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Das 3-Ebenen-Modell

In welchem Umfeld lebt der Mensch?

Gliederung

1. Das Modell der 3 Ebenen
2. Die Ebene I. Die Natur
3. Die Ebene II: Die Zivilisation
4. Die Ebene III: Das Irreale - die Welt des Virtuellen
5. Der Mensch und die drei Ebenen
6. Tiere und die drei Ebenen



1. Das Modell der 3 Ebenen

Die Geschichte der Menschheit zeigt zweifelsfrei, dass er zuerst ein Lebewesen der Natur war. Auch heute noch wird jeder Mensch in seiner Entwicklung

zuerst mit der realen, irdischen Welt vertraut gemacht.

Das ist die 1. Ebene des Menschen oder des Lebens überhaupt:

          Die
Welt der Natur oder : Die reale (ungestaltete ) Welt.

Es geht hier vorwiegend Grundkenntnisse, die man heute als banal ansieht.
Diese Grundkenntnisse ordnet man heute bestimmten Fächern zu z.B.: Biologie, Mechanik , Himmelskunde, Wärmelehre um nur einige zu nennen.
Es ist für den Menschen etwa die Stufe der Jäger und Sammler.
Anmerkung:
          Diese erste Stufe wird heute kaum noch hinreichend - besonders in Großstädten
          vermittelt.
          Beispiel:
                      Großstadt-Kinder erkennen nicht die unterschiedlichen Getreidesorten an Hand der Ähren!

Allmählich wächst der junge Mensch in den Bereich der Zivilisation.
Das ist die 2. Ebene des Menschen :

          Die Welt der Kultur oder: Alles das, was man im allgemeinen unter Zivilisation versteht.

Es geht hier darum, sich in der von Menschen geschaffenen Welt zurecht zu finden.
Das bedeutet,
         
o die Grundtechniken der Zivilisation beherrschen,
          o die
Konsumangebote nutzen können,
          o
 wichtige Institutionen nutzen können,
          o Behörden erfolgreich nutzen können,
         
(Letzteres setzt Kenntnisse über Strukturen und Aufgaben der staatlichen Organe voraus.)


Bald will der Heranwachsende einen PC und ein Handy haben und im Internet surfen. Er betritt damit die Welt der 3. Ebene.
Das ist die 3. Ebene des Menschen:

          Die virtuelle Welt oder: Die Welt des Internets oder: Die Cyber-Welt.

Nun haben wir sie also zusammen - die drei Ebenen des Menschen:

 

Das Umfeld des Menschen besteht aus drei Ebenen. Der Mensch ist zunächst ein Lebewesen; als solches gehört er zur Natur.

Das ist seine erste Ebene, die Ebene I: Die Natur.

 

Der Mensch ist aber auch in der Lage, sich eine neue Umgebung, ein neues Umfeld zu schaffen. Man nennt dieses Umfeld ganz allgemein und unstrittig Zivilisation.

Es ist seine zweite Ebene, die Ebene II: Die Zivilisation.

 

Der Mensch neigt aber dazu - und es ist wohl in ihm angelegt - sich - zumindest zeitweise - über diese zweite Ebene der Zivilisation heraus zu erheben und sich eine dritte Ebene zu suchen oder zu (er)schaffen. Diese Ebene hat viele, aber noch keinen allgemein anerkannten, verbindlichen Namen. Bezeichnen wir sie einfach mal als die Welt des Irrealen. Die Bezeichnung der dritten Ebene soll also sein, Ebene III: Das Irreale.

Schon an dieser Stelle kann und soll festgestellt werden, dass die Übergänge zwischen den drei Ebenen fließend sind.

