wenn sie an Zahl zunehmen würde.

         o Es wäre vorteilhaft, wenn die dritte Klasse zahlenmäßig etwas kleiner würde. Dann wäre die Belastung der zweiten Klasse nicht so groß.


9.02 Zuwanderung und Green Card

         o Wenn wir im eigenen Lande nicht genügend hochqualifiziertes Personal haben, müssen wir die Politik veranlassen, genügend gut
            ausgebildete Personen (Facharbeiter, Informatiker usw.) ins Land zu holen.

         o Wenn wir im eigenen Lande nicht genügend unterqualifizierte Hilfsarbeiter haben, oder die Sozialhilfeempfänger oder die Arbeitslosen
            dazu nicht heranzuziehen sind, müssen wir die Politik veranlassen, entweder diese Leute durch entsprechende finanzielle Anreize mit diesen
            Arbeiten zubetrauen oder aber genügend Personen (Altenpfleger, Servierer, Spargelstecher, Zimmermädchen, usw.) ins Land zu holen.

         o Natürlich muss alles gesetzlich geregelt sein!


9.03 Bildung

         o Wir sträuben uns gegen jede Elitebildung.
            Dann könnte es ja sein, dass unser schönes System ins Wanken gerät.

         o Jeder soll natürlich ein nützliches Glied der Gesellschaft werden.
            Deshalb soll jeder auch einen qualifizierten Beruf erlernen.
            Wenn die Wirtschaft nicht so viele Ausbildungsplätze bereitstellt wie es erforderlich wäre, muss der Staat eben einspringen.

         o Wir sind aber gegen überlange Studienzeiten.
            Studenten vergrößern - solange sie eben studieren - mit ihren Studienzeiten die Anzahl der Personen der dritten Klasse.
            Allerdings hat das den Vorteil, dass sie dann, wenn sie endlich fertig sind, sich endlich was leisten wollen.
            Sie sind dann mit sich und ihrem Erfolg beschäftigt.
            Sie sind dann „zugeschüttet“ und stören uns nicht!


9.04 Demographische Entwicklung und sinkende Geburtenzahlen

         o Die demographische Entwicklung macht uns genauso Sorgen:

                     - Die Alten werden immer älter!
                     - Die Alten nehmen einen immer größeren Anteil an der Gesamtbevölkerung ein.
                     - Die Alten belasten die sozialen Sicherungssysteme:
                                 Rentenversicherung,
                                 Krankenversicherung und
                                 Pflegeversicherung.
                     - Es werden immer weniger Kinder geboren!
                        (Die Geburtenzahlen sinken ständig.)

         o Die frühe Verrentung macht uns große Sorgen:
                     - Aus Beitragszahlern werden so Beitragsempfänger.
                     - Die Kassen der betrieblichen Altersvorsorge werden geplündert!
                     - Die Kassen der Arbeitslosenversicherung werden geplündert!
                     - Die Rentenkassen werden geplündert!
                        (Mit 55 Jahren aus einem Großbetrieb durch Altersabbau durch Abfindung oder Betriebrente aus dem Berufsleben ausgeschieden und dann mit
                         58 Jahren in die Arbeitslosigkeit geschickt und dann mit 62 Jahren in die eigentliche Rente!
                         In Kleinbetrieben des Mittelstandes geht das nicht!!
                         Wo bleibt da der Grundsatz der Gleichbehandlung und der Gleichheit?


9.05 Zuwanderung

         o Ein großer Teil dieser Probleme lassen sich mit einer gesteuerten, bedarfsgerechten Zuwanderung lösen.
            Dann kommen nicht kleine Kinder - also Angehörige der dritten  Klasse – sondern gleich Vertreter der zweiten Klasse.

         o Durch Zuwanderung lässt sich wahrscheinlich die Anzahl der Personen der zweiten Klasse vielleicht auch einigermaßen konstant halten.
            Die Politiker werden es schon richten!

         o Es ist uns auch ziemlich egal, wie viele kommen, wo sie wohnen und ob sie sich in unsere Kultur einleben oder nicht.
            Wir treffen sie sowieso nicht:
                     Wir wohnen in anderen Gegenden.
                     Wir verkehren in anderen Kreisen.
                     Wir kaufen in teuren Boutiken.
                     Und wenn wir wirklich mal einen Ausländer zu Gesicht bekommen, dann ist es für uns meist etwas Exotisches.
                                 - Ein Perser, der als Arzt in einem Krankenhaus arbeitet oder
                                 - ein Inder als Informatiker oder
                                 - ein Neger, der bei einer afrikanischen Botschaft angestellt ist.


