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Die
Bestrebungen der Politik
(4)
(Ein kleines bisschen
Bestandsaufnahme, die Ergebnisse von kritischen Analyse über die Sicht der
Politik
und die Auswirkungen der Fehler)
Die
Suche nach der idealen Demokratie
und die Suche nach dem
erfolgreichen Vorgehen
aus der
Serie:
Die Rettung der Demokratie in
Deutschland
Teil F:
Kommunikation
(10. und 12. August 2012)
Vorbemerkungen
Oft sind
die Fehler wenig eindrucksvoll, fast immer allgemein und sehr steril, aber die
Auswirkungen von Unterlassungen, von falschen Weichenstellungen sehr
bedeutungsvoll.
Gliederung
A Die Ebene des Staates
A.1 Die Grundlagen
des Staates
A.1.1 Allgemeine
Feststellungen
A.1.2 Die Gegebenheiten der Natur
A.1.3 Die theoretischen Grundlagen der Demokratie
A.1.4 Das Grundgesetz oder eine (neue) Verfassung
A.2 Die Aufgaben des
Staates
A.3 Die Machtmittel des Staates
A.4 Die Struktur des Staates
A.5 Die Regierung
B Die Ebene zwischen Staat
und Gesellschaft
B.1 Die politische
Willensbildung
B.1.1 Allgemeine
Feststellungen
B.1.2 Die Parteien
B.1.3 Die Medien
B.1.4 Die Wahlgesetze
B.2 Die Abgeordneten
B.3 Das Parlament
B.4 Die Gesetzgebung und das Rechtswesen
B.5 Der Umgang mit den Staatsfinanzen
B.6 Die staatlichen sozialen Sicherungssysteme
B.6.1 Allgemeine Festlegungen
B.6.2 Die staatliche Rentenversicherung
B.6.3 Die Gesetzliche Krankenversicherung
B.6.4 Die Pflegeversicherung
B.6.5 Die Arbeitslosenversicherung
B.6.6 Die Sozialhilfe
C Die Ebene der Gesellschaft
C.1 Der Bürger
C.2 Ehe und Familie
C.3 Sozialisierung, Erziehung und Allgemeinbildung
C.4 Ausbildung, Qualifizierung und Weiterbildung
C.4.1 Allgemeine
Feststellungen
C.4.2 Gewerbliche Ausbildung
C.4.3 Akademische Ausbildung
C.5 Die Wirtschaft
C.5.1 Aufgaben und Funktionen
C.5.2 Großunternehmen
C.5.3 Der gewerbliche Mittelstand
C.5.4 Banken
C.5.5 Der Arbeitsmarkt
C.5.6 Forschung und Entwicklung
Ausführungen
(sehr kurz)
A Die Ebene des Staates
A.1 Die Grundlagen des Staates
A.1.1 Allgemeine Feststellungen
Die Grundlagen des Staates werden nicht immer
beachtet.
A.1.2 Die Gegebenheiten der Natur
Die
Politik beachtet die naturgegebenen Grundlagen des Staates meist nur dann, wenn
es ihr selbst Vorteile bringt.
o Flüsse werden begradigt, damit man
schneller ans Ziel kommt.
o Sümpfe werden trocken gelegt und dabei
wird viel Kohlendioxid frei gesetzt,
o
Moore werden abgebaut und der Torf nach ökonomischen Aspekten verwertet.
o
Metalle, die die Erde nicht produzieren kann und die vor Milliarden von Jahren
aus dem Weltraum auf die Erde gekommen sind, werden
abgebaut
und verschwenderisch genutzt.
o
Die sogenannte Reichweite der Rohstoffe reicht bei gleicher Zunahme des Verbrauchs
und bei gleicher Zunahme der Entdeckung neuer
Vorkommen
nur noch wenige Jahrzehnte.
Die
Politik suchte zuerst Stoffe wie Formaldehyd, Amalgam, Cumarin, Nahrungsmittel-Ergänzungsstoffe, Hormone und
Antibiotika im Tierfutter bei der
Massentierhaltung,
Feinstaub, Ambrosia-Pollen und Feinstaub,
mit denen sie ihr Regelbedürfnis weiter ausbauen
konnte.
Da
man selbst ein solch relativ einfaches Thema nicht sehr lange aktuell halten und
in den Medien präsent darstellen kann, stürzt man sich alle halbe
Jahre
auf ein neues Thema.