 

 

2. Die Ebene I. Die Natur

 

Diese Welt hat mindestens zwei entscheidende Kriterien:

          o Diese Welt kann ohne den Menschen existieren:
                      - Sie benötigt ihn nicht!
                      - Sie existierte vor ihm und wird auch nach ihm existieren!

          o In dieser Welt existieren bestimmte Gesetze:
             Hier gelten ausnahmslos die Gesetze der Natur, die man auch einfach Naturgesetze
             nennt. (Diese Gesetze haben besondere Charakteristika)

                      - Diese Gesetze gelten immer und ohne Ausnahme!

                      - Der Mensch kann sie nicht abschaffen oder außer Kraft setzten!

                      - Der Mensch kann sie nicht verändern und er wird sie niemals verändern
                         können!

                      - Diese Naturgesetze gelten auch dann, wenn der Mensch sie (noch nicht)
                         entdeckt hat!

                      - Er ist diesen Gesetzen (hilflos) ausgeliefert!
                      - Der Mensch steht machtlos abseits!
                      - Er kann sie sich aber - vorausgesetzt er kennt sie - zunutze machen!

                      - Die Anzahl der Gesetze ist konstant.
                      - Die Regulierungsdichte ist und bleibt damit konstant.
                      - Die Art der Gesetze und ihre Inhalte verändert sich nicht!

Man kann die Natur in zwei Bereiche einteilen:

                      in die unbelebte Natur und

                      in die belebte Natur.

Zur unbelebten Natur gehören z.B. die Inhalte und die Gesetze der Physik, Chemie, Geologie und der Astronomie.

Zur belebten Natur gehören z.B. alle Bereiche der Biologie (Molekularbiologie, Biochemie) und der Medizin.

 

 

Verursacht durch die Wechselwirkung zwischen Natur und Umwelt, hat der Mensch in seinem Wunsch nach Verstehen seiner Umwelt mindestens zwei Antriebe:

          o Er will zum einen wissen, was die Erde im Innersten zusammenhält, also Forschung betreiben.

          o Zum anderen will er sich die gewonnenen Erkenntnisse nutzbar machen!

 

Auch so kann das Bibelwort verstanden werden:" Machet sie (die Erde) euch untertan."

 

Der Mensch hat die Gesamtheit der Natur aber nicht nur in unbelebte und belebte Natur unterteilt, sondern in immer weiter differenziertere Bereiche und Teilbereiche unterteilt.

Das schafft auf der einen Seite mehr Präzision und erhebliche Erleichterung - auf der anderen Seite droht aber auch der Gesamtzusammenhang verloren zu gehen.

 

Die Physik hat z.B. die Gesetze der Mechanik, der Statik, der Optik, der Wellenlehre und der Elektrizität.

Es gelten die Gesetze der Chemie. Es gilt z.B. das chemische Grundgesetz von der Erhaltung der Masse, das als Naturgesetz natürlich auch in der Physik gilt, oder das Gesetz vom Zwang oder das allgemeine Gesetz, das alle Atome oder Atomgruppen in der Regel versuchen, aus stabileren Verbindungen in noch stabilere Verbindungen zu gelangen.

Danach nimmt das Maß an Stabilität bei jedem chemischen Naturvorgang zu.
Deshalb werden reaktionsfreudige Elemente oder reaktionsfreudige chemische Verbindungen immer seltener; genauer: Sie kommen an Anzahl und Menge immer weniger vor.
Die unbestrittene Tatsache, dass die Entropie zunimmt, hat mit der Ordnung in der Welt zu tun nicht mit der Stabilität der in der Welt existierenden Verbindungen!
Es gibt zwei Tendenzen:
          o Die Ordnung nimmt ab!
          o Die Stabilität nimmt zu!

In der Biologie gelten die Gesetze z.B. der Vegetation, des Stoffwechsels, des Wachstums, der Vermehrung und der Vererbung.

