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Die 3 Botschaften
für den Umgang mit anderen Menschen
und ihre Bedeutung für Staat und Gesellschaft

Gliederung

Vorbemerkungen
1. Die erste Botschaft: „Ich nehme Dich ernst!“
2. Die zweite Botschaft: „Ich will Dir nichts Böses!“
3. Die dritte Botschaft: „Ich meine es gut mit Dir!“
4. Die Wirkungen der drei Botschaften auf den Einzelnen
5. Die Wirkungen der drei Botschaften auf die Gesellschaft

 

Ausführungen

Vorbemerkungen

Es geht hier um drei Botschaften, die zur Grundlage jeder Äußerung und jedes Handelns gemacht werden müssen.
Eigentlich müssten alle drei Botschaften gleichzeitig übermittelt und vermittelt werden.
Da dies sehr schwierig ist, kann man die auch Botschaften einzeln übermitteln. Die optimale Reihenfolge ist bereits angegeben.

 

Die erste Botschaft: „Ich nehme Dich ernst!“

Die Sache ist eigentlich – wie bei fast allen grundlegenden Dingen – ganz einfach:
        (1) Wenn Sie jemanden nicht ernst nehmen, können Sie auch nichts an ihm bewirken. Sie haben nicht die geringste Chance,
                 irgendetwas auszurichten. Diese Person wird Sie auch nicht ernst nehmen.
                 Nur wenn sie merkt, dass Sie sie ernst nehmen, hört sie Ihnen überhaupt zu und nimmt Sie selbst ernst.
        (2) Es ist nicht allein entscheidend, ob Sie selbst die Person ernst nehmen; dieses Ernstnehmen muss bei Ihrem Gegenüber ankommen!
                 Auch ihr Gegenüber muss Sie also ernst nehmen; erst dann können Sie etwas an ihm bewirken.
                 Es muss den Eindruck gewinnen, dass sie es ernst nehmen; er muss sogar die feste Überzeugung haben, dass Sie es ernst
                 nehmen. Das kann sich sowohl auf positive Äußerungen (Versprechungen oder Androhungen) oder Handlungen beziehen sowie
                 auch auf negative.
        (3) Nur wer von anderen ernst genommen wird,
                 o kann Vertrauen aufbauen.
                 o kann sich an dem anderen orientieren.
                 o findet Möglichkeiten seine eigene Rolle zu finden.
                 o kann seine eigene Identität finden.

        Die wichtigste Voraussetzung, dass Sie etwas bewirken, ist also eine doppelte oder eine zweiseitige:
                 Sie müssen Ihr Gegenüber ernst nehmen und Ihr Gegenüber muss Sie ernst nehmen.

Wer von Jemandem nicht ernst genommen wird, geht dem anderen bewusst aus dem Weg oder er beachtet ihn nicht.
Er kapselt sich – wenn dieses Nicht-Ernst-Nehmen bei vielen Menschen passiert – von den anderen Menschen ab.
Er wird zum Eigenbrödler oder er neigt sogar zu Aggressionen.

 

Die zweite Botschaft: „Ich will Dir nichts Böses!“

Bei allem was Sie sagen oder bei allem was Sie zur Grundlage Ihres Handeln machen, muss die Botschaft herüberkommen:
„Ich will Dir nichts Böses!“
Dieser Eindruck darf sich nicht auf Einmaliges beschränken, sondern er muss möglichst mehrfach bestätigt werden. Er muss für Ihr Gegenüber zur unumstößlichen Gewissheit werden.
Es dürfen keinerlei Zweifel an den guten Absichten des Anderen aufkommen. Diese Gewissheit darf auch nicht von bestimmten Bedingungen abhängen.
Erst so ist ein unbeschwerter angstfreier und vertrauensvoller Umgang mit einander möglich.
Man kann sogar – besonders um letzte Zweifel abzubauen – dem Gegenüber ausdrücklich Misstrauen empfehlen. Dieses sollte sich an konkreten Dingen oder Situationen festmachen und mit Prognosen verknüpft sein. Diese dürfen sich dann aber niemals bestätigen!
So kann aus „enttäuschten Misstrauenserwartungen“ letztendlich Vertrauen werden.