Dann stürzte man sich auf bestimmte
Sachverhalte:
Aids,
Kohlendioxid und Erderwärmung, BSE, Vogelgrippe, Überbevölkerung,
Globalisierung und jetzt den Klimawandel und die Klimakatastrophe.
Da solche Themen sehr komplex sind, hat man
zwar viele interessante Facetten der Darstellung aber man hat es sehr schwer,
irgend welche Entscheidungen
und
Maßnahmen der Politik verständlich zu machen und zu erklären, dass dies die
notwendigen, richtigen und hilfreichen Maßnahmen sind!
Etwa
die Hälfte der europäischen Länder hat keine effiziente Müllverwertung.
Bulgarien,
Polen, Tschechien, Litauen, Rumänien, Zypern, Malta, Italien und Griechenland
können ihre Müllprobleme nicht lösen.
Es
gibt in diesen Ländern so gut wie keine Strategien zur Müllverwertung.
(Quelle:
„Müllprodukte belasten die Erde“, Fernsehsender n-tv,
Videotext-Tafel 111 am 8.8. 2012)
Warum
soll die Politik auch viel Wert auf Nachhaltigkeit und auf schonenden Umgang
mit der Natur und ihren Ressourcen legen, wenn sie doch nur für vier Jahre
legitimiert
und verantwortlich ist?
A.1.3 Die theoretischen Grundlagen der Demokratie
Die
Politik beachtet die Grundvoraussetzungen der Demokratie nur, wenn es in ihrem
eigenen Interesse ist.
o
Die Gewaltenteilung wird zunehmend funktionell und personell ausgehebelt.
o
Der Mehrheitsbegriff wird umdefiniert.
o
Die Legitimierung von Personen und von Gremien wird nicht immer eingehalten.
Besonders
bei den Stufen der Legitimierung herrschen oft chaotische Zustände.
o
Die Prinzipien des Rechts werden nur beachtet, wenn es der Politik Vorteile
bringt.
Die
Prinzipien des Rechts führen ein kümmerliches und jämmerliches Schattendasein.
o
Alte Weisheiten, die sich in Jahrzehenten bewährt haben werden nicht beachtet.
Das
trifft leider auch zu, obwohl man nicht Besseres gefunden hat, das einer
kritischen Bewertung stand hält.
A.1.4 Das Grundgesetz oder eine (neue) Verfassung
Die
Politik beachtet das Grundgesetz nur dann, wenn ihr die Beachtung des
Grundgesetzes Vorteile bringt.
(1)
Weiße Flecken im Grundgesetz werden nicht ergänzt und damit mit Inhalten
gefüllt, sondern im eigenen Interesse genutzt.
(2)
Das Grundgesetz wird von Parteimitgliedern geändert, wenn es die Parteien für
erforderlich halten.
(3)
Anforderungen an das Grundgesetz, die bei jeder Änderung beachtet werden
müssen, gibt es bis heute nicht.
(4)
Die Politik legt auch gar keinen Wert auf diese Anforderungen, weil sie ihren Gestaltungsspielraum
einengen würde.
Die
Folgen und Konsequenzen:
o
Die Anzahl der Änderungen unseres Grundgesetzes übersteigen inzwischen die
Anzahl der Artikel, so dass im Durchschnitt jeder Artikel unseres Grundgesetzes
schon
einmal geändert worden ist.
o
Wenn man aber etwas dauernd ändern muss, so zeigt man doch damit, dass man die
beste Fassung noch immer nicht gefunden hat,
o Was man aber dauernd ändert, büßt
allmählich seinen Bedeutung ein und verliert allmählich an Akzeptanz.
A.2 Die Aufgaben des Staates
Die
Politik halst dem Staat immer mehr Aufgaben auf.
Es
gibt bis heute keinen Aufgabenkatlog für die Aufgaben des Staates.
Die Politik legt auch gar keinen Wert auf diesen Aufgabenkatalog,
weil sie ihren Gestaltungsspielraum einengen würde.