 

 

3. Die Ebene II: Die Zivilisation

 

Es gibt einen erheblichen Unterschied in der Dauer der Entwicklung:
          Um von der Ebene I zu der Ebene II zu kommen, bedurfte es einige tausend Jahre oder einige zig Tausende von Jahren.
          Selbst wenn man sich bewusst ist, dass es schon vor 4 bis 5 Tausend Jahren die ersten Bibliotheken (Asssyrer) gab und es heute noch Ureinwohner gibt,

          die weder lesen noch schreiben können. Das ändert nichts an der richtigen Feststellung der sehr langen Dauer der Entwicklung, zeigt nur aber die gewaltigen

          kulturbezogenen Unterschiede!
          Noch heute haben etwa  85 % der Erdbewohner noch nie in ihrem Leben telefoniert! 

          Die Zeitdauer, um von der Ebenen II zur Ebenen III zu kommen, dauerte nur einige Dekaden.
          Selbst wenn auch hier richtig ist, dass nur sehr wenige Menschen an der Ebenen III teilhaben und wahrscheinlich auch richtig sein wird, dass auch in Zukunft nur ein
          verhältnismäßig kleiner Teil der Menschheit daran teilhaben und teilnehmen wird!
          Das bietet die und die Chance die Entwicklungsländer weiterhin in ihrer Funktion als Rohstoffproduzenten und Rohstofflieferanten ausbeuten zu können!
          Diese Gefahr zu erkennen ist wahrscheinlich viel leichter als sich darauf einzustellen und dagegen zu wappnen!

Um sich den inhaltlichen Unterschied zwischen Natur und Zivilisation besonders anschaulich zu verdeutlichen, hilft eine Gegenüberstellung!

 

 

Natur                                    Zivilisation

 

          Steine und Felsen                    Straßen, Brücken, Hochhäuser

          Hügel und Gebirge                  Landwege und Bundesstraßen

          Felsschluchten                         Autobahnen

          Sand und Wüsten                   Flughäfen und Golfplätze

          Steppen                                   Landwirtschaftliche Nutzflächen

          Wanderdünen                         Monokulturen,

          (Ur-)Wälder                            Parks und Botanische Gärten
          Urwälder                                 Baumschulen und Baumplantagen

          Sümpfe und Moore                 Telegraphenmasten und Funktürme

          Bäche, Wasserfälle, Flüsse      Kanäle und Springbrunnen

          Seen und Meere                      Stauseen und Kläranlagen

 

          Insekten und Würmer             Autos und Flugzeuge

          Vögel und Reptilien                Satelliten und Mobiltelefone

          Fische und Säugetiere             Radio, Fernsehen und Zeitung

 

 

                                  Hier gelten zunächst einmal die

          Gesetze der Natur                 Gesetze der Zivilisation!

 

Alle Naturgesetze gelten natürlich - und dieses Wort "natürlich" gilt hier wirklich im wahrsten Sinne des Wortes - weiterhin; also auch in der Zivilisation.

 

Wenn sich z.B.
                      der Mensch nicht an die Naturgesetze hält,

                      o sie nicht beachtet oder

                      o sie in der Praxis nicht einhält,

hat er keinen Erfolg!

 

So einfach ist das!

 

Beispiel:
          Wenn jemand im Spätherbst in unseren Breiten im Freien z.B. Kürbiskerne in den           feuchten Boden steckt, wird er weder in diesem Jahr noch im nächsten Jahr aus diesen
          Kürbiskernen Kürbisse ernten können!
          Noch schlimmer ist vielleicht die Tatsache, dass er - falls es seine einzigen Kürbiskerne waren – überhaupt keine Chance mehr hat ,Kürbisse anzusäen und im Erfolgsfalle zu
          ernten; es sei denn, er tauscht sich wieder Samen ein.

 

Für alle sogenannten Ureinwohner gilt unabhängig davon, auf welchem Kontinent und in welchen Breiten sie lebten:

 

          Sie lebten alle mit der Natur und mit den Gesetzen der Natur!
          Sie stellten sich nicht gegen sie, denn sie waren auf sie angewiesen!

          Sie beuten die Natur nicht aus, sondern sie schmarotzten schlechtesten falls von ihr.

