Wie kann man am leichtesten abnehmen?
(7. Kapitel aus der Reihe: Die Bereiche
des Individuums)
(1.07)
1.
Die Ausgangslage:
Zunächst sollen drei Anmerkungen
vorausgeschickt werden:
1.1 Es gibt unzählige Diätvorschläge und Schlankheitsdiäten.
Allein
die bekannte Stiftung Warentest hat 60 Diäten und Schlankheitsprogramme unter
die Lupe genommen. Alle bringen nur in den seltensten Fällen nachhaltigen
Erfolg.
Meistens
ist es etwa so: Nach mühsamen ersten Anstrengungen - noch getragen vom festen
Willen des abnehmen Wollens - stellen sich erste Erfolge ein: Die Waage zeigt
tatsächlich
- wie erwünscht - weniger Pfunde an.
Das
hat meist zweierlei Gründe: Der Gewichtsverlust beruht entweder
-
auf einem Verlust von Wasser
(verursacht
z.B. durch Schwitzen, durch Saunabesuche) oder einfach durch zu wenig trinken)
oder
-
auf den Abbau von gespeicherter Energie in der Leber
(Die
Leber kann bekanntlich bis zu1 1/2 Kg Leberzucker (Glycogen) speichern.)
-
oder auf einer Kombination von beiden Vorgängen.
So
ist es möglich, dass man bis zu etwa 3 Kg Körpergewicht verliert, ohne wirklich
abgenommen zu haben.
Das
Glycogen wird zuerst abgebaut; dann stellt sich durch Absinkendes
Blutzuckerspiegels ein echtes Hungergefühl ein.
Jetzt
beginnt der Kampf mit dem Hungergefühl.
Hält
man dem stand, so würde im Laufe der Zeit in den sog. Fettzellen tatsächlich
Fett abgebaut und endlich der gewünschte nachhaltige Gewichtsverlust
eintreten.
Allerdings muss darauf hingewiesen werden, dass die Fettzellen selbst nicht
verschwinden.
Sie
„lauern" förmlich darauf, bei der nächstmöglichen Gelegenheit wieder Fette
einzulagern. Ebenso „freut“ sich die Leber schon auf die nächste Mahlzeit,
um
dann sofort wieder damit zu beginnen, nicht betriebsnotwendige Kalorien als
Glycogen zu speichern.
Sie
sehen, Abnehmen ist ein schweres Geschäft!
1.2 Ohne eine dauerhafte Veränderung ihres Ernährungsverhaltens und ohne
eine dauerhafte Veränderung ihrer täglichen Gewohnheiten wird sich kein
Erfolg
einstellen
können.
1.3 Es gibt nach alledem kein Patentrezept!
Es
gibt nur ein Konzept das erfolgreich sein kann, wenn Sie mitmachen!
2.
Die sechs wichtigsten Regeln
Deshalb
zunächst die wichtigsten Regeln, ehe wir zum erfolgversprechendem Konzept
kommen:
Regel 1:
Vergessen Sie zunächst alles was sie über
Atkin-Diät, Brigitte-Diät, Null-Diät und Trennkost-Diät, um nur einige zu
nennen, gehört haben!
Regel 2:
Vergessen Sie zunächst ebenfalls alles
was Sie über Hungerkuren, Wunderdiäten und Appetitzügler gehört haben, denn:
Hungerkuren sind
etwas
für Masochisten, sehr religiösen Menschen oder gar etwas für Ordensleute aber
nichts für Personen, die täglich ihren Mann oder ihre
Frau
stehen müssen.
Wunderdiäten
sind etwas für Leute, die an Wunder glauben. Sie sollten aber nicht an Wunder
glauben, sondern sich mit der Realität - nämlich Ihren
überflüssigen
und überschüssigen Pfunden beschäftigen. Appetitzügler helfen zunächst nur den
Reichtum anderer Leute zu vermehren, und dann
evtl.
noch Ihrem Körpergewicht, solange sie diese Appetitzügler einnehmen. Manche
Appetitzügler sollen sogar der Gesundheit schaden.
Regel 3:
Lesen Sie zunächst einmal in aller Ruhe
die nachfolgenden Abschnitt durch.
Regel 4:
Dann entscheiden Sie sich, ob Sie sich der
Mühe des Abnehmens wirklich unterziehen wollen.
Regel 5:
Wenn Sie wirklich abnehmen wollen, suchen
Sie sich eine Zeit heraus, in der Sie nicht übermäßig gestresst sind.
Regel 6:
Es empfiehlt sich, zur Stärkung des
eigenen Willens anderen Personen von Ihrer Absicht Mitteilung zu machen. So
können Sie jedem
erzählen,
dass Sie am ... mit dem Abnehmen
begonnen haben.
3.