Das
hat Auswirkungen
o
auf die öffentlich Beschäftigten (Arbeitsverdichtung, Anzahl der öffentlich
Beschäftigten)
o
auf den Finanzbedarf des Staates (Steuern, öffentliche Verschuldung, Anwendung
von Steuerticks zu Lasten der Bürger)
o
auf die Gesetze (Anzahl der Gesetze, Verknüpfung der Gesetze miteinander,
Vernetzung der Gesetze untereinander und auf die Rechtslage)
A.3 Die Machtmittel des Staates (Regelsetzung und das
Strafrecht, das Steuerrecht, Währung)
Die
Politik sorgt dafür, dass der Staat seine Machtmittel übermäßig einsetzt.
Bei
uns in Deutschland sollen 90 % aller Gesetze gelten, die es überhaupt gibt.
Jeder
Bürger ist von 5 Gesetzgebern (oder Regelsetzern) betroffen:
(1)
Deutscher Bundestag und – wenn die Länder betroffen sind – auch der Bundesrat,
(2)
die 16 Landtage der 16 Bundesländer,
(3)
die Regelsetzung der einzelnen Verwaltungen in den Ländern,
(4)
die Richtlinien der EU, sobald sie ratifiziert worden sind,
(5)
das international anerkannte Völkerrecht und vielleicht noch
(6)
das so genannte Richter-Recht für Präzedenzfälle und Grundsatzurteile.
Jedes
Jahr werden in Deutschland etwa 6 Millionen Straftaten begangen.
Bei
etwa 60 Millionen strafmündigen Bürgern ist im Durchschnitt jeder Bürger alle
10 Jahre zum Straftäter geworden.
Etwa
56 % des Literatur über Steuern sind in deutscher
Sprache verfasst.
Die
Staatsquote ist höher als die offiziell angegebenen etwa 50 %.
Damit
hat die Politik gesorgt, dass der Staat zumindest finanziell über den Bürgern
steht.
Die
Politik setzt das Geld gleich doppelt für ihre Macht ein:
o
einmal beim Wegnehmen des Geldes der Bürger (Hilfsweise nimmt sie ihm die
Verfügungsgewalt über sein Geld weg.)
o
einmal beim Gewähren staatlicher Zuwendungen, wenn er rechtzeitig den richtigen
Antrag vollständig ausfüllt hat und alle Bedingungen erfüllt.
Bemerkenswert
ist vielleicht, dass der Bürger einen – wenn euch sehr geringen – Teil seiner
Leistungen, die er vom Staat erhält, selbst finanziert hat
Die
Politik hat sich Tricks ausgedacht, damit der Bürger beim Steuerrecht möglichst
schlecht wegkommt:
o
Der Bürger zahlt Steuern auf Steuern.
Immer,
wenn auf eine Dienstleistung oder auf eine Ware mehr als eine Steuerart erhoben
wird, zahlt der Bürger Steuern auf Steuern.
Der
Grund: Steuern werden immer vom jeweiligen Zwischenwert erhoben, der bereits Steuern
enthält.
o
Der Erwerbstätige zahlt Steuern und Abgaben von einem Teil seines Einkommens,
das ihm gar nicht mehr zur Verfügung steht.
Der
Grund: Steuern und Abgaben werden immer vom ursprünglichen Bruttolohn berechnet
und erhoben.
Die Politik sorgt dafür, dass der Staat
keine Anforderungen festlegt, die für eine international anerkannte
überstaatliche Währung wie der Euro
gelten
sollen.
Die
Folgen: Die Währungskrise, die Rettungsschirme usw.
A.4 Die Struktur des Staates
Es
werden Strukturen geschaffen und gepflegt, ohne die für die Aufgaben
notwendigen Kompetenzen (über die Regelsetzung und über das Geld) und
die
dafür erforderliche Verantwortung mit zu übertragen.
Die
Verantwortung hat man in den höchsten Kreisen ziemlich erfolgreich abgeschafft,
aber gleichzeitig in der unteren Ebene von Staat und
Gesellschaft
immer weiter ausgebaut.
Anmerkung:
Sogar
die größte unabhängige Zeitschrift für den Öffentlichen Dienst, der „Behörden
Spiegel“, der man bestimmt keine regierungskritische Haltung vorwerfen kann,
befasst
sich in seiner Ausgabe (in der 32.Woche) auf der Titelseite mit diesem Thema.
Die Überschrift lautet: „Fehlverhalten tut selten weh“ –Politische Ent-
scheidungen finden im folgenfreien Raum statt -.
A.5 Die Regierung
Die
Regierung ist unbestritten das höchste Organ der Exekutive; aber sie maßt sich an, über die Legislative zu entscheiden.