          Sie hatten zwar eine Kultur aber noch keine Zivilisation!
          (Dieser Begriff „Zivilisation“ wird zunehmend häufiger - besonders von Politikern -  missbräuchlich und mit diskriminierender Absicht gebraucht:

          „Die DDR war keine  Zivilisation!“ „In unserer zivilisierten Welt kann das nicht mehr vorkommen!“)
         

Die Entwicklung in der Nutzung der Natur in der Landwirtschaft schreitet rasch voran:
Es fingt mit der Stufe der Jäger und Sammler an, ging über zur Drei-Felder-Wirtschaft, „verbesserte“ sich mit der Schaffung von Monokulturen und endet zunächst heute mit der Zucht und dem „Anbau“ von in der Natur nicht vorkommenden Sorten, die nur noch hinter Glas und mit elektronischer Überwachung und Steuerung rentable „Produkte“ für den  „Markt liefern!

 

Diese Welt der Zivilisation hat mindestens zwei entscheidende Kriterien:
          o Es herrschen hier weiterhin die Gesetze der ersten Welt!
          o
Zusätzlich - zu den immer geltenden Naturgesetzen - gelten in der Zivilisation Gesetze
             von Menschenhand
- nein besser: Gesetze aus dem Geist des Menschen geschaffen.

 

Es gibt sogar sehr viele Gesetze und Regelungen, die sich auf den Besitz von und den Umgang mit Natur beziehen:

 

          o Es gibt Gesetze über den Besitz von Grund und Boden.

          o Es gibt Gesetze und Regelungen zum Schutze der Natur.

  o Es gibt Gesetze und Vorschriften, die sich auf die belebte Natur beziehen, z.B. auf die Tierhaltung, auf den Tiertransport, auf Versuche mit Tieren, auf die Verwendung von
     Medikamenten bei Tieren und neuerdings auf den Bereich der Biotechnologie einschließlich des Klonens von Tieren!  

 

Es gibt inzwischen Regeln für (fast) alle Bereiche! Diese Regeln betreffen:

 

          o das Zusammenleben in der Familie und mit Nachbarn,

          o die Bereiche Kindergarten, Vorschule und Schule,

          o die Zusammenarbeit und das Zusammenwirken in Ausbildung und Beruf,

         o die Rechte und Pflichten im Rentenalter, ja es gibt sogar

          o Gesetze, die für den Tod eines jeden Menschen und sogar darüber hinaus gelten!

 

Man kann wohl mit Fug und Recht behaupten, dass es keinen Bereich des menschlichen Lebens gibt, für den es keine Gesetze oder Regelungen gibt!

 

Eine Zahl über die Vielzahl von Gesetzen in der Bundesrepublik Deutschland kann das verdeutlichen:

Allein die derzeit wirksamen Bundesgesetze beinhalten sage und schreibe etwa 85 000 Paragraphen.

Wie viele Verwaltungsvorschriften es gibt, kann wohl derzeit nicht einmal ein Experte sagen.

Es gibt in der Zivilisation eine Tendenz die im krassen Widerspruch zur realen Welt der Natur besteht: Die Anzahl der Gesetze steigt immer weiter.

          Die 10. Legislaturperiode verabschiedete 612 Gesetze.

          Die 11. Legislaturperiode verabschiedete     Gesetze.

          Die 12. Legislaturperiode verabschiedete 895 Gesetze.

          In der jetzigen 13. Legislaturperiode, die bis zum Ende 1998 dauert, wurden bisher 
          (Stichtag: 1.Juli 1998) 708 Gesetze verabschiedet.
          Die Tendenz ist eher steigend als abnehmend!

Dieses Dickicht soll nun durchlüftet und gelichtet werden. Dazu hat eine zwei Jahre arbeitende Arbeitsgruppe (Genauer: der von der Bundesregierung eingesetzte Sachverständigenrat) unter Vorsitz von Rupert Scholz in drei Bänden Vorschläge erarbeitet. Um diese Gesetzesflut einzudämmen, wird als zentraler Punkt darin ein endlich wirksamer und konsequenter Legitimierungs- und Bedürfniszwang vom Gesetzgeber gefordert.