9.06 Familie

         o Ob die Familien groß oder klein sind, interessiert uns nicht.

         o Uns interessieren auch nicht hohe Scheidungsraten oder die Zunahme der allein erziehenden Mütter oder Väter.

         o Wir haben dann immer die begründete und einsichtsfördernde Möglichkeit, z.B. in Neujahrsansprachen, auf die schlechte Lage dieser
            Personen hinzuweisen und Handlungsbedarf zu proklamieren und vorzubereiten!

         o Das muss doch alles die zweite Klasse organisieren, regulieren und schließlich auch bezahlen.

         o Wenn die Probleme aber überhand nehmen, wird es auch für uns brenzlig.
            Unter dem Bergriff „Überhandnehmen“ verstehen wir,
                     - dass zu wenige dieser Alleinerziehenden einem Erwerbsleben nachgehen.
                        Sie erhöhen nicht das Bruttoinlandprodukt! (Das ist schließlich der Kuchen, der verteilt werden kann, wenn man von Schuldenmachen einmal
                        absieht!)
                     - dass zu viele Alleinerziehende Sozialhilfe beziehen.
                     - dass später zu wenige brauchbar erzogene Heranwachsende und einigermaßen ausgebildete Fachkräfte zur Verfügung stehen.
 
         o Deshalb müssen wir unbedingt Ganztagsbetreuungsmöglichkeiten in Kitas und in Schulen schaffen, damit sich niemand damit herausreden
            kann, er könne nicht arbeiten gehen, weil er seine Kinder betreuen müsse!

         o Dort können sie außerdem ein erforderliches Mindestmaß an Sozialisierung erlernen, damit sie ein brauchbares und systemerhaltenes
            Mitglied der Gesellschaft werden!


9.07 Der gewerbliche Mittelstand

         o Wir brauchen einen flächendeckenden gut ausgebildeten und gut ausgerüsteten Mittelstand.

         o Auch wir benötigen schließlich mal einen Handwerker mit Service-Haltung. Aber selbst wenn die Arbeitstunde mit allen Nebenkosten
            noch erheblich weiter ansteigt, können wir das immer noch bezahlen!

         o Der gewerbliche Mittelstand schafft Arbeitsplätze und erhöht gleichzeitig die Anzahl der Erwerbstätigen der zweiten Klasse.

         o Das vermindert die Anzahl der Angehörigen der dritten Klasse.

         o Das vermehrt unseren Wohlstand.

         o Der gewerbliche Mittelstand kann kaum im Ausland investieren und kann kaum Arbeitsplätze verlagern.
            Also müssen sie hier bleiben und dürfen kräftig mit Steuern und Abgaben „gemolken“ werden.

         o Der gewerbliche Mittelstand kann deshalb auch dazu benutzt werden, den Gewerkschaften bei der Vermeidung eines weitergehenden
            Mitgliederschwundes zu helfen:
                     - Wir weiten die Anzahl der freigestellten (und zunächst) von den Arbeitgebern bezahlten Funktionären aus.
                        (Das neue Mitbestimmungsgesetz!)

         o Der gewerbliche Mittelstand kann deshalb auch dazu benutzt werden, der gestiegnen Nachfrage nach Teilzeitarbeitsplätzen zu befriedigen:
                     - Wir schaffen ein Recht auf Teilzeit per Gesetz!

         o Aber zu viele Pleiten können wir uns im gewerblichen Mittelstand nicht erlauben.

         o Der Mittelstand muss notfalls –zumindest für uns - überschaubar und kontrollierbar gefördert werden, damit er all diese Funktionen
            erfüllen kann.