Die
Regierung ist aber überhaupt nicht an der Lösung von Problemen der Bürger
interessiert.
Sie
will gestalten und Macht ausüben.
Würde
sie alle Probleme lösen, würde sie sich praktischen arbeitslos und funktionslos
machen und müsste auf neue Probleme warten.
B Die
Ebene zwischen Staat und Gesellschaft
B.1 Die politische Willensbildung
B.1.1 Allgemeine Feststellungen
Das
Geld der Bürger wird (zum Teil) dafür verwendet, den Bürger zu manipulieren.
B.1.2 Die Parteien
Hochrangige
Parteimitglieder bestimmen die Regeln, nach denen die Parteimitglieder ihre
innerparteilichen Wahlen durchführen.
Es
ist ein Unding, dass dieselben Personen, die Regeln bestimmen, nach denen sie
selbst (oder ihre Parteimitglieder) gewählt werden.
Die
Innerparteilichen Wahlen folgen anderen Zielen als die Wahlgesetze, die für die
Bürger gelten.
Parteien
einigen sich immer auf den gemeinsamen Nenner – die Macht über den Bürger.
Nach
einer Wahl wird kein Gesetz der vorigen Regierung außer Kraft gesetzt, selbst
wenn die Regierung von anderen Parteien gebildet wird.
Parteien
machen sich den Staat zur Beute.
Nach einer Wahl wird kein Bundesamt der
vorigen Regierung abgeschafft, selbst wenn die Regierung von anderen Parteien
gebildet wird.
Es ist ein
Unding, dass die Parteien Stiftungen unterhalten, die neben den staatlichen
Institutionen tätig sind.
(1) Die parteinahen Stiftungen vergeben
Stipendien an ihnen genehme Studenten, die diese Studenten im Gegensatz zu
BAföG-Empfängern nicht
zurückzahlen müssen. Sie
rekrutieren so ihren Nachwuchs.
(2)
Die parteinahen Stiftungen unterhalten im Ausland Vertretungen und vertreten
dort wohl die Interessen der Parteien..
Es
ist ein weiteres (und in meinen Augen noch schlimmeres) Unding, dass diese parteinahen
Stiftungen alle aus Steuergeldern mitfinanziert
werden.
Die Ziele
der Parteien lassen sich kurz in nur 10 Thesen
zusammenfassen:
1. Parteien geben es vor und wollen es
tatsächlich – sie wollen gestalten.
2. Um gestalten zu können, brauchen sie Macht.
3. Da bekanntermaßen alle Macht vom Volke
ausgeht, brauchen die Parteien Personen, die vom Volke legitimiert worden sind,
die Regeln für
Staat und Gesellschaft zu bestimmen – die
Abgeordneten.
Dafür
sorgt das Bundeswahlgesetz, damit von vorn herein die richtigen Kandidaten
aufgestellt und die besten Kandidaten die besten Wahlchancen haben.
4. Wenn die Parteien die Macht ausüben wollen,
müssen sie mindestens zwei Voraussetzungen erfüllen:
o Sie müssen dafür sorgen, dass die
Abgeordneten die Regeln beschließen, die in ihrem Sinne sind.
Dafür
gibt es inzwischen ein sehr filigranes sorgfältig ausgeklügeltes und fast immer
erfolgreiches System.
o Sie müssen dafür sorgen, dass sie von
diesen von ihnen gewünschten Regeln möglichst nicht selbst betroffen sind.
Das
kann man erreichen, indem die wichtigsten und hochrangigsten Funktionäre selbst
Immunität besitzen oder die Regeln so gestaltet werden, dass sie von ihnen
nicht
betroffen sind. Die Regeln müssen also praktische adressenbezogen sein.
5.
Für denjenigen, der Macht ausüben will, ist es wohl am besten, wenn er die
Macht zur Herrschaft ausbaut.
Dazu
muss er sich den Staat zur Beute machen.
6.
Denn Herrschaft ist nichts anderes als institutionalisierte Macht.
7.
Herrschaft bedeutet, über mindestens zwei Dinge bestimmen zu können:
o
Wer herrschen will, muss über alle Regeln, die in Staat und Gesellschaft
gelten, bestimmen können,
Er
muss diese Regeln auch durchsetzen können.
o Wer herrschen will, muss auch über
möglichst viel Geld bestimmen können.
