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Die Parteien
und die Reformen
(5)
(Die reine Theorie)
(Oder: Die
unverzichtbaren Grundvoraussetzungen der Demokratie)
Die
Suche nach der idealen Demokratie
und die Suche nach dem
erfolgreichen Vorgehen
aus der
Serie:
Die Rettung der Demokratie in Deutschland
Teil B
(Einzelelemente): Bestandsaufnahmen und Analysen
(13. Juli 2012)
Vorbemerkungen
Alles
ist sehr kurz in Thesen gefasst.
Ausführungen
1. Die
Parteien streben nach dem Erhalt der einmal errungenen Macht, nach dem Ausbau ihrer
Macht und nach der Ausweitung der Macht
auf
immer neue Bereiche.
Tatsächlich
brauchen sie auch Macht, wenn sie gestalten wollen.
2. Echte, wirksame und grundsätzliche Reformen stellen aber auch die
Kompetenzen von Personen und Gremien auf den Prüfstand und damit
auch
die Machtfrage.
3. Es müssten sich also Situationen und Argumente ergeben, die so gehaltvoll
und gewichtig sind, dass auch die Parteien nicht umhin kommen,
eine
grundlegende Reform anzugehen.
Also
eher einen Machtverlust in einer Sache (oder in einer Sachfrage) ertragen, als
bei den nächsten Wahlen eine Schlappe erleiden.
4. Parteien setzen sich an die Spitze der Reformbewegungen, um sie steuern zu
können und in ihrem Sinne beeinflussen zu können.
5. Parteien beeinflussen die Reformen auf die Weise, dass sie Vorteile davon
haben.
Die
Vorteile sind identisch mit den in Punkt 1 dargestellten Aussagen:
o
Parteien wollen Macht gewinnen.
o
Parteien wollen ihre einmal errungene Macht erhalten und immer weiter ausbauen.
o
Parteien wollen ihre Macht auf immer neue Bereiche ausbauen
6. Anmerkung:
Eine
Partei, die erst einmal Macht gewinnen will und muss, ist zuerst einmal
unwichtig und kann unbeachtet bleiben.
Es
ist für die etablierten Parteien dann besonders erschreckend, wenn eine neue
Partei plötzlich so aus dem Stand ohne Mühe die 5-Prozent-Hürde
überspringt.
Die
neue Partei gewinnt plötzlich Aufmerksamkeit:
o
Dann muss man sie an der Macht beteiligen.
o
Dann muss man sie als Konkurrenten ernst nehmen.
o
Dann muss man auf ihre Klientel achten.
7. Die anderen bereits erfolgreichen Parteien sind stets gemeinsam bemüht, den
Machtbereich unter sich aufzuteilen.
Wenn
nun plötzlich weniger Macht aufzuteilen ist, droht ein Streit um die neue
Machtverteilung.
8. Da man nicht öffentlich zugeben will, dass es um die neue Machtverteilung
geht, werden Argumente vorgeschoben, die sich auf die Sache
beziehen.
9. Diese Argumente sind oft weit abgehoben, sehr abstrakt und sehr allgemein,
damit sich möglichst jeder wiederfinden kann.
Es
geht dann um soziale Gerechtigkeit und um die Menschenwürde und um
Chancengleichheit.
Es
werden also keine konkreten Argumente ausgetauscht oder gegenübergestellt,
weder qualitativ und erst recht nicht quantitativ.
10. Wenn die Macht im
Mittelpunkt aller Bestrebungen liegt, behindert undverhindert dies vieles:
Das
Machtstreben behindert und verhindert
vieles:
o
Es behindert und verhindert die Lösung von Problemen.
o
Es behindert schon eine der Sache angemessene Bestandsaufnahme.
o
Es behindert schon eine der Sache angemessene und der Struktur des Problems
angemessene Analyse.
o
Es verhindert fast jede sachgerechte Lösung.
11. Anmerkung:
Wenn
die Politik in der Lage wäre, Probleme sachgerecht und nachhaltig zu lösen,
würde sie sich selbst arbeitslos machen.
(Es
sei denn, dass immer neue Probleme hinzu kommen.)
Wenn
aber alle Probleme gelöst wären, würde sie sich selbst nicht nur arbeitslos
machen, sondern allmählich an Bedeutung verlieren und sich quasi
selbst
abschaffen.
12. Fazit:
Die
Politik hat sehr große Probleme, die Probleme von Staat und Gesellschaft
anzugehen oder gar zu lösen.