 

Die dritte Botschaft: „Ich meine es gut mit Dir!“

Bei allem was Sie sagen oder bei allem was Sie zur Grundlage Ihres Handelns machen, muss die Botschaft herüberkommen:

„Ich meine es gut mit Dir!“
Auch dieser Eindruck muss mehrfach bestätigt werden. Er muss für Ihr Gegenüber zur unumstößlichen Gewissheit werden.
Es dürfen keinerlei Zweifel aufkommen. Diese Gewissheit darf auch nicht von bestimmten Bedingungen abhängen. Diese Gewissheit muss unumstößlich werden.

 

Die Wirkungen der drei Botschaften auf den Einzelnen

Wenn Sie alle drei Botschaften kontinuierlich aussenden und Ihr Verhalten stets danach ausrichten, passiert oft Unerwartetes und für Sie positiv Überraschendes,
ja fast ein Wunder:
        o Sie können nette, erfreuliche und sehr offene Gespräche mit Ihrem Gegenüber führen.
        o Viele Menschen, die Ihnen meist nur oberflächlich bekannt waren, erzählen Ihnen plötzlich ihre Ängste und Sorgen.
        o Sie erhalten – völlig unaufgefordert – kleine für Sie nützliche Geschenke als Aufmerksamkeit und als positive Rückmeldung.
Da die meisten Menschen in der heutigen Zeit besonders durch egozentrische Tendenzen geprägt sind, grenzen diese Verhaltensweisen schon fast an Wunder.

 

Die Wirkungen auf die Gesellschaft

Wenn sich einzelne Personen nach den Regeln der drei Botschaften verhalten, so erhalten diese Personen in ihrem Umfeld Beachtung, Achtung, Respekt und Anerkennung.
Wenn sich möglichst viele Menschen nach den Regeln der drei Botschaften verhalten, wird die Gesellschaft insgesamt sozialer, freundlicher und menschlicher.
Es würde eher eine Grundhaltung wirksam werden, die ein Miteinander ausmacht.
Es würde sich weniger eine Grundhaltung breitmachen, die darauf ausgereichtet ist, auf Kosten anderer zu leben.
Auch so genannte „Volkstribunen“ und alle Politiker, die den Menschen vieles versprechen, hätten es dann in Zukunft schwerer als jetzt.
Die Menschen würden eher erkennen als jetzt, dass sie alle finanziellen Versprechungen der Politiker selbst finanzieren müssen.

 

Anhang mit Beispielen für die Anwendung:
          1. Strafverteidigung:
                      Ein Straffverteidiger kann mit den drei Botschaften das Vertrauen seines Mandanten
                      gewinnen und das Beste für ihn herausholen.
          2. Verkauf:
                      Eine Verkäuferin kann mit den drei Botschaften besser auf ihre Kunden eingehen.
                      Kunden und Geschäftsführung werden zufrieden sein.
          3. Theologie:
                      Ein Pfarrer wird sagen, dass in den drei Botschaften alle Aussagen der 10 Gebote
                      enthalten sind bis auf das erste Gebot.
          4. Konzernführung:
                      Ein Vorstandsvorsitzender kann mit den drei Botschaften die Kompetenzen aller

                      Vorstandsmitglieder zum Wohle des Unternehmens nutzbar machen.
                      Alle Vorstandsmitglieder bringen ihre besonderen Fähigkeiten ein, erhöhen damit
                      gleichzeitig ihren Status und erhalten mehr Geld, wenn sie am Gewinn des
                      Unternehmens beteiligt sind.
          5. Lehrer:
                      Jeder Lehrer kann sich mit der Anwendung der drei Botschaften seine Arbeit als
                      Erzieher und als Wissensvermittler erleichtern.    
          6. Mediziner:
                      Jeder Arzt, besonders der Arzt der häufig in Anspruch genommen wird, gewinnt mit
                      den drei Botschaften leichter das Vertrauen seiner Patienten und kann deshalb für
                      seine Patienten und für sich erfolgreicher arbeiten.         

Fazit:

          1. Die drei Botschaften sind sehr kurz, einfach und sofort verständlich.
          2. Da sie sehr allgemein sind, fehlt ihnen aber jede Art von „Fetzigkeit“!
          3. Die Bedeutung oder den Stellenwert der drei Botschaften erkennt man erst beim zweiten Anlauf.
          4. Die drei Botschaften stellen nur einen geringen Zwang auf das eigene Verhalten dar.
          5. Die drei Botschaften erleichtern allen ihre Arbeit – egal welchen Beruf sie ausüben.