(Oder
er muss wenigstens die Verfügungsgewalt über möglichst viel Geld anderer
bestimmen können.)
8.
Wer Macht dauerhaft ausüben will, muss sich nicht nur um den Erhalt der Macht,
sondern auch um den Ausbau der Macht und besonders um
die Erweiterung der Macht auf immer
neue Sachverhalte kümmern.
9.
Wenn mehrere Parteien um die Macht im Staate ringen, müssen sie so tun, als ob
es um ein faires Ringen um Kompromisse für Sachfragen
geht.
10.
Dabei ist immer die größte gemeinsame Schnittmenge die Herrschaft über Staat
und Gesellschaft.
B.1.3 Die Medien
Das Geld der Bürger (Gebühren und
Steuergelder) wird zum Teil dafür verwendet, den Bürger zu manipulieren.
Die
Medien berichten nicht wertneutral, nicht objektiv und nicht ausgewogen,
sondern versuchen, meinungsbildendend tätig zu sein.
Mit Gebühren des
öffentlich-rechtlichen Fernsehens (aber keinesfalls parteifernen Fernsehens)
und mit Steuergeldern werden Filme produziert
und
den Filmen eine Einnahmegarantie gegeben
B.1.4 Die Wahlgesetze
Parteimitglieder
bestimmen die Regeln, nach den andere Parteimitglieder (oder sie selbst) von
den Bürgern gewählt werden.
Damit
bestimmen Parteimitglieder, wie andere Parteimitglieder (oder gar sie selbst)
vom Bürger gewählt werden.
Parteimitglieder bestimmen also
alle Wahlgesetze.
Es ist ein Unding, dass ein Kandidat
auch dann noch Abgeordneter, also Volksvertreter, werden kann, wenn er in
seinem Wahlkreis, also von
den
Bürgern, die ihn am besten kennen könnten, glatt durchgefallen ist oder sogar
im Extremfall keine einzige Stimme erhalten hat.
B.2 Die Abgeordneten
Die vom
Volke ein freien Wahlen bestimmten Abgeordneten bestimmen nicht mehr die
Geschicke des Landes.
Parteimitglieder
bestimmen die Vorgaben, nach denen die vom Bürger gewählten Volksvertreter zu entscheiden
haben.
Es
handelt sich um den Koalitionsvertrag, dem alle Abgeordneten, die die Regierung
tragen, zustimmen (müssen).
Diese Koalitionsverträge sind aus meiner
Überzeugung alle grundgesetzwidrig zustande gekommen.
Die
Begründung
Die
frisch gewählten Abgeordneten haben in keinem Fall einen Beschluss gefasst, dass
sie solch einen Koalitionsvertrag haben wollen.
Die
frisch gewählten Abgeordneten haben in keinem Fall die Mitglieder bestimmt, die
diesen Koalitionsvertrag zusammen mit anderen Mitgliedern der Arbeitsgruppen
anderer
Parteien ausgearbeitet haben.
Parteimitglieder
bestimmen die Mitglieder der Arbeitsgruppen, die die Koalitionsvereinbarungen,
die für alle die Regierung tragenden Abgeordneten bindend sind.
Die Konsequenz:
Die
Abgeordneten nehmen nicht mehr ihre Rolle als Volksvertreter wahr.
Es ist
ein Unding, dass die Abgeordneten selbst über ihre Arbeitsbedingungen, ihre
Vergütung, über ihre Mitarbeiter und die Höhe ihrer Vergütung
und
über die Anzahl und den Arbeitsaufwand ihrer Nebentätigkeiten selbst bestimmen
können.
Es
ist ein Unding, dass die Abgeordneten alle an ihre Parteien einen Teil ihrer
Bezüge spenden und dass es ein Gesetz gibt, dass der Steuerzahler
zu
jeder Spende noch etwas drauf packen muss.
Es
ist ein Unding, dass die Abgeordneten selbst entscheiden können, ob sie an den
Sitzungen des Deutschen Bundetages teilnehmen oder nicht.
B.3 Das Parlament
Das
Parlament nimmt seine Aufgaben nur noch sehr eingeschränkt wahr:
(1)
Es nimmt weder die Anliegen (Erwartungen, Wünsche und Hoffnungen)der Bürger
auf, noch ihre Unsicherheiten
(Befürchtungen, Ängste und Nöte)
o Es berät diese Anliegen und
Unsicherheiten nicht.
o Es versucht auch nicht, diese Anliegen
und Unsicherheiten zu einem gerechten Ausgleich zubringen.