 

Es gibt aber auch ein bisschen Hoffnung:
Allein auf Bundesebne gibt es zwar inzwischen:
                                                                                                                                                                       2 197 Gesetze mit 46 000 Einzelvorschriften                                      
                                                                                                                                                                                                                    und
                                                                                                                                                             3 131 Rechtsvorschriften mit 39 197 Einzelvorschriften

 

In der letzten Legislaturperiode wurden aber nur noch:
                                                                                                                                                                           396 neue Bundesgesetze verabschiedet
                                                                                                                                                                                                               und sogar
                                                                                                                                                            95 alte Gesetze abgeschafft
                                                                                                                                                                                                               und sogar
                                                                                                                                                                    406 Rechtsverordnungen außer Kraft gesetzt!

Alle fordern Bürokratieabbau!
Schon vor zwei Jahren wurde einen Arbeitsgruppe der Regierung auf der Staatssekretäre eingesetzt – leider bisher ohne Ergebnis!


Nun stellen fast alle Verbände Forderungen zum Bürokratie-Abbau auf:
                                                            
 o Vereinheitlichung und Verringerung der Formulare
     bei den Sozialversicherungen, Umstellung des Meldeverfahrens auf E-Mail
  o Einfachere Bauvorschriften und kürzere Baugenehmigungsverfahren;
    Alles in einer Behörde,

 o Verringerung der Einzelvorschriften im Umweltrecht

 o Weniger Pflichten für Unternehmen, sich an statistischen Erhebungen zu beteiligen,

 o Vereinfachung des Steuerrechts und der abgespeckte Buchhaltungspflichten für Kleinunternehmen.
          (Quelle: „Wirtschaft attackiert Regelwut“, Handelsblatt vom 15.01.2003
                                              nach Auskunft der Bundesregierung und eigener Recherche)

Genau so richtig wie die oben gemachte Aussage, dass es wohl keinen Bereich gibt, über den es keine Gesetze gibt, ist die Aussage, dass noch nicht jede Detailfrage und jeder Einzel- oder Sonderfall geregelt ist.

 

Bemerkenswert erscheint mir schon mal die Tatsache, dass sich einige Gesetze der Zivilisation auch auf den Ursprung der Zivilisation selbst, nämlich auf die Familie beziehen!

Noch bemerkenswerter erscheint mir die Tatsache zu sein, dass es auch etliche Gesetze von Menschenhand gibt, die sich auf die Natur selbst beziehen!

 

Es scheint wohl so zu sein, dass der Mensch dazu neigt, alles mit dem er zu tun hat, mit Regeln zu überziehen - und das ist wohl unabhängig von Alter, Rasse, Geschlecht und Kultur richtig!

 

Vor etlichen Jahren gelangte man zu der Erkenntnis, dass die Natur in der Jahrmillionen andau-ernden Entwicklung (Evolution) bestimmte Fragestellungen hervorragend und vorbildlich gelöst hat.
Beispiel:
          Wie muss ein Halm für eine Weizenähre gebaut sein, damit sie so biegsam ist wie sie ist,
          trotzdem leicht und materialsparend konstruiert und trotzdem für den Transport von Wasser, Salzen, Eiweißstoffen und Zucker geeignet ist.

Man versucht nun solche raffinierten und pfiffigen Antworten der Natur (auf bestimmte Fragestellungen hin) abzugucken.

Diesen Bereich nennt man Bionik für den auch Lehrstühle an Universitäten gibt.

 

Wenn man von dieser Anpassung des Menschen an die Natur einmal absieht, gilt allgemein:

 

Das vom Menschen geschaffene System wird der Natur übergestülpt!