         o Schon hat man die KfW (= Kreditanstalt für Wiederaufbau) mit der DtAB (= Deutschen Ausgleichsbank) verschmolzen!
            Außerdem hat man die DEG (= Deutschen Entwicklungsdienst) übernommen (?)!
            Zusätzlich arbeitet man mit dem Entwicklungshilfeministerium zusammen!
            Außerdem ist man an der IKB (= Industriekreditbank) zu 33 % beteiligt!
            Nun kann man endlich dem Mittelstand fördern, so wie man es will:
                     - Anträge bearbeiten;
                     - Prüfen der Förderungswürdigkeit,
                     - Gewährleistung von Fördermittel,
                     - Einhaltung der Vorschriften nach Basel II!

         o Und außerdem können wir die Entwicklungshilfe besser koordinieren und finanzieren!

         o So haben wir ein Mittel geschaffen, das viel Funktionen erfüllt:
                     - Mittelstandsförderung so wie wir sie wollen,
                     - Entwicklungshilfe, um das Ansehen Deutschlands im Ausland zu verbessern,
                     - Entwicklungshilfe zur Absatzförderung der Deutschen Wirtschaft,
                     - Förderung von Industrieprojekten im Ausland
                        Beispiele:
                                 - Förderung vom Alkohol als Zusatztreibstoff für Kraftfahrzeuge,
                                 - Finanzierung einer Pipeline in Südamerika!


         o Und das Schönste daran ist, das steht alles nicht im Bundesetat!
            Es kostet also keine Steuergelder!
            Es kostet den Steuerzahler keinen Pfennig Geld weil die bundeseigene KfW sich über selbst herausgegebene Anleihen finanziert!
            Das ist kein Pappenstiel! Es geht es doch inzwischen um mehr als 50 Mrd. €, Tendenz steigend!



9.08 Krankenkassen

         o Sie dürfen nicht pleite gehen.
            Das würde den Glauben an die Gestaltungskraft und die Kompetenz der  Problemlösung der herrschenden Klasse stark erschüttern!
            Das könnte ja sogar zu Unruhen führen!

         o Also müssen wir die Ärzte „melken“, und damit es glatt funktioniert auch noch in Abhängigkeiten bringen!

         o Also müssen wir den verschreibungswütigen Ärzten ihr gutes Image beschädigen oder kaputtmachen.

         o Also müssen wir die Krankenhäuser an die finanziellen Leine bringen und halten.

         o Also müssen wir die Pharma-Industrie zu finanziellen Zugeständnissen „bewegen“!
            Das haben wir bereits gemacht: „Ihr könnt euch freikaufen, dann gibt es kein Gesetz über die Preisgestaltung (sprich Absenkung der Preise)
            bei Medikamenten!
            Darauf sind sie eingegangen!
Das brachte 205 Mio. € von der Pharmaindustrie!
            (Quelle: Pharmafirmen übereisen 205 Mio. €“, Handelsblatt vom 05.02.2002)
            Erfüllt das nicht schon den Tatbestand der Nötigung?

            Nun haben wir sie noch einmal abgezockt!
            Diesmal aber nicht im Alleingang, sondern gleich mit dem Pharmagroßhandel und den Apotheken zusammen.
            Die Idee war 6 % vom Umsatz der Pharmaindustrie an die Krankenkassen und außerdem 2,8 % vom Umsatz von den Großhändlern und Apothekern.
            Ist das nicht Wortbruch?   
            Der Bundesrat hatte dem Gesetz Anfang Februar 2002 zugestimmt!

 
        o Wir haben gerade die Ärzteverbände gegen die Pharma-Lobby gegeneinander ausgespielt.
            Nun machen die Kassen weitere Verluste.
            Da musste wir uns natürlich etwas einfallen lassen!

         o Beim nächsten mal machen wir es genau andersherum.
            Dann wird die Ärzteschaft zur Kasse gebeten und die Pharmaindustrie darf sich freuen:
            Das müssen wir dann sogar so machen; schließlich dürfen wir ja nicht einseitig und parteilich sein.

         o Wir spielen die Krankenhäuser gegen die Krankenkassen aus.

         o Wir spielen die Hausärzte gegen die Apotheker aus.

         o So etwas können wir. Das haben wir gelernt. Schließlich sind wir es, die den Umgang mit der Macht von der Pieke auf gelernt haben.