(2)
Das Parlament nimmt kaum noch seine Rolle als Gesetzgebungsorgan wahr, sondern funktioniert
bestenfalls als Abnicker von
Gesetzesvorlagen
der Regierung.
(3)
Das Parlament nimmt kaum noch seine Kontrollfunktionen gegenüber der Regierung
wahr.
Da die meisten Gesetzesvorlagen aus der Regierung
kommen, erübrigt sich weitestgehend auch die Kontrollfunktion des Parlaments
über die Regierung.
B.4 Die Gesetzgebung und das
Rechtswesen
(1)
Die Politik sorgt dafür, dass kaum noch Bestandsaufnahmen und Analysen
angefertigt (und kontrolliert) werden, bevor man einen
Gesetzentwurf
anfertigt.
Man hat sich ja schließlich auf die
Ziele und Eckwerte in der Koalitionsvereinbarung geeinigt. Also braucht man nur
noch die Regelsetzung.
Aber
auch für die Koalitionsvereinbarung wurden keine Bestandsaufnahmen und Analysen
für irgendein Thema angefertigt.
Das
wäre auch gar nicht möglich:
o
Die Zeit bis zur Fertigstellung der Koalitionsvereinbarung ist viel zu kurz;
sie dauert maximal 6 Wochen.
o
Man würde für jedes Thema mehrere Experten brauchen.
Aber
in den Arbeitsgruppen sind nur Mitglieder von Parteien, die die Regierung
tragen wollen.
o
Man muss auch an sein Wahlprogramm denken, damit die Wähler dies im
Regierungsprogramm wiederfinden können.
(2)
Die Politik sorgt dafür, dass bis heute keine Anforderungen festlegt worden
sind, die für alle Gesetze gelten müssen.
Die
Folgen:
o Die Gesetze und das Rechtswesen dienen
nicht mehr der sicheren und der überschaubaren Rechtsordnung, sondern mutieren
immer mehr zur Waffe.
o Die Gesetze und das Rechtswesen sind
so beschaffen, dass die Androhung mit einem Prozess schlimmer sein kann, als
das eigentliche Verfahren vor Gericht.
o Gesetze und das Rechtswesen können zur
Waffe der Bürger untereinander genutzt werden.
o Gesetze und das Rechtswesen können zur
Waffe des Staates gegenüber den Bürgern genutzt werden.
Die Dauer der Ermittlungen, bis ein
Prozess überhaupt eröffnet wird, kann sehr lange dauern.
Bis
schließlich ein rechtskräftiges Urteil gesprochen ist, muss der Instanzenweg
durchlaufen werden; das kann Jahre dauern.
(3) Die
Politik ist nicht bereit (oder hat es in 60Jahren nicht geschafft) die
Kriterien und die Kompetenzen über die anderen Regelarten
festzulegen.
Nach
einer Wahl wird keine Festlegung in einer anderen Regelart als in einem Gesetz
der vorigen Regierung außer Kraft gesetzt, selbst wenn die Regierung von
anderen
Parteien gebildet wird.
Die
Konsequenzen:
Die
Politik hat also zwei Chancen, jede Regel in Kraft zu setzen.
o
Entweder ändert man das Grundgesetz vorher so, dass das beabsichtigte Gesetz
der neuen Fassung des Grundgesetzes entspricht.
Anforderungen
an das Grundgesetz, die bei einer Änderung zu beachten wären, gibt es ja nicht.
Hier
braucht man entsprechende Mehrheiten für die Änderung unseres Grundgesetzes und
für die Verabschiedung des Gesetzes.
o
Man schreibt wichtige Dinge gleich in einer anderen Regelart als in ein Gesetz.
Dann schlägt
man gleich zwei Fliegen mit einer Klappe:
o
Man braucht keine Mehrheiten beim Gesetzgeber.
o
Kein Verfassungsgericht kann einschreiten.
(4)
Die Politik nutzt die Chance, wichtige Dinge in anderen Regelarten
festzuschreiben als in einem Gesetz.
Als andere Regelarten sind hier die
folgenden Regelarten gemeint: Rundschreiben, Erlasse, Dekrete, Protokolle,
Berichte oder gar Bücher.