Die Gesetze der Zivilisation haben völlig andere Funktionen als die Gesetze der Natur!
          o
Diese neuen Regeln sollen vorwiegend das Zusammenleben der Menschen untereinander regeln!

            Es sind meist Rechte und Pflichten beschrieben, aber auch Sanktionen bei Nichtbeachtung oder Übertretung der Gesetze formuliert.

          o Es gibt aber auch viele Gesetze, die der Legitimierung der Macht dienen!
             (Grundgesetz, Wahlrecht, Parteiengesetz, Abgeordnetengesetz usw.)
          o Die Vielzahl der Regeln bringt viele Nachteile für den Bürger und den Staat:
                      - Er fühlt sich als ständig Gegängelter oder als ohnmächtiges Opfer der Regeln.
                      - Das Recht entartet in Teilbereichen zur Willkür!
                      - Das Recht ist auf den Erhalt und den Ausbau der Macht einer Minderheit ausgerichtet.

 

4. Die Ebene III: Das Irreale - die Welt des Virtuellen

 

Nicht alles was High-tech ist, gehört zu der Welt des Virtuellen. Der neue Lack mit dem Lotos-Effekt ist zweifelsohne ein High-Tech-Produkt.
Er gehört aber bloß zur Ebene der Zivilisation: Ein vom Menschen in technischer Perfektion hergestelltes und der Natur nachgebautes Spitzenprodukt mit Nanopartikeln.


Die dritte Ebene ist die Welt des Fiktiven, des Irrealen und auch ein bisschen die Welt der Phantasie!

Zur Welt der Phantasie gehören alle Traumwelten, die Welt des Science-Fiktion in Bild und Ton, in Wort und Schrift, in Film und auf Video, egal ob im Kino, auf Kassette oder auf CD-Rom. Dazu gehören auch die Welt der Sekten und die Gruft-Kultur; die Welt der Horror-Szenarien und der Gruselfilme.

Zur Welt des Fiktiven gehört die Cyber-Welt mit Datenautobahnen, mit dem Internet, mit weltweiter Vernetzung sogar über Satellit. Dazu gehört das Cyber-Kaffee und

(un-) natürlicherweise auch das Cyber-Cash!

Es ist die Welt der PC`s, der Workstations, der Handy`s, der Modems und der Server.
Es ist die Welt des Surfens im Internet, das Herunterladen von Daten oder von Software, das Bestellen und Bezahlen im Internet ohne die Mehrwertsteuer der Zivilisation.
Die Welt des virtuellen.

Der Mensch hatte immer schon einen Hang, das Unbegreifliche begreifbar und das Unfassbare konkret zu machen.

Schon in Urzeiten gab es Götter und Halbgötter, Geister und Dämonen, Opfergaben und Blutopfer, sowie Rituale, Zauberformeln und Amulette!

 

Die Materie tritt in den Hintergrund - es wird immer weniger von ihr für denselben Zweck gebraucht!

 

Beispiel:
          Ein Chip (Pentium II von Intel) wiegt ca. 100 g. Er leistet so viel (und dabei noch erheblich
          schneller) wie 100 000 Transistoren. Ein Transistor wiegt 5 g. Das macht dann 500 000 g
          oder 500 Kg oder 1/2 Tonne! Ein Transistor ersetzt (und ist dabei aber erheblich schneller) als eine Elektronenröhre von 40 g.
          Wenn man die Gewichte und die Leistungen betrachtet:
                      Von der Röhre zum Transistor macht allein den Faktor 8.
                      Vom Transistor zum Chip macht den Faktor 100 000 also insgesamt 800 000!
                      Weil der Transistor aber 20 mal so viel wiegt nur noch Faktor 40 000 bei gleichem Gewicht!
          Im Ergebnis ersetzt ein Chip von 100 g heute verglichen mit der Röhrentechnik von vor 40 Jahren Materie (Glas, Wolfram, Kupfer) von 4 Tonnen!