9.09 Renten

         o Die Rentenversicherungssysteme dürfen ebenfalls nicht Pleite gehen.
            Auch das würde den Glauben an die Gestaltungskraft und die Kompetenz der Problemlösung der herrschenden Klasse stark erschüttern!

         o Da müssen eben kleine Korrekturen her!
            Die „Riester-Rente“ ist schon richtig!
            Das dringt ins Bewusstsein der Bevölkerung!
            Wer will nicht finanzielle Sicherheit im Alter?
            Wer möchte nicht gern eine zusätzliche Rente?
            Die „Riester-Rente“ schafft viel Arbeit - ja sogar Arbeitsplätze!
            Das ist schön kompliziert, da braucht man Experten, die sich damit auskennen!
            Das bringt doch für jeden noch ein paar hundert Mark (Euro) und kostet den Staat nicht allzu viel!
            Außerdem bezahlt doch sowieso alles der Steuerzahler!

         o Die zweite Klasse soll doch bitte nicht zu früh in Rente gehen!
            Hier besteht noch immer und immer dringlicher werdender Handlungsbedarf!


9.10 Reform des Staates

         o Wir sind überhaupt nicht an einer Reform des Staates interessiert, die auch diese Bezeichnung verdient.
            Warum sollen wir für echte Reformen sein?
            Wir waren doch mit diesem System erfolgreich - schließlich sind wir oben gelandet!
            Warum sollen wir etwas Wesentliches ändern?
            Das könnte doch unseren erfolgreichen Weg gefährden!

         o Wir leben doch erstens in Frieden und außerdem selbst in Saus und Braus!
             Die Tatsache, dass wir schon fast 50 Jahre in Frieden leben kann man sogar politisch „verkaufen“?
            Natürlich müssen einige von uns hart arbeiten und stehen dauernd im Lichte der Öffentlichkeit und müssen dauernd Erklärungen abgeben!

         o Diese dauernde Medienpräsenz ist natürlich stressig!
            Aber bisher gab es immer genug geltungssüchtige und machtgierige Politiker, die sich gerne diesem Stress unterziehen!

         o Natürlich schafft Medienpräsenz auch Macht!
            Es ist Macht, die nicht mit der Satzung der Partei, nicht mit dem Parteiprogramm, nicht mit irgend welchen Beschlüssen auf Parteitagen
            und schon gar nicht mit dem Wahlprogramm begründet ist!

         o Die anderen Politiker, auch die in der Parteiführung hochrangigen Politiker mit und ohne öffentliche Aufgabe (Mandat), müssen sich mehr
            oder weniger danach richten! (Natürlich darf man diese Machtmittel nicht überziehen und es nur sparsam verwenden!)

         o Wir sind höchstens mal für ein kleines Reförmchen und eine kleine Veränderung dort.
            Natürlich nennen wir alles klotzig „Reformen“ oder gar „Jahrhundert-Reform“!
            Am schönsten sind jedoch die Reformen, die nur kleine Korrekturen beinhalten,
                     - die wir gut „verkaufen“ können,
                     - die uns nicht betreffen und
                     - die uns weder Macht noch Geld wegnehmen.

         o Das wir an Veränderungen auch immer für erforderlich halten, verkaufen wir fast immer unter dem Tod-Schlagwort
            „Soziale Gerechtigkeit“!
            Da wagt es dann kaum jemand zu widersprechen!
            Er müsste sich ja dann genauer mit der komplizierten Materie auseinander gesetzt haben.
            Und wenn dieser quer denkende Experte dann doch an die Öffentlichkeit tritt, versteht ihn sowieso kaum jemand.
            Wer will sich schon am Feierabend mit Problemen befassen!
 

         o Schließlich wissen wir, warum wir alles so kompliziert machen:
                     Man kann schließlich sogar so weit gehen und behaupten:
                     „Je komplizierter ein Gesetz (also je länger es ist und je mehr Paragraphen es hat), desto mehr besteht die Gefahr, dass
                      klassenerhaltende und systemerhaltende Umverteilungsmechanismen eingebaut sind!“
            Aber das behalten wir besser für uns!
            Wir argumentieren dann damit, dass die moderne Gesellschaft eben kompliziert sei!
            Es gibt keine einfachen Lösungen für komplizierte Probleme!


         o Wenn uns ein bestimmter Vorstoß eine bestimmte Gesetzesinitiative nicht passt, drohen wir sofort mit der Keule der sogenannten
            „Gegenfinanzierung“!
            (Der Andere muss sagen, wie er das was er vorschlägt und für sinnvoll erachtet finanzieren will!)