Die Naturgesetze beim Zu- oder Abnehmen
Zunächst
müssen wir uns noch einmal die Naturgesetze, die das Körpergewicht eines gesunden
Menschen bestimmen, in Erinnerung rufen:
3.1. Normalerweise - also wenn man weder ab- noch zunimmt – ist die
Energieaufnahme genau so groß wie der Energieverbrauch; es herrscht
Gleichgewicht.
3.2. Für den, der abnehmen will, gilt, dass die Energiezufuhr über einen
längeren Zeitraum (oder für immer) geringer sein muss als der Energieverbrauch.
Oder
umgekehrt muss der Energieverbrauch höher sein als die Energieaufnahme.
4.
Die theoretischen Möglichkeiten zum Abnehmen
Rein
theoretisch gibt es zunächst drei Möglichkeiten:
4.1 Bei gleichem Energieverbrauch muss nur die Energiezufuhr anhaltend und
meist erheblich gesenkt werden.
Solche
Vorschläge zum Abnehmen beruhen nun mehr oder weniger darauf, dass Sie die
Energiezufuhr bewusst einschränken.
Das
ist dann die Fasten- oder in letzter Konsequenz die Hungerdiät. (Das ist
allseits unter der Abkürzung F.d.H. bekannt.)
4.2 Bei gleicher Energiezufuhr muss nur der Energieverbrauch z.B. durch
dauernde Bewegung erhöht werden. Der Vorteil dieses Konzeptes liegt auf der
Hand:
Man
kann die gleichen leckeren Sachen verspeisen wie bisher und das alles noch in
gewohnten Mengen.
Diese
Vorschläge zum Abnehmen beruhen alle darauf, dass Sie den Energieverbrauch erhöhen.
Man
soll dann z.B. mehr Sport treiben oder häufiger die Sauna oder das Fitnescenter
besuchen.
Wie
man dann allerdings mit dem verstärkten Hungergefühl fertig werden soll,
verschweigen diese Vorschläge.
Gefordert
wird dann meist zusätzlich und im gleichen Atemzug eine psychologische
Unterstützung von wem auch immer.
4.3 Am erfolgreichsten scheint auf den ersten Blick die kombinierte Methode
nach dem Motto: „wenn schon denn schon“ zu sein.
Also
im Klartext: Man muss gleichzeitig die Energiezufuhr senken und außerdem den
Energieverbrauch erhöhen!
Das
bedeutet weniger kalorienreich essen und sich außerdem mehr bewegen!
Die
doppelte Selbstkasteiung!
Sie
verstehen nun ein klein wenig mehr, warum so wenige Diäten und
Schlankheitskuren erfolgreich waren.
5.
Das neue Konzept für leichteres Abnehmen
Nun
endlich das Konzept für leichtes Abnehmen in 6 Punkten zusammengefasst:
5.1 Sie nehmen in Zukunft, wenn Sie abnehmen wollen, gehäuft solche
Nahrungsmittel zu sich, deren Aufschließung durch den Körper (= Verdauung)
einen
sehr großen Energie-aufwand des Körpers verursachen.
5.2. Nahrungsmittel, die diese Bedingung erfüllen, sind Nahrungsmittel, die
einen hohen Sättigungswert haben und die im allgemeinen als schwer
verdaulich
gelten,
also eine lange Verdauungszeit erfordern.
5.3. Grundsätzlich kann man hier zwei Kategorien von Nahrungsmitteln
unterscheiden:
(1)
Für diesen Zweck sind besonders Nahrungsmittel geeignet, die wenige Kalorien
besitzen aber schwer verdaulich sind.
Es
sind dies z.B. Pilze (z.B. Champignons), Gurken in jeder Form und
Zubereitungsart und Sauerkraut.
(2)
An zweiter Stelle sind jene Nahrungsmittel zu nennen, die zwar erhebliche
Kalorien besitzen aber sehr schwer verdaulich sind.
Infrage
kommen z.B. hart gekochte Eier, Ölsardinen und Gänsebraten.
5.4 Von beiden Arten von Nahrungsmitteln können Sie essen soviel Sie wollen - bis Sie wirklich satt sind.
5.5 Sie würden sogar im wahrsten Sinne des Wortes verhungern, wenn Sie
nur solche Nahrungsmittel zu sich nehmen würden, bei denen der Energieaufwand
des
Körpers zur Erschließung der in den Nahrungsmitteln steckenden Energien größer
ist als der Energiegehalt des Nahrungsmittels selbst.
5.6 Beachten Sie bitte unbedingt die Grundsätze, die unter der Überschrift:
„Was versteht man unter einer gesunden Ernährung?" beschrieben sind!
Zum Schluss noch eine Anmerkung:
Eine Erhöhung der Bewegung ist zwar sicherlich aus allgemeinen gesundheitlichen
Erwägungen her sehr wünschenswert, aber nicht unbedingt erforderlich.