                                              Chip                Transistoren                          Elektronen-Röhre
                                        (Pentium II)

          Anzahl:                             1                 100 000                                               100 000

          Einzel-Gewicht:          100 g                       5 g                                                      40 g

          Ersatzgewicht:            100 g               500 000 g                                            4 000 000 g

 

Dafür muss der Mensch aber einen Nachteil hinnehmen:

Der Mensch muss nun nicht nur die Gesetze der Natur und die Gesetze der Zivilisation sondern auch die Regeln der Welt des Irrealen kennen und beachten lernen!

Manche halten den Menschen dafür nicht geschaffen und überfordert und wollen einen neuen Menschen - den geklonten Menschen schaffen.

.

Es geht aber nicht nur die Einsparung von Gewicht!
Es geht nicht nur um die Einsparung von Zeit also um unvorstellbare Geschwindigkeiten.
(Es geht kaum um Beschleunigungen!)

 

Diese Welt hat mindestens drei entscheidende Kriterien:
          (1) Es herrschen hier weiterhin die Gesetze der Welt der ersten Ebene!
          (2) Es herrschen hier fast immer zusätzlich die von Menschen geschaffenen Gesetze!
          (3) Der Mensch kann sich eine neue Welt schaffen – eine virtuelle Welt.
               Die digitale Welt ist anders als die analoge Welt!
                      o Sie hat oft völlig neue Regeln.
                         Diese haben oft mit der Zivilisation nichts mehr zu tun.
                         (Bezug von Medikamenten aus dem Ausland ohne Mehrwertsteuer!)
                      o Sie hat neue Regeln!
                         Diese Regen widersprechen den bisherigen Regeln der Welt der II. Ebene!
                      o Beispiel:
                                  In der II. Ebene besteht die Zahl 2 aus der Ziffer „Zwei“!
                                  In der III. Ebene besteht die Zahl 2 aus den Ziffern „Eins“ und „Null“!
                                  Also die „2“ aus der II. Ebnen ist die „10“ aus der III. Ebene!
                      o Die dritte Ebnen kommt mit nur zwei Zuständen aus: „erregt“ und nicht  „erregt“! Es wird Strom durchgelassen oder eben nicht.
                      o Die Beschränkung auf nur zwei Symbole „Null“ und „Eins“ bringt eine Vereinfachung und eine enorme Schnelligkeit.
                      o Die Zivilisation (II. Ebene) hat im Zahlenbereich 10 Symbole (wenn man die „Null“ mitzählt!
                      o Die Welt des Irrealen hat nur 2 Symbole!
                      o Die Sprache der Zivilisation hat ein ganzes Alphabet mit 26 Buchstaben!
                      o Die Cyber-Welt hat eine Sprache, die mit –den selben- zwei Symbolen auskommt!
                      o Die Molekulare Biotechnologie (Gentechnik, Genom-Forschung, DNA-Analyse benötigt vier Symbole: a, c g und t !
                        (Könnte man mit den vier Symbolen leistungsfähigere Bio-Chips bauen als mit zwei Symbolen der digitalen Welt????)
                      o Es werden neue Figuren geschaffen!
                      o Es werden virtuelle Welten wie im Film „Odyssee 2001 – im Weltraum“ geschaffen.
                      o Sie ist weitestgehend frei von Materie.
                      o Sie ist sehr schnell – unfassbar schnell!

5. Der Mensch und die drei Ebenen

 

Im Laufe seines Lebens durchläuft der Mensch in der Regel alle drei Ebenen. Zunächst befindet er sich offensichtlich in der Ebene I der Natur:

 

          Er ist Säugling und später Kleinkind.

          Aber auch hier wirkt bereits die Ebene II die Zivilisation auf ihn ein: Die Frau - seine spätere Mutter - geht zur Schwangerschaftsberatung und

          zur Schwangerschaftsunter-suchung
          Er wird zwangsweise geimpft und vorsorglich untersucht.