Eine interessante Frage zum Schluss:

       Wie geht die herrschende Klasse mit solchen Überlegungen um?

         o Wenn so ein „Nobody“ versucht, die Welt zu verstehen und zu solchen Ergebnissen kommt, sagt er zwar nur etwas, was uns längst
            bekannt ist.

         o Aber die breite Masse - besonders die Intellektuellen - nein überhaupt die zweite Klasse würde doch in ihrer Gesamtheit darunter leiden,
            wenn sie sich dieses Mechanismus bewusst wäre.

         o Das würde sicherlich ihre Bereitschaft zur Leistung vermindern.

         o Die flexiblen jungen qualifizierten Menschen wandern vielleicht aus!

         o Das ist alles keinesfalls positiv für uns!

         o Deshalb verbreiten wir Optimismus!

         o Wir sind gegen Missmut und für Vertrauen in die Zukunft!

         o Notfalls weisen wir auf die Länder hin, denen es noch schlechter geht!

         Bleibt aber immer noch die Frage offen:

                 Was machen wir nun mit diesem Querdenker?



10. Ein geschichtlicher Rückblick

 

10.1 Die Drei-Klassen-Gesellschaft im Altertum
      
      
Im Altertum gab es praktisch auch drei Klassen von Menschen:

10.2 Die Zugehörigkeit zu einer Klasse

                     Zur 1. Klasse gehörten diejenigen, die die Macht hatten oder die die Macht ausübten:
                                 Die Herrscher:
                                             - die Kaiser, die Könige, die Häuptlinge,
                                             - die Tyrannen, die Despoten, die Diktatoren 
                                 Das Hofgesinde:
                                             - die Vasallen der Mächtigen, die Berater der Mächtigen, die Minister,
                                 Die militärischen Machthaber:
                                             - die Hofmarschälle, die Generäle, 

                 Zur 2. Klasse gehörten diejenigen, auf die die Mächtigen in irgendeiner Weise direkt angewiesen waren.
                                 Es waren:
                                             - die Kaufleute, die Händler, die Handlungsreisenden, die Viehzüchter, die Bauern
                                             - die Baumeister
                                                        von Häusern und Palästen,
                                                        von Strassen und Brücken,
                                                        von Schiffen
                                             - die Soldaten, die Beamten, die Gefängnisaufseher und die Sklavenaufseher,

                 Zur 3. Klasse gehörten fast ausschließlich die im Krieg erbeuteten Sklaven:
                                 Es waren gesunde arbeitsfähige Männer und Frauen.
                                 Sie mussten die schweren Arbeiten ausführen; sie mussten die Dreckarbeit machen.
                                 Sie erhielten dafür nur das was zum Leben unbedingt erforderlich war: Essen, Trinken, Kleidung und Unterkunft.
                                 Sie waren die Ausgebeuteten.

10.3 Der Wechsel zwischen den Klassen

         o Ein Wechsel zwischen den Klassen war (fast) unmöglich!

         o Ein Angehöriger der 2. Klasse konnte zwar etwas in seinem Rang oder in seinem Einkommen steigen aber er konnte nicht Mitglied
            der 1. Klasse werden. Es sei denn, er wäre ein Militärbefehlshaber (z.B. ein General) und putschte und brächte den Diktator um und
            setzte sich selbst an dessen Stelle.

         o Ein Abdanken des Königs war möglich - er blieb aber mit seinem hohem Einfluss Mitglied der ersten Klasse.

         o Ein Sklave konnte nur in seltenen Ausnahmefällen Mitglied der 2. Klasse werden.


10.4 Die Kapitalströme – die Leistungsströme
         oder: Wohin fließt das Geld? oder: Wer bezahlt wen?


         o Damals war es so, dass die 3. Klasse fast ausschließlich für die erste Klasse aufkommen musste.
        
         o Sie musste Leistungen für die erste Klasse erbringen - sei es durch den Bau der Pyramiden in Ägypten oder anderer großer Bauwerke.

         o Die zweite Klasse musste ebenfalls Leistungen – wenn auch in geringerem Maße als die 3. Klasse - für die erste Klasse erbringen!