(5) Es ist ein Unding, dass man wichtige
Dinge in anderen Regelarten als in einem Gesetz festlegt:
Eine Beispiel:
So kann eine tertiär legitimierte
Einzelperson (Der Bundesfinanzminister) der eindeutig zur Exekutive gehört, ein
vom Deutschen Bundestag beschlossenes
Steuergesetz,
das bereits angewendet worden ist und das vom Gerichten zu friedenstiftenden
Urteile genutzt worden ist, außer Vollzug setzen.
Man
nennt es dann „totes Recht“.
Das dazu ausreichende Mittel ist ein
Erlass – genauerein Nichtanwendungserlass. Damit erhebt sich ein Einzelner, der
noch dazu nur tertiär legitimiert worden ist,
über
die Entscheidung von mehr als 300 Abgeordneten, die alle primär legitimiert
worden sind.
Die allgemeinen Folgen und Konsequenzen:
Die eigentlich zuständigen Abgeordneten
bleiben außen vor: Sie erfahren aus der Zeitung oder anderen Medien, was Sache
ist.
Das Bundesverfassungsgericht kann nicht
einschreiten, weil es nur Gesetze auf ihre Verfassungsmäßigkeit überprüfen
kann.
B.5 Der Umgang mit den
Staatsfinanzen
Steuern
und Abgaben dienen immer mehr der Steuerung des Verhaltens und der
Entscheidungen der Bürger und der Unternehmer.
Die
öffentliche Verschuldung (rund 2 000 Mrd. Euro) und die finanziellen
Verpflichtungen des Staates (rund 5 000 Mrd. Euro) betragen zusammen
rund
7 000 Mrd. Euro oder rund 3 BIP.
Warum soll die Politik viel Wert auf einen
ausgeglichenen Haushalt legen, schließlich sind doch einige Probleme nur
finanziell zu lösen und es wird für den Bürger billiger,
wenn
man sie sofort löst, als wenn man sie auf die lange Bank schiebt?
Außerdem
wollen die Partei, die an der Macht sind, wieder gewählt werden.
Sie
sind doch nur für vier Jahre legitimiert worden und damit verantwortlich, dass
alles so gut wie möglich läuft.
Sollen
doch die nachfolgenden Parlamente dafür sorgen, dass auch das Finanzielle wieder
in Ordnung kommt!
B.6 Die staatlichen sozialen Sicherungssysteme
B.6.1
Allgemeine Festlegungen
Die
vier staatlichen sozialen Sicherungssysteme geben immer weniger finanzielle
Sicherheit für die vier größten Risiken eines Erwerbstätigen.
B.6.2 Die staatliche Rentenversicherung
Die
staatliche Rentenversicherung sichert kein ausreichendes Grundeinkommen im
Alter.
B.6.3 Die Gesetzliche Krankenversicherung
Die Gesetzliche Krankenversicherung ist
zum finanziellen Verschiebebahnhof für die Beiträge der Arbeitgeber und der
Arbeitnehmer geworden.
B.6.4 Die Pflegeversicherung
Die
Pflegeversicherung täuscht eine sachgerechte und ausreichende Versorgung von pflegebedürftigen
Menschen vor; aber die Vorschriften dienen
gleichzeitig
der Betrügerei.
B.6.5 Die Arbeitslosenversicherung
Die
Arbeitslosenversicherung schützt (natürlich) nicht vor Arbeitslosigkeit, aber auch
nicht vor den finanziellen Risiken, die die Arbeitslosigkeit
mit
sich bringt.
Es
herrschen willkürliche Festlegungen:
o
Das betrifft die Finanzierung des Arbeitslosengeldes.
o
Das betrifft die Dauer des Bezuges des Arbeitslosengeldes.
o
Das betrifft die Finanzierung der Rentenansprüche während der Dauer der
Arbeitslosigkeit.
o
Das betrifft die Finanzierung der Beiträge zur Gesetzlichen Krankenversicherung
während der Dauer der Arbeitslosigkeit.
o
Das betrifft die Finanzierung der Beiträge zur Pflegeversicherung während der
Dauer der Arbeitslosigkeit.
B.6.6 Die Sozialhilfe
Die
Sozialhilfe ist abgeschafft worden und nun Teil der Regelungen des
Arbeitslosengeldes.