 

          Im Laufe seiner Entwicklung wird er immer mehr von der Zivilisation vereinnahmt.
          Er wird in Elternhaus, Kindergarten und in der Vorschule - praktisch in seinem ganzen
          Leben besonders aber in seiner Jugend sozialisiert.

 

          Er muss zusätzlich zu den Gesetzen der Natur im Laufe seines Lebens auch die Regeln
          und Gesetze der Zivilisation kennen lernen und sie auch beachten, um nicht Sanktionen ausgesetzt zu werden.

 

Hier kann noch einmal auf einen wesentlichen Unterschied zwischen den Gesetzen der Natur und den Gesetzen der Zivilisation hingewiesen werden:

 

          Naturgesetze gelten immer und ohne Ausnahmen.

          Es kann höchstens sein, dass sie nicht zutreffen.

          Für ihre Anwendung gilt das Ja-Nein-Prinzip.
          Oder es sind so genannte Bedingungsfelder wie im Beispiel der Keimung des Kürbiskerns.
          Hier muss eine bestimmte Anzahl von Bedingungen erfüllt sein, die als Faktoren alle und
          ausnahmslos erfüllt sein müssen, damit etwas Bestimmtes passiert.
           Andere Faktoren spielen überhaupt keine Rolle!

 

          Regeln, die der Menschen geschaffen hat, gelten sehr abgestuft und sind, falls niemand - auch keine staatliche Stelle - sanktioniert auch nicht unbedingt einzuhalten.

          Ja es ist prinzipiell jedem Menschen jederzeit möglich, sich über die Regeln hinwegzusetzen.
          Es gibt zwei Möglichkeiten: entweder unter Hinnahme der Sanktion oder - was häufiger vorkommt - weil man hofft, nicht erwischt zu werden!

          Die Natur braucht kein System der Überwachung und der Sanktion.
          Oder kurz und einprägsam:
                      Die Natur braucht keine Polizei, keinen Richter und kein Gefängnis!

 

6. Tiere und die drei Ebenen

Es gibt in diesem Zusammenhang ein besonderes Phänomen mit den so genannten domestizierten Tieren.
Es ist die Brunstzeit!

          Alle Tiere, die in freier Wildbahn leben also wilde Tiere sind, haben eine Brunstzeit.

        Diese Brunstzeit muss, da sie die Erhaltung der Art garantieren muss – also erfolgreich sein muss - , bestimmte Anforderung erfüllen:
                      o sie muss so lange dauern, dass sie die Befruchtung der Weibchen ermöglicht.
                      o sie muss zu einer Zeit stattfinden, die die Tragezeit berücksichtigt.
                         Die Jungen müssen zu einer Zeitgeboren werden, die ein Optimum an  Nahrung für die Jungtiere ermöglicht.
                         Wenn die Tragezeit 6 Monate dauert, muss die Brunstzeit nicht etwa im Frühling stattfinden, sondern im Dezember, damit die Jungtiere

                         im Mai geboren werden können.
                     
          Domestizierte Tiere wie Schweine, Rinder haben keine besondere Brustzeit.
          Der Mensch versorgt sie ausreichend mit Futter.
          Katzen haben offensichtlich eine Brunstzeit, sodass die Jungen im Mai zur Welt kommen.

          Der Mensch kennt keine Brunstzeit (mehr)!
          Er kann sich weitestgehend von der Vegetationszeit abkoppeln, da er Vorratshaltung betreiben kann.

          Wenn man diese Überlegungen auf das „Drei-Ebenen-Modell“ überträgt,
          bedeutet das, dass wildlebende Tiere alle der Ebenen 1 - der realen biologischen Welt zuzuordnen sind.
          Die vom Menschen aber vollständig domestizierten Tiere sind bereits der Schwelle zur Zivilisation zuzuordnen!

Es wäre zu erforschen, ob ausgewilderte ehemals domestizierte Tiere in der Natur aussterben oder ob sie in der Lage sind, zu einer arterhaltenden Brunstzeit zurückkehren!