Damit wurden finanzielle
Geldquellen und Rechtsprinzipien durcheinander gebracht.
Es
gibt nun Arbeitslosengeld I und Arbeitslosengeld II und Sozialgeld.
C Die
Ebene der Gesellschaft
C.1 Der
Bürger
Der Bürger wird mit vielen Regelungen, die
sein Verhalten und seine Entscheidungen betreffen, zum Abhängigen staatlicher
Vorgaben und
staatlicher
Einrichtungen.
Der
Bürger wird zum Antragsteller und zum Abhängigen von staatlichen Leistungen
degradiert.
C.2 Ehe und Familie
Ehe
und Familie dienen zunehmend mehr der Festigung der Macht der Politik über die
Menschen.
C.3 Sozialisierung, Erziehung und Allgemeinbildung
Sozialisierung,
Erziehung und Allgemeinbildung bringen nicht den selbständigen, autonomen und
kritischen Bürger hervor, sondern es werden
durch
die Politik die Weichen gestellt, damit die Heranwachsenden zu Antragstellern
und zu Untertanen werden
C.4 Ausbildung, Qualifizierung und Weiterbildung
C.4.1
Allgemeine Feststellungen
Die
gewerbliche und die akademische Ausbildung sind inzwischen so strukturiert und
inhaltlich festgelegt, dass die dem System aus Sicht der
Politik
nützlich sind und diesem System nicht Schaden zufügen können.
.4.2 Gewerbliche Ausbildung
Die
Gewerbliche Ausbildung hat sich allmählich zum Stiefkind der Politik
entwickelt.
Man bildet nicht nachhaltig aus.
Man
lässt nicht lernen, wie man sich selbst Wissen aneignet.
Stattdessen
predigt man lebenslanges Lernen und kann Weiterbildungsmaßnahmen und Maßnahmen
zur Qualifizierung anbieten, auf die die
Politik
wiederum Einfluss nehmen kann.
C.4.3 Akademische Ausbildung
Die
Politik richtet ihr Augenmerk fast ausschließlich auf die akademische
Ausbildung.
C.5 Die Wirtschaft
C.5.1 Aufgaben und Funktionen
Die
Unternehmen der Wirtschaft sollten eigentlich für Wohlstand der Bevölkerung und
für sichere staatliche Einnahmen sorgen.
Die
Unternehmen der Wirtschaft werden durch Vorschriften, die Steuern und Abgaben
betreffen, aber auch durch Geld vom Staat zum
Wohlverhalten
gegenüber der Politik beeinflusst.
Das
hat Auswirkungen auf die Arbeitsplätze, Ausbildungsplätze und auf die Investitionen.
C.5.2 Großunternehmen
Die
Großunternehmen sind die Filetstücke der Politik.
o
Alle Exporte sind von der Mehrwertsteuer befreit.
o
Es gibt Ausfuhrbürgschaften des Staates (Hermes-Bürgschaften)
o
Die Großunternehmen erhalten oft Investitionsbeihilfen und
Sonderabschreibungen.
o
Die Großunternehmen zeigen sich erkenntlich und spenden viel Geld an die
Parteien.
C.5.3 Der gewerbliche Mittelstand
Die
Unternehmen des gewerblichen Mittelstands haben von Seiten der Politik nicht
die gleiche Aufmerksamkeit und Bedeutung wie die
Großunternehmen.
C.5.4 Banken
Die
privaten Banken werden am Gängelband der Politik gehalten.
Schließlich
kann man mit Geld gleich doppelt Macht ausüben: einmal beim Wegnehmen und ein
zweites Mal bei Gewähren staatlicher Hilfen
C.5.5 Der Arbeitsmarkt
Der
so genannte Arbeitsmarkt ist ein sehr schwer zu handhabendes Gebilde, weil
vieles auf ihn einwirkt.
Zu
nennen sind Gewerkschaften, Arbeitgeber, Konjunkturentwicklung, Zinshöhe und
Höhe der Lohnnebenkosten usw.
C.5.6 Forschung und Entwicklung
Bei
Forschung und Entwicklung tut sich die Politik schwer. Es har
den Anschein, als würde das gefördert, was der Politik oder dem zuständigen
Minister
Ansehen verschaffen kann.
Es
gibt keine klare Trennung zwischen Grundlagenforschung und angewandter
Forschung.